Menü Schließen

Autor: Rügenbote

Eröffnung des Aussichtsturms am Santower See

Grevesmühlen – Der Santower See ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet nördlich der Stadt Grevesmühlen und kann über einen neuen Aussichtsturm erkundet werden. Der Aussichtsturm ermöglicht es Besuchern, das Naturschutzgebiet aus einer neuen Perspektive zu erleben und seine wertvollen Lebensräume und ihre Bewohner zu entdecken. Erreichbar ist der am Nordufer stehende Aussichtsturm über die Straße „Am Meiersteig“ in der Ortslage Warnow.

Die offizielle Eröffnung des Aussichtsturms erfolgt am 28. August 2025 um 10 Uhr.  Der Treffpunkt ist am Aussichtsturm in Warnow. Der Aussichtsturm bietet Radfahrern und Wanderern die Möglichkeit zur Rast oder Ornithologen einen Überblick über den gesamten See zur Erkundung der dort vorkommenden Vogelwelt.

Der Santower See und die zugehörigen angrenzenden Lebensräume sind als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) „Santower See“ in das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 eingebunden. Bereits im Jahr 1993 wurde das Gebiet als Naturschutzgebiet sichergestellt. Der Erhalt des Santower Sees als Lebensraum, sowie der an den See angrenzenden Uferterrassen und Verlandungsbereiche stehen hier im Vordergrund.

Unabdingbar ist die naturschutzverträgliche Nutzung dieser einzigartigen historischen Kulturlandschaft durch angepasste Landnutzung. Vom Aussichtsturm hat der Besucher einen ungestörten Blick auf die am gegenüberliegenden Südufer gelegenen Seeterrassen mit ihren  artenreichen, kalkbeeinflussten Kleinseggenrieden und Feuchtwiesen.

Auftraggeber dieses Förderprojektes ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg e.V. Ausführender Betrieb war die Firma Holzbau Kröplin aus Upahl.

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums /ELER) sowie des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt M-V.

Die Gesamtkosten betrugen 42.030,79 €, davon wurden 31.523,09 € durch die EU finanziert. Maßgeblich an der Vorbereitung wirkten der Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg e.V., der Förderverein der Feuerwehr der Gemeinde Warnow, der Bürgermeister der Gemeinde Warnow, Herr Kacprzyk sowie einige Einwohner von Warnow mit.

Lootboxen und besserer Jugendschutz

Drese führt auf Gamescom Gespräche mit der Spiele-Branche und kündigt Bundesratsinitiative an

Köln – Jugend- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am Wochenende die weltweit größte Messe für Videospiele und E-Sports besucht. Im Mittelpunkt ihres Besuches auf der Gamescom in Köln stand hierbei der Austausch mit Branchenexperten, Vertreterinnen und Vertretern der Spielebranche und Gamern selbst zu den Themen Lootboxen, Suchtprävention und Jugendschutz.

„Digitale Spiele sind mittlerweile fester Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen. So spielen rund 72 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12-19 Jahren mehrmals die Woche oder sogar täglich und verbringen werktags im Durchschnitt etwa 90 Minuten und an den Wochenenden rund drei Stunden mit Videospielen“, verdeutlichte Drese.

Oftmals kommen sie dabei mit sogenannten Lootboxen in Kontakt, also virtuellen Schatztruhen, deren zufallsbasierten Inhalte zum Beispiel ein schnelleres Vorankommen im Spiel versprechen – aber über den Tausch von echtem Geld in eine spieleigene Währung oder direkt per In-App-Kauf bezahlt werden müssen.

„Die Spielerinnen und Spieler wissen beim Kauf nicht, was sie für ihr Geld erhalten. Besondere Raritäten, begehrte Gegenstände oder das freischalten bestimmter Charaktere sorgen aber dafür, dass die Lootboxen immer wieder zum Einsatz von echtem Geld verleiten. Damit ähnelt das Prinzip stark den Mechanismen des Glücksspiels“, so Drese weiter.

Für die Spieleindustrie sei dies eine beliebte Einnahmequelle, die fast die Hälfte der Umsätze ausmache. „Aus Jugendschutzsicht besteht allerdings die Gefahr, dass junge Menschen in Abhängigkeiten geraten oder sich finanziell in Schwierigkeiten begeben bis hin zur Überschuldung“, unterstrich die Ministerin.

