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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

Spatenstich für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums

Dr. Wolfgang Blank: „Moderne Berufsbildung ist der Schlüssel für die Fachkräftesicherung und den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes“

Greifswald – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute in Greifswald den ersten Spatenstich für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) gesetzt. Das Land unterstützt das Bauvorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit einem Zuschuss in Höhe von rund 44,3 Millionen Euro.

„Mit dem heutigen Spatenstich beginnt eines der wichtigsten Bildungsbauprojekte in Vorpommern“, sagte Minister Dr. Blank. „Moderne Berufsbildung ist der Schlüssel für Fachkräftesicherung und wirtschaftlichen Erfolg. Mit dem Neubau setzen wir Maßstäbe gemeinsam neue Maßstäbe für eine moderne, zukunftsorientierte und praxisnahe Ausbildung. Davon profitieren junge Menschen, Unternehmen und die gesamte Region.“

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald errichtet auf einem rund 19.800 Quadratmeter großen Grundstück in der Siemensallee einen neuen Bildungscampus, der künftig die bisherigen Schulstandorte in der Siemensallee und der Hans-Beimler-Straße zusammenführt. Der viergeschossige Neubau bietet Platz für rund 1.800 Schülerinnen und Schüler sowie 100 Lehrkräfte. Das Gebäude wird Unterrichts- und Fachräume, Werkstätten, eine Aula, eine Cafeteria sowie Verwaltungsbereiche umfassen.

Ergänzend ist eine Einfeldsporthalle und eine Reservefläche für ein späteres Internat vorgesehen. Die Gesamtausgaben betragen rund 55,4 Millionen Euro. „Die Zusammenführung der Standorte in einem modernen, barrierefreien und energieeffizienten Neubau schafft beste Voraussetzungen für eine zeitgemäße Ausbildung. Hier setzen wir sein starkes Signal dafür, junge Fachkräfte in unserem Land auszubilden und auch halten zu wollen“, betonte Minister Dr. Blank.

Das Schulgebäude entsteht in klassischer Massivbauweise und wird über das städtische Fernwärmenetz versorgt. Eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine hochwertige Gebäudehülle und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgen für einen energieeffizienten Betrieb. Bereits in Torgelow wird derzeit eine neue Lehrwerkstatt für Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker mit Unterstützung aus GRW-Mitteln errichtet.

„In den vergangenen fünf Jahren hat das Wirtschaftsministerium rund 85 Millionen Euro für Bauvorhaben an beruflichen Schulen im Land bewilligt und damit Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 150 Millionen Euro ermöglicht“, sagte Minister Dr. Blank. „Damit setzen wir ein klares Zeichen: Wir wollen jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern beste Lernbedingungen bieten. Denn moderne berufliche Bildung ist nicht nur Bildungspolitik – sie ist auch Standortpolitik.“

Der Minister dankte dem Landkreis für die zügige und zielgerichtete Umsetzung. „Von der ersten Idee bis zum heutigen Spatenstich sind gerade einmal fünf Jahre vergangen – das zeigt, mit welchem Engagement und welcher Verlässlichkeit hier gearbeitet wird. Ich wünsche allen Beteiligten einen erfolgreichen und unfallfreien Bauverlauf und gutes Gelingen.“

Zwischen TikTok und Schulordnung

Wie Schulen mit Social Media und Smartphone-Nutzung umgehen sollen

Schwerin – Im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsministerkonferenz (BMK), der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), der Bundesärztekammer (BÄK) sowie des GKV-Spitzenverbands (Gesetzliche Krankenversicherung) zu einem länderoffenen Gespräch über den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Im Fokus standen die Herausforderungen durch Social Media und die Nutzung von Smartphones im Schulalltag – und die Frage, wie Schule und Gesundheit gemeinsam Verantwortung übernehmen können.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern: „Bildung muss dort beginnen, wo Kinder stehen – unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Medienkompetenz ist kein Luxus, sondern Teil unseres Bildungsauftrags. Wir brauchen klare Regeln, aber vor allem pädagogische Konzepte, die Kinder stark machen. Schule ist der Ort, an dem Prävention beginnt.“

Christine Streichert-Clivot, A-Länderkoordinatorin und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes: „Kinder und Jugendliche unterscheiden heute nicht mehr zwischen digitalen und analogen Welten. Die Grenzen sind für sie fließend und sie bewegen sich in diesen sehr selbstverständlich – mit all den Chancen und Herausforderungen, die damit verbunden sind. Oft sind diese digitalen Räume von für uns nicht einsehbaren Regeln, das heißt nicht kontrollierbaren Algorithmen geprägt.

