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Monat: Januar 2020

Führungswechsel

Anklam – Kriminaloberrat Dirk Hoffmann ist neuer Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Anklam. Im feierlichen Rahmen hat der Minister für Inneres und Europa M-V, Lorenz Caffier, ihn heute in Anklam in sein neues Amt eingeführt.

„Dirk Hoffmann ist eine kompetente Führungskraft mit einer ausgeglichenen Art, fachlicher sowie persönlicher Kompetenz. Ich freue mich, dass ich Herrn Hoffmann für die verantwortungsvolle Aufgabe auswählen konnte. Er ist ein Macher und ein Polizist, der auch anpackt und ich bin mir sicher, dass er die neuen Herausforderungen auch mit Bravour meistern wird.“, so Innenminister Lorenz Caffier.

Herr Hoffmann konnte in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern bereits viele Erfahrungen sammeln. Nachdem er 1996 nach erfolgreicher Ausbildung zum Polizeimeister ernannt wurde, war er zunächst Einsatzbeamter in einer Einsatzhundertschaft und der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei. 1998 wechselte Herr Hoffmann zum Landeskriminalamt. Im Jahr 2002 vollzog Herr Hoffmann nach einem zweijährigen Studium an der Fachhochschule in Güstrow den Laufbahnwechsel in den gehobenen Polizeivollzugsdienst und wurde zum Polizeikommissar ernannt.

Durch die Teilnahme an einer internationalen Friedensmission der UN im Kosovo im Jahr 2003 konnte Herr Hoffmann auch Erfahrungen im Bereich internationale polizeiliche Zusammenarbeit sammeln. Es folgten der erfolgreiche Abschluss des Masterstudiengangs und die Versetzung zur Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege. Im Jahr 2014 übernahm er die Leitung der Fachgruppe für Kriminalistik/Kriminologie und wurde nach seiner Ernennung zum Hochschuldozenten Leiter der Fachgruppe Kriminalwissenschaften. Seit 2016 war er Leiter des Kriminalkommissariats in Ludwigslust.

Deutsch-polnisches Kinderkrebszentrum

Greifswald – Die Universitätsmedizin Greifswald und das unabhängige öffentliche klinische Krankenhaus Nummer 1 der Pommerschen Medizinischen Universität in Stettin (Polen) wollen künftig noch enger zusammenarbeiten, um ein telemedizinisch vernetztes, deutsch-polnisches Kinderkrebszentrum einzurichten. Weitere Projektpartner sind die Pommersche Medizinische Universität in Stettin, die Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH in Eberswalde (Land Brandenburg) sowie die Jagiellonen-Universität – Collegium Medicum in Krakau (Polen).

„Mit dem Projekt wird die Behandlung krebskranker Kinder in der gesamten Region grenzüberschreitend deutlich verbessert. Mit der Bündelung der Fachkompetenz der einzelnen Partner können das medizinische Wissen, die Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten zum Wohl der erkrankten Kinder und ihrer Familien bestmöglich eingesetzt werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

In der Euroregion Pomerania sind die Universitätsmedizin Greifswald und das Universitätsklinikum Nr. 1 der Pommerschen Medizinischen Universität auf Kinderonkologie und -hämatologie spezialisiert. Unter anderem bietet die Universitätsmedizin Greifswald eine Radioisotopentherapie zur Behandlung schwerer Krebserkrankungen. Das Universitätsklinikum Nr. 1 der Pommerschen Medizinischen Universität hat beispielsweise umfangreiche Erfahrungen bei der Behandlung akuter Leukämie. Beide Universitätskliniken arbeiten bereits langjährig zusammen.

