Menü Schließen

Tag: 27. Januar 2020

Sonderbriefmarke zu Barlachs 150. Geburtstag

Güstrow – Zu Ehren Ernst Barlachs: Kulturministerin Bettina Martin hat am Abend in der Barlach Stiftung Güstrow an der offiziellen Präsentation der Barlach-Sonderbriefmarke teilgenommen. Im Barlach-Jubiläumsjahr 2020 ist eine Sonderbriefmarke im Wert von 270 Cent erschienen. Gezeigt wird der Kopf des Kunstwerks „Der Schwebende“. Ernst Barlach wurde am 2. Januar vor 150 Jahren geboren.

„Das Güstrower Ehrenmal ist eines der berühmtesten Werke Ernst Barlachs“, erklärte Kulturministerin Bettina Martin. „Barlach hat es als Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs geschaffen. Das Schaffen von Ernst Barlach hat für Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Bedeutung. Der größte Teil seines Werkes ist in Güstrow entstanden. Die Briefmarke mit vergleichsweise hohem Wert ist nicht nur etwas für Philatelistinnen und Philatelisten. Auch Barlach-Liebhaberinnen und Liebhaber können sich daran erfreuen“, sagte Martin.

Der Bildhauer, Dramatiker und Zeichner Ernst Barlach sei selbst ein intensiver Briefeschreiber gewesen. „Anfang Januar habe ich die vierbändige Neuausgabe einer Briefedition vorgestellt, die 2.215 Briefe von Ernst Barlach umfasst. Briefedition und Sonderbriefmarke passen gut zusammen und sind schöne Ehrungen im Jubiläumsjahr. Sie bieten Anlass, sich näher mit dem beeindruckenden Gesamtwerk des so vielseitigen Künstlers zu befassen“, betonte Kulturministerin Martin.

Ernst Barlach hinterließ neben der persönlichen Korrespondenz mehr als 11.000 Skizzen, 2.800 Einzelzeichnungen, acht Dramen, umfangreiche Prosa sowie über 600 plastische Arbeiten.

Schlüsselübergabe im Schloss Ludwigsburg

Schwerin – Finanzminister Reinhard Meyer hat heute den Schlüssel für Schloss Ludwigsburg übergeben bekommen. Nachdem der Landtag im Juni vergangenen Jahres den Erwerb der Schlossanlage bei Greifswald beschlossen hatte, sind heute die Kaufverträge mit den drei Eigentümern unterzeichnet worden.

Die drei Eigentümer der Anlage: Die Familie Weissenborn, der Förderverein sowie die Gemeinde erklärten sich bereit, ihre Anteile an das Land zum symbolischen Preis von jeweils einem Euro abzutreten. Meyer dankte dem Förderverein, der sich viele Jahre für den Erhalt des Schlosses eingesetzt hatte, wandte sich aber ganz besonders an die Familie Weissenborn, die seit Anfang des 19 Jahrhunderts Eigentümer des Schlosses war: „Für Sie ist heute sicherlich nicht nur ein Tag der Freude, schließlich trennen Sie sich von einem Stück persönlicher Geschichte. Ich hoffe, dass Ihnen dieser Schritt leicht fällt, weil Sie wissen, dass das Schloss in guten Händen bleibt.“

Schloss Ludwigsburg ist eines der letzten erhaltenen Schlösser der Pommerschen Herzöge und verkörpert in besonderer Weise das kulturelle Erbe Pommerns. Mit dem Kauf übernimmt das Land Verantwortung für den Erhalt der Schlossanlage. Bei der offiziellen Schlüsselübergabe machte der für die staatlichen Schlösser zuständige Finanzminister deutlich, dass nun einiges an Arbeit auf die Landesbauverwaltung zukommen werde: „Schloss Ludwigsburg“, so Meyer, „ist zwar weitgehend im Original erhalten, aktuell aber in einem baulich desolaten Zustand. Die notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen übersteigen die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements um Längen. Würden wir als Land nicht tätig, droht über kurz oder lang der endgültige Verlust dieses Teils der Pommerschen Geschichte.“

