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Landesbranchenkonferenz „Kreatopia“

Dr. Blank: „Unsere Kultur- und Kreativwirtschaft trägt erheblich zur Wirtschaftsleistung bei“

Rostock  –  „Die Kreativwirtschaft in Mecklen­burg-Vorpommern ist ein wichtiger Innovationstreiber mit wirtschaftlichem Potenzial, das es weiter zu stärken gilt. So kann MV seine kulturelle Vielfalt wirtschaftlich nutzen und neue regionale Wertschöpfung schaffen.“ Das hat Dr. Wolf­gang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, heute bei seinem Besuch der Kreatopia im Warnow Valley Lab in Rostock gesagt. Die Kreatopia ist die Landesbranchekonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Dr. Blank: „Unsere Kultur- und Kreativwirtschaft hat auf Grund ihrer kleinteiligen Struktur nicht immer die Sichtbarkeit, die sie eigentlich verdient. Das gilt es zu ändern.“ Die rund 2.200 Unternehmen – vom Architekturbüro bis zur Werbeagentur – und ihre knapp 13.000 Beschäftigten würden „nahezu unbe­merkt“ jährlich fast eine Milliarde Euro Umsatz erzielen und so erheblich zur Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns beitragen.

Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft verläuft dabei unterschiedlich. Gemessen am Umsatz zählen der Pressemarkt (z.B. Verlegen von Zeitschriften), die Software-/ Games-Branche und der Architekturbereich zu den stärksten Teilmärkten. Diese drei Teilmärkte erwirtschaften gut zwei Drittel des Branchenum­satzes. Klares geographisches Zentrum der Branche in Meck­lenburg-Vorpommern ist Rostock, wo mehr als 40 Prozent der Beschäftigten leben und arbeiten.

Auf der Kreatopia wird eine im Auftrag des Wirtschafts­ministeriums erstellte aktuelle Potenzialanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft vorgestellt. Die Branche hat demnach großes Potenzial für die wirtschaftliche und kulturelle Entwick­lung Mecklenburg-Vorpommerns.

Allergiediagnostik: Land fördert Verbundforschung

Dr. Wolfgang Blank: „Mit der Förderung von Innovationen stärken wir den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern“

Dassow – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute in Dassow einen Zuwen­dungsbescheid in Höhe von rund 7,9 Millionen Euro an die Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG und die Verbundpartner XOTO Technology GmbH, Enzymicals AG und die Universitätsmedizin Rostock über­reicht. Das Land fördert damit das Verbundprojekt „Minia­turisierte Multiplex-Tests für die Allergiediagnostik“, mit dem neuartige Testsysteme zur Allergiediagnostik entwickelt werden.

„Das Projekt verbindet angewandte Spitzenforschung mit einem klaren Nutzen für die medizinische Diagnostik. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zeigt die Innovationskraft unseres Landes“, so Minister Dr. Blank. „Deshalb unterstützen wir regionale Akteure, die im Verbund neue Lösungen entwickeln und damit den Weg für zukunfts­orientierte Diagnostiktechnologien aus Mecklenburg-Vorpom­mern ebnen. So sichern wir Wertschöpfung und schaffen hochwertige Arbeitsplätze in unserem Land.“

Im Rahmen des Verbundvorhabens sollen breit angelegte, nichtinvasive und präzise Diagnostikverfahren entwickelt werden, die einen deutlich geringeren Material- und Proben­bedarf aufweisen. Die Verbundpartner erwarten erhebliche Einsparungen beim Verbrauch von Reagenzien. Die neuen Testsysteme sollen zudem aussagekräftigere diagnostische Ergebnisse liefern.