So zeigt eine Studie der Universität Graz aus dem Jahr 2024, dass über 40 Prozent der 10-bis 19-jährigen In-Game-Käufe tätigen. In Belgien sind Lootboxen deshalb bereits verboten, in anderen Ländern wie den Niederlanden oder Spanien werden striktere Regelungen zum Verbraucherschutz diskutiert. Auch die Europäische Kommission fordert, Minderjährige besser vor kostenpflichtigen Lootboxen und ähnlichen Glücksspielmechanismen zu schützen.

„Der Handlungsbedarf ist groß. Aus Mecklenburg-Vorpommern heraus wollen wir uns deshalb mit einer Bundesratsinitiative in die Diskussion einbringen“, erklärte Drese. „Es ist wichtig, dass wir bundesweit über Präventionsmaßnahmen und Möglichkeiten zum Schutz Minderjähriger bei Videospielen sprechen, wie etwa über eine Verpflichtung zur transparenten Offenlegung von Inhalten und Gewinnwahrscheinlichkeiten sowie über verpflichtende Warnhinweise zu den Gefahren von Glücksspiel, wie sie zum Beispiel auch bei Werbung für Lottoanbieter gilt“, führte Drese weiter aus.

Im Antrag, der wahrscheinlich Ende September im Bundesrat von MV eingebracht wird, werde außerdem vorgeschlagen, Lehrpläne zur Medienbildung an Schulen um Lootboxen und sogenannte Pay-2-Win-Mechanismen zu ergänzen.

„Insgesamt sind dies Faktoren, die das moderne Gaming immer stärker beeinflussen. Für mich war es daher eine große Bereicherung, heute direkt den Kontakt mit Spielerinnen und Spielern, mit Fachkräften, aber auch mit der Gaming-Industrie zu suchen und offen mit ihnen darüber zu diskutieren. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit der Branche, der Politik und den Familien verantwortungsvolle Lösungen zu finden, die den Spielspaß erhalten, aber Kinder und Jugendliche wirksam vor den Risiken schützen“, betonte Drese am Rande der Gamescom.

Für Menschen, die bereits Abhängigkeiten von Computerspielen entwickelt haben, wies Drese unterdessen noch einmal ausdrücklich auf die Expertinnen und Experten in den Suchtberatungsstellen des Landes und in der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) hin. Die Bekämpfung der Glücksspielsucht sei ein Schwerpunktthema der LAKOST. Dazu würden auch Fortbildungen und Workshops für Multiplikatoren angeboten. „Wir müssen der zunehmenden Medien- und Spielsucht etwas entgegensetzen“, verdeutlichte Drese.

Neueinstellungen für die Justiz weiter auf Rekordniveau

Justizministerin Jacqueline Bernhardt: „38 Proberichterinnen und Proberichter verstärken Gerichte und Staatsanwaltschaften.“

Schwerin – „In diesem Jahr haben wir bislang 38 Proberichterinnen und Proberichter eingestellt. Somit wird die Justiz jünger, denn in diesem Jahr gehen voraussichtlich 34 Richterinnen, Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in den wohlverdienten Ruhestand. Wir setzen in der Justiz in Mecklenburg-Vorpommern den Kurs der Einstellungen auf Rekordniveau fort. Seit über 20 Jahren konnten wir nicht mehr so viele neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen.

Nahezu ein Drittel der jungen Proberichterinnen und Proberichter sind Landeskinder. Knapp 80 Prozent aller Neueingestellten haben ihre zweite juristische Staatsprüfung in Mecklenburg-Vorpommern absolviert und haben sich somit für das Land zum Leben entschieden. Das ist ein Beweis dafür, dass unser Rechtsreferendariat und die Justiz zum einen attraktive Arbeitsorte sind und wir es zum anderen auch schaffen, Menschen aus anderen Bundesländern von Mecklenburg-Vorpommern als Land zum Leben zu begeistern“, bilanziert die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in Schwerin.

„Die Bemühungen der vergangenen Jahre wurden stetig erhöht, um nach dem abgeschlossenen Rechtsreferendariat die Assessorinnen und Assessoren in der Justiz des Landes zu behalten. So haben wir den Rekord vom letzten Jahr mit 31 Neueinstellungen in diesem Jahr überboten. 2021 wurden insgesamt 24 Proberichterinnen und Proberichter eingestellt, in den Jahren 2022 und 2023 waren es 18 und 27 Neueinstellungen.