Dort, wo diese zu menschenverachtenden Inhalten führen, werden sie eindeutig zu einem Problem für unsere Gesellschaft und das solidarische Miteinander. Daher brauchen wir ein Bildungssystem, das Teilhabe und Mitbestimmung, Medienkompetenz, Gesundheit und Demokratiebildung miteinander verbindet. Schule ist ein Lebensort, an dem Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen – digital wie analog. Wir müssen sie darin begleiten, kritisch zu reflektieren, selbst zu regulieren und die Chancen digitaler Medien zu nutzen, ohne ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu gefährden. Gemeinsam können wir Schulen zu Orten der Zukunft machen, an denen Kinder stark, selbstbewusst und kompetent aufwachsen.“

Dorothee Feller, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Unsere Schulen stehen vor großen Herausforderungen – vom Lehrkräftemangel bis zur digitalen Transformation. Medienkompetenz gehört heute zur Grundbildung. Deshalb fangen wir bereits in den Grundschulen damit an. Wir setzen auf klare Rahmenvorgaben, Peer-Konzepte und eine Schulkultur, die Kinder schützt und stärkt. Wichtig ist zudem, dass wir den interdisziplinären Austausch pflegen und dieses wichtige Thema von allen Seiten betrachten.“

Die Gesprächsteilnehmenden waren sich einig, dass die Nutzung von Smartphones und sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram oder Snapchat Schulen vor neue pädagogische und gesundheitliche Herausforderungen stellt. Dabei geht es nicht nur um Verbote, sondern um die Förderung von Selbstregulation, kritischer Reflexion und altersgerechter Medienkompetenz. Schulen entscheiden eigenverantwortlich – in Abstimmung mit ihren Gremien – über die Nutzung von Smartphones im Unterricht und in Pausen. Die Gesprächsteilnehmenden betonten die Notwendigkeit, zwischen privater Nutzung und pädagogisch angeleiteter Medienarbeit zu unterscheiden.

Im Gespräch wurden entwicklungspsychologische Aspekte wie Empathiefähigkeit, Selbstregulation und Peer-Einfluss als zentrale Faktoren für die Medienbildung hervorgehoben. Die Risiken suchtartiger Nutzung sozialer Netzwerke und digitaler Endgeräte wurden ebenso thematisiert wie die Rolle von Lehrkräften bei der Vermittlung reflexionsfördernder Ansätze – etwa durch Feedbackkultur, Journale oder Gruppendiskussionen. Auch die Bedeutung eines evidenzbasierten Wissenstransfers aus der medizinischen Forschung in die schulische Praxis wurde betont.

Als politischer Ausblick wurde auf die geplante Fachkommission zum Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt hingewiesen, die unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) bis Ende 2026 Empfehlungen vorlegen soll.

Darüber hinaus wurde deutlich, dass eine Verstetigung erfolgreicher Präventionsmaßnahmen dringend erforderlich ist – ebenso wie eine dauerhafte Finanzierung. Die Länder arbeiten fortlaufend an rechtssicheren und pädagogisch fundierten Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien und KI im Schulbereich.

Bereits 2016 hat die Bildungsministerkonferenz mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ die Bedeutung von Medienkompetenz betont. Die aktuelle Initiative greift neue Herausforderungen auf – darunter Internetsucht, KI-gestützte Mediennutzung und die Frage, wie Schule und Elternhaus gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Die Empfehlungen der Bildungsministerkonferenz eröffnen den Schulen bewusst Gestaltungsspielräume, um zeitgemäße Inhalte und Maßnahmen bedarfsgerecht umzusetzen.

Digitale Führung durch Auschwitz-Birkenau

Bildungsministerkonferenz ruft Länder zur bundesweiten Umsetzung auf

Schwerin – Im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz stellt die Konferenz heute ein innovatives Bildungsprojekt vor, das Erinnerungskultur neu zugänglich macht: „Auschwitz. In front of your eyes“, eine digitale Live-Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Nach dem Motto: Vergessen ist keine Option, sind die Länder aufgerufen, das Angebot in ihre Curricula zu integrieren und durch Förderprogramme sowie technische Unterstützung bundesweit verfügbar zu machen.