Das Unternehmen Euroimmun ist ein führender internationaler Hersteller im Bereich der medizinischen Labordiagnostik mit rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit, davon rund 1.000 Beschäftigten an den Standorten Dassow und Selmsdorf.  Euroimmun entwickelt, produziert und vertreibt Testsysteme für die Autoimmun-, Allergie- und Infektions­diagnostik, für die Molekulargenetische Diagnostik und für Antigennachweise. Darüber hinaus entwickelt und produziert das Unternehmen Software- und Automatisierungslösung für die Durchführung und Auswertung der Tests.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Verbundvorhaben mit Mitteln aus der „Richtlinie über die Gewährung von Zu­wendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation“, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stammen. Mit der Förderung werden Gesamt­ausgaben für das Projekt in Höhe von insgesamt rund 13,8 Millionen Euro ermöglicht. Die Bewilligung der Mittel erfolgte durch die TBI Technologie-Beratungs-Institut GmbH.

MV führt bundesweit erste Zertifizierung für Bauernhofpädagogik ein

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern setzt ein starkes Zeichen für hochwertige Bildungsarbeit im ländlichen Raum: Als erstes Bundesland in Deutschland wird  ein Zertifizierungslabel für Bauernhofpädagogik eingeführt. Damit werden Qualitätsstandards erstmals klar definiert, überprüfbar gemacht und für Schulen, Kitas, Familien und weitere Einrichtungen sichtbar.

Das neue Label steht für pädagogische Fachkompetenz, strukturierte Bildungsarbeit und authentische Lernangebote auf landwirtschaftlichen Betrieben. Es ist in Deutschland bislang einzigartig und macht Mecklenburg-Vorpommern bundesweit zum Vorreiter in der Professionalisierung der Bauernhofpädagogik.

Qualität sichtbar machen – Vertrauen stärken

Der Lernort Bauernhof verbindet Landwirtschaft, Natur und Verbraucherbildung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhalten dort realistische Einblicke in landwirtschaftliche Abläufe, Lebensmittelproduktion und nachhaltiges Handeln. Diese Form der Bildung gewinnt an Bedeutung – zugleich bestand bundesweit lange Zeit ein Mangel an unabhängigen, einheitlichen Qualitätsstandards.

Das neue Zertifizierungslabel schließt genau diese Lücke:

  • Es macht die Qualität der Bildungsarbeit nachvollziehbar.
  • Es stärkt die Professionalität der Lernorte.
  • Es schafft Transparenz für Lehrkräfte, Pädagog:innen, Familien und Verbraucher.
  • Und es setzt erstmals  landesweit Standards.

Minister Backhaus: „Wir sind stolz darauf, bundesweit voranzugehenKinder und Jugendliche sollen verstehen, wie Landwirtschaft funktioniert – und dafür brauchen wir Lernorte, die zuverlässig, pädagogisch fundiert und praxisnah arbeiten. Mit dem Zertifizierungslabel schaffen wir Orientierung und Vertrauen. Wir stärken die landwirtschaftlichen Betriebe, die diese wertvolle Bildungsarbeit leisten, und leisten zugleich einen Beitrag für Nachhaltigkeit, Verbraucherverständnis und ländliche Entwicklung.“

Strategische Weiterentwicklung der Bauernhofpädagogik in MV

Um die Qualitätsentwicklung langfristig zu sichern, hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern einen Werkvertrag mit dem LERNORT BAUERNHOF MV e.V. abgeschlossen. Für die Umsetzung stellt das Ministerium 40.000 Euro in 2024 und 50.000 Euro in 2025 bereit.

Der Auftrag umfasst drei zentrale Aufgabenbereiche:

  1. Entwicklung einer landesweiten Strategie für das Zertifizierungslabel, abgestimmt mit bundesweiten Konzepten.
  2. Stärkung und Strukturierung des Netzwerks „Lernort Bauernhof MV“, um Austausch, Vernetzung und Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Verbrauchern und Bildungseinrichtungen auszubauen.
  3. Aufbau einer Unterstützungsstruktur für Betriebe, bestehend aus zentraler Koordinierungsstelle und regionalen Clustern.

Damit schafft Mecklenburg-Vorpommern nicht nur ein Label, sondern ein umfassendes Qualitäts- und Entwicklungsmodell für Bauernhofpädagogik, das deutschlandweit Vorbildcharakter besitzt.

