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Monat: April 2025

Digitale Angebote an Volkshochschulen

Erwachsenenbildung verbessert Teilhabe von älteren Menschen und zeigt nachhaltige Erfolge

Schwerin – Wenn Volkshochschulen digitale Sprechstunden und Smartphone-Kurse kostenlos anbieten können, hat das vor allem mit der zusätzlichen Förderung des Landes zu tun. Das Bildungsministerium hat den Volkshochschulverband im vergangenen Jahr mit 60.000 Euro unterstützt, um digitale Bildungsangebote auszubauen. „Mit den Kursen haben die Volkshochschulen insbesondere älteren Menschen, auch und besonders in ländlichen Regionen, einen Zugang zu digitalen Hilfsmitteln ermöglicht. Das ist ein Beitrag, Teilhabechancen zu verbessern“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das Projekt „Von A wie Alle über K wie Künstliche Intelligenz bis Z wie Zusammen – Wege in die partizipative Zukunft der digitalisierten Erwachsenenbildung“ zielte im Jahr 2024 darauf ab, digitale Grundkompetenzen zu vermitteln. „Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich ermuntert, weiter zu lernen. Das ist ein erster Schritt, die digitale Kluft abzumildern“, sagte VHS-Verbandsdirektorin Ines Poloski-Schmidt. Außerdem konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz fortgebildet werden.

Mit der Modellinitiative „Vermittlung digitaler Grundkompetenzen“ konnten zahlreiche VHS-Veranstaltungen realisiert werden, die insbesondere ältere Menschen an digitale Technologien herangeführt haben. Die Volkshochschule Ludwigslust-Parchim hat Kurse zu Smartphone- und Tablet-Grundlagen sowie WhatsApp und dem Versenden und Empfangen von E-Mails angeboten und erreichte mit ihren 44 Kursen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zehn Orten. Die VHS in Rostock setzte auf digitale Sprechstunden, in denen es um Datensicherheit, Installation von Apps und Änderungen an den Geräteeinstellungen ging. Die Zielgruppe waren hier Menschen ab 70 Jahren, die bislang wenig Berührung mit digitalen Technologien hatten.

Ältere Menschen im Landkreis Vorpommern-Greifswald hatten die Möglichkeit, an 17 Kursen „Smartphone leichtgemacht“ und „Einkaufen und Bezahlen im Internet“ teilzunehmen. Die Resonanz war durchweg positiv. „Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einer Fortsetzung des Kursangebotes“, so Verbandsdirektorin Poloski-Schmidt. Die Vermittlung von Medienkompetenz sowie digitaler Grundkompetenz im Bereich Gesundheitsbildung für Ältere stand im Mittelpunkt der Kurse an der VHS Schwerin.

„Die Angebote zeigen nachhaltige Erfolge“, so Bildungsministerin Oldenburg weiter. Einige Kommunen haben zusätzlich digitale Hardware angeschafft, um auch langfristig Schulungen anbieten zu können. Gleichzeitig konnten die Volkshochschulen neue Kursleiterinnen und Kursleiter gewinnen und ihre Netzwerke mit weiteren Bildungseinrichtungen ausbauen.

Smarte Hilfe bei Steuerfragen

Neuer Steuerchatbot auf dem Steuerportal MV verfügbar

Schwerin – Ab sofort steht Bürgerinnen und Bürgern auf dem Steuerportal Mecklenburg-Vorpommern (MV) ein neues digitales Informationsangebot zur Verfügung: Der Steuerchatbot ist online. Über eine Verlinkung auf dem Portal gelangen Nutzerinnen und Nutzer direkt zum Chatbot, der rund um die Uhr allgemeine Fragen zum deutschen Steuerrecht beantwortet – schnell, verständlich und zuverlässig.

