MV fördert Artenschutz und Umweltbildung

Stralsund – Der Minister für Landwirtschaft- und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, hat heute auf der Mitgliederversammlung des Landeszooverbandes in Stralsund dessen Arbeit als beispielgebend für Deutschland gewürdigt:

„Die 19 Zoos und Tiergärten des Verbandes sind nicht nur wichtiger Bestandteil der touristischen Infrastruktur des Landes. Sie sowie die Umweltpädagogen aus 35 Einrichtungen leisten vor allem auch einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Mit Aktionen wie dem Landeszootag, Sonderveranstaltungen und Ausstellungen tragen sie dazu bei, dass die Menschen wieder ein Gefühl für den Reichtum der Natur bekommen und begreifen, wie wichtig ein schonender Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist.“

Dieser Bedeutung entsprechend hat das Land seit 2008 insgesamt 29 Vorhaben in Zoos und Tiergärten von Mecklenburg-Vorpommern mit 62,2 Millionen Euro bezuschusst. Die Gesamtausgaben für diese Maßnahmen belaufen sich auf rund 75 Millionen Euro. Die Fördergelder stammen unter anderem aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER).

Backhaus verwies auf die Notwendigkeit, dass die zoologischen Einrichtungen aktiv daran mitwirken, das Einschleppen der Vogelgrippe sowie der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, und erinnerte daran, die entsprechenden Notfallpläne aktuell zu halten.

Auch kündigte er an, dass die Anträge der Zoos zur Ausnahmegenehmigung für das Haltungs- und Reproduktionsverbot invasiver gebietsfremder Tierarten im ersten Quartal 2019 beschieden werden. Denn laut EU-Verordnung von 2014 dürfen auch Zoos die aufgelisteten invasiven gebietsfremden Arten nicht halten. Nur bereits vorhandene Tiere dürfen bis zu ihrem Lebensende in den Einrichtungen verbleiben. Aktuell werden in den zoologischen Einrichtungen des Landes fünf solcher Arten gehalten, darunter beliebte Zootiere wie Waschbär, Roter Nasenbär und Nutria. Um die Rolle der invasiven Arten in der Umweltbildung darstellen zu können, haben 13 zoologische Einrichtungen des Landes Anträge auf Ausnahmegenehmigung vom Haltungsverbot gestellt.

Backhaus wies darauf hin, dass auf die Zoos Einfuhrbeschränkungen für Amphibien zukommen könnten. Die jüngste Umweltministerkonferenz hat einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Leider habe Mecklenburg-Vorpommern nicht erreichen können, dass die Zoos entsprechend ihrer Bedeutung für Forschung, Umweltbildung und Artenschutz ausgenommen würden. „Das Beispiel zeigt, dass es wichtig ist, dass die Zoos auch in den anderen Bundesländern vergleichbare Organisationsstrukturen wie in MV schaffen und so bundesweit ein politisches Mitspracherecht bei den Landdespolitikern erlangen“, sagte Backhaus. Der Landeszooverband Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit der einzige Landeszooverband Deutschlands.

Backhaus nutzte die Mitgliederversammlung des Landeszooverbandes, um einigen Einrichtungen Bewilligungsbescheide für Mittel aus dem Strategiefonds zu übergeben. Das Geld soll zusätzlich zu den bereits zugesicherten Mitteln aus dem Wirtschaftsministerium helfen, die über Ostern entstandenen Schneeschäden zu beheben. Für das Wiederherstellen von Anlagen und Volieren sowie die Reparatur von Wegen und Sicherungseinrichtungen erhielten der Natur- und Umweltpark Güstrow insgesamt 80.000 Euro, der Zoo Rostock 30.000 Euro, der Vogelpark Marlow 250.000 Euro und der Natur- und Geschichtsverein Rambow 3.000 Euro.

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