Erste Zertifikate bereits vergeben

Die ersten neun Lernorte im Land haben das Zertifizierungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen – ein eindrucksvoller Start für das neue System. Sie zeigen, wie vielfältig, praxisnah und inspirierend Lernen in der Landwirtschaft gestaltet werden kann.

Hintergrund: bisher zertifizierte Lernorte Bauernhof

  • Der Insel e.V. Kransdorf verbindet Umweltbildung, Inklusion und Nachhaltigkeit auf beispielhafte Weise und wurde bereits mit der NUN-Zertifizierung „Norddeutsch und Nachhaltig“ ausgezeichnet.
  • Die Krackower Agrar AG mit Ines Kause zeigt, wie Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Bildungsarbeit zu einem modernen Lernraum zusammenwachsen können.
  • Auf dem Johanneshof Stralendorf schaffen Nicole Möller-Titel und ihr Mann wertvolle Naturerfahrungen mit Herz und pädagogischer Kreativität.
  • Der Kastanienhof Bandow unter der Leitung von Susanne Ewert steht für gelebte Bauernhofpädagogik – fachlich fundiert, herzlich und mitreißend.
  • Der Natur- und Imkerhof Zingst von Martin Troelenberg macht die faszinierende Welt der Bienen zum Sinnbild für nachhaltiges Lernen und gemeinschaftliches Handeln.
  • Der Skuddenhof Keltensonne von Carmen und Markus Hafner verbindet Tiererlebnisse mit Verantwortungsbewusstsein, Tradition und Zukunftsorientierung.
  • Der Elisabethhof Werle (Güstrower Werkstätten) lebt Inklusion in der Landwirtschaft – unter Leitung von Andrea Zeitz und Doreen Salzmann wird hier Bildung zu Teilhabe.
  • Das Institut für Tierzucht der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV in Dummerstorf vermittelt praxisnahe Forschung als lebendiges Bildungsangebot.
  • Die Solidarische Landwirtschaft Stralsund (SoLaWi) unter Ingo Felgenhauer steht für gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft und Bildungsarbeit, die Verantwortung und Gemeinschaft wachsen lässt.

Sport als Schlüssel zur Rückkehr in die Gesellschaft

Drese übergibt Fördermittel an Traktor Schwerin

Schwerin – Sozial- und Sportministerin Stefanie Drese hat heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro an den Schweriner Boxclub Traktor Schwerin e.V. übergeben. Mit den Mitteln, die aus dem Bürgerfonds des Landes stammen, soll Kindern und Jugendlichen aber auch älteren Menschen der Weg zurück in die Gesellschaft geebnet werden.

„Der BC Traktor ist der erfolgreichste Boxsportverein in Deutschland und leistet eine hervorragende Arbeit im Nachwuchs- und Spitzensport. Der Verein ist in den vergangenen 15 Jahren aber auch insbesondere für sozial schwache Sportlerinnen und Sportler, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund, zur sportlichen Heimat geworden“, erklärte Drese. Im Laufe der Jahre habe sich der Fokus der Trainerinnen und Trainer deshalb auch immer mehr auf das soziale Umfeld ihrer Mitglieder zugewandt.

„Vielen Kindern und Jugendlichen fehlt zu Hause der Rückhalt. Auch Segregation, eine gefühlte Perspektivlosigkeit oder Einsamkeit spielen oftmals eine Rolle“, weiß Drese. Das wolle der Verein nicht hinnehmen und plane nun ein Patenschaftsprogramm, das junge Vereinsmitglieder gezielt mit Menschen aus dem Umfeld des Vereins zusammenbringt, die bei persönlichen Herausforderungen helfen können. „Das kann zum Beispiel ein Pate sein, der bei der Erledigung schulischer Aufgaben hilft oder eine Patin, die beim Spracherwerb unterstützt“, erörterte die Ministerin den Ansatz des Projektes. Die gemeinsame Identifikation mit dem Boxsport solle hierfür jeweils die verbindende Brücke schlagen.