Finanzminister Dr. Heiko Geue begrüßt den Einsatz des Chatbots: „Der neue Steuerchatbot ist eine echte Hilfe für alle, die eine schnelle Antwort auf allgemeine steuerliche Fragen suchen. Er steht ab sofort rund um die Uhr zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der großen Arbeitsbelastung in den Ämtern ist das genau der richtige Schritt – digital, serviceorientiert und entlastend zugleich.“

 Dem Einsatz des Chatbots vorausgegangen war eine umfassende Analyse typischer Bürgeranliegen. Dabei zeigte sich: Nur etwa 20 Prozent der Anfragen betreffen tatsächlich sensible Einzelfälle, bei denen auf persönliche Daten zugegriffen werden muss. Der Großteil der Anliegen bezieht sich auf einfachere organisatorische oder rechtliche Fragen, die ohne personenbezogene Informationen beantwortet werden können, zum Beispiel: „Bis wann muss ich meine Steuererklärung abgeben?“, „Welches Finanzamt ist für mich zuständig?“ oder „Muss ich überhaupt eine Steuererklärung abgeben?“.

Solche Fragen lassen sich durch klassische FAQ oft nicht ausreichend beantworten, da diese sämtliche Fallvarianten abbilden müssen. Der Chatbot hingegen kann gezielt Rückfragen stellen, um die richtige Fallvariante zu identifizieren und diese dann in allgemeinverständlicher Sprache zu beantworten – im besten Fall mit einem kurzen „Ja“ oder „Nein“. Damit ist er ein deutlich präziseres Instrument als reine FAQ-Listen oder allgemeine Suchmaschinen.

Ein weiterer Vorteil: Der Steuerchatbot ist an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr verfügbar – unabhängig von den Öffnungszeiten der Finanzämter. Neben Deutsch steht er auch in englischer und französischer Sprache zur Verfügung. So können auch ausländische Steuerpflichtige das deutsche Steuerrecht besser verstehen und sich gut informiert an die zuständigen Behörden wenden.

Der Steuerchatbot ist über das Steuerportal MV zu erreichen.

Qualifizierung Moorspezialisten startet

Güstrow – Ein neues Qualifizierungsprogramm bereitet Hochschulabsolvent*innen auf den angewandten Moorschutz vor. Damit die Moorspezialist*innen künftig bundesweit Moor-Klimaschutzprojekte unterstützen können, ist die Ausbildung praxisnah gestaltet. Für die modellhafte Umsetzung des Programms „Moorspezialist*innen“ erhält das Land Mecklenburg-Vorpommern rund 34 Millionen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Weitere Bundesländer sollen in das Programm einbezogen werden. Landesumweltminister Dr. Till Backhaus begrüßte heute in Güstrow den ersten Ausbildungsjahrgang der Moorspezialist*innen:

„Für unsere Vorfahren waren Moore vor allem lebensfeindliches, nutzloses Ödland. Daher wurden sie Jahrhunderte lang entwässert und in land- oder forstwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Moore sind jedoch sensible Standorte, deren Entwässerung zu langfristigen, teils irreversiblen Schäden führt. Nachdem insbesondere in den 1960er- und 1970er-Jahren, in der Phase der Komplexmelioration, Moore trockengelegt wurden, um die Flächen für Acker- und Grünlandbewirtschaftung nutzen zu können und Lebensmittel gegen den Hunger zu produzieren, waren Anfang der Neunzigerjahre in MV nur noch drei Prozent der Moore nass.

Das große Problem, das sich daraus ergab: Entwässerte Moorflächen setzen Treibhausgase frei, vor allem Methan und CO2, und sind damit klimaschädlich. Worauf die Wissenschaft bereits seit Jahrzehnten hinweist, wurde erst mit zunehmender Brisanz der Klimakrise für Politik, Landnutzende und Gesellschaft ins zentrale Blickfeld gerückt: Die immense Bedeutung des Ökosystems Moor als Kohlenstoff- und Wasserspeicher. Um die Dimension zu verdeutlichen: Moore bedecken weltweit nur etwa vier Prozent der Landfläche, aber sie binden rund doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen.

