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Autor: Rügenbote

Schwesig: Harald Ringstorff war ein großer Mecklenburger

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat an den heute vor fünf Jahren verstorbenen Ministerpräsidenten Dr. Harald Ringstorff erinnert.

„Die Landesregierung erinnert heute an einen großen Mecklenburger. Harald Ringstorff war ein erfolgreicher Ministerpräsident und ein beliebter Landesvater. Er gehörte zu denen, die sich im Zuge der Friedlichen Revolution politisch zu engagieren begannen. 1998 wurde er unser Ministerpräsident.

Fast 10 Jahre und damit länger als jeder andere hat er das Amt des Ministerpräsidenten ausgeübt. In seiner Regierungszeit wurden Weichenstellungen vorgenommen, von denen wir bis heute profitieren. Neue Unternehmen wurden angesiedelt. Mit der Gesundheitswirtschaft wurde ein neuer, bis heute sehr erfolgreicher Wirtschaftszweig entwickelt. Und die solide Finanzpolitik von Harald Ringstorff und Sigrid Keler hat unserem Land finanzielle Handlungsspielräume eröffnet“, erinnerte die Ministerpräsidentin.

„Vor allem aber ist uns Harald Ringstorff als heimat- und naturverbundener Mecklenburger in Erinnerung. Er liebte den Schnack auf Platt, die Landschaft und die Natur“, sagte Schwesig weiter. „Persönlich war er eher norddeutsch zurückhaltend, aber auch von einer großen Herzlichkeit. Harald Ringstorff hat sich auf vorbildliche Weise für das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Menschen hier eingesetzt. Wir behalten ihn in sehr guter Erinnerung.“

20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankt dem Kinderschutzbund für 20 Jahre Benefiz-Arbeit

Schwerin – Anlässlich des 20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“ des Kinderschutzbundes Schwerin bedankte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für das jahrelange Engagement: „Das heutige Benefizessen zeigt: Zusammenhalt entsteht durch Mitgefühl und Engagement – und heute sind wir gemeinsam Teil dieser starken Gemeinschaft. Der Kinderschutzbund Schwerin lebt diesen Geist – damit kein Kind in Schwerin vergessen wird. Mein großer Dank gilt allen Haupt- und Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes.“ Auch den vielen Sponsorinnen und Sponsoren dankte sie und zeigte sich überzeugt, auch in diesem Jahr viele Spenden zugunsten des Kindeschutzbundes sammeln zu können.

Die diesjährigen Spenden fließen an das Projekt „Brücken bauen“. Gemeinsam mit Unterstützung der Fernsehlotterie als Hauptsponsor entsteht im Kinderhaus eine Kreativwerkstatt. Diese soll auch Gesprächs-, Unterstützungs- und Bildungsangebote für Familien aus der Nachbarschaft bieten.

Das 20-jährige nutzte die Ministerpräsidentin, um auch zurückzublicken: „Durch die Erlöse der vergangenen Benefizveranstaltungen konnten zahlreiche Projekte des Kinderschutzbundes Schwerin gefördert werden. Vom pädagogischen Mittagstisch, Freizeit- und Bildungsangeboten über Beratungen bis hin zur Unterstützung sozial benachteiligter Familien.“ Die Mittel hätten es außerdem ermöglicht, den offenen Kindertreff im Kinderhaus „Blauer Elefant“ weiter auszubauen und nun bis zu 40 Kinder zu betreuen. „Alle Kinder sind hier willkommen – zum Spielen, für Unterstützung bei den Hausaufgaben und um die deutsche Sprache besser zu lernen. Das ist großartig“, sagte sie weiter.

Auch für die Landesregierung sei es ein prioritäres Ziel, Kinder und Jugendliche gesund, glücklich und mit guten Perspektiven aufwachsen zu lassen. Daher investiere das Land in Kitas und Schulen. „In den letzten Jahren haben wir viel bewegt: Seit fünf Jahren sind unsere Kitas beitragsfrei – seit 2022 auch der Ferienhort. Das bedeutet für viele Familien eine enorme finanzielle Entlastung. Und ich verspreche Ihnen: Das bleibt so“, betonte die Ministerpräsidentin.