„Ziel des neuen Vorhabens ist, die Zusammenarbeit im medizinischen Betrieb und in der Lehre deutlich auszubauen. Dazu sollen die diagnostischen Möglichkeiten verbessert und telemedizinisch verknüpft werden. Zudem ist unter anderem vorgesehen, eine grenzüberschreitenden e-learning-Plattform zur gemeinsamen Aus- und Weiterbildung von Medizinern und medizinischem Personal zu entwickeln. Vor allem die Telemedizin wird künftig bei der medizinischen Versorgung eine größere Rolle spielen. Es gilt, die innovativen Möglichkeiten der Digitalisierung optimal im Sinne der Patienten zu nutzen. Mit dem deutsch-polnischen Kinderkrebszentrum ist dabei ein wichtiger Schritt gemacht“, sagte Glawe.

Die Gesamtkosten betragen knapp 2,5 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Projekt in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen.

Das Kooperationsprogramm Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen deutschen und polnischen Partnern. Für das Programm stehen in der EU-Förderperiode bis 2020 insgesamt 134 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung.

Das Interreg-Programm wird umgesetzt in der Wojewodschaft Westpommern in Polen, den Landkreisen Barnim, Uckermark und Märkisch Oderland in Brandenburg sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern leitet die Verwaltungsbehörde im Gesamtprogramm.

Schutzwald Zarrentin

Rodung ist Ergebnis eines sauberen Verfahrens

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus weist den Vorwurf, er habe die Rodung eines Schutzwaldes bei Zarrentin zugunsten einer Wohnbebauung in Person oder über sein Ministerium unterstützt, vehement zurück.

Die Genehmigung des B-Plan Nummer 19 „Schaalseehof“ sei Sache der Stadt Zarrentin in Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Eine Einflussnahme auf Stellungnahmen durch das Ministerium habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben, unterstrich Backhaus. Im Rahmen der Erstellung des B-Plans sei die Forstbehörde ordnungsgemäß beteiligt worden. Es habe eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Gemeinde, Biosphärenreservat, Bürgerinitiative, Forstamt Radelübbe, Landesforstanstalt und Landwirtschaftsministerium gegeben. Alle Bedenken wurden einer Abwägung unterzogen und weitgehend im Bescheid berücksichtigt.

„Der Vorwurf der Investor sei durch mein Ressort bewusst bevorteilt worden, ist völlig aus der Luft gegriffen. Es hat ein geordnetes Verfahren mit sauberen Entscheidungen gegeben, dessen Ergebnis alle Beteiligten akzeptieren müssen“, betonte Backhaus. Natürlich sei ein solches Verfahren immer mit Abwägungen verbunden. „Dinge von unterschiedlichen Seiten zu betrachten, gehört zu meiner täglichen Arbeit als Minister. In diesem Fall geht es um folgende zwei Seite einer Medaille: den Umweltschutz und die Entwicklung der ländlichen Räume. Hier gilt es im Rahmen des gesetzlich Zulässigen eine für alle beteiligten tragbare Lösung herbeizuführen. Als Naturschutzorganisation hat man es da besser. Man kann eindimensional denken, fleißig draufhauen und muss am Ende des Tages keine Verantwortung für das große Ganze übernehmen“, sagte Backhaus mit Blick auf die Äußerungen des BUND, er würde seiner Verantwortung als Umweltminister nicht nachkommen.

Die Waldumwandlung auf einer Fläche von 8.000 Quadratmeter am Schaalsee in Zarrentin sei wie es das Gesetz verlangt, nur unter der Prämisse genehmigt worden, dass der Eingriff des Investors an anderer Stelle ausgeglichen wird. Im Rahmen des Verfahrens sei die Waldumwandlungsfläche sogar noch reduziert worden.

Auch von der Bürgerinitiative, die sich seit vielen Jahren gegen die Bebauung des Areals ausspricht, zeigte er sich enttäuscht: „Die Initiatoren – von denen im Übrigen ein Großteil weder aus Zarrentin stammt, noch dort wohnhaft ist – sind im Dezember 2016 auf mich zugekommen. Als Minister, der zu keiner Zeit den direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern scheut, habe ich Gesprächsbereitschaft signalisiert und alle Beteiligten (u.a. Stadt Zarrentin, Bürgerinitiative, Projektentwickler und Biosphärenreservatsamt) an einen Tisch geholt. Mir im Nachgang Einflussnahme vorzuwerfen, ist für mich kein guter menschlicher Umgang“, so der Minister.