MV hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt – ein wichtiger Baustein dafür ist neben dem Schutz der Wälder und Gewässer der Moorschutz bzw. die Wiedervernässung der Moore. Denn entwässerte Moore sind hier im Land für ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dieser hohe Anteil liegt im Moorreichtum von MV begründet: 13 Prozent der Landesfläche, d.h. rund 330.000 Hektar, sind mit Mooren bedeckt. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern eines der moorreichsten Bundesländer und wir müssen uns dieser besonderen Bedeutung, die das Land im Moor- und Klimaschutz hat, bewusst sein.

Wichtigste Kenngröße für die Umsetzung des Moorschutzes ist die landesweit wiedervernässte Fläche auf Moorstandorten. Seit 1991 wurden 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 ha umgesetzt. Davon wurden 202 Projekte auf ca. 19.000 ha mit europäischen und landeseigenen Mitteln finanziert. Weitere 2.475 ha (18 Projekte) wurden im Rahmen der Naturschutzgroßprojekte Peenetal und Südost-Rügen und des Projekts „Schatz an der Küste“ hauptsächlich aus Bundesmitteln renaturiert. Moorschutzprojekte als Ökokonto- und Kompensationsmaßnahmen fanden auf insgesamt 8.540 ha (127 Projekte) statt. Mit MoorFutures wurden drei Projekte auf einer Fläche von insgesamt 79 ha umgesetzt.

Im Ergebnis des Moorschutzkonzepts 2000 wurden auf 16.525 ha Maßnahmen zur Wiedervernässung oder Verbesserung ihrer hydrologischen Situation umgesetzt. Das Moorschutzkonzept 2009 hatte die Wiedervernässung von Mooren auf 49.000 ha bis 2020 als Zielgröße festgelegt. Mit seit dem Jahr 2010 nur auf 14.951 ha abgeschlossenen Moorschutzprojekten liegt der aktuelle Wert noch sehr weit von diesem Zielwert entfernt. Bislang sind etwa 12 Prozent der Moore wiedervernässt. Um bis 2040 klimaneutral zu werden, müssten pro Jahr 9.000 Hektar nass werden. Deswegen werden aktuell 20 Projekte zur Wiedervernässung von Mooren vorbereitet, unter anderem im Peene- und Recknitztal oder im Grambower Moor bei Schwerin.

Eine schnelle und großflächige Umsetzung von Moor-Klimaschutzprojekten wird in M-V und in anderen Bundesländern maßgeblich durch personelle Kapazitätsengpässe gebremst. Es wird dringend bundesweit zusätzliches Personal mit spezieller Moorexpertise benötigt, um diese Projekte schnell und effizient umzusetzen. Dafür ist sowohl gezielt in die fachliche Qualifizierung zu investieren als auch ein deutlicher quantitativer personeller Kapazitätsaufbau in Bezug auf Moor-Klimaschutz notwendig, heißt es in der einleitenden Begründung des Arbeitsprogramms zur Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung des Bundes, vertreten durch das Bundesamt für Naturschutz, mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern für das Modellprojekt zur Ausbildung von Moorspezialist*innen.

Das Programm „Moorspezialist*innen“ zielt darauf ab, dem Mangel an Fachkräften in den zuständigen Behörden, bei Vorhabenträgern, Wasser- und Bodenverbänden, großen Flächeneigentümern und Planungsbüros im Bereich Moorschutz in M-V entgegenzuwirken. Hierfür sollen geeignete Absolvent*innen bundesweit aus Universitäten oder Fachhochschulen gewonnen und qualifiziert werden. Pro Jahrgang sollen jeweils 20 Absolvent*innen mit Hochschulabschluss – B.Sc, M.Sc., Ingenieure sowie Quereinsteiger*innen – als zertifizierte Moorspezialist*innen ausgebildet werden.

Mit einer praxisnahen und bedarfsgerechten Qualifizierung von Fachpersonal im Bereich Moorschutz wird eine entscheidende Umsetzungslücke für einen wirksamen Moor-Klimaschutz in M-V geschlossen. Das Programm wird sowohl kurzfristig die Bearbeitungskapazitäten für Moor-Klimaschutzmaßnahmen erhöhen als auch für die folgenden Jahrzehnte eine fundierte, anwendungsbezogene Moorexpertise sicherstellen. Das Programm „Moorspezialist*innen“ ist eine wesentliche Voraussetzung für die notwendige Vervielfachung von umgesetzten Moor-Klimaschutzprojekten.

