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Kategorie: Natur und Umwelt

Baden im Sommer 2022

Schwerin – Am nahen Ende der Badesaison ziehen Gesundheitsministerin Stefanie Drese und Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS), ein durchweg positives Fazit zur Badewasserqualität in Mecklenburg-Vorpommern.

„Unser Land steht für die wunderschöne Ostseeküste, viele tolle Seen und sauberes Wasser. Mecklenburg-Vorpommern kann mit seiner Badewasserqualität weiterhin punkten. Das ist überaus erfreulich und ein bedeutendes Signal für Einheimische und die vielen Badegäste, die jedes Jahr unser Land besuchen“, verdeutlicht Ministerin Drese.

Vom 2. Mai bis 10.September 2022 wurden 2.700 Badewasserproben in den Laboren des LAGuS analysiert. Das sind etwa 240 Proben mehr als im Vorjahr. Diese Proben stammen von 498 Badestellen, die von den Fachleuten aus den Gesundheitsämtern der Landkreise und kreisfreien Städte hygienisch überwacht wurden, davon 335 an Seen, 156 an der Ostsee und sieben an Flüssen.

Die detaillierten Auswertungen der Laborergebnisse werden zur Einstufung der Badegewässer nach EU-Richtlinie für die Saison 2023 führen. Die Bewertungen basieren auf einem statistischen Mittelwert der Untersuchungsergebnisse aus den jeweils vergangenen vier Jahren. „Es ist erfreulich, dass ersten Prognosen zufolge etwa 95 Prozent der Badegewässer die Einstufung „ausgezeichnet“ oder „gut“ erhalten werden“, sagt Heiko Will. Damit habe die Qualität der Badegewässer in MV insgesamt Bestand.

Die Wasserproben werden im LAGuS auf die mikrobiologischen Parameter Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht. Das sind Bakterien, die fäkale Verunreinigungen anzeigen. Die kontinuierliche Überwachung der Badegewässer unter hygienischen Gesichtspunkten entsprechend europäischer Vorgaben durch die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte in Zusammenarbeit mit dem LAGuS beinhaltet jeweils auch die Prüfung von Sichttiefe und pH-Wert des Wassers.

Relativ wenig Beeinträchtigungen gab es in dieser Saison durch Cyanobakterienblüten, sogenannte Blaualgen, obwohl es durchgängig heiße Schönwetterperioden gab. Häufiger gestört wurde der Badespaß in Flachwasserbereichen einiger Binnenseen durch Zerkarien. Das sind Larvenstadien von Saugwürmern, die sich durch die rasche Erwärmung des Wassers mancherorts rasant vermehrt haben und die Hauterscheinungen beim Menschen hervorrufen können.

Die sogenannte Zerkarien- bzw. Badedermatitis ist im Normalfall zwar harmlos, aber unangenehm durch Rötungen und Quaddeln, die mit starkem Juckreiz verbunden sind. Beim Baden sollten deshalb grundsätzlich wasserpflanzenreiche flache Uferzonen von Binnenseen mit vielen Wasservögeln und Wasserschnecken gemieden werden, insbesondere bei Wassertemperaturen über 23 °C. An den betroffenen Badegewässern wurden Warnhinweise angebracht, die auch im Internet abrufbar waren.

An allen sieben ausgewählten Badestellen der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns wurden zudem auch in diesem Jahr Vibrionen im Wasser nachgewiesen. Das ergab die Analyse von insgesamt 31 Proben. Die Gesundheitsbehörden registrierten in diesem Sommer insgesamt neun Vibrionen-Infektionen, die in Zusammenhang mit Ostseewasserkontakt standen.

Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, kann die Online-Badewasserkarte Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/gesundheit/Badewasserqualitaet/ oder die Badewasser-App „Badewasser-MV“ nutzen. Die Informationen werden regelmäßig aktualisiert und die jeweils aktuellen Untersuchungsergebnisse inklusive Warnhinweise sind einsehbar.