Touristischer Jahresauftakt

Rostock – In der Hansestadt Rostock hat am Mittwoch der Jahresempfang der Rostocker Touristiker stattgefunden. „Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren zu einem touristischen Leuchtturm im Land entwickelt. Die Mischung aus Großveranstaltungen, Unterkünften und saisonunabhängigen Attraktionen sorgt dafür, dass immer mehr Gäste Rostock entdecken. Davon profitiert auch das Umland. Diese Entwicklung muss stetig voran gebracht werden und sie ist keine Selbstverständlichkeit. Mit dem Germany Travel Mart im Mai, der 30. Hanse Sail in diesem Jahr oder der Deutschen Beachsoccer-Meisterschaft des DFB´s im August sind touristische Höhepunkte in diesem Jahr gesetzt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Wirtschaftsminister Glawe betonte, dass es wichtig sei, gemeinsam den Tourismus im Land voranzubringen. „Wir brauchen Gäste, die unser Land neu entdecken – genauso wie Gäste, die gern wiederkommen. Hier brauchen wir weiter Anreize. Das funktioniert beispielsweise durch den Ausbau und die Umsetzung kreativer und innovativer Ideen für mehr Saisonunabhängigkeit. Das Wirtschaftsministerium unterstützt auf diesem Weg“, so Glawe weiter.

2020 findet der Germany Travel Mart (GTM) im Mai in Mecklenburg-Vorpommern statt. Vom 10. bis 12. Mai werden die Hansestadt Rostock und die Landeshauptstadt Schwerin nationales und internationales Publikum begrüßen: 600 Reiseveranstalter und Journalisten aus rund 50 Ländern lernen Mecklenburg-Vorpommern als attraktive und nachhaltige Reisedestination kennen. „Hier treffen deutsche touristische Anbieter mit den entscheidenden Einkäufern der internationalen Reisebranche zusammen. Das ist eine gute Gelegenheit auf unser Land aufmerksam zu machen, um vor allem auch international noch bekannter zu werden. Wir wollen Mecklenburg-Vorpommern vor allem als internationales Reiseziel noch weiter aufwerten“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. Der GTM findet nach 2009 zum zweiten Mal in Mecklenburg-Vorpommern statt. Für den Germany Travel Mart 2020 sind seitens des Wirtschaftsministeriums Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro eingeplant.

Wirtschaftsminister Glawe machte vor Ort deutlich, dass weiter intensiv an der Umsetzung der Landestourismuskonzeption gearbeitet wird. „Ein wesentlicher Baustein in diesem Jahr ist die Unterstützung von Modellregionen in der Erprobung verschiedener Vorhaben, ohne gleich die Gesetzesgrundlage ändern zu müssen. Das können zum Beispiel die gegenseitige Anerkennung der Kurtaxe oder die Umsetzung gemeindeübergreifender Infrastrukturvorhaben sein. Möglich ist dies durch das Standarderprobungsgesetz“, betonte Glawe weiter. Die Kommunen beziehungsweise Regionen sind aufgerufen, abgestimmte Lösungskonzepte für ihre Problemstellungen zu erarbeiten. Neben den allgemeinen Fördermöglichkeiten wird das Wirtschaftsministerium die Personalkosten für bis zu drei „Kümmerer“ in den Modellregionen mit 80 Prozent fördern. Über die Konzepte wird das von Minister Glawe geleitete Steuerungsgremium entscheiden.

Im Zeitvergleich von 2008 bis 2018 zeigt sich, dass die Stadt Rostock ein kontinuierliches Wachstum bei den Ankünften von 547.300 im Jahr 2008 auf rund 820.000 Ankünften im Jahr 2018 verzeichnen konnte. Auch bei den Übernachtungen konnte Rostock zulegen. Rund 1,4 Millionen Übernachtungen wurden im Jahr 2008 nach Angaben des Statistischen Amtes gezählt.

