Drese: Partnerschaftsgewalt ist drängendes gesellschaftliches Problem

Güstrow – „Es ist erschütternd, dass für viele Frauen das eigene Heim kein sicherer Ort ist. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen ihr Schweigen brechen und wir sie ermuntern, bestehende Hilfs- und Beratungsangebote wahrzunehmen,“ erklärte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese am 28. November bei der diesjährigen Güstrower Lichteraktion im Rahmen der Antigewaltwoche.

Laut aktueller Kriminalstatistik 2017, die Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey vor wenigen Tagen vorstellte, wurden in Deutschland 138.893 Personen registrierte Opfer von Gewalt durch ihre Partner oder Ex-Partner – weit überwiegend Frauen.

Drese: „Unsere eigenen Zahlen vom Beratungs- und Hilfenetz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt (CORA) zeigen den gleichen, traurigen Befund auf. In Mecklenburg-Vorpommern erfahren in über 90 Prozent der Fälle Frauen Gewalt. 3.850 Frauen und 332 Männer suchten 2017 Beratung und Schutz bei unseren Anlaufstellen im Land.“

Die Ministerin hob den Schutz vor Gewalt – für Frauen, Kinder und Männer gleichermaßen – als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe hervor: „Wir lassen die Betroffenen nicht allein. So gibt es in MV ein enges Netz von Beratungs- und Hilfeangeboten wie auch das rund um die Uhr besetzte mehrsprachige Hilfetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“.

Auch die neun Frauenhäuser im Land sind ein wichtiges Schutzangebot. 2017 wurden in MV insgesamt 313 Frauen und 361 Kinder aufgenommen. „Um die Unterstützung für die Betroffenen zu sichern, hat die Landesregierung die Mittel im Jahr 2018 um 20 Prozent für eine bessere Personalausstattung in den kleineren Frauenhäusern erhöht“, sagte Drese.

Ministerin Drese dankte den Veranstaltern des Arbeitskreises Opferschutz in Güstrow für Ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft: „Sensibilisieren und Sichtbarmachen – beides ist wichtig. Veranstaltungen wie die Lichteraktion heute setzen ein Zeichen dafür, häusliche und sexualisierte Gewalt aus der Tabuzone herauszuholen“, resümierte Drese.

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