Auch eine weitere Gruppe soll durch das Boxen zurück in den Sport und die Vereinswelt finden – vereinsamte Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. „Ihnen soll durch einfachere Sportangebote im Bereich des Gesundheitssports, durch die gemeinsame Betätigung oder die Mithilfe bei der Organisation von Sportveranstaltungen der Weg zurück in das familiäre Vereinsleben und die körperliche Betätigung geebnet werden“, so die Ministerin.

Reguläre Sportangebote können auf diese Zielgruppe oftmals abschreckend wirken. „Insbesondere, wenn die Sorge im Vordergrund steht, ob man mit der eigenen Leistung mithalten kann. Dass das kein Hindernis sein muss, zeigt der Boxclub Traktor vorbildlich“, unterstrich Drese.

Drese: „Ungeachtet des Alters, der Kultur, der Herkunft oder der sozialen Schichten bringt der Verein Menschen zusammen, fördert die Akzeptanz und das ehrenamtliche Engagement und zeigt zugleich, welche gesellschaftliche Kraft im Sport steckt.  Das unterstützen wir als Landesregierung natürlich sehr gerne.“

Schwesig: Harald Ringstorff war ein großer Mecklenburger

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat an den heute vor fünf Jahren verstorbenen Ministerpräsidenten Dr. Harald Ringstorff erinnert.

„Die Landesregierung erinnert heute an einen großen Mecklenburger. Harald Ringstorff war ein erfolgreicher Ministerpräsident und ein beliebter Landesvater. Er gehörte zu denen, die sich im Zuge der Friedlichen Revolution politisch zu engagieren begannen. 1998 wurde er unser Ministerpräsident.

Fast 10 Jahre und damit länger als jeder andere hat er das Amt des Ministerpräsidenten ausgeübt. In seiner Regierungszeit wurden Weichenstellungen vorgenommen, von denen wir bis heute profitieren. Neue Unternehmen wurden angesiedelt. Mit der Gesundheitswirtschaft wurde ein neuer, bis heute sehr erfolgreicher Wirtschaftszweig entwickelt. Und die solide Finanzpolitik von Harald Ringstorff und Sigrid Keler hat unserem Land finanzielle Handlungsspielräume eröffnet“, erinnerte die Ministerpräsidentin.

„Vor allem aber ist uns Harald Ringstorff als heimat- und naturverbundener Mecklenburger in Erinnerung. Er liebte den Schnack auf Platt, die Landschaft und die Natur“, sagte Schwesig weiter. „Persönlich war er eher norddeutsch zurückhaltend, aber auch von einer großen Herzlichkeit. Harald Ringstorff hat sich auf vorbildliche Weise für das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Menschen hier eingesetzt. Wir behalten ihn in sehr guter Erinnerung.“

20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankt dem Kinderschutzbund für 20 Jahre Benefiz-Arbeit

Schwerin – Anlässlich des 20. Benefiz-Essens „Tischlein deck dich“ des Kinderschutzbundes Schwerin bedankte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für das jahrelange Engagement: „Das heutige Benefizessen zeigt: Zusammenhalt entsteht durch Mitgefühl und Engagement – und heute sind wir gemeinsam Teil dieser starken Gemeinschaft. Der Kinderschutzbund Schwerin lebt diesen Geist – damit kein Kind in Schwerin vergessen wird. Mein großer Dank gilt allen Haupt- und Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes.“ Auch den vielen Sponsorinnen und Sponsoren dankte sie und zeigte sich überzeugt, auch in diesem Jahr viele Spenden zugunsten des Kindeschutzbundes sammeln zu können.

Die diesjährigen Spenden fließen an das Projekt „Brücken bauen“. Gemeinsam mit Unterstützung der Fernsehlotterie als Hauptsponsor entsteht im Kinderhaus eine Kreativwerkstatt. Diese soll auch Gesprächs-, Unterstützungs- und Bildungsangebote für Familien aus der Nachbarschaft bieten.

