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Kategorie: Klimaschutz / Energie / Wetter / Wirtschaft

Land übernimmt die Gebühren für Stadtradeln

Schwerin – Für kleine Strecken das Auto stehen lassen und stattdessen kollektiv auf das Fahrrad umsteigen: In diesem Jahr wird es den Wettbewerb „Stadtradeln“ zum achtzehnten Mal geben. Ziel des bundesweiten Wettbewerbs unter Kommunen ist es, in einem festgelegten 21-tägigen Zeitraum zwischen dem 01.05. und dem 30.09 des jeweiligen Jahres möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Damit so viele Kommunen und Ämter wie möglich an dieser Challenge teilnehmen können, übernimmt das Klimaschutzministerium MV wie schon im letzten Jahr die Anmeldegebühren.

Umweltminister Dr. Backhaus begrüßt die Initiative und betont: „Der Wettbewerb wird weiterhin sehr gut angenommen und es ist beachtlich, wie viele Menschen landesweit für ihre Kommunen auf das Fahrrad umsteigen und somit etwas für das Klima und die Umwelt tun. Solch eine Aktion schafft das Bewusstsein, dass jede und jeder auch im Kleinen einen Beitrag leisten kann. Wir haben weniger Abgase, weniger Lärm und weniger Stau in den Kommunen und gleichzeitig ist es noch gut für die eigene Gesundheit.“

Die gefahrenen Fahrradkilometer werden pro angemeldeter Kommune summiert und nach bester Leistung durch das Klima-Bündnis prämiert. Um einen zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme zu schaffen und zur Planungssicherheit der Kommunen beizutragen unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern seit 2015 die teilnehmenden Kommunen durch eine Übernahme der Teilnahmegebühren. Wie schon in den Jahren zuvor werden auch 2025 wieder 40.000 € zur Verfügung gestellt. Für das Jahr 2024 konnte mit 21 teilnehmenden Kommunen erneut ein Zugewinn gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Insgesamt haben 14.146 Radelnde an der Aktion teilgenommen.

Backhaus: „Das Feedback zum Stadtradeln ist durchweg sehr positiv, immer mehr Kommunen interessieren sich für eine Teilnahme. Dank der Kostenübernahme durch das Land können auch finanzschwache Kommunen an der Aktion teilnehmen. Um den positiven Trend beizubehalten und noch mehr Kommunen zur Teilnahme zu bewegen, werden wir die jährliche Kostenübernahme in Höhe von maximal 40.000€ auch für das kommende Jahr beibehalten“, so Backhaus abschließend.

Die Zuteilung der Mittel erfolgt, wie in den letzten Jahren, entsprechend der Reihenfolge der beim Klima-Bündnis eingehenden Anmeldungen – solange bis die maximale Summe erreicht ist. Eine Anmeldung ist seit dem 12.03.2025 auf der Homepage des Klima-Bündnis möglich (STADTRADELN – Home).

Aktionstag der Gesundheitsämter

Teddy-Klinik, Smoothie-Bike und Kroko das Krokodil: Aktionstag der Gesundheitsämter mit vielen Angeboten für Klein und Groß

Schwerin – Der 19. März 2025 ist der Tag des Gesundheitsamtes. Er wurde 2019 ins Leben gerufen und soll jährlich die wichtige, jedoch häufig wenig geläufige Arbeit der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten hervorheben.

„Anders als zum Beispiel bei Krankenhäusern oder Arztpraxen haben viele Bürgerinnen und Bürger nur wenige Kontaktpunkte zu ihrem Örtlichen Gesundheitsdienst. Dabei hat er eine große und angesichts neuer Herausforderungen wachsende Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Deshalb öffnen zum Aktionstag wieder mehrere Gesundheitsämter in MV ihre Türen und informieren über ihre Arbeit“, wirbt Gesundheitsministerin Stefanie Drese für mehr Sichtbarkeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD).

Das Aufgabenfeld sei breit gefächert und höchst spannend, so Drese. „Dass dem ÖGD bei Infektions-Ausbruchsgeschehen eine tragende Rolle zukommt, haben wir während der Coronajahre gesehen. Er hilft aber auch bei der Eindämmung anderer Krankheiten, wie Masern, Hepatitis-A oder Krätze“, führte sie aus. Auch vorbeugend wird der ÖGD tätig, zum Beispiel beim Thema Impfen. So wurden 2024 mehr als 15.600 Impfdosen, zum Beispiel gegen Grippe, Tetanus und Kinderlähmung durch die Mitarbeitenden verabreicht.