Das Programm wird zu 90% vom Bund (BMUV/BfN rd. 30 Mio. Euro) aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, zu ca. 5 % aus dem Sondervermögen zur Förderung des Natürlichen Klimaschutzes vom Land Mecklenburg-Vorpommern und zu ca. 5% von den Einsatzstellen finanziert.

„Ich bin stolz darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern dieses moorspezifische Qualifikationsprogramm umsetzt. Ich habe das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen. Viel Zeit für die Organisation des Programms, zur Vorbereitung der Ausbildung, für die Suche der Einsatzstellen und für die Auswahlverfahren der Teilnehmenden war seit der Unterzeichnung der Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund im November bis jetzt nicht. Deshalb danke ich allen Einsatzstellen, der Uni Greifswald, allen Teilnehmenden, den Kolleg*innen vom LUNG und der Ostseestiftung, die das Programm evaluiert haben für ihr enormes Engagement.“

Interessent*innen für die 20 Ausbildungsplätze des ersten Durchgangs und die dafür geschaffenen Stellen gab es viele. Es erfolgte ein regelrechter Run auf die Stellen, mehr als 220 Bewerbungen gingen beim LUNG ein.

Der erste Jahrgang zur Ausbildung von Moorspezialist*innen umfasst insgesamt fünf Ausbildungsjahre. In jeweils drei Einsatzstellen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten die Teilnehmenden praktische Kenntnisse für die Projektsteuerung, Planung, Genehmigung und die Umsetzung von Moor-Klimaschutzprojekten. Die theoretische Ausbildung erfolgt an der Universität Greifswald. Die Teilnehmenden müssen ihr erworbenes Wissen in drei Hausarbeiten und einer theoretischen Prüfung belegen und erhalten dafür ein Zertifikat.

Ab dem zweiten Jahrgang umfasst die Ausbildung drei Jahre. Damit das Programm für mehr Teilnehmende geöffnet werden kann und ab dann auch Einsatzstellen in allen moorreichen Bundesländern gefunden werden können, ist es notwendig, bereits jetzt weitere Partner auch außerhalb MVs anzusprechen.

Besonders hervorheben möchte ich auch die Einsatzstellen. Ohne die Bereitschaft in den Ingenieurbüros, den Wasser- und Bodenverbänden, den Kommunen, den Großschutzgebieten, der Forst und Stiftungen und Verbänden würde die Durchführung dieses bisher einmaligen Ausbildungsprogramms nicht realisierbar sein.

Dieses modellhafte Programm ist in seiner Art einzigartig, da hier moorspezifisches Wissen individuell aufgebaut und zugleich über verschiedene Institutionen ausgetauscht wird, und auch die Teilnehmenden selbst institutionenübergreifend vernetzt werden. Die Vernetzung aller Akteure des Moor-Klimaschutzes ist ein weiterer Baustein für die notwendige Beschleunigung der Umsetzungsprozesse. Das Programm „Moorspezialist*innen“ wird als Vorbild für andere moorreiche Bundesländer dienen und dadurch die Umsetzung von Moor-Klimaschutzprojekten landes- und bundesweit beschleunigen“, so Minister Backhaus.

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) soll entscheidend dazu beigetragen werden, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Neben Treibhausgasminderung und Negativemissionen wird auch ein Beitrag zur Klimaanpassung erreicht. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen.

Umsetzung des Sondervermögens

Schwesig: Ost-MPs wollen schnelle Umsetzung des Sondervermögens Infrastruktur

Berlin – Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der ostdeutschen Länder haben heute in Berlin eine schnelle Umsetzung des Sondervermögens für die Infrastruktur gefordert.