Drese: „Es gibt hunderte traumhafte Gewässer und Badestellen in Mecklenburg-Vorpommern. Unberührte Natur zeichnet unser Land aus. Hinzu kommt, in keinem anderen Bundesland sind die zahlreichen Seen so frei zugänglich wie bei uns.“

Wild- und Fischtage 2022

Wilde Koch-Shows und neue Kooperationen in Ludwigslust

Ludwigslust – Wenn sich Jäger, Fischer und Angler vor dem Ludwigsluster Schloss ein Stelldichein geben, dann heißt es Landeswild- und Fischtage! Die sind aus dem Terminkalender im September nicht mehr wegzudenken und wer sie nicht verpassen möchte, sollte sich den 24. und 25. schon einmal rot ankreuzen! Dann dreht sich auf dem Ludwigsluster Schlossplatz ab 10 Uhr alles um Reh, Hirsch, Aal, Hecht & Co. – in diesem Jahr ohne Test- und Maskenpflicht!

„Das Interesse an den Landeswild- und Fischtagen ist in diesem Jahr besonders hoch: Mehr als 50 Aussteller haben sich angemeldet – so viele wie noch nie“, freut sich Organisator Frank Dabelstein vom Landesjagdverband MV.

Den offiziellen Startschuss für die Landeswild- und Fischtage geben am Samstag um 10 Uhr der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft und ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Präsidenten des Landesjagdverbandes, des Landesanglerverbandes MV und des Landesverbandes der Binnenfischer sowie Vertreter der Landesforst. Mit dabei ist natürlich auch Wild- und Fischbotschafterin Mecklenburg-Vorpommerns, Jeannette Dehmel. Es folgt ein informatives und unterhaltsames Bühnenprogramm, traditionsgemäß mit jagdlichem Brauchtum und einer Präsentation der Landeskampagne „Wild aus MV“.

Was aus Fisch und Wild so alles in Topf und Pfanne zubereitet werden kann, zeigen die Köche Moritz Freudenthal vom Angelfischerverband (25.9.) und Sebastian Kaphus vom Deutschen Jagdverband und Phillipp Maiwirth vom Müßer Hof. Gekocht wird natürlich live. Und damit auch jeder sehen kann wie es geht, erfolgt  erstmalig eine Übertragung über eine LED-Wand. Ganz „nebenbei“ geben die Köche Tipps und Anregungen für den ganzjährigen Genuss von Fisch und Wild. Es darf gekostet werden!

Der Landesjagdverband MV, der Landesanglerverband und der Landesverband der Binnenfischer MV stellen sich vor. Experten zeigen Verbrauchern, wie Wild und Fisch zerlegt bzw. filetiert werden. Wer sich ganz genau informieren will bzw. wem das eine oder andere Zubehör noch fehlt: Es gibt jede Menge Fachliteratur und Ausstattung für Jäger und Angler.

Am Sonntag stellt der Landesjagdverband die Jungwildrettung mittels Drohnen vor und ein passionierter Jungwildretter berichtet von seinen Erfahrungen. Jagdhunde werden vorgeführt und das Thema Angelsport wird von allen Seiten beleuchtet. Regionale Händler bieten ihre Waren an. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann frischen Fisch und frisches Wildbret natürlich erwerben. Für Qualität stehen hier renommierte Wild- und Fischhändler aus dem ganzen Land.

Nach der GASTRO-Initiative „So schmeckt MV“ und der Landeskampagne “Wild aus MV“ soll in Ludwigslust der Startschuss für die Gründung der Initiative „Fisch aus MV“ fallen. Alle drei Initiativen wollen gemeinsam für Regionalität und Wertschöpfung im Land werben. Für die musikalische Unterhaltung sorgen an beiden Tagen verschiedene Jagdhornbläsergruppen, das Blasorchester Dorf Mecklenburg und das Duo „Manhattan Voice“.