„Nicht zuletzt gehört zu den Aufgaben auch die Überwachung von Pflegeeinrichtungen und den dortigen Hygienestandards, die Einschulungsuntersuchungen wie auch Beratung- und Unterstützungsangebote für Schwangere, Familien oder psychisch Erkrankte. Die Arbeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes begegnet uns also oft – auch, wenn wir sie nicht immer als solche wahrnehmen“, so die Ministerin.

Künftig werde sich das Aufgabenfeld noch vergrößern. „Das Motto des diesjährigen Aktionstages lautet „Klimawandel und Gesundheit“, denn die zunehmende Veränderung unserer Wetterlage, neue Erreger und der demografische Wandel stellen auch den ÖGD vor neue Herausforderungen. Extremwetterereignisse, neue Infektionskrankheiten, antimikrobielle Resistenzen oder auch künftige Anforderungen an den Zivilschutz zeigen die Notwendigkeit, unsere Gesellschaft resilienter gegen kommende Krisen zu machen. Auch dafür brauchen wir einen starken Öffentlichen Gesundheitsdienst“, so Drese.

Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass wir mit dem Aktionstag am 19. März mehr Bewusstsein für diese bedeutende und unentbehrliche Arbeit schaffen“, so Drese.

Die interessierten Besucherinnen und Besucher erwarte dabei wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Mitmachaktionen, Infoständen und Vorträgen. Aber auch das Smoothie-Bike sowie viele Beratungsangebote für Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Informationen zur seelischen Gesundheit werden geboten. Für jüngere Besucher gibt es unterdessen eine Teddy-Klinik, Zahnputzübungen mit Kroko dem Krokodil und Impfberatungen mit Impfheftkontrolle. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der teilnehmenden Gesundheitsämter:

Campingplatz Prerow

Backhaus: Erneut gewinnt das Land im Rechtsstreit um Campingplatz Prerow

Stralsund – Das Landgericht Stralsund hat die Klage der Regenbogen AG gegen den Ideenwettbewerb zur Fortführung des Campingbetriebes in Prerow in allen Punkten zurückgewiesen. Dazu erklärt Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Das Urteil des Gerichts ist für das Land mehr als erfreulich. Es zeigt erneut, dass wir mit dem eingeschlagenen Kurs, nach einem neuen Betreiber des schönsten Campingplatzes in Norddeutschland zu suchen, den richtigen Weg gegangen sind.

Die Regenbogen AG bemüht sich dennoch weiterhin nach Kräften, die eigentlich für Ende Januar geplante Übernahme des Betriebes auf den Flächen der StUN und des Landes durch einen Konkurrenten zu verzögern. Inzwischen ist ein Gerichtsvollzieher eingeschaltet und die Räumung des Dünenareals für Mitte März geplant.

Wir bedauern diese Entwicklung und die Haltung der Regenbogen AG (RAG) sehr, zumal die StUN und das Land in der vergangenen Saison im Sinne der Camper und Gewerbetreibenden sogar den unrechtmäßigen Weiterbetrieb durch die RAG geduldet haben.

Nach dem bisherigen Verlauf des Gerichtsverfahrens gehen wir davon aus, dass nach der mündlichen Verhandlung Anfang April bald ein Urteil ergehen wird, das dem Land endlich den Zugriff auf die eigenen Flächen auf dem Platz ermöglicht. Für diesen Fall kündigen wir hiermit an, dass eine Räumung der Flächen vorgenommen wird.

Die Regenbogen AG hat bislang leider alle Gesprächsangebote des künftigen Betreibers „Camper’s Friend“ über eine Zusammenarbeit in 2025 abgelehnt. Obwohl der Regenbogen AG nach wie vor alle juristischen Wege offenstehen, verweigert sie bisher eine konstruktive Lösung für die Camping-Saison 2025.

Dazu erklärt der StUN-Geschäftsführer Bjørn Schwake: „Zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen spielt die Regenbogen AG mit Menschen und mit Blick auf die Gewerbetreibenden mit Existenzen. Wir sind dennoch zuversichtlich, die Saison wie geplant umsetzen zu können.“

Moorspezialistinnen/Moorspezialisten gesucht

Schwerin – Für das Qualifizierungsprogramm zur Gewinnung von Fachkräften für die Moorrevitalisierung, das von Bund und Land M-V als Modellvorhaben gefördert wird, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im April 2025 soll die Qualifizierung motivierter Absolventinnen und Absolventen umwelt- und naturwissenschaftlicher Studiengänge starten.