„Es geht um Investitionen in Wirtschaft und Arbeit, in Kitas und Schulen, in Verkehrswege und Krankenhäuser. Das ist wichtig für Ost und West. Wir brauchen eine Belebung der Wirtschaft. Unsere klare Erwartung ist, dass das Sondervermögen jetzt schnell gesetzgeberisch umgesetzt wird und dass Planungen beschleunigt werden können“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Die ostdeutschen Regierungschefinnen und Regierungschefs führten auf ihrer Konferenz ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der ostdeutschen Industrie- und Handels sowie Handwerkskammern. „Das wichtigste Thema sind Wirtschaft und Arbeitsplätze. Es ist das wichtigste Ziel, dass wir weiter an Wirtschaftskraft gewinnen“, sagte Schwesig.

Ein entscheidender Punkt seien die Strompreise. „Es darf nicht so bleiben, dass diejenigen Regionen, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorangehen, weiter benachteiligt werden. Der Netzausbau muss vorangetrieben werden. Der Strom aus erneuerbaren Energien muss auch abtransportiert werden. Unternehmen brauchen mehr Möglichkeiten den erzeugten Strom auch direkt zu nutzen“, sagte Schwesig.

Ein weiteres wichtiges Thema sei die Rente. „Stabile Renten sind für Ostdeutschland ein besonders wichtiges Thema. Denn wir haben nur die gesetzliche Rente“, sagte Schwesig. 97% der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner würden ihr Alterseinkommen allein aus der gesetzlichen Rente beziehen.

Positive Bilanz zum Girls und Boys Day

Schwerin – Zum diesjährigen Girls’Day und Boys’Day (3. April) öffnete das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Bau Mecklenburg-Vorpommern seine Türen und ermöglichte sieben Schülerinnen und vier Schülern spannende Einblicke in die Arbeitswelt eines Ministeriums. Innenminister Christian Pegel zeigte sich begeistert von der großen Resonanz und dem Interesse der Jugendlichen an den verschiedenen Tätigkeitsbereichen im Ministerium.

„Der Girls’ und Boys’Day bietet uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, jungen Menschen die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung näherzubringen“, so Minister Christian Pegel und: „Es ist wichtig, dass wir ihnen die Bandbreite an Berufen und Tätigkeiten aufzeigen, die weit über das klassische Bild von Büroarbeit hinausgehen. Heute haben die Jungen und Mädchen hautnah erlebt, wie vielfältig, anspruchsvoll und zukunftsträchtig eine Karriere im öffentlichen Dienst sein kann.“

Ein besonderes Highlight des Tages war die Präsentation der Arbeit der Fachexperten aus dem Bereich Geoinformations-, Vermessungs- und Katasterwesen im Ministerium. Die Schülerinnen und Schüler erhielten wertvolle Einblicke in die geodätischen Aufgaben, die in der öffentlichen Verwaltung eine zentrale Rolle spielen. Geodäten tragen maßgeblich dazu bei, dass das Land präzise Karten und Daten für die Stadt- und Regionalplanung, den Kataster und die Raumordnung bereitstellt. „Die Geodäten arbeiten mit modernster Technik und sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Infrastruktur unseres Landes. Ich freue mich, dass wir den Jugendlichen dieses spannende Arbeitsfeld näherbringen konnten.“

Neben den praktischen Einblicken in die Geodäsie und andere Verwaltungsbereiche hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, mit erfahrenen Fachkräften ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Dabei wurde nicht nur der Arbeitsalltag in der öffentlichen Verwaltung beleuchtet, sondern auch die Perspektiven für eine Karriere im Ministerium und in anderen Bereichen des öffentlichen Sektors.

„Wir haben heute nicht nur über die Arbeit in der Verwaltung gesprochen, sondern auch gezeigt, dass der öffentliche Dienst ein Ort der Innovation und der Zukunftsgestaltung ist. Gerade im Bereich der Digitalisierung, in dem wir große Fortschritte machen, bieten sich viele spannende Herausforderungen für junge Menschen“, so Pegel weiter.

