Neue Kinderschutz-App soll Fachkräften weitere Unterstützung bieten

Aktionswoche Kinderschutz trägt zur stärkeren Vernetzung in der Kinder- und Jugendhilfe bei

Schwerin – Sozialministerin Drese sieht im weiteren Ausbau der fachübergreifenden Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag für einen besseren Kinderschutz. „Ein funktionierendes Netzwerk verbessert die Lebens- und Entwicklungsperspektiven aller Kinder und Jugendlichen“, sagte Drese zum Auftakt der dritten Kinderschutzwoche des Landes vor über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern heute in Neubrandenburg. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist nach Rostock und Schwerin in diesem Jahr Gastgeber der Aktionswoche für Fachkräfte und Interessierte.

Drese: „Mit 53 angemeldeten Veranstaltungen zwischen dem 21. und 27. September können wir einen Höchststand verzeichnen. Dies zeigt, die Idee wird angenommen und der Kinderschutz ist als wichtiges Thema gut verankert. Damit leisten wir einen weiteren Beitrag, um die Akteure im Bereich Kinder- und Jugendschutz wie etwa die Jugendämter, die Sozialarbeiter, Ärzte, Kitas, Schulen und Jugendhilfeträger stärker zu vernetzen.“

Die Ministerin stellte auf der Kinder- und Jugendschutzkonferenz, der Auftaktveranstaltung der Aktionswoche Kinderschutz, eine Kinderschutz-App des Ministeriums vor. Drese: „Die App hilft Erzieher*innen, Lehrer*innen oder Kinderärzte dabei, sich im Kinderschutzverfahren zu orientieren und Schritte bei einem Verdacht der Kindeswohlgefährdung zu planen. Es ist bundesweit die erste App dieser Art. Ich bin davon überzeugt, dass durch diese neue, von vielen genutzte Kommunikationsform die Arbeit und Vernetzung der Akteure in der Kinder- und Jugendhilfe erleichtert wird.“

Die Aktionswoche Kinderschutz ist in ihrer Form ebenso einmalig in Deutschland. Es bestehen in kompakter Form Gelegenheiten zum Fachaustausch und zur Information für Eltern, Jugendliche, Kinder und weitere Interessierte. „Durch die Teilnahme und Berichterstattung rückt der Kinderschutz stärker in die öffentliche Wahrnehmung. Genau das wollen wir im Interesse des Kindeswohls mit der Aktionswoche erreichen“, so Ministerin Drese.

Der Kinderschutz ist in den letzten Jahren auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene stark ausgebaut und professionalisiert worden. Neben Maßnahmen gegen unmittelbarer Gefahren, wurde vor allem in Prävention und Beratung investiert. „In Mecklenburg-Vorpommern fördern wir die Erziehung in der Familie und die Familienarbeit. Durch das Landesprogramm Familienhebammen und die Frühen Hilfen erhalten Eltern Unterstützung und werden vor und nach der Geburt ihres Kindes begleitet“, verdeutlichte Drese.

Im Haushaltsplan des Sozialministeriums 2018/2019 sind u.a. folgende Fördermaßnahmen im Bereich Kinderschutz vorgesehen. Dabei ist zu beachten, dass Ausgaben für den Kinderschutz darüber hinaus in vielen Förderbereichen veranschlagt und Bestandteil verschiedener Projekte sind, die Kindern und Jugendlichen zugutekommen.

Landesprogramm Familienhebammen: 500.000 € p.a.
Bündnis Kinderschutz: 180.000 € p.a.
Kinderschutzhotline: 130.000 € p.a.
Förderung der Erziehung in der Familie (Stärkung der Elternkompetenz): 500.000 € p.a.
Förderung von Schwangerschaftsberatungsstellen: 3.081.700 € p.a.
Zuschüsse an Gemeinden und Gemeindeverbände zur Förderung der Familienarbeit: 270.000 € p.a.
Kinder- und Jugendtelefon (DKSB MV): 30.000 € p.a.
Fort- und Weiterbildungsangebote des Zentrums für Praxis und Theorie der Jugendhilfe – Schabernack e.V.: 402.000 € p.a.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert