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Monat: Oktober 2023

Geschichtskurs besucht Kriegsdenkmale

Gingster Schüler berichten über Recherchen zu Opfern des 1. Weltkrieges

Insel Rügen –„Unsere Schüler lernen am besten mit Bezügen zur Region, exemplarisch und an einem gemeinsamen Produkt“, erklärt André Farin am Kriegerdenkmal in Gingst. Dort stellte der Schulleiter zusammen mit seinem Kollegen Jörg Kruspe und Schülern der 10. Klasse der Öffentlichkeit erste Ergebnisse des Geschichtskurses „Kriegsgräber“ vor.

Nach einem guten Jahr Forschungszeit berichteten die 20 Jungen und Mädchen darüber, wie sie sich in verschiedenen Schritten der Thematik genähert haben. Zunächst beschäftigten sie sich mit Ursachen, Anlass, Verlauf und Ergebnissen des 1. Weltkrieges. Sie sahen dazu die Literaturverfilmung des Remarque-Romans „Im Westen nichts Neues“. „Das Schülerinteresse an dem besonderen Ereignis in Europa ist enorm“, meint Geschichtslehrer Jörg Kruspe. Das erkläre auch die hohe Teilnehmerzahl.

 Jette Hornfeldt (rechts) und Oskar Bäder sprachen am Gingster Kriegerdenkmal über ein Opfer des 1. Weltkrieges. Foto: privat
Jette Hornfeldt (rechts) und Oskar Bäder sprachen am Gingster Kriegerdenkmal über ein Opfer des 1. Weltkrieges. Foto: privat

In einer gemeinsamen Stunde mit Vertretern vom Volksbund für Deutsche Kriegsgräberfürsorge begannen im letzten Herbst die Recherchen zu den Biografien von 120 Kriegsopfern aus Gingst. Die auf dem wiedererrichteten Kriegerdenkmal verzeichneten Namen wollten sie mit Leben erfüllen. Für einen Flyer über das Projekt erarbeiteten die Schüler zwei beispielhafte Kurzbiografien mit den Fakten, die sie in der Datenbank fanden. Weitere vier Biografien liegen für eine neue Veröffentlichung vor.

„Wir haben bereits eine Umfrage bei Familien im Ort gemacht“, sagt Oskar Bäder, der zusammen mit Jette Hornfeldt über einen gefallenen Soldaten sprach. Die Rückmeldung aus der Bevölkerung dazu sei aber sehr gering ausgefallen.

Der Geschichtskurs plant in einem weiteren Baustein den Besuch von Kriegsgräbern und Denkmalen in der Region, wie beispielsweise Anfang Oktober auf dem Golm und im Jahresverlauf auf der Insel Rügen.

Bürgermeisterin Gerlinde Bieker lobte die Arbeit der Schule: „Die Bildungsarbeit im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau eines Kriegerdenkmals ist uns sehr wichtig.“ Das gehöre in heutigen Zeiten zu einem würdigen Umgang mit den Ereignissen und Opfern dazu. Dem stimmt Thomas Reichenbach, Kreisvorsitzender des Volksbundes zu: „Wir sind mit der Kooperation von Volksbund und Schule sehr zufrieden und unterstützen die weiteren Arbeiten mit unseren Mitstreitern gern.“

Schwerin investiert verstärkt in neue Hortplätze

Versorgung mit Krippen- und Kitaplätzen bedarfsgerecht gesichert

Schwerin – Der Ausbau der Betreuungskapazitäten in Krippe, Kita und Hort hat in der Landeshauptstadt Schwerin in der Zeit von 2017 bis 2022 für 1300 zusätzliche Betreuungsplätze gesorgt. Rund 100 Millionen Euro wurden in Schulbau- und Kitabauten investiert.

