Schulleiter tagen zur „neuen“ Oberstufe

Ministerin Hesse: Reform ist Gewinn für alle Beteiligten

Stavenhagen – Auch wenn es die Wintertagung war: Die Vereinigung der Schulleiter der Gymnasien in Mecklenburg-Vorpommern hatte heute in Stavenhagen den Blick fest auf den Sommer gerichtet. Dann nämlich – zum Start des Schuljahres 2019/2020 – greift die Reform der gymnasialen Oberstufe. Bildungsministerin Birgit Hesse zeigte sich vor den Schulleiterinnen und Schulleitern überzeugt, dass alle Beteiligten von dem neuen Leistungskursmodell profitieren werden: „Das neue Modell lässt den Schülerinnen und Schülern mehr Raum, ihren Neigungen nachzugehen. Mit der Wahl von zwei Leistungskursen können Sie künftig selber stärker ihre Schwerpunkte bestimmen.“

Das wirke sich auch auf der anderen Seite des Lehrerpults aus: „Wir erreichen mit dieser Reform, dass die Lehrkräfte homogenere Lerngruppen vor sich haben. Die aktuell noch sechs Hauptfächer bedeuten für die Lehrerinnen und Lehrer mitunter, dass sie Gruppen von Schülern unterrichten, die in dem jeweiligen Unterrichtsfach über völlig unterschiedliches Potenzial verfügen und entsprechend schnell oder langsam vorankommen“, erklärte die Ministerin, „dass damit jetzt Schluss ist, gehört zu den Erwartungen, die unsere Lehrerinnen und Lehrer am häufigsten mit Blick auf die Neuregelungen geäußert haben.“ Die Reform trage außerdem der Forderung der Kultusministerkonferenz Rechnung, möglichst einheitliche Bedingungen für die allgemeine Hochschulreife zu schaffen. Das anerkannt hohe Niveau des Abiturs in Mecklenburg-Vorpommern bleibe davon unberührt.

Die Ministerin nutzte die Tagung auch, um dem Vorsitzenden der Vereinigung, Ingolf Litzner, ausdrücklich für sein langjähriges Engagement zu danken. Die Zusammenarbeit in der Lenkungsgruppe, die regelmäßig über die Reform der Oberstufe beraten hat, sei nur das jüngste Beispiel für seinen unermüdlichen Einsatz. „Immer im Dienst der Sache, pragmatisch, konstruktiv und partnerschaftlich, so habe ich Sie stets erlebt“, sagte die Ministerin. Für Litzner war es die letzte Jahrestagung im Amt des Vorsitzenden.

In der neuen Struktur der gymnasialen Oberstufe werden die bisherigen vierstündigen Hauptfächer differenziert als fünfstündige Leistungskurse auf erhöhtem Anforderungsniveau sowie als dreistündige Grundkurse auf grundlegendem Anforderungsniveau unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler wählen zwei fünfstündige Leistungskurse, die in der Qualifikationsphase doppelt gewichtet und im Abitur auf erhöhtem Anforderungsniveau geprüft werden. Es ist vorgesehen, dass es weiterhin fünf Abiturprüfungen gibt. Die zwei Leistungskursfächer und ein dreistündiges Grundkursfach werden schriftlich geprüft. Neu ist, dass die Schülerinnen und Schüler in zwei Grundkursfächern mündlich geprüft werden. Durch die Vorgaben der Kultusministerkonferenz sind alle Änderungen bis zu den Abiturprüfungen 2021 umzusetzen, beginnend also mit den Schülerinnen und Schülern, die zum Schuljahr 2019/2020 in die Qualifikationsphase eintreten.

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