Keine Landeswild- und Fischtage ohne gutes Essen und Trinken – hier unterstützt die Konsumgenossenschaft Hagenow. Das Schlossmuseum und das Schlosscafé sind an beiden Tagen geöffnet.

Unterstützt werden die Landeswild– und Fischtage durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirt­schaft, ländliche Räume und Umwelt, den Landes­verband der Binnenfischer MV und den Landesjagd­verband MV.

Die Stadt Ludwigslust und der Landkreis Ludwigslust-Parchim fördern ebenfalls diese in Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Veranstaltung zur Wild- und Fischvermarktung.

Leiter des Müritz-Nationalparks verabschiedet

Schwerin – Der langjährige Leiter des Nationalparkamtes Müritz, Ulrich Meßner, wurde am Mittwoch aus dem Amt verabschiedet. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus dankte ihm für sein außerordentliches Engagement.

„Mehr als drei Jahrzehnte hat Ulrich Meßner die Geschicke des Müritz-Nationalparks gelenkt und die gesamte Region mitgestaltet. Er hat es verstanden, Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, Menschen aus der Region sowie unzählige Gäste für den ganz besonderen Naturschutzauftrag zu begeistern, und zwar: ‚Natur Natur sein lassen‘. Im Müritz-Nationalpark ist dieses Motto aktuell auf mehr als 28.000 Hektar verwirklicht, das sind 87 Prozent des Schutzgebietes. Die Entwicklung des Nationalparks ist eine Erfolgsgeschichte, die eng mit dem Namen Ulrich Meßner verbunden bleibt.“

Der Nationalpark blickt auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurück. Lange vor der Friedlichen Revolution 1989 und dann mit der politischen Wende forderten Meßner und seine Mitstreiter des Neuen Forums die Abschaffung der Staatsjagdgebiete im Kreis Waren und die Gründung eines Nationalparks an der Müritz. Als Willi Stoph seinen Jagdsitz im Specker Horst räumte und die Staatssicherheit sich entfernt hatte, veranstaltete die Warener Bürgerbewegung einen Marsch mit mehr als 200 Teilnehmern in das gesperrte Gebiet.

Wenig später wurde die Auflösung aller Staats- und Sonderjagdgebiete in der DDR bekannt gegeben. Ulrich Meßner und seine Mitstreiter, etwa Hannes Knapp, Ulrich Voigtländer, Lebercht Jeschke und Michael Succow, hielten Pläne für ein einzigartiges Naturschutzgroßprojekt zur Rehabilitierung des hinter ihnen liegenden Landschaftsmissbrauchs bereit. Als Nationalparkprogramm der DDR fand es Eingang in die Geschichtsbücher – und seine Aktivisten Eingang in die Naturschutzgeschichtsschreibung.

Ulrich Meßner gründete 1989 die Bürgerinitiative „Müritz-Nationalpark“ mit, die mit Hilfe des Neuen Forums und dem Müritz-Museum den Aufbau des Müritz-Nationalparks vorbereitete. Seit April 1990 gibt es den Förderverein Müritz-Nationalpark e.V.. Unter seinem Dach sammelten sich die regionalen und überregionalen Mitstreiter für das neue Nationalparkprojekt am Ostufer der Müritz. Bereits 1990 begannen erste Renaturierungsmaßnahmen an Mooren und Seen im gerade entstehenden Schutzgebiet. Die neu errichtete Nationalparkverwaltung bezog 1991 unter Leitung von Jörn Mothes zunächst das Specker Schloss. Als Diplom-Biologe übernahm Meßner die Stellvertretung und die wissenschaftliche Leitung für den Nationalparkaufbau.