„Niemals, niemals dürfen die Gräueltaten des Nationalsozialismus verdrängt oder gar vergessen werden“, betont Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern. „Die digitale Führung ist enorm wichtig, um jungen Menschen den Holocaust eindringlich zu vermitteln – gerade dann, wenn ein Besuch vor Ort nicht möglich ist. Erinnerungskultur ist das Fundament unserer Demokratie – sie schützt vor Geschichtsverfälschung und vor dem Wiedererstarken menschenverachtender Ideologien.“

Auch Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Koordinatorin der A-Länder, unterstreicht die gesellschaftliche Verantwortung: „Gerade in einer Zeit, in der antisemitische Angriffe auf Menschen und rechtsextreme Ideologien wieder zunehmen, dürfen wir nicht müde werden, Erinnerung lebendig zu halten. Das Projekt zeigt, wie moderne Bildung Erinnerungskultur neu denken kann – digital, interaktiv und zugleich tief berührend.

Es ermöglicht jungen Menschen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, auch wenn eine Reise nach Auschwitz nicht möglich ist. Entscheidend ist, dass sie verstehen, was damals geschehen ist – und was das für unser Zusammenleben heute bedeutet. Bildung trägt hier eine besondere Verantwortung: Sie muss deutlich machen, wohin Ausgrenzung, Hass und Gleichgültigkeit führen. Nur wenn wir uns der Vergangenheit stellen, können wir unsere Demokratie und unsere Menschlichkeit im Hier und Jetzt stärken.“

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Koordinatorin der B-Länder, verweist auf die positiven Erfahrungen aus der Pilotphase: „Das Angebot einer digitalen Führung, von deren Eindrücklichkeit ich mich bereits gemeinsam mit Neunt- und Zehntklässlern aus Jüchen beziehungsweise Münster überzeugen konnte, ermöglicht Schulen, den Erinnerungsort gleichsam ins Klassenzimmer zu holen.

Es ist eine Ergänzung zu den bestehenden Gedenkstättenfahrten und kann den Unterricht vertiefen. Die Erfahrung der digitalen Führung berührt und bildet zugleich. Sie macht deutlich, dass auch Erinnerung, die im besonderen Maße an einen Ort gebunden ist, überall stattfinden kann. Gerade für Schulen, die keine Fahrt nach Auschwitz organisieren können, ist dieses Angebot eine zusätzliche Möglichkeit, sich mit der historischen Verantwortung für ein ‚Nie wieder‘ auseinanderzusetzen.“

Mit dem Projekt „Auschwitz. In front of your eyes“ eröffnet die Stiftung Auschwitz-Birkenau neue Wege der historischen Bildung. Die rund 105-minütige Live-Führung wird von speziell geschulten Guides durchgeführt und kombiniert Kamerabilder vom Gelände mit Archivmaterial, Zeitzeugen-Videos und interaktiven Elementen. Sie ist in sieben Sprachen verfügbar und kann über visit.auschwitz.org gebucht werden. Das Angebot ist didaktisch fundiert, interaktiv und niedrigschwellig. Es ersetzt keinen realen Besuch, sondern ergänzt die schulische Vermittlung historisch-politischer Bildung.

Die Idee für das Projekt entstand während der Corona-Pandemie, als die Gedenkstätte für Besucher geschlossen war. Heute ist es eine Antwort auf schwindende Zeitzeugenschaft und wachsende gesellschaftliche Herausforderungen. Antisemitismus und Geschichtsverzerrung nehmen weltweit zu – umso wichtiger ist eine klare und breit angelegte Bildungsstrategie. Die Bildungsministerkonferenz sieht darin einen Auftrag an alle Länder: Erinnerung zugänglich, persönlich erfahrbar und zukunftsfähig zu machen.

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Lager zur Zeit des Nationalsozialismus. Bis zur Befreiung am 27. Januar 1945 wurden dort etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million jüdische Menschen. Auschwitz ist weltweit zum Symbol des Holocaust geworden – ein Erbe, das nicht in Vergessenheit geraten darf.

Mehr Transparenz stärkt Kindertagesförderung

Oldenburg: Geld, das für die Kita-Kinder zur Verfügung steht, muss auch bei den Kindern ankommen

Schwerin – Das Land steigert die Ausgaben für die Kindertagesförderung. Gemeinsam mit den Kommunen sind es fast eine Milliarde Euro pro Jahr, die für Bildung und Förderung der Kleinsten investiert werden. Gleichzeitig stärkt das Land mit den geplanten Neuerungen seine Prüfkompetenzen.

