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Monat: Oktober 2023

Tariflohn in Landesunternehmen muss gelten

Schwerin – Die aktuelle Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns ist die erste Regierung des Landes, die bei ihren Beteiligungen einheitliche Standards und Transparenz herstellen will. Dies gilt auch für die Tarifentlohnung. Ziel ist eine zukunftsgerichtete, transparente und vergleichbare Tarifbindung.

Der Landesregierung liegen inzwischen die Ergebnisse der Erhebung zu den derzeitigen Vergütungssystemen der Landesbeteiligungen vor. Die Gesamtsituation ist noch uneinheitlich: Eine Beteiligung beschäftigt keine Mitarbeiter.

Sechs der zwanzig Mehrheitsbeteiligungen des Landes sind vollständig an die einzelnen Regelungen des jeweils gültigen Branchentarifvertrags gebunden. Zwei Landesbeteiligungen – die GAA und die IAG – entlohnen die Beschäftigten übertariflich. Elf der zwanzig Unternehmen lehnen ihre Vergütung bereits an einen Tarifvertrag an. Der Grad der Anlehnung variiert aber stark. Deswegen muss die Tarifentlohnung in den Beteiligungen vor Ort jetzt ohne Ausnahmen umgesetzt werden.

Die Landesregierung plant in der Kabinettssitzung am 7. November 2023 die Fachressorts damit zu beauftragen, zusammen mit den Landesbeteiligungen die Vergütungssysteme überall so zu gestalten, dass die maßgeblichen Kernarbeitsbedingungen des jeweils geltenden Branchentarifvertrags dauerhaft eingehalten werden.

Um eine tarifgerechte Entlohnung in den Landesbeteiligungen in Zukunft sicherzustellen, soll das Finanzministerium beauftragt werden, ein geeignetes Prüfschema für die Vergütungssysteme zu erarbeiten, aus dem unternehmensspezifische Handlungsbedarfe abzuleiten sind.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Für die Landesbeteiligungen müssen die gleichen Regeln gelten wie für alle Unternehmen, die dem Tariftreuegesetz unterliegen. Die Landesregierung hat in einem erstem Schritt Transparenz geschaffen und wird jetzt da-für sorgen, dass die Tarifentlohnung nach dem jeweils gültigen Branchentarif in allen Landesunternehmen ohne Ausnahmen umgesetzt wird.“

Rahmenvertrag in der Kindertagesförderung

Oldenburg: Historisches Ereignis für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Gute und faire Bildungschancen für alle Kinder im Land und eine qualitativ hochwertige Kindertagesförderung – das sind gemeinsame Ziele aller im Bereich der Kindertagesförderung agierenden Beteiligten. In der Vergangenheit konnten sich die kommunalen Landesverbände und die Verbände der Träger der freien Jugendhilfe auf keinen gemeinsamen Landesrahmenvertrag einigen. Nachdem Bildungsministerin Simone Oldenburg einen Schlichter einsetzte und zahlreiche Verhandlungsrunden stattgefunden haben, steht nun eine Einigung kurz bevor.

„Das wäre ein historisches Ereignis in Mecklenburg-Vorpommern. Wir freuen uns, dass nach so vielen Jahren endlich ein Landesrahmenvertrag in greifbarer Nähe ist und die Eckpunkte zwischen der kommunalen Familie und den Leistungsträgern geregelt werden konnten. Damit haben alle Seiten Rechtssicherheit für die Zukunft und der Weg für Qualitätsverbesserungen in der Kindertagesförderung ist frei. Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg am Rande des parlamentarischen Frühstücks, zu dem die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern eingeladen hatte.

