Nach dem Sturmhochwasser an der Küste

Schwerin – Nach den sehr hohen Sturmwasserständen der vergangenen Nacht sinken die Wasserstände an der Außenküste Mecklenburg-Vorpommern seit den frühen Morgenstunden deutlich. Die Wasserstände sind seit einigen Stunden wieder unter der für die Definition eines Sturmhochwassers wichtigen Marke von 1,0m über dem mittleren Wasserstand gefallen.

„Unsere Küstenschutzanlagen an der Außenküste haben ihre Funktion erfüllt. Nach meinem Kenntnisstand gab es keine starken Schäden an den Küstenschutzanlagen oder gar Überflutungen von durch Küstenschutzanlagen geschützten Bereichen. Die rechtzeitige Schließung der Sperrwerke hat gut funktioniert. Das ist für mich sehr wichtig, da bei den eingetretenen Wasserständen z.B. ohne das Sperrwerk Greifswald große Flächen in Greifswald Wieck, Eldena und landwirtschaftlich genutzte Flächen überflutet worden wären. Auch wenn Bau und Betrieb eines Sperrwerks eine große Herausforderung darstellen, bin ich froh, dass wir uns vor vielen Jahren zur Errichtung des Sperrwerks Greifswald entschieden haben“, berichtet der für den Küstenschutz zuständige Minister Dr. Till Backhaus und warnt gleichzeitig:

„An den Landesküstenschutzdünen sind durch die Kombination von den Seegang und Wasserstand erhebliche Sandmengen umgelagert worden. Das ist aus Sicht des Küstenschutzes kein Schaden sondern die Funktion der Dünen. Es sind aktuell aber in vielen Bereichen sehr hohe Dünenkliffs entstanden – zum Teil mehr als 4m hoch. Diese Bereiche sind instabil und können rutschen! Meine Küstenschutzverwaltung wird diese Bereiche in den nächsten Wochen abböschen, um das Gefahrenpotential zu verringern. Ähnliche Gefahren können aktuell von Steilküstenabschnitten ausgehen, auch von sandigen Steilufern. Ich appelliere an die Vernunft der Menschen, sich nicht in solchen Gefahrenbereichen aufzuhalten.“

Eine laufende Aufspülmaßnahme des Landes-Mecklenburg, bei der bis Ende des Jahres mehr als 700.000m³ Sand zwischen Prerow und Zingst aufgespült werden sollen, wurde aufgrund des Sturmhochwassers unterbrochen.

„Die Baumaßnahme wird noch heute wieder aufgenommen. Die vorbereitenden Arbeiten nahe der Hohen Düne bei Prerow sind angelaufen und ich gehe davon aus, dass noch heute Nachmittag der erste Sand an die Küsten gespült wird. Wir gleichen mit der Aufspülung auch die während des Sturmhochwassers eingetretenen Sandverluste aus und stärken diesen Bereich für weitere Belastungen. In anderen Küstenabschnitten erfolgt über Begehungen der Küstenschutzverwaltung und Vermessungen eine Einschätzung des Handlungsbedarfs.

Im Vergleich zu Schleswig-Holstein und Süd-Dänemark hat Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Windrichtung Glück gehabt. Nur im westlichen Teil des Landes (Wismarbucht, Poel, Boltenhagen) wurden kurzzeitig Wasserstände bis in den unteren Bereich eines schweren Sturmhochwassers, d.h. Wasserständen über 1,50m erreicht. In den anderen Küstenabschnitten ist dieses Ereignis als mittleres Sturmhochwasser einzustufen. Die Wasserstände in den Bodden und Haffen sind aber weiterhin hoch und einige Deichabschnitte stehen unter intensiver Beobachtung der kommunalen Einsatzkräfte, um bei Bedarf schnell reagieren zu können. Ein Deichabschnitt in Wiek auf dem Darß ist auf einer Länge von unter 10 Metern gebrochen. Die Einsatzkräfte bemühen sich, die Lücke mit Big Bags zu schließen. Landrat Dr. Stefan Kerth koordiniert die Arbeiten vor Ort“, so Backhaus.

3. LehrerbildungsLANDPARTIE

Teilnahmerekord bei 3. LehrerbildungsLANDPARTIE BERUFLICHE SCHULEN / Oldenburg: Attraktives Angebot erfüllt großes Interesse am Lehrersein auch außerhalb von Rostock

Schwerin – Am Dienstag, 24. Oktober 2023 startet die mittlerweile 3. LehrerbildungsLANDPARTIE BERUFLICHE SCHULEN von Rostock nach Schwerin. Mehr als 30 Studierende der Wirtschaftspädagogik, der Berufspädagogik und des Lehramtes an Gymnasien haben sich angemeldet. Am 25. Oktober 2023 besuchen sie in drei Gruppen die drei Regionalen Beruflichen Bildungszentren der Landeshauptstadt Schwerin: Technik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Gesundheit und Sozialwesen.

„Es ist toll, dass wir viel mehr Studierende mitnehmen können als ursprünglich geplant: Statt bisher knapp 20 blicken über 30 Rostocker über den Tellerrand ihres Universitätsstandorts“, freut sich Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Das zeigt, dass unser Angebot auf einen großen Informationsbedarf stößt. Für die Schulen liegt im Besuch vor Ort erhebliches Potenzial: Sie können zukünftige Lehrkräfte erfolgreich gewinnen, wenn sie ihnen ihr Arbeitsumfeld zeigen, sie für ein Praktikum oder ein Referendariat gewinnen. Dank Reisekostenzuschüssen und Übernahmegarantie geht‘s einfacher raus aus der Uni und in den Schuldienst. Außerdem zeigt das Begleitprogramm den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie attraktiv Orte außerhalb Rostocks für das Leben und Arbeiten sind, besonders für junge Leute und Familien“, sagt die Ministerin.