„Durch dieses Investitionsprogramm kann in Schwerin der Rechtsanspruch auf Betreuung in Krippe und Kita zu 100 Prozent erfüllt werden. Gleichzeitig hat sich das Betreuungssystem als so leistungsfähig erwiesen, dass in Schwerin auch zusätzliche Bedarfe für alle Kinder erfüllt werden“, schätzt die zuständige Dezernentin für Jugend und Soziales Martina Trauth ein.

In der neuen Planungsperiode der städtischen Kitabedarfsplanung von 2023 bis 2025, die heute erstmals im Hauptausschuss der Stadtvertretung beraten wird, verschieben sich die Prioritäten und Bedarfe in den Betreuungsarten. Insbesondere der ab dem Schuljahr 2026/2027 geltende Rechtsanspruch auf ganztätige Förderung im Grundschulalter geht mit Kapazitätserweiterungen im Hortbereich einher, während in Krippe und Kita mittelfristig ein Überangebot an Plätzen prognostiziert wird.

„Die Hortbetreuung muss im gesamten Stadtgebiet ausgeweitet werden, um bis 2030 für alle Kinder bis zur vierten Klasse Hortplätze zur Verfügung stellen zu können“, sagt Manuela Gabriel, die den Fachdienst Bildung und Sport leitet.

  • So ist u.a. die Schaffung von 154 Hortplätzen an der Neumühler Schule durch den Träger der Neumühler Schule geplant.
  • Der Neubau des Hortes an der John-Brinckman-Schule (Benjamin Blümchen) in der Weststadt geht mit einer Kapazitätserweiterung auf 352 Betreuungsplätze einher.
  • Auch an der Grundschule Mueßer Berg werden mit dem Hortneubau (Future Kids) zusätzliche Plätze geschaffen, insgesamt können dort dann 308 Hortkinder betreut werden.
  • Ab 2026 will das Pädagogium einen neuen Hort bauen.
  • Im Kitabereich erfolgen Investitionen überwiegend in den Bestand: So sind für die Kita „Nandolino“ (Paulsstadt), die Kita „Feldstadtmäuse“ sowie die Kita „Mosaik“ (Großer Dreesch) und die Kita „Matthias Claudius“ (Schelfstadt) Ersatzneubauten geplant.

Die Zahl der Kinder, die in Schwerin in Krippe, Kita und Hort betreut werden, hat sich von rund 5900 Kindern im Jahr 2017 auf rund 7200 Kinder im Jahr 2022 erhöht. Bis 2024 erwartet die Stadt vor allem in den Plaungsregionen Ost mit den Stadtteilen Neu Zippendorf und Museßer Holz, Süd mit den Stadtteilen Großer Dreesch und Krebsförden und Mitte/West mit der Pauls- und Feldstadt noch wachsende Betreuungszahlen in krippe und Kita.

„Während der Betreuungsbedarf seit 2015 trotz abnehmender Geburtenzahlen durch den starken Zuzug weiter gestiegen ist, erwarten wir künftig, dass der Geburtenrückgang wieder einen stärkeren Einfluss auf die Ausgestaltung der Betreuungslandschaft in Schwerin haben wird“, sagt Manuela Gabriel.

„Gleichzeitig steigen die inhaltlichen Anforderungen in der frühkindlichen Bildung, wenn Kinder mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, Sprachkenntnissen und kulturellen Prägungen betreut werden.“

Vereint Segel setzen

Schwesig präsentiert Motto der Bundesratspräsidentschaft

Schwerin – Vereint Segel setzen: Unter diesem Motto startet ab November die Bundesratspräsidentschaft Mecklenburg-Vorpommerns.

„Zum dritten Mal übernimmt unser Land den Vorsitz in der Länderkammer. Es ist eine Ehre und eine großartige Chance für/ Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig der Präsentation des Mottos in Schwerin.

