Wieck – Bis zu 4 Millionen Menschen besuchen pro Jahr den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Daher gibt es seit dem Sommer 2020 konkrete Überlegungen, die Besucherströme besser zu lenken und den Menschen mehr Orientierung beim Verhalten in der sensiblen Landschaft zu geben. Heute haben sich die Projektpartner (u.a. Deutsches Meeresmuseum, Nationalparkamt, Nationalparkförderverein, Tourismusverband FDZ, Kurverwaltungen, Deutsche Naturfilmstiftung und die Bürgermeister der Gemeinden Wieck, Zingst und Prerow) in Wieck getroffen, um sich darüber auszutauschen, wie es auf dem Weg zum geplanten Nationalpark-Infonetzwerk weitergehen soll.
„Im Zusammenspiel von Nationalpark, Region und Tourismus ist es wichtig, Synergien zu finden und zu entwickeln. Die kann ein neu und breit gedachtes Informationsnetzwerk sein, das den Nationalpark vielerorts sichtbar und verständlich macht und die Region weiter zusammenschmiedet. Für ein solches Projekt sind die von meinem Haus bereitgestellten 100.000 Euro sicher gut angelegt“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus.
„Großes gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen, dies wird gerade auf dieser Halbinsel immer sichtbarer. Ich bin froh und auch ein bisschen stolz darauf, dass wir als Land, mit Unterstützung der Kommunen, der Naturschützer und Touristiker, ein Projekt umsetzten, an dem einige gescheitert sind und dass viele für unlösbar gehalten haben. Der Inselhafen in Prerow ragt inzwischen unübersehbar aus der Ostsee heraus, als Meilenstein für Regional- und Nationalparkentwicklung hier auf der Halbinsel und als Beispielprojekt weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Der Bau schreitet voran, auch in diesen schwierigen Zeiten.
Auch eine weitere Baustelle, das Regenbogencamp, ist sichtlich in Bewegung geraten. Im Interessenkonflikt zwischen touristischer Nutzung mit Historie und dem Schutz einer besonderen Küstenlandschaft sind innovative zukunftsweisende Lösungen gefragt. Inzwischen sind hier Dünenbereiche wieder das, was sie per Gesetz sein müssen: geschützte Biotope, in denen Natur Natur sein darf.
Daneben läuft das größte Renaturierungsvorhaben im Nationalpark in der Sundischen Wiese, für das ebenfalls immer wieder Interessen abgewogen und ausgeglichen werden müssen. Das heißt, zwischen Schutzzielen für Arten und Prozesse, den Bedingungen für eine langfristige Beweidung, ebenso Möglichkeiten des Naturerlebens und nicht zuletzt für den Moorschutz. Dies geschieht auch mit Blick auf die Moore von morgen, in dieser Region, die wir zum Schutz des Klimas unbedingt brauchen.
Die zukunftsweisende Koexistenz zwischen Naturschutz und Tourismus verlangt nach immerwährendem Aufklären und Sensibilisieren. Dies kann nur als gemeinsame Aufgabe gelöst werden, die auch bei Gemeinden und Kurbetrieben gesehen wird. Für das Nationalpark-Informations-Netz ist dies geschehen, mit finanzieller Starthilfe des Landes.
Für die nächsten Schritte sind Kreativität und Engagement gefragt und zwar von allen. Ich freue mich den Weg mit den Projektpartnern gemeinsam weiterzugehen und bin zuversichtlich, dass hier etwas Beispielhaftes entstehen wird. Für die Besucherinnen und Besucher, vor allem auch der kommenden Generationen, für die Anwohnerinnen und Anwohner. Für den unschätzbaren Wert des Nationalparks und den Zusammenhalt in einer Nationalparkregion“, so Minister Backhaus.