Schwerin – Mit insgesamt fast zehn Millionen Euro hat die Landesregierung seit Start des Förderprogramms zur digitalen Transformation in Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, kurz „Digitrans“, Ende 2018 insgesamt 588 Digitalisierungsvorhaben in der Wirtschaft unterstützt.
„Dieses damals neue Förderangebot war eines von mehreren Ergebnissen der Kabinettsklausur zum Thema Digitalisierung und damals mit rund fünf Millionen Euro ausgestattet worden. Angesichts der Einschränkungen für kleinste, kleine und mittelgroße Unternehmen infolge der Corona-Pandemie mit Homeoffice und teils Schließung von Präsenzangebote wurde die Richtlinie noch einmal verlängert und mit weiteren knapp fünf Millionen Euro ausgestattet, um digitale Maßnahmen zur Lösung und Schaffung von Alternativen für die Unternehmen zu unterstützen.
Auch die knapp fünf Millionen Euro, die mit dem jüngsten Aufruf Ende 2021 bereitgestellt wurden, sind zwischenzeitlich ausgeschöpft. Mit diesem Geld haben wir vielfältige Bemühungen der Unternehmen vor allem zur Lösung des Digitalisierungsschubs in allen Lebensbereichen nach der Corona-Pandemie unterstützt“, sagt Digitalisierungsminister Christian Pegel und bilanziert:
„Nach der ersten Phase und der Verlängerung im Zuge der Corona-Pandemie lässt sich festhalten: Dieses Programm ist eine Erfolgsgeschichte. Wir haben damit 547 Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung und somit in die Zukunft begleitet – einige von ihnen auch bei mehreren Projekten, für die sie unsere Förderung beantragt hatten. Wir haben damit nicht nur digitale Start-ups, sondern vor allem auch bereits bestehende Unternehmen in unserem Land bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt“, sagt Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel und nennt beispielhaft geförderte Projekte:
„Ich erinnere mich noch gut an die Übergabe des ersten Bescheids am 7. März 2019: Knapp 10.000 Euro für ein Rostocker Straßenbauunternehmen, das insgesamt fast 23.000 Euro in eine Software für Auftragsabwicklung, Personalabrechnung und Buchhaltung investierte. Es folgten Zuwendungsbescheide für Online-Buchungssysteme, 3D-Laseraufmaßsysteme für Treppenbauer, einen digitalen Rollenbremsprüfstand für ein Autohaus mit TÜV-Station und viele weitere unterschiedlichste Soft- und Hardwarelösungen für zum Beispiel Wohnungsgenossenschaften, Campingplatzbetreiber, Hoteliers, Reisebüros, Handwerker, Händler und viele mehr.“
Besonders im Gedächtnis geblieben sei ihm auch ein Campingplatz in der Wohlenberger Wiek, der das digitale Buchen und Bezahlen, vor allem aber die automatische Erkennung des Kennzeichens an der Zufahrtsschranke einführte, so dass der Campingurlaub dank digitaler Prozesse bei Eintreffen ohne Wartzeiten und weitere Wege beginnen kann.
„Besonders und spannend war auch die Brennerei, die mit Hilfe des Zuschusses eine Software eingerichtet hat, die für die Lebensmittelüberwachung durch den Zoll genau erfasst, wann, welche und wie viele Spirituosen destilliert wurden“, so Pegel.
„Besonders freut mich, dass der überwiegende Teil der Geförderten Kleinst- und kleine Unternehmen waren. Unser Ziel, diese besonders in den Förderfokus zu rücken, ist übererfüllt“, sagte der Minister weiter und führte im Detail aus:
„Der größte Teil der bewilligten Mittel, gut sechs Millionen Euro, ging an kleine Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern. Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern erhielten 2,8 Millionen Euro, mittlere Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern rund 920.000 Euro. Zuwendungsempfänger waren zu 33 Prozent Kleinst- und zu 57,5 Prozent kleine Unternehmen. Das entspricht 90,5 Prozent der geförderten Unternehmen. 75 Prozent waren angestrebt“, sagte Christian Pegel weiter und:
„Im Schnitt bekamen die Unternehmen für ihr Vorhaben rund 16.000 Euro Zuschuss. Der höchstmögliche Zuschuss in Höhe von 50.000 Euro ging an 27 Unternehmen. Damit haben wir zum Beispiel eine Warenwirtschaftssoftware bei einem Hersteller gewerblicher Zelte und Einrichtungen, Buchungsmöglichkeiten für touristische Unternehmen und einen Produktkonfigurator bei einem Hersteller von Kleinwindkraftanlagen unterstützt“, nennt der Minister auch dafür Beispiele.
Das Programm habe gezeigt, dass sich auch mit Summen in dieser Größenordnung eine Menge anschieben lasse – in nahezu jeder Branche: „Insgesamt haben wir mit unserem Landesprogramm Investitionen in Höhe von mehr als 21,6 Millionen Euro ausgelöst.“
Betrachtet nach Branchen, waren 33 Prozent der Antragsteller Handwerksunternehmen, 20 Prozent Unternehmen des herstellenden und verarbeitenden Gewerbes, 18 Prozent Groß- und Einzelhändler, 9,5 Prozent Dienstleistungsunternehmen und ebenso viele Apotheken sowie knapp 9 Prozent Hotels und gastronomische Betriebe.
„Von der Förderung konnten Unternehmen in allen unseren Landkreisen und kreisfreien Städten profitieren“, sagt Christian Pegel weiter. Im Detail verteilen sich die geförderten Unternehmen so: 114 im Landkreis Rostock (19,4 Prozent), Mecklenburgische Seenplatte 91 (15,5), Hansestadt Rostock 77 (13,1) und Ludwigslust-Parchim 68 (11,5), Vorpommern-Greifswald 71 (12,1), Nordwestmecklenburg 64 (10,9), Vorpommern-Rügen 63 (10,7) und Schwerin 40 (6,8).
Regierungsintern würden die positiven Ergebnisse des summenmäßig beschränkten Projektes nach der Digitalisierungs-Kabinettsklausur aus einem damaligen Haushaltsüberschuss und der dann infolge der Corona-Pandemie-bedingten Erweiterung ausgewertet und im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen einer Prüfung für ein mögliches Anschlusskonzept unterzogen, so der Minister.