Drese auf Unternehmertag: Beschäftigte in der Altenpflege besser bezahlen

Schwerin – „Die eingeleiteten Maßnahmen für eine Pflegeoffensive werden aus meiner Sicht nur erfolgversprechend sein, wenn die so wichtige Arbeit in der Pflege auch angemessen bezahlt wird.“ Sozialministerin Stefanie Drese hat sich auf dem Unternehmertag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Mecklenburg-Vorpommern für eine fairere Entlohnung der Beschäftigten im Altenpflegebereich ausgesprochen.

So lagen nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die monatlichen Median-Bruttoentgelte der Fachkräfte (mit 2.180 Euro) als auch der Helferberufe (1.621 Euro) in der Altenpflege im Jahr 2016 in Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich unterhalb fast aller anderen Bundesländer. Der Abstand zu der Bezahlung in der Krankenpflege im Land lag bei den Fachkräften im Schnitt bei 618 Euro.

„Um den wachsenden Fachkräftebedarf decken und gute Pflege sicherstellen zu können, muss eine Tätigkeit als Pflegekraft auch finanziell attraktiver werden“, betonte Drese. „Nach meiner Bewertung müssen sich Anbieter und Pflegekassen deshalb zukünftig auf höhere Pflegesätze für Mecklenburg-Vorpommern einigen und flächendeckende Tarifverträge zur Anwendung kommen.“

Die Ministerin sprach sich vor diesem Hintergrund für eine breite politische Debatte über die Finanzierung und Bezahlbarkeit der Pflege in Deutschland aus. „Es lässt sich nicht mehr vermitteln, dass Pflegebedürftige, ihre Angehörigen oder letztlich die Sozialhilfe die finanziellen Lasten allein zu tragen haben, die durch die demografische Entwicklung und steigende Pflegekosten anfallen“, verdeutlichte Drese.

Drese: „Diskussionswürdige Vorschläge liegen auf dem Tisch: Ausbau der Pflegeversicherung zur Vollversicherung, Verbreiterung der Finanzierungsbasis, höhere Versicherungsbeiträge oder Bundeszuschuss für eine gute Pflege. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen solche Ideen positiv bewerten, sofern dies tatsächlich den Pflegebeschäftigten zu Gute kommt, der Personalschlüssel angehoben wird und es Verbesserungen in der Pflegeinfrastruktur gibt.“

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