„Hierfür war nicht nur die Ausarbeitung eines gezielt auf Moorschutzbelange ausgerichteten Curriculums durch die Universität Greifswald als Projektpartner für den theoretischen Ausbildungsteil erforderlich. Es bedurfte im Vorfeld auch eines mehrstufigen Auswahlverfahrens am neuen Institut zur Ausbildung von MoorspezialistInnen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V (LUNG), um aus der Vielzahl der Bewerbenden die 20 bestgeeignetsten Personen auszuwählen“, erklärt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus.

Jetzt haben interessierte Einsatzstellen die Möglichkeit ihr Interesse hierfür zu bekunden und sich an der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte aktiv zu beteiligen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des LUNG verfügbar.

„Nutzen Sie als Planungsbüro, Behörde oder Vorhabenträger im Moorschutz diese einmalige Chance der Nachwuchsförderung in diesem Zukunftsfeld. Erklären Sie sich bereit, junge und engagierte Menschen, die befristet Angestellte des Landes M-V sind, über ein Mentoring an praktische Aufgaben des Moor- bzw. Moorklimaschutzes heranzuführen und als aktive Mitarbeitende zu beteiligen, indem Sie Ihre Interessenbekundung bis 15.03.2025 beim „Institut zur Ausbildung von Moorspezialisten“ einreichen. Auf diese Weise können Sie Teil eines außergewöhnlichen Netzwerkes – bestehend aus Fachexperten und Pro-grammteilnehmenden – werden und damit zur Vernetzung der Akteure als zentrales Drehmoment für die Beschleunigung des Moor-Klimaschutzes beitragen“, so der Minister.

Marke MoorFutures auch international gefragt

Klimaschutzministerium schließt Kooperationsvereinbarung mit dem international tätigem Projektentwickler EcoTree.

Schwerin – Dass die auf Basis von Moorwiedervernässungen generierten MoorFutures sehr beliebt sind, zeigt die große Nachfrage nach diesen Kohlenstoffzertifikaten. So übersteigt seit geraumer Zeit die Nachfrage das Angebot. Wesentlicher Grund hierfür ist die hohe Qualität, die auf einem anspruchsvollen Standard und einer entsprechenden Methodologie (= Lehre, wie etwas umzusetzen ist) basiert. Dies hat sich schon länger auf nationaler Ebene herumgesprochen, so dass bislang die moorreichen norddeutschen Bundesländer Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen die Nutzungsrechte an der geschützten Marke erworben haben. Nun zeichnen sich auch im internationalen Raum MoorFutures-Projekte ab.

„Ich freue mich sehr über das Interesse des Unternehmens EcoTree International aus Dänemark an unseren MoorFutures“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. EcoTree ist ein renommierter europäischer Projektentwickler, der bislang seinen Schwerpunkt im Bereich Wald und der Vermarktung von Waldökosystemleistungen sowie Biodiversitätsprojekte hat. „Das nun die Erweiterung des Projektportfolios in Europa auf die Moore unter Nutzung der Marke MoorFutures erfolgen soll, erfüllt mich mit Stolz“, freut sich der Minister.

Der Geschäftsführer von EcoTree, Herr Thomas Canguilhem betont: „Als international tätiges Unternehmen für Ökosystem-Wiederherstellungen liegt unser Fokus auf der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen. Neben unseren deutschen Projekten war es uns wichtig, insbesondere bei Moorwiedervernässungen, auch im europäischen Ausland dies unter dem Label einer anerkannten, qualitativ hochwertigen und kommunikativen Marke zu tun – dies führte uns schnell zu MoorFutures.“

Beide Parteien unterzeichneten zunächst eine Vereinbarung zur Verwendung der Marke MoorFutures durch EcoTree. Diese bildet die Basis für die zukünftige Kooperation. Ein erstes Projekt in Belgien wird aktuell gestartet und wird in den kommenden Monaten umgesetzt, um die ersten MoorFutures Zertifikate aus einem anderen EU Land zu generieren.

EcoTree ist ein Scale-up, das in Europa Projekte zum Klima- und Biodiversitätsschutz entwickelt und durchführt. Dabei setzt es insbesondere auf Partnerschaften mit engagierten Unternehmen, die zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen CO2, Umwelt und Wasser ganzheitliche lokale Projekte unterstützen wollen. Die Inwertsetzung erfolgt über Waldinvestments, CO2-Zertifikate oder maßgeschneiderte Biodiversitätsprojekte, wofür Unterstützer detaillierte Berichte, Erfolgsindikatoren, nachhaltigkeitsberichtserstattungskonforme Daten (CSRD) und Medien erhalten sowie die Möglichkeit, diese Projekte auch zu besuchen.

 MoorFutures ist eines von bislang vier „Ökowertpapieren“ die durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurde. Das erste Projekt wurde 20212 in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt, weitere bislang vier folgten bislang. Für 2025 sind weitere geplant.