Das 20-jährige nutzte die Ministerpräsidentin, um auch zurückzublicken: „Durch die Erlöse der vergangenen Benefizveranstaltungen konnten zahlreiche Projekte des Kinderschutzbundes Schwerin gefördert werden. Vom pädagogischen Mittagstisch, Freizeit- und Bildungsangeboten über Beratungen bis hin zur Unterstützung sozial benachteiligter Familien.“ Die Mittel hätten es außerdem ermöglicht, den offenen Kindertreff im Kinderhaus „Blauer Elefant“ weiter auszubauen und nun bis zu 40 Kinder zu betreuen. „Alle Kinder sind hier willkommen – zum Spielen, für Unterstützung bei den Hausaufgaben und um die deutsche Sprache besser zu lernen. Das ist großartig“, sagte sie weiter.

Auch für die Landesregierung sei es ein prioritäres Ziel, Kinder und Jugendliche gesund, glücklich und mit guten Perspektiven aufwachsen zu lassen. Daher investiere das Land in Kitas und Schulen. „In den letzten Jahren haben wir viel bewegt: Seit fünf Jahren sind unsere Kitas beitragsfrei – seit 2022 auch der Ferienhort. Das bedeutet für viele Familien eine enorme finanzielle Entlastung. Und ich verspreche Ihnen: Das bleibt so“, betonte die Ministerpräsidentin.

Achter Forstbericht für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Forstminister Dr. Till Backhaus hat dem Kabinett in seiner heutigen Sitzung den achten Forstbericht des Landes vorgelegt. Der Bericht dokumentiert den Zustand der Wälder sowie die Lage der Forstwirtschaft im Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2024. Im Kontext der Anpassung der Wälder an den Klimawandel hätten zentrale Herausforderungen in der Verknüpfung der Themen Wald und Wasser, Wald und Biodiversität sowie Wald und Gesellschaft bestanden, erklärt der Minister:

„2024 war mit 11,0 °C in MV das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und 2022 fegten vier schwere Orkane über das Land. Dennoch entwickelte sich der Wald grundsätzlich positiv: Die Waldfläche stieg seit 2012 um 5.688 ha auf 582.361 ha – eine der wenigen signifikanten Zunahmen bundesweit. Mit 0,26 ha Wald pro Kopf liegt MV im Bundesvergleich an zweiter Stelle, ist aber mit 25 % Waldanteil das zweitwaldärmste Flächenland. Die Waldmehrung ist daher politisches Ziel.

Die Landesinitiative „Unser Wald in MV“ stärkte mit 20 Mio. € die Verbindung zwischen Wald und Gesellschaft. Auf 1.400 ha Neuwaldfläche ehemals landwirtschaftlicher landeseigener Flächen konnten über 5,8 Mio. zusätzliche Bäume gepflanzt werden.

Angebote der Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit erreichen jährlich 200.000 Teilnehmende direkt. Im Bereich Förderung wurden zwischen 2020 und 2024 rund 44 Tsd. Beratungs­gespräche geführt und 28 Mio. € an den Privat- und Körper­schaftswald aus GAK- und ELER-Mitteln ausgezahlt, was jährlich rd. 5,5 Mio.€ ausmacht. Den Schwerpunkt bildeten Investitionen in den Waldumbau, den Naturschutz und die Infrastruktur. Erstmals wurden die Wald-Ökosystemleistungen auf jährlich 250 Mio. € (444 €/ ha*a) bewertet. Davon werden etwa 60 % unentgeltlich erbracht.

In diesem Bericht gibt es viel Positives: Unser Wald ist CO2-Senke und im Cluster Forst und Holz ein großer Wirtschaftsfaktor. Wir gehören zu den wenigen Bundesländern mit einer deutlichen Waldflächenzunahme von etwa 5.500 ha seit 2012. Insgesamt bedecken heute rund 582.000 ha unser Land. Rund 51 % unserer Wälder bestehen aus naturnahen Laubbäumen – rund 4 % mehr als im Bundesdurchschnitt. Wenn es um nutzungsfreie Wald­flächen geht, also Orte besonderer Bedeutung für die Biodi­versität, liegen wir mit 12 % hinter Sachsen auf Platz zwei“, fasst Minister Backhaus zusammen.

Neuen Suchtbericht vorgestellt

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen der Landespressekonferenz gemeinsam mit Birgit Grämke, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST), den Suchtbericht für Mecklenburg-Vorpommern 2024 vorgestellt.

Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in der ambulanten Suchthilfe im Land und mache das Ausmaß der Herausforderungen bei Suchterkrankungen erneut deutlich, betonte Drese. „Sucht ist keine Randerscheinung, sondern eine chronische Krankheit mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Folgen für die Suchtkranken selbst und – ganz wichtig gerade mit Blick auf Familien mit Kindern – deren unmittelbares Umfeld.“, verdeutlichte die Ministerin.

So haben nach Angabe von Drese rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein Suchtproblem, vor allem mit einer alkoholbezogenen Störung, zunehmend aber auch durch Mischkonsum. „Insgesamt belasten Sucht und der Konsum von Rauschmitteln unsere Volkswirtschaft mit mindestens 150 Milliarden, wahrscheinlich sogar über 200 Milliarden Euro im Jahr“, sagte Drese mit Bezug auf Berechnungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

In Mecklenburg-Vorpommern suchten laut Suchtbericht im vergangenen Jahr 8.850 Menschen mit eigener Suchtproblematik Unterstützung in den Sucht- und Drogenberatungsstellen des Landes. Dies entspricht einer Zunahme von 290 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Nahezu 75 Prozent der Klientel sind männlich. Darüber hinaus wandten sich 923 Angehörige an die Beratungsstellen.

Alkohol bleibe dabei das Hauptproblem. Knapp 60 Prozent (5.223 Klienten) aller vorstellig gewordenen Personen suchten mit dieser Problematik die Beratungsstellen auf.

„Der Suchtbericht macht deutlich, dass vor allem Alkohol-, Cannabis- und Mischkonsum weiterhin zu den zentralen Herausforderungen im Land gehören. Wir beobachten einen Anstieg beim regelmäßigen Konsum von Alkohol und Cannabis – und vor allem eine Zunahme riskanter Mischkonsummuster“, erklärte Birgit Grämke.

Gleichzeitig zeige der Bericht, dass sich problematische Konsummuster häufig erst spät bemerkbar machen. „Viele Betroffene suchen erst dann Unterstützung, wenn die Belastung im privaten oder beruflichen Umfeld nicht mehr zu übersehen ist“, so Grämke.

Auffällig im Bericht sei zudem, dass ein großer Teil der Klientinnen und Klienten erwerbstätig ist. Daraus ergebe sich ein klarer Auftrag an Betriebe und öffentliche Akteure. „Die meisten Menschen, die Unterstützung in der Suchtberatung suchen, gehen einer regelmäßigen Arbeit nach – das zeigt, dass Sucht mitten in der Gesellschaft stattfindet“, betont Grämke. Umso dringlicher sei es, Arbeitswelten stärker in Prävention und Frühintervention einzubinden.

Ministerin Drese bezeichnete das niedrige Erstkonsumalter beim Alkohol als besonders besorgniserregend. „Fast 75 Prozent der heutigen Klientinnen und Klienten hatten ihren ersten Alkoholkonsum noch vor dem 14. Lebensjahr“, verdeutlichte Drese. Vor allem beim Umgang mit Alkohol sei ein Kulturwandel in Deutschland und MV notwendig, sagte Drese auch mit Blick auf die von ihr mit angeschobene Diskussion, zur Abschaffung des Begleitenden Trinkens für 14- und 15-Jährige.

Drese: „Wir müssen Information und Prävention stärken, um in den Köpfen der Menschen das Bewusstsein für die Gefahr von Suchtmitteln zu schärfen. Wir brauchen gesamtgesellschaftliche Diskussionen zum Alkoholkonsum, aber auch zum Umgang mit Cannabis, illegalen Drogen, Tabletten und Zigaretten. Sich bewusst zu machen, dass wir ein Suchtproblem haben, ist ein wesentlicher Schritt zur Besserung. Es wird ein langwieriger, schwieriger Weg. Denn Prävention wirkt längerfristig. Und deshalb ist es besonders wichtig, die junge Generation zeitgemäß anzusprechen.“