Geschichtskurs besucht Kriegsdenkmale

Gingster Schüler berichten über Recherchen zu Opfern des 1. Weltkrieges

Insel Rügen –„Unsere Schüler lernen am besten mit Bezügen zur Region, exemplarisch und an einem gemeinsamen Produkt“, erklärt André Farin am Kriegerdenkmal in Gingst. Dort stellte der Schulleiter zusammen mit seinem Kollegen Jörg Kruspe und Schülern der 10. Klasse der Öffentlichkeit erste Ergebnisse des Geschichtskurses „Kriegsgräber“ vor.

Nach einem guten Jahr Forschungszeit berichteten die 20 Jungen und Mädchen darüber, wie sie sich in verschiedenen Schritten der Thematik genähert haben. Zunächst beschäftigten sie sich mit Ursachen, Anlass, Verlauf und Ergebnissen des 1. Weltkrieges. Sie sahen dazu die Literaturverfilmung des Remarque-Romans „Im Westen nichts Neues“. „Das Schülerinteresse an dem besonderen Ereignis in Europa ist enorm“, meint Geschichtslehrer Jörg Kruspe. Das erkläre auch die hohe Teilnehmerzahl.

 Jette Hornfeldt (rechts) und Oskar Bäder sprachen am Gingster Kriegerdenkmal über ein Opfer des 1. Weltkrieges. Foto: privat

Jette Hornfeldt (rechts) und Oskar Bäder sprachen am Gingster Kriegerdenkmal über ein Opfer des 1. Weltkrieges. Foto: privat

In einer gemeinsamen Stunde mit Vertretern vom Volksbund für Deutsche Kriegsgräberfürsorge begannen im letzten Herbst die Recherchen zu den Biografien von 120 Kriegsopfern aus Gingst. Die auf dem wiedererrichteten Kriegerdenkmal verzeichneten Namen wollten sie mit Leben erfüllen. Für einen Flyer über das Projekt erarbeiteten die Schüler zwei beispielhafte Kurzbiografien mit den Fakten, die sie in der Datenbank fanden. Weitere vier Biografien liegen für eine neue Veröffentlichung vor.

„Wir haben bereits eine Umfrage bei Familien im Ort gemacht“, sagt Oskar Bäder, der zusammen mit Jette Hornfeldt über einen gefallenen Soldaten sprach. Die Rückmeldung aus der Bevölkerung dazu sei aber sehr gering ausgefallen.

Der Geschichtskurs plant in einem weiteren Baustein den Besuch von Kriegsgräbern und Denkmalen in der Region, wie beispielsweise Anfang Oktober auf dem Golm und im Jahresverlauf auf der Insel Rügen.

Bürgermeisterin Gerlinde Bieker lobte die Arbeit der Schule: „Die Bildungsarbeit im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau eines Kriegerdenkmals ist uns sehr wichtig.“ Das gehöre in heutigen Zeiten zu einem würdigen Umgang mit den Ereignissen und Opfern dazu. Dem stimmt Thomas Reichenbach, Kreisvorsitzender des Volksbundes zu: „Wir sind mit der Kooperation von Volksbund und Schule sehr zufrieden und unterstützen die weiteren Arbeiten mit unseren Mitstreitern gern.“

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