„Wir brauchen mehr Transparenz in der Finanzierung der Kindertagesförderung“, sagte Simone Oldenburg heute in Schwerin. „Geld, das für die Kita-Kinder zur Verfügung steht, muss auch bei den Kindern ankommen. Geld, das für Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung steht, soll auch bei ihnen ankommen.“

 Die Ministerin betonte, dass selbstverständlich alle Kinder weiterhin einen Kita-Platz bekommen – ohne Einschränkung und ohne Wartezeit. „Die Kita bleibt für die Eltern mit all ihren Angeboten beitragsfrei. Ein Ganztagsplatz umfasst weiter 10 Stunden und ein Teilzeitplatz 6 Stunden – ohne Einschränkungen und ohne Vorgabe der Arbeitszeit der Eltern.“

 Gute Bedingungen für die Kinder – das bleibt auch weiter so

  • Bis zu zehn Stunden tägliche Betreuung, Förderung und Bildung in Krippe, Tagespflege und Kindergarten sowie bis zu sechs Stunden Betreuung im Hort bleiben erhalten.
  • Eine hohe Anzahl von qualifizierten Fachkräften arbeitet in den Einrichtungen. 95 Prozent des Personals sind ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher.
  • Kitas in MV haben die längsten Öffnungszeiten bundesweit.
  • Über 1.200 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher konnten durch mehr Landesgeld eingestellt werden.
  • Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz, der unabhängig von der Erwerbstätigkeit ihrer Eltern gilt.

 Entlastung für die Eltern

  • Die Beitragsfreiheit für alle Kinder in Krippe, Kita, Tagespflege, Hort und Ferienhort bleibt erhalten.
  • Eltern sparen je Kind bis zu 18.000 Euro an Betreuungskosten.
  • Die Kita in MV bietet den Eltern eine hohe Verlässlichkeit durch wenige Schließtage.

 Mehr Geld für die Kindertagesförderung

  • Fast eine Milliarde Euro investieren Land und Kommunen jährlich in gute Kitas.
  • Die Ausgaben des Landes wurden von 254 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 539 Mio. Euro im Jahr 2025 gesteigert.

 Beste Betreuungszeiten

  • Alle pädagogischen Angebote der Einrichtungen werden weiterhin finanziert und stehen allen Kindern beitragsfrei zur Verfügung.
  • Keine Veränderungen bei den Betreuungsansprüchen für Ganztags- und Teilzeitplätze.

Im intensiven Austausch mit den Kommunen, Gewerkschaften, LIGA und dem Elternrat wurde sich u. a. auf folgende Inhalte geeinigt:

  • Die Entgeltverhandlungen der Träger gelten weiterhin für 12 Monate.
  • Die Verhandlungsergebnisse werden für alle Eltern in der Kita sichtbar ausgehängt.

Die avisierten Anpassungen zum Haushaltsbegleitgesetz werden durch Änderungsanträge im Landtag eingebracht. Die Änderungen an der 5. KiföG-Novelle werden den Verbänden im Rahmen der zweiten Verbandsanhörung übermittelt.

„Wir wollen den Austausch deutlich verbessern. Deshalb laden wir die Vertreterinnen und Vertreter der LIGA, des Elternrats, der Gewerkschaften und die kommunalen Vertretungen dazu ein, zum ersten Forum ‚Gute Kita 2030‘ am 30. Oktober ihre Ideen austauschen, um die Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähig auszugestalten und weitere Qualitätsverbesserungen gemeinsam zu verabreden.“

Land hält an Teilzeitarbeit fest

Oldenburg: Teilzeit wichtig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Schwerin – Im Schuljahr 2024/25 haben in Mecklenburg-Vorpommern 4.045 der insgesamt 11.591 Lehrkräfte an allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Teilzeit gearbeitet. Das ist eine Teilzeitquote von 34,9 Prozent. „Für Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern wird es auch weiterhin die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung geben“, kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg an.

Die Gründe für Lehrkräfte, in bestimmten Phasen Teilzeit zu arbeiten, sind vielfältig. „Sei es, um die Arbeitsbelastung in sehr anstrengenden Jahren zu reduzieren, Familie und Beruf besser zu vereinbaren oder Angehörige zu pflegen. All das muss trotz der angespannten Personallage möglich sein. Daher werden wir in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung nicht beschränken“, so Simone Oldenburg.