Das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung hat nach dem Erfolg der Lehrerbildungslandpartien an die allgemein bildenden Schulen im ländlichen Raum gemeinsam mit dem Institut für Berufspädagogik (ibp) der Universität Rostock ein Angebot speziell für die Beruflichen Schulen entwickelt. Die 1. LehrerbildungsLANDPARTIE BERUFLICHE SCHULEN führte 2021 an das Regionale Berufliche Bildungszentrum Neustrelitz, die 2. im Jahr 2022 nach Wolgast und Greifswald. Dafür wurde die Kooperation auf den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik der Universität Rostock ausgeweitet.

Lehrstuhlinhaber und amtierender Direktor des landesweiten Zentrums für Lehrkräftebildung und Bildungsforschung (ZLB), Prof. Dr. Andreas Diettrich, begleitet auch die 3. LehrerbildungsLANDPARTIE BERUFLICHE SCHULEN:

„Die Landpartie ist ein gutes Angebot, um sich gegenseitig kennenzulernen, Erwartungen abzugleichen und Perspektiven für die Studierenden und die Schulen zu diskutieren“, erläutert Prof. Diettrich. „Letztendlich ist die Landpartie in Zeiten des Lehrkräftemangels auch ein gegenseitiger Bewerbungsprozess: Schulen suchen gut ausgebildete Lehrkräfte, Studierende eine attraktive berufliche Zukunft!“

Das Programm:

Di., 24.10.2023

  • 13:00 Uhr      Abfahrt ZOB Rostock
  • 15:00 Uhr      Kennenlernen im RBB GeSo
  • 17:15 Uhr      Stadtspaziergang Schwerin
  • 19:30 Uhr      Get Together im RBB WiV

(mit Schulleitungen RBB des Landkreises Ludwigslust-Parchim und der Beruflichen Schule des Landkreises Nordwestmecklenburg – Berufsschulzentrum Nord – sowie Staatssekretär Tom Scheidung)

Mi., 25.10.2023

  • ab ca. 09:00 Uhr      parallele Schulbesuche in Gruppen
  • 13:30 Uhr      Mittagessen am RBB Technik
  • 14:30 Uhr      kleine Führung
  • 15:00 Uhr      Abfahrt

 Informationen: www.lehrer-in-mv.de/lehramt-studieren/landpartie

Mehr Imker und mehr Bienenvölker in M-V

Güstrow – Anlässlich der 36. Vertreterversammlung des Landesverbandes der Imker MV (LIMV) hält Minister Dr. Till Backhaus am morgigen Sonnabend ein Grußwort in Güstrow.

„Die Imkerei in Mecklenburg und Vorpommern entwickelt sich deutlich positiv. Viele Menschen in unserem Bundesland haben den Umgang mit Bienen als Hobby für sich entdeckt. Aktuell haben wir rund 3.300 Imker mit 30.500 Bienenvölkern in MV. Das sind etwa 25 Prozent mehr Imker und 18 Prozent mehr Bienenvölker als vor fünf Jahren.

Allein in MV wurden dieses Jahr schätzungsweise 1.270 Tonnen Honig erzeugt, am meisten Rapshonig, pro Volk etwa 42 Kilogramm. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 1.000 Tonnen insgesamt bei etwa 35 Kilogramm je Volk. Dieser Trend steht für die herausragende Nachwuchsarbeit des LIMV, dem ich ganz herzlich danke“, sagt Backhaus.

Die Landesregierung fördert nicht nur konsequent die Haltung von Bienen, sondern legt auch in der Ausrichtung der Agrarpolitik Wert darauf, dass die Bienenvölker Nahrung und ansprechende Lebensräume finden. Zur Unterstützung der Bienenzucht und Bienenhaltung wurde in Absprache mit den Imkerverbänden auf der Grundlage der Regelungen des GAP-Strategieplanes eine neue Förderrichtlinie erarbeitet. Pro Jahr stehen 176.000 Euro zur Verfügung, je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln.

Gefördert werden Gerätschaften zur Einrichtung und Verbesserung der Bienenzucht und -Haltung, der Bienengesundheit, der Gewinnung und Herstellung von Bienenzuchterzeugnissen sowie zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für Einzelimker. Dafür wird der größte Teil der Mittel verwandt. Daneben werden über den LIMV Bienenlehr- und Schaugärten, Schulungen, Honiguntersuchungen sowie Varroabekämpfungsmittel und -Maßnahmen bezuschusst.

Aus Tierzuchtfördermitteln erhält der LIMV jährlich ca. 10.000 Euro, unter anderem zur Beschickung der Bienenbelegstellen. Das Bienenzuchtzentrum Bantin wird mit jährlich steigenden Zuschüssen institutionell gefördert. Der aktuelle Zuschuss liegt bei 315.700 Euro.

„Die Imker und der LIMV sind unverzichtbare Partner der Landwirtschaft und des Naturschutzes. Sie zu stärken ist mir ein besonderes Anliegen. Dafür werde ich mich auch weiterhin einsetzen“, so der Minister.