Ein Landesrahmenvertrag stellt die Verbindung zwischen den landesgesetzlichen Vorschriften sowie den Einzelvereinbarungen vor Ort mit jeder Kindertageseinrichtung her und wirkt stark voneinander abweichenden Einzelvereinbarungen entgegen. Ziel des Landesrahmenvertrages ist es, landesweit einheitliche Rahmenbedingungen festzulegen und so die Qualität in Kindertagesstätten und Horten weiter zu steigern, unter anderem durch verbesserte Arbeitsbedingungen für Fachkräfte.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Schwerin – Welche Wirtschaftskraft hat der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern? Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern hat beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) Neuberechnungen des Wirtschaftsfaktors in Auftrag gegeben, die ein aktuelles Bild der Branche liefern. Unter anderem werden Zahlen zu den Beschäftigten, zu Umsätzen, die durch den Tourismus generiert werden, zu Einkommenseffekten und weiteren Kenngrößen aufgeschlüsselt.

„Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern generiert eine hohe Wertschöpfung, bewirkt Einkommenseffekte, schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass es der Branche gelingt, auch bei herausfordernden Bedingungen für unsere Gäste attraktiv zu sein. Wichtig ist jetzt, dass wir nicht nachlassen. Es muss weiter auf Qualität, behutsames Wachstum und attraktive Angebote gesetzt werden. Wir unterstützen die Branche auf diesem Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Wenngleich die vorliegenden Zahlen ein positives Bild zeichnen, gibt es eine Mange Hausaufgaben. Wir stehen im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen Bundesländern. Der wechselhafte Sommer hat einmal mehr gezeigt, dass Investitionen in ganzjährige Angebote weiter notwendig sind. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit – wir müssen das ganze Jahr über attraktiv für unsere Gäste bleiben. Zudem haben die Unternehmen die Herausforderung, ausreichend Fach- und Arbeitskräfte zu finden. Sorgen bereitet der Branche auch, dass die Gäste kurzfristiger buchen. Das erschwert die Planbarkeit insgesamt“, ergänzte Meyer.

Die bislang vorliegenden Berechnungen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus datieren aus dem Jahr 2019.

Kernerkenntnisse der Neuberechnungen

 Ganzheitliches Bild für den Übernachtungstourismus

Die Berechnungen des dwif zeichnen ein ganzheitlicheres Bild für den Übernachtungstourismus in Mecklenburg-Vorpommern, da sie neben den Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten auch die Nächtigungen in Privatquartieren unter zehn Betten, Übernachtungsbesuche bei Verwandten/Bekannten (VFR-Übernachtungen) sowie auf Dauercampingplätzen, Freizeitwohnsitzen und im Reisemobiltourismus erfassen.

Danach wurden 2022 insgesamt rund 57 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben gezählt. Den größten Anteil haben daran die Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben (rund 50 Millionen). Zusätzlich kamen 6,9 Millionen Übernachtungen bei Verwandten/Bekannten hinzu. Die Tagesreisen beliefen sich auf 67 Millionen. Besonders mit Blick auf die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns (1,6 Millionen) machen die Zahlen die Bedeutung des Tourismus deutlich.

7,1 Milliarden Euro Konsumausgaben 2022 / Gewerbliche Beherbergungsbetriebe generieren höchste Umsätze / Gastgewerbe profitiert am meisten vom Tourismus

Insgesamt betragen die Konsumausgaben im vergangenen Jahr 7,1 Milliarden Euro, ein Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Davon entfallen 4,91 Milliarden Euro auf Übernachtungs- und 2,18 Milliarden Euro auf Tagesgäste inklusive Bekannten- und Verwandtenbesuche (VFR).

In den gewerblichen Beherbergungsbetrieben (mindestens zehn Betten) ist der Bruttoumsatz mit 3,42 Milliarden Euro am höchsten. Es folgen die Umsätze aus Tagesreisen (1,78 Milliarden Euro), dann die Privatquartiere (884,2 Millionen Euro) sowie die im Touristik und Dauercamping sowie im Reisemobiltourismus erzeugt wurden (606,6 Millionen Euro). Darüber hinaus schlagen Tagesgeschäftsreisen mit 199,1 Millionen Euro und der Besuch von Bekannten/Verwandten mit 203,5 Millionen Euro zu Buche.