Am 18.12.1995 wurde das Nationalparkamt Müritz neu gegründet. Meßner bekam den Dienstposten des Amtsleiters übertragen. „Damit waren hohe Erwartungen verbunden. Was sollte nun ein Nationalpark für die Menschen bringen? Damals war alles unklar. Hier waren Ideen, außerordentliches Engagement und ein hohes Verantwortungsbewusstsein gefragt. Ulrich Meßner meisterte alle Aufgaben mit Bravour. Dank seiner Fähigkeit, auf fachlicher Basis andere von den als richtig erkannten Zielen zu überzeugen, verhalf er dem Müritz-Nationalpark zu hohem Ansehen – weit über die Landesgrenzen hinaus“, sagte Backhaus.

Nennenswert sind auch Meßners Verdienste im Vorstand von EUROPARC Deutschland (von 2000 – 2009) bei der Umsetzung der Dachmarke der Großschutzgebiete „Nationale Naturlandschaften“. Zugleich konnte das Vorhaben „Qualitätskriterien und -Standards für die deutschen Nationalparks“ abgeschlossen werden. Damit war ein wichtiges Ziel des Aktionsplans erreicht. Evaluierung und Qualitätsoffensive werden seither bei allen drei Schutzgebietskategorien umgesetzt: den Bio­s­phärenreservaten, den Naturparks und auch den Nationalparks.

„Ulrich Meßner hatte Visionen, wie es mit der Region weitergehen wird und wie man Mensch und Natur miteinander in Einklang bringen kann. Entstanden ist ein Nationalpark, der in seinem Leitbild den Schutz der Landschaft sowie der Natur- und Artenausstattung verankert, ein Nationalpark, der Einheimische und Besucher immer wieder begeistert. Beispielhaft sei hier das 1998 etablierte ÖPNV-Angebot des ‚Müritz-Nationalpark-Tickets‘ genannt. Weiterhin existiert seit 2005 die Initiative der ‚Müritz-Nationalpark-Partner‘. Das ist eine Kooperation von fast 50 überwiegend touristischen Unternehmen, die in ihren Betrieben regionale Produkte verwenden und eine enge Kooperation mit dem Nationalparkamt pflegen. In all den Jahren hat Meßner den Müritz-Nationalpark zu dem gemacht, was er heute ist, und dazu beigetragen, dass die einzigartige Naturlandschaft erlebbar bleibt und dabei in ihrem Eigenwert bewahrt werden konnte. Dieses Schutzgebiet ist ein Aushängeschild des Landes sowohl für den Naturschutz als auch für den Naturtourismus. Dafür danke ich ihm recht herzlich“.

Ausmalhefte für Kinder

Schwerin – Als Vorgeschmack auf die neue Kinderbroschüre „Pino und Ecki“ rund um das Thema Wald gibt das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV jetzt Ausmalbroschüren für Kinder heraus. Darin entdeckt der zehnjährige Pino mit seinen Freunden die Natur in MV. Jedes Heft hat einen besonderen Schwerpunkt: Wald, Wasser, Boden.

Viele kennen Pino aus den beliebten Broschüren des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV: In „Pino und Krümel“ erkunden der Viertklässler und Bodenkrume Krümel den Boden in Mecklenburg-Vorpommern. Mit Wassertropfen Aqua entdeckt er in „Pino und Aqua“ das Wasser. Derzeit ist die neue Broschüre in Planung. Sie soll im Herbst erscheinen. Hierbei lernen Pino gemeinsam mit Buchecker Ecki und Eichhörnchen Edda den Wald in all seinen Facetten kennen.

„Über die neuen Ausmalhefte freue ich mich ganz besonders. Denn Ausmalen ist so viel mehr als ein Mittel gegen Langeweile. Es fördert die motorischen Fähigkeiten, beflügelt die Vorstellungskraft und stärkt das Selbstbewusstsein. Durch die Schwerpunkte Wasser, Wald, Boden werden Kinder spielerisch für Umweltfragen sensibilisiert. Eine Verbundenheit mit der Natur ist Voraussetzung dafür, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben“, sagt Minister Dr. Till Backhaus.