Nach ersten Schätzungen wird das Land für die Sanierung und Herrichtung mindestens 40 Mio. Euro aufwenden müssen. Allerdings hat der Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, sich mit 20 Mio. Euro an den Kosten beteiligen zu wollen. „Die Herrichtung ist das Eine, der spätere Betrieb das Andere“, sprach Finanzminister Meyer die noch offene Frage der späteren Nutzung an. „Natürlich freuen wir uns, wenn wir nicht nur bei der Erstellung eines Ausstellungskonzepts auf einen großen Pommern-Sachverstand bauen können.“ Hierzu sei man aktuell in Gesprächen mit der Stiftung Pommersches Landesmuseum sowie dem Bildungsministerium. „Es ist und bleibt eine große kulturpolitische Aufgabe, zu der man sich bekennen muss. Das tut die Landesregierung“, so Meyer abschließend.

Demokratie verteidigen

Ueckermünde – Bereits zum sechsten Mal treffen sich Ueckermünder Bürgerinnen und Bürger, um an die jüdischen Mitbürger zu erinnern, die in der dunkelsten Epoche deutscher Geschichte ausgegrenzt, deportiert und ermordet wurden. Der 6. „Marsch des Lebens“ entlang der Stolpersteine hat seinen Auftakt am 27. Januar 2020 im Seebad auf dem Parkplatz Ueckerdamm. Er steht traditionell unter dem Motto „Erinnern, Versöhnen, Zeichen setzen“. Anschließend findet um 17.00 Uhr im Bürgersaal in Rathaus eine Gedenkveranstaltung statt.

Auf Anregung des Parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern Patrick Dahlemann erinnern 80 Rosen und ein von Bürgerinnen und Bürgern gestellten Davidstern an die Deportation von Juden aus der Region vor 80 Jahren. Bereits am Vormittag erinnern die AMEOS Einrichtungen in Vorpommern in einer Gedenkstunde gemeinsam mit dem Behindertenbeirat des Landkreises und dem der Stadt Ueckermünde an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen.

„Wir müssen die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus wachhalten – als Mahnung, dass so etwas nicht mehr passieren darf. Dafür tragen wir alle Verantwortung, Jung und Alt. Die Opfer mahnen uns dazu. Sie ermuntern uns aber auch, Rechtsextremismus und rechtsextremistischem Gedankengut entschlossen entgegenzutreten und für unsere Demokratie mutig und entschlossen einzustehen. Ich freue mich, dass der „Marsch des Lebens“ sich hier bei uns in Vorpommern zu einer guten Tradition entwickelt hat. Ich danke dem Seebad Ueckermünde und insbesondere Familie Sandhofe für die Vorbereitung des Marsches“, so Dahlemann zu Beginn der Veranstaltung.

Den „Marsch des Lebens“ gibt es weltweit seit 2007. Seitdem haben in 20 Nationen und 400 Städten und Orten Märsche stattgefunden, in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kirchen und vielen jüdischen Gemeinschaften. Weitere Veranstaltungen in Vorpommern folgen im Februar in Anklam und Stralsund. Bereits 2005 wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.

Prof. Wiegand-Hoffmeister bleibt Rektor der Hochschule Wismar

Wismar – Prof. jur. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister steht weiterhin an der Spitze der Hochschule Wismar. Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat ihn heute in Schwerin mit Wirkung zum 1. Februar 2020 für seine zweite Amtszeit als Rektor der Hochschule Wismar bestellt.

„Ich freue mich, dass Prof. Wiegand-Hoffmeister Rektor der Hochschule Wismar bleibt. Die Hochschule ist ein attraktiver Studienort, ein attraktiver Arbeitgeber und erfreut sich großer Beliebtheit auch über die Landesgrenzen hinaus. Die Hochschule Wismar kann mit der WINGS GmbH vielfältige Erfahrungen bei der Digitalisierung vorweisen, vor allem beim Fern- und Onlinestudium. An der positiven Entwicklung der Hochschule hat Herr Wiegand-Hoffmeister großen Anteil. Ich wünsche ihm viel Glück und Erfolg auch für seine zweite Amtszeit“, sagte Wissenschaftsministerin Martin.

