Erneute Debatte um den Wolf

Schwerin – In der heutigen Landtagsdebatte stand mit dem Antrag der Fraktion Freie Wähler/BMV zur Kostenstatistik Wolf erneut der Umgang mit dieser „Problemart“ auf der Tagesordnung. Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus, bezog dazu im Rahmen seiner Rede klare Position: „Für mich hat das Thema eine hohe Priorität und zwar schon seit Langem.“

Gleichzeitig wies er jedoch darauf hin, dass es in Sachen Wolf keine einfache und schnelle Lösung gebe. Was im Übrigen auch für andere geschützte Arten gelte, die immer wieder Probleme bereiten. „Die letzten 100 Jahre gab es den Wolf hier nicht und da fragen sich natürlich viele Menschen zu Recht, warum er sich ungestört ausbreiten darf und dabei auch noch unter Schutz steht“, so Backhaus.

Er könne darauf nur immer wieder antworten, welchen hohen Wert Artenschutz hat. Das Ganze habe selbstverständlich seine Grenzen. Es gelte folglich, gangbare Kompromisse zu finden, die mit Recht und Gesetz vereinbar sind. Genau das gestalte sich in der Praxis schwierig.

„Gerade in Sachen Wolf haben wir aber in den vergangenen Wochen und Monaten wirklich zählbare Fortschritte gemacht und ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, um die Koexistenz von Mensch und Tier zu verbessern“, zeigte sich der Minister zuversichtlich und verwies insbesondere darauf, dass Präventionsmaßnahmen, die über den Grundschutz hinausgehen, noch im Jahre 2019 beginnend mit 100 Prozent gefördert werden können. Auch hinsichtlich der Änderung des Ausnahmegrundsatzes in § 45 Absatz 7 Bundesnaturschutzgesetz sei jetzt endlich Bewegung reingekommen. „Das hat mich in den letzten Wochen doch einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Bund hier eingelenkt hat“, betonte Backhaus.

Man werde gemeinsam mit dem Bund also klare Regelungen schaffen, die es zukünftig rechtssicher ermöglichten, einzelne Wölfe oder auch Wolfsrudel zu töten, wenn dies zum Schutz von Menschen oder auch wirtschaftlichen Gütern geboten sei.

Die Forderung nach einer formellen Kostenstatistik Wolf wies der Minister ganz klar zurück. „Als würden wir die Kosten verheimlichen, um den Unmut der Menschen über den Wolf nicht noch größer werden zu lassen. Das ist ja nun beileibe nicht so“, stellte Backhaus klar. Die Kosten würden in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Landtag regelmäßig kommuniziert. Außerdem seien sie auch im Landeshaushalt bereits hinreichend dokumentiert.

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