Waldsportspiele eröffnet

Neustrelitz – Im Forstamt Neustrelitz sind heute die vierten WaldSportSpiele M-V gestartet. Eröffnet wurden sie zum ersten Mal von Mecklenburg-Vorpommers Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann.

„Die Waldsportspiele verbinden den Kontakt mit der Natur mit Umweltbildung, Spaß und Sport und sie zeigen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, dass es sich sehr lohnt, gut mit unseren Naturschätzen umzugehen. Eine enge Verbundenheit mit der Natur ist Voraussetzung dafür, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben. Bei den Waldsportspielen lernen die Kinder genau das“, sagte die Staatssekretärin vor Ort.

An den sechs Stationen, die das Forstamt Neustrelitz vorbereitet hat, lernen die Kinder spielerisch mehr über die Bedeutung und die vielfältigen Leistungen des Waldes. Die teilnehmenden SchülerInnen des Carolinum messen sich heute in Disziplinen wie Baumbestimmung, verschiedenen Geschicklichkeitsspielen oder Holzstapeln. „Die Themen des Waldes wurden durch UmweltpädagogInnen kindgerecht aufbereitet, sodass die kleinen WaldsportlerInnen ihre Umgebung spielerisch und mit allen Sinnen näher kennenlernen. Die Natur selbst bietet dabei das beste Spielmaterial.“, so Aßmann.

Ausgerichtet werden die Waldsportspiele gemeinsam durch den Landessportbund M-V e.V. (LSB) und die Landesforstanstalt M-V. Im April 2018 wurde dazu die Kooperationsvereinbarung „Wald bewegt – Sport verbindet“ abgeschlossen. Noch im selben Jahr fand in Grabow die Auftaktveranstaltung statt.

In M-V sind 24 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt, dazu gehören neben Kiefernwäldern auch Edellaubholzwälder oder Buchenwälder mit Unesco-Weltnaturerbe-Status in den Nationalparks Jasmund und Müritz.

Konflikte mit Bibern

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 50 neue Personen, die nach Biberverordnung des Landes berechtigt sind, dort zu helfen, wo der Biber für Konflikte sorgt. Sie wurden Ende August in den Naturparken Flusslandschaft Peenetal und Sternberger Seenland geschult und geprüft, um den strengen Schutz des Bibers auch in Problemlagen zu gewährleisten. Die speziell ausgebildeten Personen sind vorwiegend in den regionalen Wasser- und Bodenverbänden, aber auch in den Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt, in den Naturparken, bei der Deutschen Bahn AG sowie beim Bundesforstbetrieb oder der Bundeswehr tätig.

Zu bestandenen Zertifizierungsprüfung gratulierte auch Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Wenn wir Konflikte mit dieser EU-weit streng geschützten Art möglichst nachhaltig und langfristig lösen, oder sogar von vornherein vermeiden wollen, braucht es speziell geschulte Personen, die umfängliche Kenntnisse über die Biologie des Bibers, seinen Einfluss auf die Landschaft und die Artenvielfalt, das Artenschutzrecht sowie Lösungsansätze in Biberrevieren haben. Deshalb bin ich froh, dass es hierzulande ein Schulungsprogramm gibt, das interessierte Menschen mit dem entsprechenden Wissen ausstattet. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich für ihr Engagement und gratuliere herzlich zur erfolgreich absolvierten Schulung.“

Biberdämme und das Graben von Bauen führen regelmäßig zu Konflikten an Gräben, Deichen oder Straßen- und Bahndämmen. „Die Biberverordnung ermöglicht uns ein einfacheres und schnelleres Handeln, um Schäden abzuwenden und betroffene Akteure sowie auch Behörden zu entlasten“, sagte Minister Backhaus. Die Landesregierung gehe davon aus, dass dadurch fast die Hälfte der biberbedingten Konflikte zukünftig schneller und unbürokratischer behandelt werden können, ohne den guten Erhaltungszustand des Bibers im Land zu gefährden.