Die durchschnittliche Vertragsstundenzahl der voll- und teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte lag im vergangenen Schuljahr an allgemein bildenden Schulen bei 25,3 Wochenarbeitsstunden. An beruflichen Schulen arbeiteten Lehrkräfte im Schnitt 24,8 Stunden pro Woche. Der Umfang der Wochenarbeitsstunden bei teilzeitbeschäftigten Lehrkräften reicht von 26 Stunden – das entspricht einer Reduzierung um eine Stunde – bis zu einem Stundenumfang von unter 18 Stunden.

Ältere Lehrkräfte unterrichten in Mecklenburg-Vorpommern bis zu vier Stunden weniger. Ab 57 Jahren erhalten sie eine, ab 60 Jahren zwei und ab 63 Jahren insgesamt vier Altersanrechnungsstunden, die sie nach Vollendung des jeweiligen Lebensjahres im darauffolgenden Schulhalbjahr nutzen können. Das bedeutet, dass eine 63-jährige Lehrkraft 23 statt 27 Stunden unterrichtet. Für die Gewährung von Altersanrechnungsstunden hat das Land im Schuljahr 2024/25 rund 250 Lehrerstellen bereitgestellt. Das entspricht ca. 20 Millionen Euro.

„Mit dieser Maßnahme tragen wir dem berechtigten Anliegen vieler Kolleginnen und Kollegen Rechnung und schaffen Anreize, länger im Schuldienst zu bleiben. Erfahrene Lehrkräfte sind für unsere Schulen ebenso unverzichtbar wie der Nachwuchs. Gleichzeitig bleibt es unser Ziel, den Schülerinnen und Schülern einen verlässlichen Unterricht zu gewährleisten“, erklärte Simone Oldenburg.

Neuer Hortanbau für die Kita in Warlow

Warlow – Der Erweiterungsbau hat insgesamt rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV hat dieses Vorhaben mit einer Zuwendung in Höhe von rund 773.000 Euro nach der Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL MV) unterstützt. Diese Fördermittel entstammen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und wurden somit in Höhe von 463.675 EUR vom Bund sowie in Höhe von 309.117 Euro vom Land Mecklenburg-Vorpommern aufgebracht. Der Anteil der Gemeinde lag bei rund 390.000 Euro.

„Mit dem Anbau setzten wir gemeinsam ein starkes Zeichen für die Zukunft unserer Kinder, für die Lebensqualität in unserer Region und für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in Mecklenburg-Vorpommern. Zukunft beginnt genau hier – in einer modernen, kind­gerechten Einrichtung, die Raum zum Lernen, Spielen und Wachsen bietet. Die Investition in die frühkindliche Bildung ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft. Wir schaffen hier nicht nur beste Voraussetzungen für Kinder, sondern auch für die Fachkräfte, die täglich eine wertvolle Arbeit leisten – mit Engagement, Herzblut und Professionalität“, sagte der Minister.

Der Erweiterungsbau wurde in energetischer effizienter Bauweise errichtet. Er verfügt unter anderem über eine rund 160 Quadratmeter große Holzfassade, ein Flachdach mit ca. 17 Quadratmeter extensivem Gründach, eine Photovoltaikanlage, Fenster und Türen mit Insekten­schutzgitter, ein barrierefreies WC sowie eine unterirdische Kiesrigole zur Versickerung von Regenwasser. Zudem wurde die Heizungsanlage erneuert.

„Die integrierte ländliche Entwicklung ist ein zentraler Bestandteil unserer Landespolitik. Sie ermöglicht es, passgenaue Lösungen vor Ort zu realisieren – sei es für Kitas, Dorfgemeinschaftshäuser, Wege oder kulturelle Treffpunkte. Allein zwischen 2021 und 2024 wurden im Landkreis Ludwigslust-Parchim knapp 65 Millionen Euro für die Entwicklung des ländlichen Raumes durch mein Haus investiert. In der Gemeinde Warlow wurden seit 2007 knapp acht Millionen Euro aus Dorferneuerung, Flurbereinigung u. Infrastrukturförderungen investiert. Ich wünsche den Kindern, den Eltern und dem gesamten Team der Kita Stupsnase viele glückliche Jahre in den neuen Räumen und gratuliere herzlich zu diesem gelungenen Projekt“, sagte Backhaus abschließend.

Schule im Wandel: KI und digitale Bildung im Dialog

Länderoffenes Forum an der Digitalen Landesschule in Rostock bringt Bildungsakteure aus ganz Deutschland an einen Tisch

Rostock – Auf Einladung der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer zum länderoffenen Forum „Künstliche Intelligenz und Bildung – im Dialog mit Elternvertretungen“ in der Digitalen Landesschule in Rostock.