Achter Forstbericht für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Forstminister Dr. Till Backhaus hat dem Kabinett in seiner heutigen Sitzung den achten Forstbericht des Landes vorgelegt. Der Bericht dokumentiert den Zustand der Wälder sowie die Lage der Forstwirtschaft im Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2024. Im Kontext der Anpassung der Wälder an den Klimawandel hätten zentrale Herausforderungen in der Verknüpfung der Themen Wald und Wasser, Wald und Biodiversität sowie Wald und Gesellschaft bestanden, erklärt der Minister:

„2024 war mit 11,0 °C in MV das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und 2022 fegten vier schwere Orkane über das Land. Dennoch entwickelte sich der Wald grundsätzlich positiv: Die Waldfläche stieg seit 2012 um 5.688 ha auf 582.361 ha – eine der wenigen signifikanten Zunahmen bundesweit. Mit 0,26 ha Wald pro Kopf liegt MV im Bundesvergleich an zweiter Stelle, ist aber mit 25 % Waldanteil das zweitwaldärmste Flächenland. Die Waldmehrung ist daher politisches Ziel.

Die Landesinitiative „Unser Wald in MV“ stärkte mit 20 Mio. € die Verbindung zwischen Wald und Gesellschaft. Auf 1.400 ha Neuwaldfläche ehemals landwirtschaftlicher landeseigener Flächen konnten über 5,8 Mio. zusätzliche Bäume gepflanzt werden.

Angebote der Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit erreichen jährlich 200.000 Teilnehmende direkt. Im Bereich Förderung wurden zwischen 2020 und 2024 rund 44 Tsd. Beratungs­gespräche geführt und 28 Mio. € an den Privat- und Körper­schaftswald aus GAK- und ELER-Mitteln ausgezahlt, was jährlich rd. 5,5 Mio.€ ausmacht. Den Schwerpunkt bildeten Investitionen in den Waldumbau, den Naturschutz und die Infrastruktur. Erstmals wurden die Wald-Ökosystemleistungen auf jährlich 250 Mio. € (444 €/ ha*a) bewertet. Davon werden etwa 60 % unentgeltlich erbracht.

In diesem Bericht gibt es viel Positives: Unser Wald ist CO2-Senke und im Cluster Forst und Holz ein großer Wirtschaftsfaktor. Wir gehören zu den wenigen Bundesländern mit einer deutlichen Waldflächenzunahme von etwa 5.500 ha seit 2012. Insgesamt bedecken heute rund 582.000 ha unser Land. Rund 51 % unserer Wälder bestehen aus naturnahen Laubbäumen – rund 4 % mehr als im Bundesdurchschnitt. Wenn es um nutzungsfreie Wald­flächen geht, also Orte besonderer Bedeutung für die Biodi­versität, liegen wir mit 12 % hinter Sachsen auf Platz zwei“, fasst Minister Backhaus zusammen.

Neuen Suchtbericht vorgestellt

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen der Landespressekonferenz gemeinsam mit Birgit Grämke, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST), den Suchtbericht für Mecklenburg-Vorpommern 2024 vorgestellt.

Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in der ambulanten Suchthilfe im Land und mache das Ausmaß der Herausforderungen bei Suchterkrankungen erneut deutlich, betonte Drese. „Sucht ist keine Randerscheinung, sondern eine chronische Krankheit mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Folgen für die Suchtkranken selbst und – ganz wichtig gerade mit Blick auf Familien mit Kindern – deren unmittelbares Umfeld.“, verdeutlichte die Ministerin.