Die Länder Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben die Nutzungsrechte an der Marke erworben und setzen ihrerseits MoorFutures-Projekte um.

Windkraftausbau in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2024 88 Verfahren auf Errichtung von Windenergieanlagen beschieden – so viele wie seit 2018 (48) nicht mehr.

Im Rahmen dieser 88 Verfahren wurden 37 Genehmigungen für 198 Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 1.000 Megawatt und einem Investitionsvolumen von fast 1,8 Milliarden Euro erteilt. Im Vorjahr waren es 51 Verfahren, darunter 37 Genehmigungen für 126 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 671 Megawatt und einem Investitionsvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro. Damit liegt das Land nach der Erhebung der Fachagentur Wind und Solar auf dem fünften Platz aller Bundesländer.

„Wir sind auf einem sehr guten Weg“, bilanzierte Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus, der im April 2023 dafür gesorgt hat, dass Genehmigungsverfahren schneller zur Entscheidungsreife geführt werden können, in dem die artenschutzrechtliche und immissionsschutzrechtliche Prüfung von Windenergievorhaben unter einem Dach – und zwar bei den vier Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt – vereint wurde.

Gleichwohl räumte er ein, dass der Antragsstau der vergangenen Jahre – also die Anzahl der Gesamtverfahren – aufgrund von vielen Neuanträgen nur minimal abgebaut werden konnte. „Allein in 2024 sind 81 Neuverfahren hinzugekommen, sodass sich aktuell 291 Verfahren mit 1.157 Windenergieanlagen bei den Ämtern in der Bearbeitung befinden. Ins Jahr 2024 gestartet sind wir mit 297 Verfahren. Es ist also ein regelrechter Kampf gegen Windmühlen, aber ich bin zuversichtlich, dass unsere Strategie aufgeht und wir mittelfristig weitere Erfolge verbuchen können“, wertete Backhaus.

Die Verfahrensdauer liegt mit Blick auf die Jahre 2020 bis 2024 aus unterschiedlichen Gründen bei nach wie vor rund 36 – 48 Monaten. Ein Grund sind die langen Liegezeiten der Altverfahren vor der Zuständigkeitsänderung. „Unser Ziel ist es, Genehmigungsverfahren nach der Vollständigkeit der Unterlagen innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen von maximal sechs Monaten bei vereinfachten Verfahren und von zehn Monaten bei dem förmlichen Verfahren abzuschließen. Schon heute gibt es Beispiele, bei denen Genehmigungsverfahren innerhalb von neun Monaten abgewickelt werden konnten, zum Beispiel das Windeignungsgebiet Bartow im Kreis Mecklenburgische Seenplatte“, betonte Minister Backhaus.

Derzeit laufen gegen 24 Verfahren mit 74 Windenergieanlagen Untätigkeitsklagen und 10 Klagen gegen beschiedende Verfahren.

Dem Länderinformationssystem LIS-A zufolge sind hierzulande derzeit 1.834 Windenergieanlagen in Betrieb.

Nach Aussage der Fachagentur Wind und Solar war das Jahr 2024 geprägt von einer beispiellosen Entwicklung der Genehmigungszahlen für neue Windenergieanlagen in Deutschland. Rund 2.400 Anlagen mit gut 14.000 Megawatt Leistung wurden bundesweit von den Behörden neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 85 Prozent.

Moorwiedervernässung

Deutsches Nationaltheater Weimar und Land MV kooperieren bei Moorwiedervernässung

Schwerin – Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar kooperieren im Rahmen eines Ökosponsorings mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Finanzierung der Wiedervernässung eines Moores im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen werden berechnet auf 30 Jahre etwa 300 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Diese Emissionsminderung wird dazu beitragen, anstehende Inszenierungen, Konzerte und Gastspielreisen klimafreundlicher auszugestalten.

„Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar übernehmen damit die Verantwortung für heute noch unvermeidbare Emissionen. Ich freue mich sehr über diesen Schritt und wünsche mir, dass weitere kulturschaffende Institutionen diesem herausragenden Beispiel folgen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. „Wir sind heute noch nicht so weit, dass wir unseren Alltag komplett klimaneutral gestalten können, daher ist es manchmal notwendig, verursachte Emissionen an anderer Stelle einzusparen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten.“

Das DNT und die Staatskapelle Weimar haben das Anstreben von Klimaneutralität in ihrem Leitbild verankert und übernehmen in der täglichen Arbeit Verantwortung für den Klimaschutz. Neben der Vermeidung von Emissionen bei den Aktivitäten vor Ort in Weimar, dem Aufstellen von Klimabilanzen, dem Ausloten von Recyclingmöglichkeiten von Bühnendekorationen und vielem mehr steht für das DNT insbesondere die Mobilität im Zentrum der Aufmerksamkeit. Daher sind nicht nur die hauseigenen Produktionen, sondern auch die durch Gastspielreisen und Gastkonzerte verursachten CO2-Emissionen Gegenstand der Kooperation zwischen dem DNT und dem Land Mecklenburg-Vorpommern.