Von den Übernachtungs- und Tagesgästen profitiert das Gastgewerbe mit 3,97 Milliarden Euro am meisten. Es folgt der Einzelhandel, auf den 1,79 Milliarden Euro entfallen, und der Dienstleistungssektor mit 1,32 Milliarden Euro.

Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Vorleistungen vom Bruttoumsatz (Konsumausgaben) beträgt die touristische Wertschöpfung (Einkommensbeitrag) in Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Milliarden Euro; ein Anstieg von 6,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Das entspricht einem relativen Beitrag von zehn Prozent zum Primäreinkommen.

Rund 163.000 Bezieherinnen und Bezieher des (so genannten) durchschnittlichen Primäreinkommens

Der Einkommensbeitrag von 3,49 Milliarden Euro entspricht einem Äquivalent von rund 162.940 Personen, die durch die touristische Nachfrage ein durchschnittliches Primäreinkommen (= 21.396 Euro pro Kopf und Jahr) beziehen könnten.

Steueraufkommen durch den Tourismus: Rund 636 Millionen Euro

Aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer resultieren 636,5 Millionen Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus, das als Gemeinschaftssteuer Bund, Land und Kommunen zukommt. Hinzu kommen Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (Gast) und Tourismusabgabe (Gewerbe).

Aktuelle Tourismusentwicklung

Das Urlaubsland konnte von Januar bis August laut Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern rund 5,4 Millionen Gästeankünfte (+4,3 Prozent zu 2022) und 23,5 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent zu 2022) in Beherbergungsbetrieben ab 10 Schlafgelegenheiten verbuchen.

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Der Sommer war wettertechnisch eher durchwachsen. Zudem waren die Herausforderungen, sprich ein zunehmend kurzfristigeres Buchungsverhalten, der anhaltende Arbeitskräftebedarf sowie der Wettbewerb mit anderen Reiseregionen, ungemein hoch. Immerhin hat die Branche sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen ein Plus geschafft.“

Kulturpreis des Landes M-V

Schwesig ehrt Anka Kröhnke mit dem Kulturpreis des Landes MV

Schwerin – Anka Kröhnke ist heute im Schweriner Schloss von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden. Mit dem Kulturförderpreis wurde das Fritz-Reuter-Ensemble Anklam geehrt.

„Mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern würdigen wir Ihre künstlerische Lebensleistung und Ihr langjähriges Engagement für die Bewahrung des künstlerischen Erbes der Künstlerfamilie Rösler-Kröhnke“, sagte die Ministerpräsidentin an die Kulturpreisträgerin gerichtet. „In ihrem Atelierhaus in Kühlungsborn hat Anka Kröhnke einen ganz besonderen Ort der Kultur und der Begegnung geschaffen, in dem sie das künstlerische Gesamtwerk ihrer eigenen Familie bewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert. Daneben ist sie selbst als Künstlerin tätig. Die von ihr ins Leben gerufenen Ausstellungen werden in der Kulturszene hochgelobt und erfahren überregionale Wertschätzung.“

Das Fritz-Reuter-Ensemble wurde für seine herausragenden Leistungen bei der Vermittlung traditioneller regionaler Kultur und seine vorbildliche kulturelle Bildungs- und Nachwuchsarbeit für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet. „Entstanden aus einer Kunstkraftgruppe für Lehrlinge hat sich das Fritz-Reuter-Ensemble in den genau 50 Jahren seines Bestehens zu einer modernen Tanz- und Akrobatikgruppe entwickelt. Ob vorpommerscher Folkloretanz, Jazz-Modern-Dance oder Artistik – das Repertoire des Ensembles ist riesig. Und sie treten nicht nur bei uns in Mecklenburg-Vorpommern, sondern sie begeistern auch außerhalb des Bundeslandes ihr Publikum“, sagte Schwesig. Mecklenburg-Vorpommern werde sich im Rahmen seiner Bundesratspräsidentschaft Ende November mit einer großen Kulturveranstaltung in Berlin präsentieren. „Auch da wird das Fritz-Reuter-Ensemble dabei sein, als kultureller Botschafter unseres Landes. Ich freue mich schon sehr darauf.“