Der Girls und Boys Day ist eine wichtige Veranstaltung, um das Bewusstsein für Chancengleichheit und Vielfalt zu stärken und jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Berufsbilder zu entdecken, die sie vielleicht noch nicht in Betracht gezogen haben. Minister Pegel betonte abschließend: „Es ist entscheidend, dass wir allen Jugendlichen unabhängig von ihrem Geschlecht die gleichen Chancen bieten, ihren beruflichen Weg zu finden. Der Girls’ und Boys’Day trägt hierzu einen wertvollen Beitrag bei.“

Tag des Brotes im Schulzentrum Dömitz

Schulte: „Das Bäckerhandwerk steht für gelebtes Kulturerbe und bietet vielversprechende Zukunftsperspektiven für junge Menschen in MV“

Dömitz – Anlässlich des bundesweiten „Tag des Brotes“ hat Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, heute an einem Projekt im Gymnasialen Schulzentrum Dömitz teilgenommen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden den Schülerinnen und Schülern das Bäckerhandwerk und seine Produkte vorgestellt.

„Das Bäckerhandwerk ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer regionalen Wirtschaft und Kultur. Zum Tag des Brotes würdigen wir nicht nur die handwerkliche Tradition, sondern auch die Innovationskraft und die Leidenschaft, mit der unsere Bäckerinnen und Bäcker täglich hochwertige Produkte schaffen. Es ist wichtig, dieses wundervolle und wertvolle Handwerk zu unterstützen und für kommende Generationen attraktiv zu halten. Daher freue ich mich sehr über das rege Interesse der jungen Menschen am diesjährigen Schulprojekt“, betonte Staatssekretär Schulte.

Der Tag des Brotes bot den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, regionales Handwerk praxisnah und anschaulich zu erleben. Neben einem „Show-Backen“ und einer Brotprüfung durch die Mitglieder der Bäckerinnungen Süd-Westmecklenburg und Prignitz erwartete sie ein vielseitiges Programm, das die einzelnen Arbeitsschritte von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zu Verkauf und Vermarktung und schließlich zum Verzehr umfasst hat. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich an der Herstellung von Butter auszuprobieren und die selbst hergestellten Produkte zu verkosten.

Seit 2014 gehört das deutsche Brot zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe, da es zur „Vielfalt der lebendigen kulturellen Ausdrucksformen, die unmittelbar von menschlichem Können getragen werden“ gehört.

Der Tag des Brotes 2025 in Dömitz bietet die Gelegenheit, auf die regionale Handwerkskunst, die hochwertigen Produkte und die Zukunftsperspektiven der Branche aufmerksam zu machen. Im Rahmen solcher Kooperationen wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Berufsorientierung in Mecklenburg-Vorpommern geleistet, von dem sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Betriebe profitieren.

Nach Jahren rückläufiger Ausbildungszahlen verzeichnet die Backbranche eine positive Entwicklung. Laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckereihandwerks e.V. haben im Jahr 2024 deutlich mehr junge Menschen einen Ausbildungsvertrag in dieser Branche abgeschlossen. Die Zahl der Ausbildungsverträge für Fachverkäufer:innen im Lebensmittelhandwerk stieg um 22,5 Prozent, während die Neuverträge für den Beruf Bäcker:in um 11,4 Prozent zunahmen. Damit entwickelten sich die Ausbildungsberufe im Bäckereihandwerk entgegen dem bundesweiten Trend, bei dem die Zahl der Ausbildungsverträge um insgesamt 0,5 Prozent zurückging.

Neben steigenden Ausbildungszahlen verbessert sich auch die Vergütung im Bäckerhandwerk. Seit März 2025 steigen die Ausbildungsgehälter schrittweise. Zudem kann die Vergütung für ein ÖPNV-Ticket genutzt werden. Der Tarifabschluss soll einen Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhöhen und die Attraktivität der Ausbildung für junge Leute weiter zu erhöhen.

Treppenlauf in Oberhof

Minister Christian Pegel wünscht Warener Feuerwehrkameraden viel Erfolg beim Treppenlauf in Oberhof

Schwerin – Am kommenden Sonnabend (5. April) stellen sich sechs Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Waren (Müritz) aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte einer besonderen Herausforderung: dem 4. Lotto Thüringer Treppenlauf. Innenminister Christian Pegel wünscht ihnen viel Erfolg und eine unfallfreie Teilnahme an diesem kräftezehrenden Wettkampf.

