3. Oktober – Tag der Deutschen Einheit

Schwerin – In Kiel (Schleswig-Holstein) werden heute die diesjährigen Feierlichkeiten zum 29. Tag der Deutschen Einheit begangen. „Unser Land ist in den vergangenen Jahren deutlich vorangekommen. Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt. Der Aufbau der Infrastruktur sowie die Gestaltung von Städten und Gemeinden im Land sind das Verdienst der gesamten Bevölkerung. Jeder hat seinen Teil zur Einheit beigetragen. Auf die Aufbauleistung können wir gemeinsam stolz sein“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

„Heute kommt vor allem auch der gesellschaftlichen Entwicklung eine stärkere Rolle zu. Denn: Das Fundament der deutschen Einheit ist der gesellschaftliche Zusammenhalt. Die aktuellen Veränderungen zeigen, wie wichtig es ist, hart daran zu arbeiten. Nichts ist dabei selbstverständlich oder auch dem Zufall überlassen. Der Zusammenhalt muss jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden.“

Der Minister nimmt am Festakt zum Tag der Deutschen Einheit teil, anschließend folgt der Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Wir sind ein attraktives Bundesland mit einer tollen Küste und einem unverwechselbaren Binnenland. Das schätzen jedes Jahr Millionen Urlauber. Neben den natürlichen Gegebenheiten können wir noch stärker betonen, dass wir auch ein Land zum Leben und Arbeiten sind“, forderte Wirtschaftsminister Glawe. Gerade in einem Flächenland ist es wichtig, den ländlichen Raum weiter zu stärken. „Es geht darum, auch abseits der Ballungszentren dafür zu sorgen, dass das Leben auf dem Land lebenswert bleibt. Herausforderungen sind beispielsweise die ärztliche Versorgung, die Infrastruktur sowie die Gewinnung von Fachkräften. Das sind Probleme, die auch andere Bundesländer umtreiben“, machte Glawe weiter deutlich.

„Hier müssen wir weiter Anreize setzen. Für Mecklenburg-Vorpommern bietet beispielsweise die Landarztquote eine Chance, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum weiter zu verbessern. Wir wollen die Landarztquote schnellstmöglich einführen“, machte Glawe deutlich.

In Mecklenburg-Vorpommern kommt wie in anderen Teilen Ostdeutschlands auch die Kleinteiligkeit der Wirtschaft zum Tragen. „Wir sind wirtschaftlich auf einem guten Weg. Haben trotz der guten Entwicklung eine Menge zu tun, um den Aufholprozess voranzubringen. Wichtige Themen sind dabei die Stärkung der Industrie, der Ausbau der Gesundheitswirtschaft, die Erhöhung der Markt- und Exportfähigkeit der Unternehmen sowie die Intensivierung von Forschung und Entwicklung“, erläuterte Glawe weiter. „Die Unternehmensnachfolgen, die Fachkräftesicherung und Mobilisierung von Potenzialen für Arbeit und Beschäftigung gehören zu den drängendsten Aufgaben der heimischen Wirtschaft. Wir wollen, dass mehr Menschen das ganze Jahr in Arbeit sind“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.

„Es ist wichtig, dass Mecklenburg-Vorpommern noch stärker als Wirtschaftsstandort auch über die Region hinaus wahrgenommen wird. Jede Neuansiedlung und Erweiterung schafft und sichert dabei Arbeitsplätze bei uns im Land.“ Die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) ist in Mecklenburg-Vorpommern im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr nach Angaben des Statistischen Amtes um 1,5 Prozent gewachsen. Damit liegt M-V im Ländervergleich an dritter Stelle.

Als weitere Herausforderung nannte Glawe auch das Thema Gründungen. „Der aktuelle Beschäftigungsrekord auf dem Arbeitsmarkt schlägt direkt auf die Gründungstätigkeit durch. Hier macht sich die hohe Nachfrage der Unternehmen nach Fachkräften bemerkbar. Dies hat einen starken Einfluss auf die Entscheidung der Fachkräfte und potenziellen Gründer, in eine abhängige Beschäftigung zu gehen oder die eigene Gründung zu wagen. Statt die Risiken einer Gründung auf sich zu nehmen, entscheiden sich viele für das Mehr an Sicherheit durch eine Festanstellung im Unternehmen“, so Glawe.

„Dennoch: Gründungen von heute haben mehr Potential länger am Markt zu bleiben, um somit perspektivisch auch Leute in Unternehmen einzustellen. Es sind tendenziell eher keine Notgründungen, um Arbeit zu haben. Die Unterstützungsmöglichkeiten für Gründer sind in Mecklenburg-Vorpommern vielfältig“, machte Glawe deutlich. „Wir brauchen vor allem mehr nachhaltige Gründungen in den Zukunftsmärkten wie beispielsweise Gesundheitswirtschaft, Forschung und Entwicklung sowie damit verbunden der Dienstleistungsbereich.“

Wir haben gut ausgebaute Hochschulen und mittelständische Unternehmen. „Wichtig ist es weiter, den Zugang zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu gewährleisten, um zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen. Daran arbeiten wir. Forschung und Entwicklung schaffen die Grundlage für mehr Arbeitsplätze auch im produzierenden Gewerbe“, sagte Glawe. Im Zeitraum 2014 bis 2020 stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 236,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovationen (FuEuI) zur Verfügung.

Seit 1990 wurden über 9.500 Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 20,05 Milliarden Euro und Investitionszuschüssen in Höhe von über 4,39 Milliarden Euro unterstützt. Durch Investitionsvorhaben im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 98.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. 99,5 Prozent aller Unternehmen des Landes gehören quantitativ zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Unternehmen sind Arbeitgeber für 79,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Im Rahmen der kommunalen Infrastruktur (inklusive der touristischen Infrastruktur) wurden im Zeitraum von 1990 bis August 2019 mehr als 2.620 Vorhaben unterstützt. Das Wirtschaftsministerium hat rund 3,2 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgereicht. Damit wurden Gesamtinvestitionen von rund 4,8 Milliarden Euro ausgelöst.

„Es sind gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich prägen. Sie sorgen für Wertschöpfung und vor allem für Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt. Viele Unternehmerinnen und Unternehmen haben in der Wendezeit mit vollem Einsatz und auch hohem persönlichen Risiko sich selbstständig gemacht. Heute werden viele für ihren Mut belohnt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. 99,5 Prozent aller Unternehmen des Landes gehören quantitativ zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Unternehmen sind Arbeitgeber für 79,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Seit 1991 werden die zentralen Feierlichkeiten zum 3. Oktober in jenem Bundesland ausgerichtet, das aktuell Bundesratsvorsitz innehat. In diesem Jahr ist dies Schleswig-Holstein. Der Vorsitz wechselt jährlich. Das dreitägige Fest zum Tag der Deutschen Einheit 2019 in Kiel ist Abschluss der Bundesratspräsidentschaft Schleswig-Holsteins. Den neuen Vorsitz hat dann Brandenburg inne.

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