So haben nach Angabe von Drese rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein Suchtproblem, vor allem mit einer alkoholbezogenen Störung, zunehmend aber auch durch Mischkonsum. „Insgesamt belasten Sucht und der Konsum von Rauschmitteln unsere Volkswirtschaft mit mindestens 150 Milliarden, wahrscheinlich sogar über 200 Milliarden Euro im Jahr“, sagte Drese mit Bezug auf Berechnungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

In Mecklenburg-Vorpommern suchten laut Suchtbericht im vergangenen Jahr 8.850 Menschen mit eigener Suchtproblematik Unterstützung in den Sucht- und Drogenberatungsstellen des Landes. Dies entspricht einer Zunahme von 290 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Nahezu 75 Prozent der Klientel sind männlich. Darüber hinaus wandten sich 923 Angehörige an die Beratungsstellen.

Alkohol bleibe dabei das Hauptproblem. Knapp 60 Prozent (5.223 Klienten) aller vorstellig gewordenen Personen suchten mit dieser Problematik die Beratungsstellen auf.

„Der Suchtbericht macht deutlich, dass vor allem Alkohol-, Cannabis- und Mischkonsum weiterhin zu den zentralen Herausforderungen im Land gehören. Wir beobachten einen Anstieg beim regelmäßigen Konsum von Alkohol und Cannabis – und vor allem eine Zunahme riskanter Mischkonsummuster“, erklärte Birgit Grämke.

Gleichzeitig zeige der Bericht, dass sich problematische Konsummuster häufig erst spät bemerkbar machen. „Viele Betroffene suchen erst dann Unterstützung, wenn die Belastung im privaten oder beruflichen Umfeld nicht mehr zu übersehen ist“, so Grämke.

Auffällig im Bericht sei zudem, dass ein großer Teil der Klientinnen und Klienten erwerbstätig ist. Daraus ergebe sich ein klarer Auftrag an Betriebe und öffentliche Akteure. „Die meisten Menschen, die Unterstützung in der Suchtberatung suchen, gehen einer regelmäßigen Arbeit nach – das zeigt, dass Sucht mitten in der Gesellschaft stattfindet“, betont Grämke. Umso dringlicher sei es, Arbeitswelten stärker in Prävention und Frühintervention einzubinden.

Ministerin Drese bezeichnete das niedrige Erstkonsumalter beim Alkohol als besonders besorgniserregend. „Fast 75 Prozent der heutigen Klientinnen und Klienten hatten ihren ersten Alkoholkonsum noch vor dem 14. Lebensjahr“, verdeutlichte Drese. Vor allem beim Umgang mit Alkohol sei ein Kulturwandel in Deutschland und MV notwendig, sagte Drese auch mit Blick auf die von ihr mit angeschobene Diskussion, zur Abschaffung des Begleitenden Trinkens für 14- und 15-Jährige.

Drese: „Wir müssen Information und Prävention stärken, um in den Köpfen der Menschen das Bewusstsein für die Gefahr von Suchtmitteln zu schärfen. Wir brauchen gesamtgesellschaftliche Diskussionen zum Alkoholkonsum, aber auch zum Umgang mit Cannabis, illegalen Drogen, Tabletten und Zigaretten. Sich bewusst zu machen, dass wir ein Suchtproblem haben, ist ein wesentlicher Schritt zur Besserung. Es wird ein langwieriger, schwieriger Weg. Denn Prävention wirkt längerfristig. Und deshalb ist es besonders wichtig, die junge Generation zeitgemäß anzusprechen.“

Küstenfischerei: Land und Thünen-Institut vertiefen Zusammenarbeit

Rostock – Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutz- und Fischereiminister Dr. Till Backhaus hat sich heute in Rostock-Marienehe mit dem Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, Dr. Christopher Zimmermann, zu einem ausführlichen Austausch über die Zukunft der Küstenfischerei in der Ostsee getroffen. Im Zentrum standen die aktuellen wissenschaftlichen Prognosen zu den maßgeblichen Fischbeständen sowie gemeinsame Initiativen von Bund und Land.

