Biologische Vielfalt der Küstenregion Westrügen erlebbar gemacht

Insel Rügen – Heute hat Umweltminister Dr. Till Backhaus in Waase auf der westrügenschen Insel Ummanz die Ausstellung „Insel Schatz Ummanz“ eröffnet. Die Dauerausstellung in der Informationsstelle der Nationalparkverwaltung Vorpommersche Boddenlandschaft ist ein Teilprojekt zur Umsetzung des Verbundvorhabens „Schatz an der Küste“ innerhalb des Bundesprogramms Biologische Vielfalt.

„Hier werden dem Publikum die Themenschwerpunkte des Verbundvorhabens in wirklich gelungener Weise nahegebracht, finde ich“, lobte Backhaus das Ergebnis der Umgestaltung. Er dankte der Ostseestiftung für ihr Engagement, seit 2014 gemeinsam mit acht Partnern die biologische Vielfalt der so genannten Hotspot-Region von der Rostocker Heide bis Westrügen zu schützen und der Bevölkerung nahezubringen.

Die kleine Ausstellung wurde von der Ostseestiftung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ummanz und dem Nationalparkamt gestaltet und soll die bunte Vielfalt der Natur Westrügens lebendig und mit den Sinnen erlebbar machen. Interaktiv können die unterschiedlichen Lebensräume der Region mit ihren Tieren und Pflanzen entdeckt werden. So geht es gleich nach einer ersten Orientierung im Foyer direkt ins Schilf, wo so manche Überraschung wartet.

Backhaus erinnerte bei der Ausstellungseröffnung an die Erfolge beim Schutz der Naturschätze des Landes. „Mecklenburg-Vorpommern steht für mich wie kaum ein anderes Bundesland für eine beeindruckende Naturausstattung und intakte, artenreiche Landschaften“, sagte der Minister. „Unsere Aufgabe ist es, diesen unglaublichen Naturreichtum für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.“

Insgesamt seien in Mecklenburg-Vorpommern 1,4 Mio. Hektar unter Schutz gestellt. Das sind 45.8 Prozent der Landesfläche (einschließlich der Hoheitsgewässer). Fast 20 Prozent der Landesfläche nehmen allein die Nationalen Naturlandschaften ein. Unter diesem Begriff sind die drei Nationalparks, drei Biosphärenreservate und sieben Naturparks zusammengefasst. Die Biosphärenreservate sowie zwei Buchenwaldgebiete in den Nationalparks Jasmund und Müritz besitzen sogar die Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe. „Darauf können wir stolz sein. Es stellt uns aber auch vor große Herausforderungen“, so Backhaus.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bestimmte für das Bundesprogramm Biologische Vielfalt 30 Hotspot-Regionen. Sie zeichnen sich durch eine hohe Dichte und Vielfalt besonders charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume aus. 2012 schrieb das BfN die Erarbeitung von Konzepten und deren Umsetzung aus, wie die biologfische Vielfalt in diesen Hotspot-Regionen erhalten werden könne. Die Maßnahmen werden vom Bund zu 75 Prozent gefördert.

Die Ostseestiftung erarbeitete im Verbund dem WWF, dem NABU, dem BUND, der Uni Greifswald, der Hansestadt Rostock, dem Kranichschutz Deutschland, der Michael Succow Stiftung und der ANU MV ein Konzept für die Hotspot-Region 29 „Schatz an der Küste“. Damit bezeichnete das BfN die Region von der Rostocker Heide über die Vorpommersche Boddenlandschaft und Hiddensee bis hin zu den westrügenschen Bodden. Sie ist landschaftlich durch potenzielle Küstenüberflutungsräume gekennzeichnet.

Ziel des Verbundprojektes ist es,

die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit den Naturschätzen zu stärken,
Küstenüberflutungsräume wieder herzustellen und nachhaltig zu nutzen,
Besucherlenkung naturverträglich organisieren.

Seit 2014 werden die verschiedenen Teilprojekte umgesetzt. Das Gesamtprojekt läuft bis 2020.

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