Land fördert Forschungsinitiative beider Unimedizinen
Schwerin – Die Universitätsmedizinen rücken zusammen: Spitzenforscher beider Einrichtungen haben ein Projekt zur Erforschung von Krankheitsverläufen bei COVID19 auf die Beine gestellt. Bisher stehen weder wirksame Therapien noch Impfstoffe zur Verfügung. Die dritte Säule im medizinischen Kampf gegen COVID19 ist folglich die verbesserte Behandlung insbesondere von Risikopatienten. Hierauf konzentriert sich die Forschungsinitiative der Wissenschaftler.
„Unsere interdisziplinäre Forschergruppe vereint Infektionsmediziner, Intensivmediziner, Kardiologen und Experten aus dem Bereich der Biomedizin. Unser gemeinsames Ziel ist es, einen entscheidenden Beitrag für verbesserte Diagnose- und Behandlungspfade von COVID19-Patienten zu leisten. Die Krankheitsverläufe zeigen häufig eine abrupte Änderung des Zustandes der Patienten. Zur richtigen Zeit die angemessenen medizinischen Entscheidungen zu treffen, ist daher überlebenswichtig“, betonte Prof. Dr. Klaus-Peter Schmitz, der die Zusammenarbeit der Gruppe organisiert.
Bei dem Projekt soll eine kontrollierte klinische Studie an Patienten durchgeführt werden, welche sich bei Verdacht auf eine SARS-CoV-2 Infektion testen lassen beziehungsweise die mit COVID-19-Symptomen in die Universitätsmedizin aufgenommen werden. „Es wird eine umfassende Analyse des Krankheitsbildes und der immunologischen Abwehrleistung erfolgen. Biomarkersignaturen sollen identifiziert werden, welche das verfügbare diagnostische Portfolio ergänzen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe. „Bei Patienten und insbesondere auch Risikopatienten ist es wichtig mehr über Diagnose- und Behandlungspfade zu erfahren. So können bessere Vorhersagen des Krankheitsverlaufs getroffen und Therapieentscheidungen eingeleitet werden. Mit dem Vorhaben wird ein innovativer Beitrag geliefert, die Pandemie besser zu beherrschen und ihre verheerenden Folgen für die Gesundheit, die Wirtschaft und das soziale Leben in Mecklenburg-Vorpommern zu mildern“.
Die Initiative findet auch bei Wissenschaftsministerin Bettina Martin volle Unterstützung. „Die Unimedizinen sind die wichtigsten und größten Krankenhäuser unseres Landes. Schon seit langer Zeit ist eine engere Kooperation beider Einrichtungen in der Diskussion. Dass sich Wissenschaftler beider Einrichtungen trotz der aktuellen Arbeitsbelastung nun zu dieser Initiative zusammen gefunden haben, ist ein ermutigendes Zeichen und unterstreicht die Bedeutung beider Einrichtungen für die Gesundheitsversorgung im Land. Möge ihre Arbeit möglichst schnell von Erfolg gekrönt sein“, so Martin.
Das Projekt hat zunächst eine Laufzeit von einem Jahr. „Die Universitätsmedizinen des Landes erweisen sich nicht nur in der Corona-Krise als Krankenhäuser der Spitzenmedizin sowie als zuverlässige und starke Partner der Gesundheitsversorgung“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend. Das Vorhaben wird vom Gesundheitsministerium standortübergreifend mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert, eine Verlängerung der Förderung um ein weiteres Jahr ist möglich.