Der Minister würdigte ausdrücklich die Arbeit des Thünen-Instituts und betonte die Bedeutung einer eng abgestimmten, wissenschaftsgeleiteten Bestandsbewirtschaftung: „Die Forschung des Thünen-Instituts ist unverzichtbar für realistische Perspektiven der Ostseefischerei. Wir brauchen sachorientierte Bewertungen, die sowohl den Schutz der Bestände als auch die wirtschaftliche Existenz unserer Küstenfischerei im Blick behalten“, sagte Backhaus.

Kritische Lage beim Dorsch – langfristige Verbesserungen nur durch Ökosystemveränderungen

Christopher Zimmermann stellte dar, dass sowohl der östliche als auch der westliche Dorschbestand weiterhin in einer hochkritischen Lage sind. Die natürliche Sterblichkeit übersteigt deutlich die fischereiliche – eine Erholung sei deshalb mittelfristig nicht zu erwarten. „Es ist klar: Die Fischerei ist nicht das Problem, und sie allein kann die Situation auch nicht lösen“, so Backhaus.
Als Hauptursachen wurden fortbestehende Belastungen des Ökosystems genannt – darunter Sauerstoffmangel, Temperaturveränderungen, Nahrungskonkurrenz sowie der zunehmende Einfluss von Prädatoren.
Gemeinsam mit dem Thünen-Institut wurde vereinbart, mögliche flankierende Maßnahmen wie Habitatverbesserungen weiter zu prüfen.

Hering: Hoffnung auf reguläre Quote ab 2027

Großen Raum nahm die Situation des westlichen Herings ein. Christopher Zimmermann erläuterte das geplante, an veränderte Umweltbedingungen angepasste Benchmarking, das eine präzisere Bewertung der Ertragsfähigkeit des Bestandes ermöglichen soll. Backhaus bewertete diese Entwicklung als wichtigen Schritt: „Wir setzen darauf, dass die Neubewertung des Bestandes neue Spielräume eröffnet. Unser Ziel bleibt eine reguläre Heringsfischerei ab 2027.“ Land und Bund investieren derzeit rund 1,75 Mio. Euro in Projekte der LFA M-V und des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, um eine regionale, wissenschaftsbasierte Bewirtschaftung der Heringsbestände weiterzuentwickeln.

Meerforelle: Länderübergreifendes Bestandsmanagement geplant

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Entwicklung eines dauerhaften Bestandsmanagements für die Meerforelle. Die Art ist inzwischen eine der am häufigsten beangelten Zielarten im Küstenbereich.
Geplant ist ein gemeinsames dreijähriges Projekt von LFA/IfF und Thünen-Institut ab 2027, finanziert über die Meeresnaturschutzkomponente des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG). „Die Meerforelle hat für Berufsfischerei, Freizeitfischerei und den Tourismus erhebliche Bedeutung. Wir wollen diesen Bestand – trotz Klimawandel und Habitatveränderungen – zukunftsfähig machen“, betonte Backhaus. Auch die geplante Ausweisung weiterer Laichschonbezirke in MV wurde im Gespräch bestätigt.

Stärkung der gemeinsamen Forschungs- und Managementstrukturen

Minister Backhaus und Dr. Zimmermann erörterten zudem das Zusammenwirken von Land, Bund und verschiedenen Akteuren der Fischerei. Diskutiert wurden:

  • der anstehende Ausstieg aus der EMFAF-geförderten zeitweiligen Stilllegung ab 2027 und dem ebenfalls aus dem EMFAF unterstützten Robbenschadenausgleich als Billigkeitsleistung ab 2028,
  • die Unterstützung von Initiativen wie Sea Ranger e.V.,
  • robbensichere Fanggeräte für die Zeit nach 2028,
  • die Rolle des Thünen-Instituts bei größeren Eingriffsvorhaben wie etwa den LNG-Standorten Lubmin/Mukran,
  • die enge Kooperation bei Projekten der Fischereiforschung und Kooperation zur Diversifizierung der Küstenfischerei.