„Im Rahmen des Programms ‚Fonds Zero‘ der Bundeskulturstiftung arbeiten wir intensiv an klimafreundlichen Produktionsformen“, so Sabine Rühl, Geschäftsführerin des DNT und der Staatskapelle Weimar. „Seit der USA-Tournee der Staatskapelle haben wir zudem einen Partner gesucht, der verlässlich ist und für uns nachvollziehbar Emissionen senkt. Schon länger treibt uns das Thema um, wie wir Verantwortung für die durch unsere Gastspielaktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen übernehmen können. Mit dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern können wir dies für die nächsten Jahre umsetzen.“

Der zwischen dem DNT Weimar und dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossene Sponsoring-Vertrag hat die Renaturierung eines kleinen Moores auf Rügen zum Ziel. Dabei handelt es sich um den Erlenbruch „Sagarder Bach“, ein 0,4 Hektar großes Kesselmoor im Nationalpark Jasmund, durch dessen Wiedervernässung eine geschätzte jährliche Emissionsreduktion von ca. 10 Tonnen COerreicht werden kann. Durch das Engagement des DNT Weimar kann sichergestellt werden, dass das Moor für mindestens 30 Jahre wiedervernässt wird. Dadurch wird auch ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Arten geschaffen.

Das Ökosponsoring verfolgt wie die vier „Ökowertpapiere“ Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck das Ziel, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zur Wiederherstellung bzw. Neuanlage der Biotope Wald, Moor, Streuobstwiese und Hecke zu akquirieren.

Darüber hinaus soll aber auch die gesellschaftliche Relevanz der durch die Biotope erbrachten Ökosystemleistungen vermittelt werden.

Die genannten Biotope sind wichtige Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt. Insbesondere intakte Moore spielen dabei eine herausragende Rolle, da sie die effizientesten terrestrischen Kohlenstoffspeicher sind.

Inbetriebnahme der Uckermarkleitung

Dr. Blank: „Das ist wichtiger Baustein für die Energiewende und eine Voraussetzung für sinkende Netzentgelte für Betriebe und Bürger“

Neuenhagen – Mit der feierlichen Inbetriebnahme der sogenannten Ucker­markleitung ist heute ein zentrales Infrastrukturprojekt im Stromübertragungsnetz ans Netz gegangen. Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Keller, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz Brandenburg und Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft, haben heute die neue Leitung gemeinsam mit dem zuständigen Übertragungs­netzbetreiber 50Hertz in Neuenhagen bei Berlin offiziell eröffnet.

Die neuen 380-kV-Freileitungen zwischen Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern und Bertikow in Brandenburg erhöhen die Stromtransportkapazität wesentlich. Damit wird ein bedeutender Engpass beseitigt, wodurch deutlich mehr erneuerbare Energien aus Mecklenburg-Vorpommern effizient in das Stromsystem integriert werden können.

Dazu Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Mecklenburg-Vorpommern spielt eine Schlüsselrolle bei der Erzeugung erneuerbarer Energien. Mit der verbesserten Netzkapazität kann noch mehr unseres grünen Stroms abtransportiert und genutzt werden. Das schafft die Voraussetzung für sinkende Netzentgelte für die Betriebe und die Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Erhöhung der Übertragungskapazität ermöglicht weniger Abregelungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. So kann mehr des in Mecklenburg-Vorpommern produzierten Stroms effektiv genutzt werden. Zudem werden durch die optimierte Netzinfrastruktur die Kosten für Redispatch-Maß­nahmen gesenkt, was der Stabilisierung der Netzentgelte dient.

Die Uckermarkleitung besteht aus zwei Teilprojekten: dem Neubau der 380-kV-Freileitung Pasewalk – Bertikow sowie der Höchstspannungsleitung Neuenhagen – Bertikow – Vierraden – Krajnik. Zusammen erstrecken sich die beiden Leitungen über rund 150 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Polen.

Die 50Hertz Transmission GmbH ist einer von vier Strom­übertragungsnetzbetreibern in Deutschland. Das Netzgebiet umfasst Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Hamburg. Das Unter­nehmen gehört zur Elia Group und der KfW Bankengruppe und ist Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.