Prof. Wiegand-Hoffmeister wurde 1966 in Essen geboren und studierte an der Ruhr-Universität Bochum Rechtswissenschaften und Philosophie. Seine Erste Juristische Staatsprüfung legte er 1991 in Düsseldorf ab, die Zweite Juristische Staatsprüfung 1996 in Schwerin. Von 1997 bis 2000 war Prof. Wiegand-Hoffmeister als Richter sowie als persönlicher Referent und Büroleiter des Ministers für Justiz und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern tätig.

Im Anschluss an seine Promotion wurde er zum Professor für Staatsrecht, allgemeines und besonderes Verwaltungsrecht an der Hochschule Wismar berufen. 2005 übernahm er als Direktor die Leitung der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow. Im Jahr 2013 wurde er zum Rektor der Hochschule Wismar gewählt und trat diese Funktion vom 1. Februar 2014 für die Dauer von sechs Jahren an.

Weiterhin zu warm und zu trocken

Backhaus: Pegelstände im Land haben sich nur teilweise erholt

Schwerin – „Auch wenn das gefühlte Wetter eher regnerisch erscheint, bleibt es in unserem Land weiterhin zu warm und zu trocken“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin. Seit dem Beginn des hydrologischen Jahres am 1. November 2019 seien nur 70 bis 80 Prozent des normalen Niederschlags gefallen. An einigen Stationen war es sogar nur die Hälfte des langjährigen Mittels. Zwar habe es teilweise ergiebige Tagesniederschläge gegeben, diese seien allerdings eher oberflächlich abgeflossen und daher kaum speicherwirksam wurden. Auch der Januar sei bisher landesweit zu trocken. Hinzu kämen durchgehend deutlich überdurchschnittliche Temperaturen, führte der Minister aus.

Laut Backhaus ist die aktuelle hydrologische Lage weiterhin noch von den zwei vorangegangenen Trockenjahren beeinflusst. Das habe zur Folge, dass die meisten der natürlichen Fließgewässer nach wie vor Durchflüsse um oder unter dem langjährigen mittleren Niedrigwasserdurchfluss des Januars aufweisen. Die Wasserstände der Seen liegen ebenfalls immer noch deutlich unter den langjährigen Mittelwerten und teilweise sogar unter den langjährigen Niedrigwasserkennwerten. Ausnahmen bilden beispielsweise der Inselsee bei Güstrow, der Krakower See, der Tollensesee bei Neubrandenburg sowie der Schweriner See.

Beim Schweriner See sei die Wasserabgabe bereits im letzten Jahr stark reduziert worden, erklärte der Minister. Diese Maßnahme habe Wirkung gezeigt. Am Pegel Werderbrücke ist mit 106 cm der langjährige Mittelwert für Januar (110 cm) nahezu erreicht. Zum Vergleich: genau vor einem Jahr waren es gerade einmal 86 cm.

In den Mecklenburger Oberseen sei die Lage weiterhin kritisch: „Trotz weiterhin stark reduzierter Wasserabgabe liegt der Wasserstand der Müritz mit 162 cm am Pegel Waren sogar noch deutlich unter dem langjährigen Niedrigwasser. Bis zum dem für diese Jahreszeit normalen Pegelstand fehlen etwa 30 cm. Das entspricht bei einer Seenfläche von rd. 196 km² einem Wasservolumen von ca. 55,8 Mio. Kubikmetern“, unterstrich Backhaus.

Auch die Grundwasserstände liegen Backhaus zufolge immer noch unter den langjährigen mittleren Werten. In der Region um die Mecklenburgische Seenplatte hätten einige Grundwasserpegel durch die beiden Extremjahre 2018 und 2019 sogar neue Tiefststände erreicht. Mit einer Erholung sei kurzfristig nicht zu rechnen.