Der Minister machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern auf eine schnelle Bereitstellung von Bundesmitteln aus der Fischereikomponente des WindSeeG angewiesen ist, um die notwendige Forschungs- und Entwicklungsarbeit gemeinsam mit den Küstenfischern fortzuführen.

Minister Backhaus zog ein positives Fazit des Treffens: „Wir haben heute deutlich gemacht, dass wir die Zukunft der Küstenfischerei nur gemeinsam entwickeln können – mit Wissenschaft, Fischern und Politik. Das Thünen-Institut ist dabei ein zentraler Partner. Wichtig ist, dass wir die bestehenden Chancen nutzen und die notwendige Unterstützung des Bundes erhalten.“

Messe GastRo: Backhaus ehrt die besten Gastronomen des Jahres

Rostock – Heute hat Ernährungsminister Dr. Till Backhaus die Preisverleihung „Gastronomie des Jahres Mecklenburg-Vorpommern“ in der Hansemesse Rostock eröffnet. Sie findet im Rahmen der 34. Branchenmesse GastRo statt.

„Die GastRo ist ganz klar die Nummer eins der Branchentreffs im Nordosten. Hier präsentieren sich mehr als 180 nationale und internationale Großhändler und Dienstleister, Hersteller, Produzenten und Lieferanten. Sie zeigen die Vielfalt, Innovationskraft und Leidenschaft der Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung. Gastronomie ist ein unverzichtbarer Teil unseres Landes.

Sie ist Gastgeber, Wirtschaftsfaktor und Kulturbotschafter zugleich. Mit einem Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro in Mecklenburg-Vorpommern trägt sie wesentlich zur touristischen Wertschöpfung von rund 7 Milliarden Euro jährlich bei. Damit diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden kann, braucht die Branche verlässliche politische Rahmenbedingungen. Die Diskussion um die Mehrwertsteuer zeigt, wie wichtig Planungssicherheit ist.

Laut DEHOGA erwarten 76 Prozent der Betriebe, dass ein Steuersatz von 7 Prozent ihre wirtschaftliche Lage stabilisiert. Fast 60 Prozent würden dann wieder investieren in Modernisierung, Digitalisierung und neue Arbeitsplätze. Das wäre ein wichtiges Signal, nicht nur für die Branche, sondern auch für den ländlichen Raum. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Gastronomie und Hotellerie die Anerkennung bekommen, die sie verdienen als Arbeitgeber, Ausbilder und regionale Wertschöpfungspartner“, sagte Backhaus.

Ihm zufolge kämpft die Branche derzeit außerdem mit gestiegenen Energiepreisen und Inflation. „Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verzeichnete das Gastgewerbe in Deutschland im Juli 2025 einen realen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Gastronomie selbst sind es sogar minus 4,1 Prozent. Verglichen mit 2019 liegen die Umsätze der ersten sieben Monate dieses Jahres immer noch 18 Prozent unter dem damaligen Niveau“, ergänzte er.

Auch die jüngste DEHOGA-Umfrage zeigt, wie ernst die Situation ist: Fast 40 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer befürchten für 2025 Verluste, weitere 28 Prozent wissen es noch nicht. Nur ein Drittel der Betriebe blickt derzeit mit Zuversicht auf die kommenden Monate. Dazu kommen Herausforderungen bei der Fachkräftesicherung. Bundesweit sind im Gastgewerbe rund 65.000 Stellen unbesetzt, in Mecklenburg-Vorpommern etwa 2.000.

„Das bedeutet: weniger Öffnungstage, kleinere Speisekarten und eine hohe Belastung für die Teams, die tagtäglich mit Leidenschaft ihren Gästen begegnen. Umso mehr verdienen diejenigen, die heute hier nominiert sind, unseren Respekt und unseren Dank. Sie stehen stellvertretend für eine Branche, die trotz aller Widrigkeiten neue Wege geht mit Ideen, Herzblut und Unternehmergeist“, führte der Minister aus.