Auch die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin nahm an der Preisverleihung teil und gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern: „Mit Anka Kröhnke haben wir eine äußerst verdiente Kulturpreisträgerin, auch für ihr Leistungen um die Bewahrung von Kunstgeschichte. Genauso freue ich mich darüber, dass das Fritz-Reuter-Ensemble Anklam den Förderpreis passend zu seinem Jubiläum erhalten hat und zum Fritz-Reuter-Jahr, das bevorsteht. Dort sieht man den Erfolg unserer Landeskulturförderung für die Kultur auch abseits der großen Zentren“, so Martin: „Der Landeskulturpreis macht deutlich, welch reiche und vielfältige Kulturlandschaft wir in MV haben. Er ist eine große Wertschätzung für die Künstlerinnen und Künstler und macht die große Bedeutung ihrer Arbeit für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sichtbar.“

Herbst-Steuerschätzung

Weitestgehend stabile Steuereinnahmen erwartet

Schwerin – Der Arbeitskreis Steuerschätzungen hat heute die Ergebnisse seiner Herbst-Steuerschätzung vorgelegt. Demnach sind die erwarteten Einnahmeeinbußen nicht so groß wie befürchtet. Vielmehr kann für alle staatlichen Ebenen mit weitestgehend stabilen Steuereinnahmen gerechnet werden.

Für Mecklenburg-Vorpommern gehen die Prognosen für die bei-den gerade in Planung befindlichen Jahre 2024 und 2025 von leichten Mindereinnahmen von -28 Mio. Euro beziehungsweise -1 Mio. Euro für den Landeshaushalt aus. Diese Mindereinnahmen werden durch Mehreinnahmen in diesem Jahr voraussichtlich mehr als ausgeglichen.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Erfreulicherweise liegen die Ergebnisse der Steuerschätzung nahe unserer Plandaten für den Doppelhaushalt 2024/2025, so dass sich keine Änderungsbedarfe für den aktuellen Haushaltsentwurf ergeben.“

Auch für die Kommunen des Landes haben sich die Erwartungen der vorherigen Steuerschätzung für 2024 und 2025 weitestgehend bestätigt. Allerdings beinhaltet die Schätzung noch nicht berücksichtigte Einnahmerisiken aus laufenden Gesetzgebungsverfahren, wie das Wachstumschancengesetz.

Für 2024 und 2025 erwachsen allein aus diesem Gesetz weitere Mindereinnahmen von 72 Mio. Euro für das Land und weitere 35 Mio. Euro für die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu kommen weitere Effekte aus dem Zukunftsfinanzierungsgesetz und der Anpassung des Existenzminimums sowie des Kinderfreibetrages.

„Hier sind wir noch in schwierigen Diskussionen mit dem Bund. Es besteht die klare Erwartung, dass Land und Kommunen für Einnahmeverluste aus Steuerrechtsänderungen des Bundes kompensiert werden.“, so der Finanzminister.

Dialogtour zur Gleichstellung

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt „Das Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm wird Spiegelbild engagierter Menschen.“

Waren/Müritz – „Das Leitbild einer gleichgestellten Gesellschaft erhält langsam ein Gesicht. Wir haben acht Gleichstellungswerkstätten in allen Kreisen und kreisfreien Gesprächen angeboten. Dutzende Frauen aus dem ganzen Land haben mitdiskutiert. Nun haben wir einen großartigen Katalog aus Herausforderungen, Ideen und Lösungsansätzen.

Vielen Dank für die großartige Mitwirkung. Das Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm wird die Handschrift vieler engagierter Frauen und Männer tragen“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt nach dem Finale der Gleichstellungswerkstätten in Waren an der Müritz.

„Die Werkstattgespräche dienen nun als Basis um im nächsten Jahr ein Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm erarbeiten zu können. Gleichstellung soll in alle Bereiche des modernen Sozialstaates Einzug halten. Gleichstellung muss überall mitgedacht und integriert werden. Gleichstellung ist für uns eine Querschnittsaufgabe innerhalb der Landesregierung“, sagt Gleichstellungsministerin Bernhardt

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam: „Wir haben unser landesweites Format ganz bewusst ‚Werkstatt‘ genannt, denn gemeinsam mit den Menschen vor Ort ging es darum ganz konkrete Lösungen zu erarbeiten.