„Sollte es in den kommenden Monaten nicht zu deutlich übernormalen Niederschlägen kommen, werden die Auswirkungen der letzten Trockenjahre auch im nächsten Sommer noch spürbare Folgen für den Wasserhaushalt haben und es muss weiter versucht werden, möglichst viel Wasser in der Landschaft zurück zu halten“, prognostizierte Backhaus.

Neue Vorsteherin im Finanzamt Rostock

Rostock – Finanzminister Reinhard Meyer hat heute Julia Freudenberg in ihr neues Amt als Vorsteherin des Finanzamts Rostock eingeführt. Freudenberg war bislang Vorsteherin des Finanzamtes in Wismar.

Als Vorsteherin des Finanzamtes Rostock trägt die Juristin künftig Verantwortung für rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit ist das Finanzamt nicht nur personell das größte Finanzamt im Land, es ist auch das Finanzamt mit dem größten Steueraufkommen. Mehr als ein Viertel der Steuern des Landes werden in Rostock eingenommen. Hauptgrund: Das Finanzamt hat die Sonderzuständigkeit für Konzerne und Großbetriebe.

Freudenberg, so Finanzminister Reinhard Meyer, habe in der Vergangenheit unter anderem bei der Besteuerung der Renten im Ausland wichtige Weichen in der Steuerverwaltung des Landes gestellt: „Dass wir die Besteuerung der Auslandsrentner heute stellvertretend für alle Bundesländer in Neubrandenburg vornehmen und damit wichtige Arbeitsplätze im Land gehalten haben, ist auch dem Einsatz von Julia Freudenberg zu verdanken.“

Julia Freudenberg folgt auf Ait Stapelfeld und ist die erste Frau an der Spitze des Finanzamts Rostock.

Ausbau der Rogahner Straße

Schwerin – Die Landeshauptstadt erhält vom Infrastrukturministerium Mecklenburg-Vorpommern für den grundhaften Ausbau der Rogahner Straße von der Kreuzung Schulzenweg bis zum Obotritenring einen Zuschuss in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.

Die Mittel werden gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt. Die Gesamtkosten liegen bei ca. 8,3 Millionen Euro.

Nachdem der erste Bauabschnitt der Rogahner Straße von September 2018 bis September 2019 fertiggestellt wurde, plant die Stadt Schwerin den grundhaften Ausbau des zweiten Bauabschnitts. Dieser soll mit Geh- und Radweg hergestellt werden. Auch die Entwässerungseinrichtungen werden erneuert. Die Fahrbahn wird auf einer Länge von ca. 1,3 Kilometern mit Asphalt befestigt.

Voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres sollen die Arbeiten beginnen. Ende 2022 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.

Angriffe auf Migrantinnenselbstorganisationen

Stralsund – Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Reem Alabali-Radovan, verurteilt die Angriffe auf ein Gemeinschaftsbüro und die Mitarbeiterinnen von Migrantinnenselbstorganisationen in der Hansestadt Stralsund. Laut Pressemitteilung der Vereine Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern, Tutmonde und DaMigra wurden sie am 23. Januar 2020 von drei mutmaßlich rechtsmotivierten Männern bedroht.

„Ich bin im Austausch mit den Betroffenen und hoffe, der Fall wird schnell aufgeklärt. Die Vereine sind seit Jahren wichtige, unermüdliche Partner der Integrationsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Sie setzen sich mit einem großen Engagement für die politische und gesellschaftliche Partizipation und Gleichberechtigung von Migrantinnen ein“, sagte Alabali-Radovan in Schwerin.

Sie erklärte weiter: „Wir gedenken in diesen Tagen den Opfern des Nationalsozialismus. Heute am 27. Januar jährt sich zum 75. Mal die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Wir alle stehen in der Verantwortung, dass solch beispiellose menschenverachtende Verbrechen nie wieder geschehen können. Wir alle sind aufgerufen, uns für eine Gesellschaft der Vielfalt, Offenheit und Toleranz einzusetzen. Wir müssen geschlossen und mit aller Kraft den rechtsmotivierten Taten entgegentreten.“