Abschließend dankte Backhaus den Ausrichtern, der inRostock GmbH, der Ostsee-Zeitung und der Mecklenburgischen Brauerei Lübz und wünschte allen Nominierten viel Erfolg.

Blank besucht Gesundheitsleitmesse MEDICA 2025

Dr. Wolfgang Blank: „Unsere Gesundheitswirtschaft steht für Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit“

Düsseldorf – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute die internationale Leitmesse der Gesundheitswirtschaft „MEDICA“ in Düsseldorf besucht. Die MEDICA findet in diesem Jahr vom 17. bis 20. November statt und gilt als weltweit führende Plattform für Medizintechnik, Health IT und digitale Gesundheitsinnovationen.

„Die Gesundheitswirtschaft ist eine Schlüsselbranche für Mecklenburg-Vorpommern – innovativ und wachstumsstark. Die MEDICA bietet hervorragende Bedingungen, um neue Partnerschaften zu knüpfen, Produkte vorzustellen und neue Märkte zu erschließen“, sagte Minister Dr. Blank.  „Unsere Unternehmen nutzen diese Plattform auch in diesem Jahr sehr gut. Das stärkt den Standort und trägt zu mehr Wertschöpfung und qualifizierten Arbeitsplätzen bei.“

Die MEDICA gilt weltweit als bedeutendste Plattform der Gesundheitswirtschaftsbranche. Die Themenschwerpunkte in diesem Jahr sind Medizintechnik, Health IT, Laborausstattung, Orthopädietechnik, Physiotherapie und Verbrauchsartikel. 2024 verzeichnete die Messe erneut rund 80.000 Besucherinnen und Besucher sowie etwa 5.300 Aussteller aus fast 70 Nationen. Parallel findet die begleitende Fachmesse COMPAMED für die medizinische Zulieferbranche und Produktentwicklung statt, auf der ebenfalls Unternehmen aus MV vertreten sind.

Messen wie die MEDICA spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Pflege von Kundenbeziehungen, der Partnersuche und Markterschließung. Sie sind zudem wichtige Testmärkte für neue Produkte und Marktforschungsinstrumente. „Gerade für junge Unternehmen kann schon der erste Messebesuch ein Sprungbrett sein, um Sichtbarkeit zu gewinnen und sich im Wettbewerb zu positionieren. Ich freue mich, dass unsere Firmen hier mit starken Innovationen und Ideen vertreten sind“, so Minister Dr. Blank. „Ich möchte insbesondere auch noch mehr kleine und mittlere Unternehmen dazu ermutigen, den Schritt auf den Weltmarkt zu wagen. Wir wollen zeigen, wofür Made in MV steht: Qualität, Ideenreichtum und Engagement.“

Die Gesundheitswirtschaft ist die größte Wachstumsbranche und zugleich der bedeutendste Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 150.000 Beschäftigten sichert sie jeden fünften Arbeitsplatz im Land und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – von Forschung und Entwicklung über Produktion bis zu Dienstleistungen. Dazu zählen unter anderem Medizintechnik, Biotechnologie, Gesundheitstourismus, Gesundheitsdienstleistungen sowie digitale Gesundheitsanwendungen.

Für die Organisation und Durchführung des Gemeinschaftsstandes des Landes sind gemeinschaftlich die BioCon Valley GmbH und die Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH verantwortlich. Unterstützt wird der Gemeinschaftsstand zudem durch die Messeförderung der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern.

MV stärkt den Übergang von der Schule in den Beruf

Neue Kooperationsvereinbarung zwischen Bildungsministerium und Bundesagentur für Arbeit geschlossen

Schwerin – Das Bildungsministerium und die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern. Dafür haben sie eine neue Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung des Übergangs von der Schule in den Beruf geschlossen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern frühzeitig, individuell und praxisnah auf ihren Weg in Ausbildung, Studium oder Beruf vorzubereiten und sie dabei eng zu begleiten.