Die Biberschulungen wurden durch die Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung am Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung im Umweltministerium und Expert*Innen der Umweltplan GmbH sowie der Gewässerbiologischen Station Kratzeburg durchgeführt.

Sie sind zukünftig auch Ansprechpartner*innen für lokal Betroffene, wenn es um biberbedingte Konflikte insbesondere an Deichen und Dämmen geht. Die Beauftragten des Projektes zum landesweiten Bibermanagement bleiben weiterhin Ansprechpartner*innen und Beratende, insbesondere für komplexe Problemfälle und Konflikte in Schutzgebieten und geschützten Biotopen.

2020 ist in M-V die Biberverordnung in Kraft getreten. Sie ermöglicht im Zusammenhang mit Aktivitäten des Bibers unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen von den im Bundesnaturschutzgesetz genannten Zugriffsverboten, um durch Biber verursachte Konflikte zu reduzieren. § 6 der Biberverordnung legt fest, dass nur berechtigte Personen solche Maßnahmen umsetzen dürfen. Sofern diese nicht innerhalb ihrer Ausbildung entsprechende Kenntnisse erlangt haben, ist hierzu das Ablegen einer Schulung mit Zertifizierungsprüfung notwendig. Die berechtigten Personen können sich zur Durchführung von Maßnahmen Dritter bedienen. Der Biber ist im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie nach Europarecht geschützt und gehört in Deutschland zu den streng geschützten. Seine Fraß-, Stau-und Grabaktivitäten führen in einigen Teilen des Landes immer wieder zu Konflikten. Beispiele hierfür sind das Anstauen von Gräben und Abwasserleitungen sowie das Unterhöhlen von Straßen und dadurch die Verringerung ihrer Verkehrssicherheit, aber auch das Fällen von Bäumen in Uferbereichen sowie an Straßen und Wegen.

60 Jahre Tierpark Ueckermünde

Ueckermünde – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß hat den Tierpark Ueckermünde auf der Festveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen gewürdigt.

„Wenn ich den Ueckermünder Tierpark besuche, bin ich immer wieder beeindruckt, dass es schon wieder etwas Neues zu erleben gibt. Der Haff-Tierpark ist ein Leuchtturm für Jung und Alt im südlichen Vorpommern – stets innovativ und einen Besuch wert.“

Der Tierpark schaffe es seit Jahren, das Angebot immer weiterzuentwickeln und so attraktiv zu bleiben, wie z.B. mit der neuen Traktorbahn oder dem Regionalladen. Das alles sei natürlich nur möglich, weil der Tierpark von vielen Menschen getragen wird.

„Ich danke allen in der Region, die sich für ihren Tierpark einsetzen, ganz besonders natürlich dem engagierten Team um Direktorin Katrin Töpke“, sagte der Staatssekretär.

Eine weitere Besonderheit des Tierparks sei, dass er als Anziehungspunkt bei deutschen und polnischen Familien gleichermaßen beliebt ist.

„Mit der Zweisprachigkeit der Angebote ist der Tierpark zugleich ein Vorreiter für das Zusammenwachsen in der Metropolregion Stettin. Ich freue mich, dass wir dieses vorbildliche Engagement bereits mehrfach mit Mitteln des Interreg-Programms der Europäischen Union und des Vorpommern-Fonds unterstützen konnten.“

Deutsch-Polnischer Umweltrat tagt

Bad Saarow – In Bad Saarow in Brandenburg ist heute der Deutsche-Polnische Umweltrat zusammengekommen. Mecklenburg-Vorpommern wurde von Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann vertreten. Auf der Tagesordnung standen u.a. das Fischsterben in der Oder, grenzüberschreitende Umweltprüfungen sowie der naturverträgliche Ausbau Erneuerbarer Energien.