Das heißt, in nicht einmal fünf Jahren verstärkten insgesamt 138 Proberichterinnen und Proberichter die Justiz unseres Landes. Besonders freue ich mich, dass wir auch in diesem Jahr die Staatsanwaltschaften stärken konnten. Von den 38 Neueinstellungen wurden 16 Proberichterinnen und Proberichtern für die Staatsanwaltschaften eingestellt. Ich setze alles daran, diesen Kurs der Stärkung der Justiz fortzusetzen“, versichert Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Pegel ehrt Absolventen: „Wer mit Geodaten arbeitet, gestaltet Zukunft“

Schwerin – In einer feierlichen Zeremonie am 23. August in Schwerin wurden die Absolventinnen und Absolventen der Ausbildungsberufe Vermessungstechnikerin und Vermessungstechniker sowie Geomatikerin und Geomatiker aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein offiziell verabschiedet. Innenminister Christian Pegel hat mit Gudrun Beneicke, erste Direktorin des Landesamtes für innere Verwaltung, die Leistungen der jungen Fachkräfte gewürdigt und die wachsende Bedeutung geoinformationstechnischer Berufe für Staat, Gesellschaft und Umwelt betont.

„Wer mit Geodaten arbeitet, gestaltet Zukunft – ob bei der Entwicklung nachhaltiger Städte, dem Ausbau von Windkraftanlagen oder der schnellen Orientierung in Katastrophenfällen. Ihre Arbeit macht Karten, Raumdaten und Orientierungssysteme überhaupt erst möglich – eine Voraussetzung für moderne Verwaltung und eine funktionierende Infrastruktur“, betonte Minister Pegel bei der feierlichen Zeugnisübergabe.

Insgesamt erhielten 42 Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlusszeugnisse. 37 davon aus Mecklenburg-Vorpommern und 5 aus Schleswig-Holstein.

Pegel betonte, dass die Arbeit in dem Bereich der Geoinformation vielfältiger sei und nicht nur für Katasterpläne oder Bauanträge verantwortlich sei: „Stellen Sie sich vor, ein Sturm verwüstet eine Region – nur mit präzisen Geodaten können Einsatzkräfte Wege planen, Gefahrenzonen identifizieren oder zerstörte Infrastruktur erfassen.“

„Sie sind die digitalen Kartografinnen und Kartografen einer Welt im Wandel – und damit unverzichtbar für viele Zukunftsfragen. Ich bin stolz darauf, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern so engagierte junge Fachkräfte auf diesem Gebiet ausbilden“, so der Minister weiter.

Aufgrund des enormen Fachkräftemangels im Bereich des Geoinformations- und Vermessungswesens wurde in den zurückliegenden Jahren eine verstärkte Imagekampagne zur Nachwuchsgewinnung realisiert. Dies ist bereits der zweite Jahrgang bei dem diese Nachwuchsinitiative Wirkung gezeigt hat, denn die Ausbildungszahlen konnten merklich erhöht werden.

Zu den Berufen der Geoinformationstechnologie gehören Vermessungstechniker und Geomatiker. Die Auszubildenden beider Berufe werden im ersten Ausbildungsjahr gemeinsam unterrichtet, danach werden die Berufe getrennt ausgebildet.

Sie unterscheiden sich grundsätzlich wie folgt: Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker arbeiten mit modernsten Präzisionsinstrumenten und vermessen alles hochgenau bis in die kleinsten Winkel. Genauso übertragen sie aber auch geplante Projekte in die Örtlichkeit und sind bei der Bauausführung und Bauüberwachung unerlässlich.

Geomatikerinnen und Geomatiker verarbeiten und qualifizieren die Geodaten; sie veredeln die Geodaten für weitere Anwendungen. So entstehen Geoinformationen, Geoinformationssysteme, aber auch Pläne und Karten.

Zur Unterstützung der Ausbildungssituation im Nachbarland Schleswig-Holstein wurde ein gemeinsamer Prüfungsausschuss gebildet. Für die Abnahme der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Geomatiker/in wurde durch die zuständigen Stellen in Schleswig-Holstein, die Verwaltungsakademie Bordesholm, und in Mecklenburg-Vorpommern, das LAiV, ein gemeinsamer Prüfungsausschuss unter Geschäftsführung des LAiV errichtet.

75 Jahre Technisches Hilfswerk

Schwerin – Anlässlich des 75-jährigen Gründungsjubiläums des Technischen Hilfswerks (THW) hat Innenminister Christian Pegel der Organisation gratuliert und ihre große Bedeutung für den Bevölkerungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern betont. „Die Arbeit des THW ist für unser Land unverzichtbar. Bei Hochwasserlagen, Sturmschäden oder großflächigen Stromausfällen haben die Helferinnen und Helfer immer wieder bewiesen, wie schnell und zuverlässig sie eingreifen können“, erklärte Pegel.