„Mit dieser Vereinbarung setzen wir einen wichtigen Rahmen für mehr Chancengerechtigkeit und Orientierung. Alle Schülerinnen und Schüler sollen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um ihre Stärken zu erkennen und selbstbewusst den Schritt in Ausbildung, Studium oder Beruf zu gehen. Wir stärken die Berufliche Orientierung an unseren Schulen und sorgen für verlässliche Strukturen, die jungen Menschen echte Perspektiven eröffnen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg bei der Unterzeichnung.

„Wir schaffen mit den neuen Maßnahmen klare Strukturen, um Jugendliche frühzeitig zu erreichen und sie Schritt für Schritt beim Übergang in Ausbildung und Beruf zu begleiten. Das Tandem-Modell zwischen Schule und Berufsberatung wird dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schülern eine berufliche Perspektive eröffnet werden kann“, erklärte Markus Biercher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit.

Die neue Vereinbarung umfasst mehrere zentrale Angebote, die darauf abzielen, die Berufliche Orientierung auf Schulebene zu verbessern und den Schülerinnen und Schülern eine individuelle Begleitung zu bieten:

Zentrale Inhalte der neuen Vereinbarung:

  • Verbindliche Kooperationen auf Schulebene: Jede Schule in Mecklenburg-Vorpommern schließt künftig eine eigene Kooperationsvereinbarung mit der zuständigen Agentur für Arbeit. Diese regelt gemeinsame Ziele, Abläufe und die Evaluation der Maßnahmen vor Ort. Damit wird die Berufsberatung stärker in den Schulalltag integriert und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Arbeitsagenturen verbindlicher gestaltet.
  • Tandem-Modell für die Berufsberatung: Jede Schule benennt eine feste Kontaktlehrkraft für die Berufliche Orientierung, die eng mit einer Beratungsfachkraft der Agentur für Arbeit zusammenarbeitet. Dieses Tandem plant und koordiniert alle Aktivitäten zur Berufsorientierung – von Informationsveranstaltungen über Beratungsgespräche bis zu Elternabenden.
  • Früher Beginn und individuelle Begleitung: Bereits ab Klassenstufe 7 wird die Potenzialanalyse „Mission ICH“ eingesetzt, um Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler zu erkennen. Darauf aufbauend folgen Berufsfelderkundungen, Praktika und Workshops zur Bewerbungsvorbereitung. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf erhalten individuelle Beratung und gezielte Förderangebote.
  • Digitale und inklusive Orientierung: Digitale Tools wie „Check-U“ oder „meinBERUF“ ergänzen die Präsenzangebote an den Schulen. Alle Angebote werden inklusiv, klischeefrei und barrierefrei gestaltet, sodass jede und jeder Zugang zu den Angeboten erhält.
  • Starke Einbindung externer Partner: Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften und soziale Träger werden einbezogen, damit sich Netzwerke bilden und Schülerinnen und Schüler praxisnahe Erfahrungen machen können. So wird die Berufliche Orientierung stärker mit der regionalen Wirtschaft und den tatsächlichen Arbeitsmarktbedarfen verzahnt.
  • Eltern als Partnerinnen und Partner: Elternabende zur Beruflichen Orientierung sollen künftig regelmäßig stattfinden – zum Beispiel verstärkt durch digitale Elternabende. Sie informieren über Ausbildungswege, Bewerbungsverfahren und Unterstützungsangebote und unterstützen so die Begleitung der Jugendlichen auch im häuslichen Umfeld.
  • Qualitätssicherung: Alle Angebote werden regelmäßig evaluiert. Feedback von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften fließt in die Weiterentwicklung der Angebote ein. Zusätzlich erfolgt eine gemeinsame Berichterstattung alle zwei Jahre.

Die neue Vereinbarung gilt bis zum 31. Juli 2030. Sie löst die bisherige Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2018 ab.