Dazu Elisabeth Aßmann: „Für uns als Bundesland in direkter Nachbarschaft zu Polen ist der Austausch im Rahmen des Deutsch-Polnischen Umweltrates wichtig und maßgebend, um Schwerpunkte für die Zusammenarbeit im Umweltbereich zu erarbeiten, Strategien für eine regionale Umweltpolitik aufeinander abzustimmen und die Zusammenarbeit im grenznahen Raum zu fördern. Die Umweltkatastrophe in der Oder hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Kommunikationswege auch über Ländergrenzen hinweg funktionieren und sich die betroffenen Behörden – auch auf regionaler Ebene – gut untereinander abstimmen müssen.“

Mit Blick auf das Fischsterben in Polen und Brandenburg wurde bereits am 14.08.22 auf einem Deutsch-Polnischen Ministertreffen in Stettin vereinbart, einen Expertenaustausch auf deutsch-polnischer Fachebene zu organisieren, bei dem Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) vertreten ist. Darüber hinaus gibt es einen regionalen Austausch auf praktischer Management-Ebene zwischen der Region Woiwodschaft Westpommern, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, der durch das Land Mecklenburg-Vorpommern koordiniert wird. Dort werden regelmäßig Informationen und Daten zu den Fischsperren und der Menge entnommener toter Fische ausgetauscht. Ebenso werden gegenseitig Daten zur Wasserqualität und Schadstoffmessungen bereitgestellt. Dazu werden auch Untersuchungsergebnisse zu Schadstoffen in toten und lebenden Fischen geteilt.

Im Kleinen Haff wurden bisher keine erhöhten Schadstoff-Werte im Wasser und in Fischen festgestellt. Tote Fische wurden ebenfalls nicht festgestellt. Das Vorkommen der toxischen Alge „Prymnesium sp.“ wurde auch im Kleinen Haff verifiziert – allerdings auf sehr niedrigem Niveau, das aktuell keine Gefährdungslage darstellt. Die Situation im Kleinen Haff wird weiterhin regelmäßig beobachtet.

Polens Umweltministerin Anna Moskwa stellte in Bad Saarow dar, dass auf polnischer Seite aktuell kein Fischsterben mehr feststellbar sei und sich die Wasserparameter Sauerstoffgehalt und Leitfähigkeit wieder normalisierten. Sie kündigte an, dass voraussichtlich zum 30. September 2022 eine Ursacheneinordnung erfolgen kann. Im polnischen Teil der Oder seien 660 Proben und über 12.000 Laboruntersuchungen vorgenommen worden, auch in ausländischen Laboren. Bisher sei kein einzelner Verursacher ausgemacht worden. Sie sicherte zu, dass der ökologische Schaden weiter untersucht werde und man sich dafür auch an grenzüberüberschreitenden Programmen beteiligen werde. Staatssekretärin Aßmann begrüßte die konstruktiven Worte und sicherte zu, dass sich auch Mecklenburg-Vorpommern weiterhin mit Fachexpertise einbringen werde.

Deutschland und Polen stehen auch bei der Verbringung illegaler Abfälle im engen Austausch. In den letzten drei Jahren gab es wenige Verdachtsfälle von illegalen Verbringungen aus M-V nach Polen oder umgekehrt. In drei Fällen wurden Abfälle nach M-V zurückgeführt (2x verunreinigte Kunststoffabfälle, 1x Autobatterien). In einem weiteren Fall fand die Entsorgung in Polen statt (abgelaufenen Pestizide). „Anders als andere Bundesländer haben wir keine offenen Verfahren in diesem Bereich. Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit hier sehr gut funktioniert. Daran möchten wir auch in Zukunft anknüpfen“, sagte Aßmann.

Der Austausch in Bad Saarow wird noch bis in die Abendstunden andauern. Diskutiert werden in den kommenden Stunden u.a. die Endlagersuche für radioaktive Abfälle im deutsch-polnischen Grenzgebiet und der Auf- und Umbau klimastabiler Wälder.