Ich freue mich sehr, dass wir dabei alle Altersgruppen und sowohl Männer als auch Frauen an unserer Seite hatten. Die Themenpalette ist breit und erstreckt sich über alle Themen des gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms, so war die Verbesserung der Mobilität im Land immer wieder ein großes Thema, insbesondere vor dem Hintergrund, dass noch immer weniger Frauen als Männer über eine Fahrerlaubnis verfügen oder seltener Zugriff auf einen PKW haben und Frauen daher häufiger auf den ÖPNV angewiesen sind.

Weiterhin wurde deutlich, dass Rollenbilder viel früher und konsequenter aufgebrochen werden müssen. Dafür ist es notwendig Genderkompetenz in Aus-, Fort- und Weiterbildung zu verankern und die lehr- und Lerninhalte anzupassen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Gleichstellung noch mehr als Querschnittsaufgabe verstanden und als solche auch fest in Prozessen verankert wird.“

Eine Dokumentation aller acht Gleichstellungswerkstätten ist im Internet auf der Seite ->Fokus Gleichstellung zu finden.

Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern

Torgelow – „Die Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern kommt weiter voran“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute bei der Eröffnung des Zentrums für Bioenergieerzeugung- und aufbereitung in Torgelow.

In der Anlage können auf der Basis nachwachsender Rohstoffe sowie pflanzlicher und tierischer Reststoffe bis zu 700 Nm³/h Biomethan produziert werden. Damit können rund 4.400 Haushalte bzw. rund 8.000 Menschen mit Bioerdgas versorgt werden. Die Ministerpräsidentin drückte heute den Startknopf für das neue Zentrum.

„Die neue Anlage ist ein Projekt aus der Region“, hob Schwesig hervor. „Ich möchte mich ganz herzlich bei der BMV Energie GmbH & Co. KG, die sich mit 70 Prozent an der Anlage beteiligt, bei den Stadtwerken Torgelow, die mit 20 Prozent dabei sind und bei der MELE-Energietechnik bedanken, die die restlichen 10 Prozent übernimmt“, erklärte Schwesig.

Biogas sei eine wichtige Komponente bei der Energiewende. „Es gibt inzwischen etwa 560 Biogasanlagen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. In Torgelow ist es bereits die zweite Anlage.

Das Beispiel Torgelow zeigt das Potenzial, das Biogas hat: Biogas nutzt erneuerbare Energiequellen und schafft neue Einkommensquellen im ländlichen Raum. Die Energiewende sorgt bei uns in Mecklenburg-Vorpommern für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze“, erläuterte die Ministerpräsidentin.

Bauernhofpädagogik in M-V

Kahlenberg – In Mecklenburg-Vorpommern wurde der inzwischen dritte Jahrgang an Bauern­hofpädagoginnen und -pädagogen ausgebildet. 10 Landwirte und Landwirtinnen haben eine knapp einjährige Weiterbildung der „Naturschule M-V in natura“ absolviert. Heute haben die Absolventinnen und Absolventen auf dem Demeter-Gärtnerhof in Kahlenberg bei Wismar in Anwesenheit von Landwirtschaftsstaatssekretärin Elisabeth Aßmann ihre Abschlussprojekte vorgestellt. Im Anschluss überreichte sie ihnen ihre Abschlussurkunden.

