Landesforst-Projekt „Biotopverbund“ erhält 1,6 Mio Euro Bundesfördermittel

Schwerin – Die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern gibt jetzt den Startschuss für die Schaffung eines Biotopverbunds zur Verbesserung der Lebensräume von Insekten im Wald. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner übergab gestern einen Förderbescheid über die Summe von knapp 1,6 Millionen Euro Forschungsförderung für das Vorhaben an den Leiter der Landesforstanstalt MV, Manfred Baum. „Das Projekt ist wichtiger Beitrag zur naturnahen Forstwirtschaft im Landeswald und zielt darauf ab, alle Waldbesitzer in Deutschland für die Förderung der Insektenvielfalt im Wald zu sensibilisieren“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Das auf drei Jahre angelegte, bei der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe in Gülzow-Prüzen angesiedelte Projekt sieht vor, den Lebensraum von Insektenpopulationen zu stabilisieren, die durch Waldfragmentierung – also aufgrund menschlicher Nutzung entstandener getrennter Waldabschnitte – gefährdet sind. Im Zentrum des Projektes stehen die Lebensräume von Großschmetterlingen, Käfern und stechfähigen Immen, zu denen u. a. Wildbienen gehören. Durch das Verbinden von Wald-„Inseln“, etwa über Hecken, die Pflanzung von Baumgruppen und die Einbeziehung von Strom- oder Bahntrassen, soll den Populationen der genetische Austausch wieder ermöglicht werden.

„Die Waldfragmentierung hat erhebliche Auswirkungen auf viele waldspezifische Insektengruppen. Durch biotopverbindende Landschaftselemente kann ein Biotopverbund entstehen, ein grünes Band, das die getrennten Lebensräume verbindet“, so der Minister. Die zunächst durch Forschungsarbeit gewonnenen Erkenntnisse werden im Projektverlauf auf Beispielflächen in zwei Forstämtern praktisch umgesetzt. Am Ende werden die Ergebnisse des Förderprojektes Waldbesitzern, Behörden und Waldbesuchern in einem Leitfaden zugänglich gemacht.

Minister Dr. Backhaus hat bereits zahlreiche Initiativen zum Schutz der Insekten unterstützt. Im April 2018 stellte er die Insektenschutztrategie „Mehr Respekt vor dem Insekt“ vor. Damit setzt sich das Land MV für eine bundesweite Abstimmung der Forschung und die bessere Vernetzung vorliegender Forschungsergebnisse ein. Außerdem sieht die Strategie vor, den Schutz der Insekten ausdrücklich in die Landnutzung zu integrieren. Die großflächigen Strukturen der Landwirtschaft müssten aufgebrochen, mehr Hecken, Brachen und breite Feldränder angelegt werden. „Mecklenburg-Vorpommern muss nach und nach von einem flächendeckenden Nektarband durchzogen werden“, forderte Backhaus.

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