Im Gesamtjahr 2018 liegen die Übernachtungen in der Hansestadt bei über zwei Millionen. Im Zeitraum Januar bis September 2019 wurden in der Stadt Rostock rund 638.000 Ankünfte (+1,5 Prozent) und rund 1,81 Millionen Übernachtungen (+8,8 Prozent) erfasst.

Von Januar bis September 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Amtes rund 6,8 Millionen Ankünfte (+5,8 Prozent) und 28,3 Millionen Übernachtungen (+10,1 Prozent) in M-V gezählt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in M-V lag in diesem Zeitraum bei 4,2 Nächten. Von Januar bis September 2019 haben nach Angaben des Statistischen Amtes etwa 337.000 Gäste aus dem Ausland (-2,4 Prozent) rund 955.000 Übernachtungen (+3,4 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern verbracht. Diese kamen vor allem aus den Nachbarländern Polen (+43,2 Prozent), Dänemark (+3,2 Prozent), Österreich (+2,1 Prozent) und der Schweiz (+2,8 Prozent) sowie aus Schweden (1,9 Prozent). „Bei ausländischen Gästen können wir noch weiter zulegen. Potential besteht vor allem bei Gästen aus dem Ostseeraum und in den Alpenländern. Wir werben weiter intensiv für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Glawe.

Hinweis: Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.

Im Jahr 2019 sind im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zur Förderung von Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur (=touristische und gewerbliche Infrastruktur) in Mecklenburg-Vorpommern rund 89,1 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium bewilligt bzw. zugesichert worden (einschl. Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ EFRE). Mit dem Einsatz dieser Fördermittel konnten 64 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit Investitionen in Höhe von rund 109,1 Millionen Euro ermöglicht werden.

Beispielsweise wurde im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums weiter investiert – der Hochbau für das neue Kreuzfahrtterminal am Liegeplatz P8 im Werftbecken und der Bau der Landstromanlage sind im November 2019 offiziell gestartet worden.

Darüber hinaus soll im Rostocker Zoo eine neue Anlage für die Robben gebaut werden. Die Kosten für die neue Anlage belaufen sich auf insgesamt sieben Millionen Euro. Die förderfähigen Kosten werden zu 80 Prozent vom Wirtschaftsministerium übernommen. „Wir werden auch in diesem Jahr Investitionen in die wirtschaftsnahe Infrastruktur unterstützen“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Organisiert wurde der Jahresempfang unter anderem von der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing), vom Tourismusverein Rostock & Warnemünde e.V. sowie die familiengeführten Privathotels und Pensionen in Rostock, Warnemünde und Umgebung e.V.

Briefedition Barlach 2020 erscheint

Schwerin – Eine vierbändige, vollständige Ausgabe mit Briefen des Künstlers Ernst Barlach (1870-1938) erscheint neu im Suhrkamp Verlag. Anlass ist der 150. Geburtstag des Bildhauers, Dramatikers und Zeichners am 2. Januar 2020. Pünktlich zum Auftakt des Jubiläumsjahres wird damit das Editionsprojekt Barlach 2020 – Ernst Barlach: Die Briefe abgeschlossen. Vor fünf Jahren hatte die Güstrower Ernst Barlach Stiftung das Projekt angeregt, das seit 2016 gemeinsam mit dem Ernst Barlach Haus Hamburg und der Universität Rostock umgesetzt wurde.

Mit einer Förderung der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG, die 440.000 Euro bereitstellte, sowie Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 380.000 Euro konnte das mehrjährige Forschungs- und Editionsprojekt realisiert werden. Auch die Universität Rostock beteiligte sich mit 90.000 Euro an der Arbeitsstelle, die über vier Jahre an ihrem Institut für Germanistik für das Projekt Barlach 2020 eingerichtet worden war.