„Die Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ist vielfältig und bietet viele verschiedene Lernmöglichkeiten. Leider kommen immer weniger junge Menschen mit der Arbeit auf den Höfen in Kontakt. Häufig wissen sie nicht, wie Gemüse, Obst und Getreide wächst und wie es zu den Lebensmitteln verarbeitet wird, die sie täglich essen. Die Bauernhofpädagogik ist da ein guter Weg, diesen verloren gegangenen Bezug zur Landwirtschaft wiederherzustellen und mit dem ein oder anderen Mythos aufzuräumen. Ich begrüße es daher sehr, dass wir interessierte Landwirtinnen und Landwirte in der Vermittlung von Wissen fit machen und ihnen dabei helfen, das Potential ihres landwirtschaftlichen Betriebes als Lernort noch besser zu nutzen“, sagte Aßmann bei der Übergabe der Abschlusszertifikate.

Neben pädagogischen Grundlagen der Bauernhof- und tiergestützten Pädagogik erwerben die Kursteilnehmenden einen praktischen Methodenschatz, um hochwertige Bildungs­angebote auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben durch­führen zu können.

Darüber hinaus sollen nach Grundsätzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eigenes Denken und Handeln reflektiert werden, um eine nachhaltige Entwicklung voran­zutreiben. Das Weiterbildungskonzept der „Naturschule
M-V in natura“ sieht dazu neun zweitägige Module vor, die sich über ein Jahr verteilen. „Diese langfristige und intensive Form der Weiterbildung gewährleistet, dass die unter­schiedl­ichen Jahreszeiten und damit verbundene Tätigkeiten auf dem Landwirtschaftsbetrieb berücksichtigt werden“, so Aßmann.

„Unter Landwirtinnen und Landwirten gibt es ein reges Interesse daran, landwirt­schaftliche Themen für ein breites Publikum erklärbar und erlebbar zu machen. Wir erhoffen uns außerdem von der Weiterbildung, dass sie landwirtschaftliche Betriebe im Sinne der regionalen Netzwerkarbeit noch stärker zusammen­bringt“, sagte Aßmann.

Das Ministerium hat das Projekt im Rahmen von ELER-Förderprogrammen zum Wissenstransfer und für Informationsmaßnahmen unterstützt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt innerhalb dieser Maßnahmen Vorhaben, die zur Steigerung von Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit, zur Verbesserung der beruflichen Qualifikation und Befähigung und dadurch zum unternehmerischen Erfolg beitragen, gute Berufs- und Lebensperspektiven schaffen und unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung den Arbeitskräftebedarf sichern und auf alternative Beschäftigungsmöglichkeiten (Diversifizierung) umstellen. Im Mittelpunkt der Vorhaben stehen insbesondere die Vermittlung von Kenntnissen wissenschaftlicher Art zur Nutzung innovativer Technologien, zur qualitativen Ausrichtung auf die Marktgegebenheiten, zu Anforderungen an den Umwelt- und Verbraucherschutz, zum Klimawandel, zur Qualitätssicherung, zur nachhaltigen Tierproduktion und Landbewirtschaftung, sowie zur Umsetzung von Rechtsnormen.

In der vergangenen Förderperiode sind für diese Programme Förderungen in Höhe von 6,4 Millionen Euro bewilligt worden. Insgesamt haben ca. 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Angebote wahrgenommen, darunter die Absolventinnen und Absolventen der Bauernhofpädagogik.

Die neun Weiterbildungsmodule im Überblick

  • Potenziale – Natur / Bauernhof für die kindliche Entwicklung / Tiergestützte Pädagogik
  • Pädagogische Ansätze – Bauernhofpädagogik/ Naturpädagogik / Tiergestützte / Pädagogik / Tiergestützte Intervention
  • Rahmenbedingungen – Organisation, Sicherheit, Recht u. Wirtschaftlichkeit, Tierschutz
  • Besondere Angebote auf dem Bauernhof – Der Jahreskreis und seine Feste
  • Ideenschmiede – Entwicklung eigener Projekte
  • Rund ums Jahr – Methodik und Didaktik der Bauernhofpädagogik I – Tiere
  • Rund ums Jahr – Methodik und Didaktik der Bauernhofpädagogik II – Pflanzen
  • Vielfalt erleben – Methodik und Didaktik der Bauernhofpädagogik III Handwerk
  • Von der Naturerfahrung zur Gestaltungskompetenz – BNE auf dem Bauernhof