„Die Feuerwehrleute aus Waren zeigen mit ihrem Engagement, ihrem Teamgeist und ihrer Ausdauer, was es bedeutet, sich körperlich und mental auf Extremsituationen vorzubereiten. Der Treppenlauf ist nicht nur ein sportlicher Wettkampf, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehren“, so Innenminister Pegel.

Der Treppenlauf, bei dem die gut 450 Starterinnen und Starter in voller Schutzausrüstung und mit 30 Kilogramm Gepäck die 701 Stufen der Skisprungschanze in Oberhof überwinden müssen, fordert höchste Fitness und Durchhaltevermögen. An den Start gehen Zweier-Teams, für die es in erster Linie nicht nur um Zeiten geht, wenngleich eine gewisse Frist eingehalten werden muss. Wichtig aber: am Ende muss noch Luft in der Flasche sein.

„Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung und drücke unseren Kameraden aus Waren die Daumen für eine erfolgreiche Teilnahme. Ich wünsche ihnen, dass sie gesund ins Ziel kommen – und vor alle am Ende noch Sauerstoff in ihrer Flasche ist. Ich hoffe, dass sie dabei auch den Teamgeist erleben, der unsere Feuerwehren so besonders macht. Die Warener Kameraden tragen bei diesem Wettbewerb die Farben für Mecklenburg-Vorpommern hoch und vertreten unser Bundesland bei einem ganz besonderen Ereignis“, betont der Minister.

Der Innenminister unterstreicht die Bedeutung solcher Wettkämpfe für den Feuerwehrdienst: „Solche Herausforderungen stärken nicht nur die körperliche Belastbarkeit, sondern auch das Vertrauen innerhalb der Teams – eine entscheidende Grundlage für den täglichen Einsatz zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Die Teilnahme der Warener Feuerwehr an diesem Wettkampf zeige einmal mehr, mit welchem Einsatz sich die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte im Land engagieren. „Sie alle leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Sicherheit. Dafür gebührt Ihnen mein größter Dank“, so Pegel abschließend.

Die Veranstaltung wird vom Verein Run4Kids Sömmerda organisiert. Mit den Startgeldern werden Kindeprojekte unterstützt.

Aktionstag für Mädchen und Jungen

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt eröffnete den Boys’Day/Girls‘Day in Grimmen.

Grimmen – Diesjähriger Auftakt zum Boys‘Day in Mecklenburg-Vorpommern war heute in Grimmen, im SOS-Kinderdorf Vorpommern. Gemeinsam mit den Sozialpartnern – dem DGB Nord und der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. – setzt sich das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz dafür ein, Jungen für die Vielfältigkeit sozialer Berufe zu sensibilisieren. Ein besonderer Programmpunkt war die Talkrunde mit Gästen aus verschiedenen Berufsfeldern. Die Schüler erhielten fundierte Informationen über die Zukunft sozialer Berufe und darüber, wie sich diese Berufsfelder verändern und weiterentwickeln.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Rund 70 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen finden, dass ihnen der Aktionstag geholfen hat, für sich ein Zukunftsbild zu malen. Das passt zum Motto in diesem Jahr: ‚Die Zukunft gehört Dir‘. Dabei ist es besonders wichtig, dass wir wegkommen von den Klischees. Was wir aber nicht wollen ist, dass Mädchen künftig nur in bislang männlich dominierte Rollen schlüpfen und umgekehrt.