Besonders würdigte der Minister die Leistung der Ehrenamtlichen. In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit rund 1.500 Freiwillige in 18 Ortsverbänden organisiert. Sie unterstützen nicht nur bei Einsätzen in unserem Bundesland, sondern helfen auch in anderen Regionen Deutschlands oder im Ausland. „Wer im THW mitarbeitet, trägt eine große Verantwortung. Viele unserer Bürgerinnen und Bürger stellen dafür ihre Freizeit, manchmal auch Urlaubstage, zur Verfügung. Dieses Engagement verdient höchste Anerkennung“, so Pegel.

Neben den praktischen Einsätzen hob der Minister auch die enge Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten hervor: „Im Bevölkerungsschutz greift ein Rad ins andere. Das THW ist dabei ein fester Bestandteil dieser Zusammenarbeit.“

Das Technische Hilfswerk wurde am 22. August 1950 gegründet. Der Ingenieur Otto Lummitzsch erhielt damals den Auftrag, eine neue Organisation für den Katastrophenschutz aufzubauen. Heute sind bundesweit mehr als 80.000 Ehrenamtliche und 2.000 Hauptamtliche im THW tätig.

Landesforst M-V ist Vorreiter im Waldmoorschutz

Schwerin – Moore gehören zu den faszinierendsten und gleichzeitig sensibelsten Ökosystemen unserer Landschaft. In Mecklenburg-Vorpommern liegen rund 82.000 Hektar Waldmoore, davon etwa 20.000 Hektar im Verantwortungsbereich der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern (LFoA).

Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus erklärt: „Der Schutz und die Renaturierung dieser Flächen ist ein zentraler Beitrag zur Biodiversität, zum Wasserrückhalt in der Landschaft und zum Klimaschutz.

In den vergangenen zehn Jahren (2016–2025) hat die LFoA in 59 Projekten rund 1.200 ha Moorflächen renaturiert. Etwa zwei Drittel dieser Fläche wurden direkt durch die Landesforst umgesetzt, die übrigen in Kooperation mit Partnern wie dem Förderprogramm „chance.natur“ oder der Landgesellschaft MV“, so der Minister.

Beispiele erfolgreicher Projekte seien das Naturschutzgebiet Hinrichshagen mit 56 ha, das Projekt „Lüttwisch“ mit 22 ha sowie die Renaturierung des „Friedrichsruher Waldes“ mit einer Fläche von 24 ha.

„Die Renaturierung von Moorwäldern ist eine besonders fachliche Herausforderung. Es geht darum, die artenreiche, sensible und störanfällige Waldvegetation auf Mooren zu erhalten. Moore: Multitalente für Klima und Artenvielfalt

Intakte Moore sind echte Alleskönner: Sie speichern CO₂, halten Wasser in der Landschaft zurück, bieten seltenen Arten wie Kranichen, Sonnentau oder Moosbeeren einen Lebensraum – und wirken als natürliche Filter für Schadstoffe. Mehr Wasser in der Landschaft bedeutet gleichzeitig auch einen lokalen Kühlungseffekt an heißen Sommertagen und eine Verbesserung des Gesundheitszustands unserer Wälder.

Deshalb verfolgt die Landesforstanstalt ambitionierte Ziele: Bis 2040 sollen möglichst alle renaturierungsfähigen Waldmoore im Landeswald wiedervernässt werden“, erklärt Backhaus.

Für das Jahr 2026 seien bereits vier weitere Projekte mit insgesamt 84 ha geplant. Weitere 14 Vorhaben mit knapp 400 ha befänden sich in der Vorbereitung.

„Klar ist: Moore sind ein Schlüssel zur Klimaanpassung und zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Jeder Hektar renaturiertes Moor ist ein Gewinn – für das Klima, die Artenvielfalt und die Stabilität unserer Wälder. Die Landesforstanstalt wird sich auch in Zukunft entschlossen für den Moorschutz einsetzen.“

Die Landesforstanstalt M-V ist die untere Forstbehörde für den Gesamtwald Mecklenburg-Vorpommers, sowie Eigentümer und Bewirtschafter von rund 193.000 Hektar Landeswald. Neben den betrieblichen Tätigkeiten, erfüllt die Landesforst M-V mit ihren rund 1.000 Mitarbeitern eine Vielzahl hoheitlicher Aufgaben, wie die Beratung und Betreuung von Privatwald, Naturschutz im Wald, Ausbildung, Waldpädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit ihren 29 Forstämtern und 191 Revieren ist sie der bedeutendste Ansprechpartner zum Thema Wald vor Ort.