Auf der Tagesordnung standen zentrale Zukunftsfragen zur digitalen Entwicklung im Schulwesen, mit besonderem Fokus auf den Einsatz von KI im Unterricht und die Rolle der Eltern in diesem Prozess. „Künstliche Intelligenz wird die Schule grundlegend verändern. Dabei ist es uns wichtig, Eltern frühzeitig einzubinden. Sie sind nicht nur Begleiter ihrer Kinder, sondern auch wichtige Impulsgeber für die Schulentwicklung“, betonte Simone Oldenburg.

Neben dem Thema „Künstliche Intelligenz” stand im Länderforum auch die „Digitale Landesschule” (DiLas) als Schule für das ganze Bundesland im Mittelpunkt. Die Leiterin der DiLas, Dr. Ulrike Möller, hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Konzept der Digitalen Landesschule vorgestellt. Bei einem Rundgang konnten sie einen Eindruck davon gewinnen, wie modernes Lernen in Mecklenburg-Vorpommern bereits heute umgesetzt wird.

Die Digitale Landesschule ist seit dem Schuljahr 2025/2026 gesetzlich verankert. Das Land baut die Angebote stetig aus. So bietet die Digitale Landesschule seit diesem Schuljahr unter anderem Vertretungsunterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch für die Jahrgangsstufen 9 bis 12 nach einem festen Stundenplan an. In einer geplanten Änderung des Schulgesetzes sollen die Lehrkräfte der Digitalen Landesschule künftig auch Leistungsbewertungen vornehmen können. Diese Bewertungen werden wie gewohnt an die Stammschule der Schülerinnen und Schüler übermittelt.

Das Land unterstützt Lehrkräfte beim Thema „Künstliche Intelligenz” mit dem Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden”. Dieser zeigt, wie Lehrkräfte KI zur eigenen Entlastung und im Unterricht einsetzen können. „Wir unterstützen unsere Lehrkräfte bei den neuen Entwicklungen und bieten selbstverständlich auch Fortbildungen zu diesem Thema an“, so Simone Oldenburg.

Beste Förderung und Bildung – auch für die Kleinsten

Betreuungsumfang, Öffnungszeiten, Angebotsvielfalt, Beitragsfreiheit auch künftig unangetastet

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern bleiben sämtliche Betreuungsumfänge, Öffnungszeiten und die Angebotsvielfalt sowie die Beitragsfreiheit auch künftig bestehen. Bildungsministerin Simone Oldenburg erklärt dazu: „Wir investieren weiterhin in die Bildung auch unserer Kleinsten. So wurden beispielsweise durch mehr Landesgeld 1.200 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher eingestellt, um den Mindestpersonalschlüssel in unseren Kitas umzusetzen.“

Betreuungsumfang

  • Bis zu zehn Stunden tägliche Betreuung in Krippe, Tagespflege und Kindergarten sowie bis zu sechs Stunden Betreuung im Hort bleiben erhalten.
  • Keine Veränderungen bei den Betreuungsansprüchen für Ganztags- und Teilzeitplätze.
  • Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz, der unabhängig von der Erwerbstätigkeit ihrer Eltern gilt.

Angebotsvielfalt

  • Alle pädagogischen Angebote der Einrichtungen werden weiterhin finanziert und stehen allen Kindern beitragsfrei zur Verfügung.

Schließung von Kitas

  • Das Gesetz macht keine Vorgaben für den Betriebsablauf der Kindertageseinrichtungen. Von den Trägern der Einrichtungen wird jedoch mehr Transparenz hinsichtlich der Mittelverwendung gefordert.
  • Wir wollen besser dafür sorgen, dass die Steuergelder, die für Kinder sowie für Erzieherinnen und Erzieher vorgesehen sind, auch ihnen zugutekommen.

Die derzeitigen Forderungen nach einer Senkung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses in der Krippe von 1:6 auf 1:3, in der Kita von 1:14 auf 1:8 und im Hort von 1:22 auf 1:12 würden zu zusätzlichen Kosten in Höhe von 450 Mio. Euro jährlich führen. Das wäre fast eine Verdopplung der bisherigen Landesausgaben. Dieses Geld steht weder dem Land noch den Kommunen derzeit zur Verfügung. Weitere Qualitätsmaßnahmen, besonders in der Krippe, sind dennoch dringend notwendig. Dies kann jedoch nur schrittweise, mit Augenmaß und gemeinsam mit den Kommunen erfolgen.