„Mit der vierbändigen Neuausgabe der Briefe von Ernst Barlach wird eines der derzeit größten und bedeutendsten geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich abgeschlossen“, freute sich Kulturministerin Bettina Martin. „Viele Institutionen, Stiftungen und Personen haben mit großem Engagement zum Gelingen dieses Projektes beigetragen. Die umfangreiche Korrespondenz Ernst Barlachs ist ein zentrales Element, um den künstlerischen Nachlass dieses international geschätzten Bildhauers, Dramatikers und Zeichners des 20. Jahrhunderts zu erschließen. Das Schaffen von Ernst Barlach hat für M-V eine besondere Bedeutung. Der größte Teil seines Werkes ist in Güstrow entstanden.“

„Mit der neuen Briefausgabe ist ein elementarer Bestandteil des schriftlichen Nachlasses Ernst Barlachs langfristig für die Forschung sowie für Kunstliebhaber und Barlachfreunde erschlossen“, erläuterte Dr. Carolin Vogel die Überzeugungen der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG. Dr. Karsten Müller, Leiter des Ernst Barlach Hauses in Hamburg, ergänzte: „Die Ausgabe genügt wissenschaftlichen Ansprüchen und ist dabei zugleich leserfreundlich und sogar unterhaltsam, wie unsere gerade gestartete Lesereise mit Charly Hübner, Ingo Schulze und Holger Helbig beweist.“

Dem schloss sich die Geschäftsführerin der Güstrower Ernst Barlach Stiftung, Magdalena Schulz-Ohm, an: „In den vergangenen Jahrzehnten hat die Ernst Barlach Stiftung mit Werkverzeichnissen zum gesamten bildkünstlerischen Werk Barlachs wichtige Grundlagen für die Forschung gelegt. Ich bin meinem Vorgänger, Dr. Volker Probst, sehr dankbar, dass wir mit der von ihm initiierten Edition der Briefe diese Reihe nun abgeschlossen haben.“

Für die Arbeit an der Neuausgabe wurden Briefe aus 90 Archiven, Museen, privaten Nachlässen und Autografensammlungen im In- und Ausland zusammengetragen, erläuterte der Projektleiter Prof. Dr. Holger Helbig. „Die vierbändige Neuausgabe der Briefe Ernst Barlachs umfasst insgesamt 2.215 Briefe und Postkarten des Künstlers. 1.698 davon sind direkt überliefert, 418 haben sich z. B. durch Abschriften indirekt erhalten und 99 weitere zählen zu den erschlossenen Briefen. Seit der ersten und zugleich letzten Edition von Barlachs Briefen, die Friedrich Dross 1968/69 herausgegeben hatte, wurden mehr als 600 neue Briefe des Künstlers ausfindig gemacht. 395 davon werden mit der Neuausgabe erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht“, resümierte Prof. Helbig die Ergebnisse des Projektes.

Ergänzt mit einem Namens-, Werk- und Ortsregister sowie einem Editions- und Herausgeberbericht ist die Edition der Briefe von Ernst Barlach ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Aktuelle Geflügelpestfälle in Polen

Schwerin – Das Landwirtschaftsministerium wurde über den Nachweis von hochpathogenen aviären Influenza-A-Viren des Subtyps H5N8 in Hausgeflügelbeständen in Polen informiert. Minister Dr. Till Backhaus nimmt dies zum Anlass, Geflügelhalter und Bevölkerung zur erhöhten Aufmerksamkeit aufzurufen.

„Die aktuellen Fälle in Polen zeigen, dass Geflügelpesterreger weiterhin kursieren und jederzeit mit neuen Fällen auch in Mecklenburg-Vorpommern gerechnet werden muss“, sagt Backhaus. „Um ein Einschleppen des Erregers in Hausgeflügelbestände zu verhindern, ist in den Geflügelhaltungen die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen notwendig.“ Als Reservoir und Verbreiter des Virus gelten insbesondere Wildvögel. Deshalb appelliere er gleichzeitig an die Bevölkerung, Funde mehrerer toter Wildvögel, vor allem gehäufte Funde unverzüglich den Veterinärämtern der Landkreise und kreisfreien Städte zu melden, damit diese die Tiere untersuchen und gegebenenfalls schnell Maßnahmen anordnen können, so der Minister.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde letztmals ein Geflügelpestvirus im September 2018 nachgewiesen. Dabei hat es sich um ein Virus des Subtyps H5N6 in einem Hausgeflügelbestand gehandelt.