Das Land übernehme den Vorsitz in einer Zeit des Umbruchs. Flucht und Migration, der brutale Krieg Russlands in der Ukraine, steigende Preise, der Klimawandel, „all das bewegt die Menschen in Deutschland. Und wir spüren Druck auf unsere Demokratie. Wir müssen Antworten auf dringende Fragen geben. Sonst lassen wir Raum für eine Politik der einfachen Parolen.“

Von der Bundesratspräsidentschaft Mecklenburg-Vorpommerns solle ein Impuls für einen Aufbruch ausgehen, sagte Schwesig: „Wir müssen in einer Zeit großer Herausforderungen die Segel richtig setzen und Deutschland gemeinsam voranbringen.“

Die Bundesratspräsidentschaft stehe deshalb unter dem Motto „Vereint Segel setzen“: „Vereint steht für das vereinte Deutschland. Segel setzen passt zu einem Bundesland mit viel Wasser wie Mecklenburg-Vorpommern. Und es beschreibt auch die Aufgabe, vor der Deutschland steht“, so die Ministerpräsidentin.

Höhepunkt der Bundesratspräsidentschaft werden die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit vom 2. bis 4. Oktober 2024 in Schwerin. „Unsere Landeshauptstadt wird Gastgeberin für ein großes Bürgerfest. Gemeinsam feiern wir unsere Demokratie und unsere Vielfalt. Wir laden die Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland ein, unser schönes Schwerin und unser schönes Mecklenburg-Vorpommern zu besuchen“, sagte Schwesig.

„Als Vertretung der Interessen des Landes gegenüber dem Bund und den Ländern in Berlin kommt der Landesvertretung im Jahr der Bundesratspräsidentschaft eine besondere Rolle zu“, erklärte die Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei Bund, Staatssekretärin Jutta Bieringer.

„Am 29. November werden wir unsere Präsidentschaft feierlich mit einem kulturellen Festakt in Berlin begehen. Im Laufe der Bundesratspräsidentschaft werden dann noch weitere Veranstaltungen folgen, die unser Land in all seinen Facetten darstellen“, kündigte die Staatssekretärin an.

Erntedankfest M-V 2023

Schwesig dankt den Landwirtinnen Landwirten für geleistete Arbeit

Neu Kaliß – Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern können sich auf die Landwirtinnen und Landwirte verlassen. Das sagte die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute beim Erntedankfest des Landes in Neu Kaliß.

„Das Erntedankfest ist ein besonderes Fest. Ein Fest, um Danke zu sagen. Wir danken den Landwirtinnen und Landwirten für ihre so wichtige Arbeit. Sie sorgen dafür, dass wir uns jeden Tag gesunde Lebensmittel auf den Tisch stellen können. Wir in Mecklenburg-Vorpommern können uns immer auf sie verlassen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Das sei nicht selbstverständlich. Den Erfolg der Ernte haben die Landwirtinnen und Landwirte nicht in der eigenen Hand. Der Klimawandel spürten sie schon jetzt. Dazu die schwere körperliche Arbeit bei Wind und Wetter.

Schwesig: „Und dennoch haben wir eine leistungsfähige, moderne Landwirtschaft in unserem Land. Sie ist eine der produktivsten in ganz Europa: mehr als 25.000 Beschäftigte in 4.700 Betrieben bewirtschaften eine Fläche von 1,34 Millionen Hektar. Gemeinsam mit der Ernährungswirtschaft erbringt sie einen erheblichen Teil unserer Wirtschaftsleistung.“

Ebenso habe Mecklenburg-Vorpommern eine nachhaltige Landwirtschaft. Nirgendwo in Deutschland werde ein so hoher Anteil an Flächen ökologisch bewirtschaftet. „Landwirtschaft trägt in unserem Land auch zum Umweltschutz bei, zur Artenvielfalt und zum Erhalt unserer wertvollen Kulturlandschaft“, sagte Schwesig.

Die Ministerpräsidentin dankte zudem der Gemeinde Neu Kaliß, die kurzfristig als Gastgeberin des Erntedankfestes eingesprungen ist: „Sie haben in kurzer Zeit ein tolles Fest organisiert und sind ein wunderbarer Gastgeber.“