Vielmehr ist das Ziel, dass jedes Kind, jede Schülerin und jeder Schüler selbst entscheiden sollen, was die Zukunft bringt. Wenn wir es schaffen, das traditionelle Rollendenken schon im Kindesalter zu aufzubrechen, ist es im Erwachsenenleben auch nicht mehr entscheidend. Dann wird es ganz normal, dass Frauen Richterinnen, Handwerkerinnen, Politikerinnen sind. Daher freut es mich, dass auch die Amtsgerichte in Rostock, Stralsund und Waren an der Müritz jeweils beim Zukunftstag mitmachen und jungen Menschen ihre Berufe in der Serviceeinheit, der Rechtspflege und Rechtsprechung vorstellen.“

„Berufswege verlaufen heute nicht mehr linear – wer sich einmal für einen Beruf entscheidet, trifft damit keine Entscheidung für ein ganzes Leben“, sagt Susan Bach, Geschäftsführung Bildung und Hochschule der Vereinigung der Unternehmensverbände (VU – Die Arbeitgeber). „Aus-, Fort- und Weiterbildung eröffnen nach einer stärkenorientierten Berufswahl viele Wege. Der Boys’Day ist ein erster Impuls, sich auszuprobieren, eigene Potenziale zu entdecken und Begeisterung für soziale und pädagogische Berufe zu entwickeln – Berufe, die sich kontinuierlich weiterentwickeln, am Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind und langfristige Perspektiven bieten.“

Im Zentrum der Auftaktveranstaltung standen persönliche Einblicke: Mitarbeitende des SOS-Kinderdorf Vorpommern, wie Hannes Masloboy und Marcel Fraude berichteten aus ihren Positionen und gaben authentische Einblicke in ihren Berufsalltag. Ergänzt wurde das Programm durch inspirierende Berufsbiografien männlicher Vorbilder, die eindrucksvoll zeigten, wie vielfältig die Wege in soziale Berufe sein können.

Die Abteilungsleiterin für Frauen- und Gleichstellungspolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bezirk Nord, Lisanne Straka, betont: „Kinder brauchen männliche und weibliche Rollenbilder im Bildungs- und Sozialwesen. Der hohe Frauenanteil von 70% entspricht nicht diesem Anspruch. Junge Männer sehen geringe Verdienstmöglichkeiten, schlechte Arbeitsbedingungen und fehlende männliche Vorbilder als Hemmschwellen. Soziale Berufe müssen aufgewertet werden, damit alle ihre Berufswahl nach Interessen treffen können.“ Straka rät, Zukunftsperspektiven zu beachten: „Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt. Sichere Jobs erfordern Einfühlungsvermögen und menschliche Nähe. Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sind weniger automatisierbar und können strategisch klug sein.“

Die Talkrunde machte deutlich, wie wichtig Motivation, Innovation und ein heterogenes Team für die soziale Arbeit sind – nicht zuletzt mit Blick auf das Leitbild des SOS-Kinderdorfs. „Der Boys’Day ist für uns nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine Verpflichtung, Chancengleichheit und Vielfalt aktiv zu fördern“, betonte Oliver Lutz, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Vorpommern. Die Rückmeldungen der Schüler zeigten, dass dieses Anliegen spürbar ist – und lebendig wird. Viele äußerten ihr Interesse an sozialen Berufen und waren überrascht von der Vielfalt an Möglichkeiten innerhalb des SOS-Kinderdorfs.

Mit einem klaren Bekenntnis zu Diversität, Gleichstellung und einem ausgewogenen Verhältnis von Männern und Frauen in sozialen Berufsfeldern ist das SOS-Kinderdorf Vorpommern ein Ort, an dem Vielfalt nicht nur thematisiert, sondern gelebt wird. Der Aktionstag zeigte einmal mehr, wie fruchtbar heterogene Teams für soziale Interaktionen sind – und wie wichtig es ist, jungen Menschen frühzeitig Perspektiven abseits gängiger Klischees zu eröffnen.

Besonderer Dank gilt dem SOS-Kinderdorf Vorpommern als gastgebendes sowie dem Bildungswerk der Wirtschaft M-V e.V. für den technischen Support.

Parallel zum Boys’Day findet heute in Mecklenburg-Vorpommern der Girls’Day zum 25. Mal statt. Hier erkundeten Schülerinnen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ziel des Boys’Day und Girls’Day ist es, mehr Chancengleichheit durch praxisnahe Einblicke in Berufsfeldern zu erreichen, die bislang oft geschlechtsspezifischen Zuschreibungen unterliegen.