Das letzte große Geflügelpestgeschehen war im Winter 2016/2017. Von November 2016 bis Anfang März 2017 wurden in 15 Hausgeflügelhaltungen, Zoos und ähnlichen Einrichtungen des Landes sowie in 102 Fällen bei Wildvögeln die Geflügelpest amtlich festgestellt.

Insbesondere Halter von Geflügel, die ihre Tiere nicht ausschließlich in Ställen halten, haben eine große Verantwortung bei der Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen. Hierzu gehört insbesondere, das zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt über unklare Krankheits- bzw. Todesfälle bei Geflügel zu informieren und die Tiere schnellstmöglich auf Geflügelpest untersuchen zu lassen. Des Weiteren darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt und Tiere dürfen nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem wildlebende Vögel Zugang haben.

Bei der Freilandhaltung von Enten und Gänsen hat der Geflügelhalter die Tiere vierteljährlich virologisch auf hoch pathogenes Geflügelpest-Virus untersuchen zu lassen. Alternativ dürften Enten und Gänse auch zusammen mit einer definierten Zahl von Hühnern oder Puten gehalten werden, die als so genannte „Sentinel-Tiere“ der Früherkennung dienen. Entscheidet sich der Tierhalter für diese Art der Überwachung, muss allerdings jedes verendete Stück Geflügel zur Untersuchung an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei eingesandt werden.

Bei den in den letzten Monaten im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock durchgeführten Überwachungsuntersuchungen gab es keinerlei Hinweise auf das Vorkommen eines hochpathogenen aviären Influenzavirus in Mecklenburg-Vorpommern.

25. Jahrestag des Erzbistums Hamburg

„Kirchliche Gemeindearbeit vor Ort ist wertvoll und leistet einen wichtigen Beitrag für ein friedvolles und achtsames Miteinander“, so Ministerin Katy Hoffmeister

Berlin – Justizministerin Katy Hoffmeister hält in Vertretung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern zum Festakt anlässlich des 25. Jahrestags des Erzbistums Hamburg ein Grußwort. „Menschliche Begegnungen, Zugehörigkeit, Sicherheit und Gemeinschaft, das alles kann Kirche geben. Kirchen, auch als lokale Gemeinschaften, waren seit je her ein Ort, der den Menschen Halt und Sicherheit bot. In ihr konnten und können Menschen Gemeinschaft erleben, die sie auffängt, aus der sie Kraft und Zuversicht schöpfen können. Hier können sich Menschen jenseits aller Differenzen begegnen, weil es hier um eben mehr geht als um verschiedenen Ansichten. Es geht um ein Miteinander, das von christlicher Weltanschauung und christlichen Wertvorstellungen geleitet wird“, erklärt Justizministerin Hoffmeister, auch zuständig für Kirchenangelegenheiten.

„Wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen, befördert dies das Verständnis füreinander und den gegenseitigen Respekt. Beides sind wesentliche Pfeiler für ein friedvolles und achtsames Miteinander. Das Erzbistum Hamburg leistet hierzu einen bedeutenden Beitrag. Durch viele Projekte wird der christliche Glaube gelebt und das menschliche Miteinander gestärkt. Ich habe bei verschiedenen Besuchen erlebt, wie wertvoll die Gemeindearbeit in den Gemeinden vor Ort ist. Dem Erzbistum Hamburg gilt im Namen der Landesregierung der Dank für den unermüdlichen Einsatz und das Engagement. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern wird der katholischen Kirche weiterhin zur Seite stehen. Sie sind ein unverzichtbarer Partner der Politik“, so die Ministerin.

Der Landesteil Mecklenburg ist dem Erzbistum Hamburg zugeordnet. Vorpommern gehört zum Erzbistum Berlin.