Greifswalder Schulverweis aufgehoben

Bildungsministerium erarbeitet Handlungsleitfaden für den Besuch von Mahn- und Gedenkstätten

Greifswald – Das Staatliche Schulamt Greifswald hat im Fall des Schülers, der während einer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz eine nach Auffassung des Gerichts unterschiedlich auslegungsfähige Geste zeigte, den Bescheid über den Schulverweis aufgehoben und die Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald zurückgenommen. Der Schüler kann damit auch im kommenden Schuljahr die bisherige Schule besuchen.

Das Staatliche Schulamt Greifswald hatte die Geste des Schülers im ehemaligen KZ Auschwitz als White-Power-Zeichen interpretiert, auf Beschluss der Teilkonferenz der Schule einen Schulverweis ausgesprochen und umgesetzt. Das White-Power-Zeichen wird der rechtsextremistischen Szene zugeordnet. Laut Schulgesetz ist für Ordnungsmaßnahmen eine Teilkonferenz zuständig, die von der Lehrerkonferenz der Schule berufen wird.

Das Bildungsministerium hält daran fest, dass extremistischen Tendenzen an Schulen entschlossen entgegengetreten werden muss und bei Verfehlungen mit Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen reagiert wird. Das Verwaltungsgericht Greifswald hatte in erster Instanz die Geste anders interpretiert als das Staatliche Schulamt Greifswald. Das Oberverwaltungsgericht Greifswald ließ in einem Hinweisbeschluss erkennen, die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Meinungsfreiheit anzuwenden.

Danach ist bei mehrdeutigen Äußerungen oder Gesten stets im Zweifel die Deutung zu wählen, die der Meinungsfreiheit größtmöglichen Raum lässt. Aus Respekt vor der gerichtlichen Auffassung und um eine ungestörte Schullaufbahn des Schülers im Abschlussjahr zu ermöglichen, hält das Staatliche Schulamt Greifswald seine Interpretation der Geste nicht mehr aufrecht.

Den Vorfall hat das Bildungsministerium zum Anlass genommen, zusammen mit Expertinnen und Experten einen Handlungsleitfaden für ein respektvolles Verhalten beim Besuch von Mahn- und Gedenkstätten zu erarbeiten. „Viele Schülerinnen und Schüler wissen, wie sie sich in Mahn- und Gedenkstätten korrekt verhalten“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Der Greifswalder Vorfall hat gezeigt, dass eine landesweite Sensibilisierung Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern unterstützten kann, damit der Gedenkstättenbesuch tatsächlich das Wissen insbesondere über die Zeit des Nationalsozialismus veranschaulicht und vertieft“, so Oldenburg.

Der Leitfaden soll nach Abstimmung mit dem Bündnis für „Gute Schule“ spätestens nach den Herbstferien den Schulen zur Verfügung stehen.

Mehr Licht auch in Grabowhöfe: Neue Beleuchtung für den Sportplatz

Grabowhöfe – Im Rahmen ihrer Sommertour hat Sportministerin Stefanie Drese heute den Sportverein Grabowhöfe 95 (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) besucht. Im Gepäck hatte die Ministerin einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 40.000 Euro für die Fluchtlichtsanierung des örtlichen Sportplatzes. Die Mittel entstammen dem Bürgerfonds des Landes für ehrenamtliche Vorhaben.

„Die umfassende Fluchtlichtsanierung verbessert die Vereinsinfrastruktur und die Trainings- und Nutzungsbedingungen für den Sportverein maßgeblich“, betonte Drese bei der Übergabe der Landesförderung an Vorstandsmitglieder des SV Grabowhöfe 95.

Durch das Investitionsvorhaben könnten erhebliche Energiekosten eingespart werden. „Gleichzeitig werden dadurch gerade in der dunklen Jahreszeit die Trainings- und Nutzungszeiten verlängert und wird langfristig der Spielbetrieb auf der Sportfläche gesichert“, verdeutlichte Drese.

Drese zeigte sich bei ihrem Besuch angetan über die positive Entwicklung des „Dorfvereins“. Vor allem im Kinder- und Jugendbereich, aber auch im Seniorensport seien wachsende Mitglieder- und Teilnehmerzahlen zu verzeichnen, so die Ministerin.

„Darüber hinaus hat der Verein mit seinen vielen Aktivitäten und auch geselligen Veranstaltungen eine große Bedeutung im Ort für den Zusammenhalt von jung bis alt“, betonte Drese. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Mitteln des Landes nun auch die Attraktivität des Sportplatzes erhöhen, um weitere Menschen aus der Region für Sport und Bewegung zu begeistern“, sagte die Ministerin.