88. Deutscher Archivtag beginnt in Rostock

Ministerin Hesse: Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen große Chancen einher

Rostock – Kulturministerin Birgit Hesse nahm gestern Abend an der Eröffnung des 88. Deutschen Archivtages in der Stadthalle Rostock teil. Zum ersten Mal in seiner Geschichte findet das Treffen der Archivarinnen und Archivare in Mecklenburg-Vorpommern statt. In diesem Jahr steht der Archivtag unter dem Motto „Verlässlich, richtig, echt – Demokratie braucht Archive“. Ausrichter ist der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare. Die Veranstalter rechnen mit rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem In- und Ausland.

„Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen große Chancen und Erwartungen auch für Archive einher“, sagte Kulturministerin Birgit Hesse. „Zum einen können gerade schriftliche und audiovisuelle Kulturgüter erhalten werden. Zum anderen können sie einer breiteren Öffentlichkeit – regional, national und international; vom Hobbyhistoriker bis zum habilitierten Wissenschaftler – zugänglich gemacht werden. Dies ist auch dann möglich, wenn der Zustand des Originals eine Herausgabe oder Sichtung nicht mehr zulässt“, erläuterte Hesse.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte im vergangenen Jahr erstmals ein Sonderprogramm aufgelegt und die Sicherung von schriftlichen und audiovisuellen Kulturgütern mit 170.000 Euro unterstützt. Mit diesem Programm, das im Jahr 2018 weitergeführt wird, werden Projekte gefördert, bei denen einzigartige Kulturgüter mit einer erheblichen Bedeutung für die Landesgeschichte vor einer Beschädigung, dem Verlust oder der Vernichtung bewahrt werden.

„Je einfacher das Suchen und Finden von Bildern, Texten, Dokumenten wird, desto präsenter wird auch der Berufsstand der Archivarinnen und Archivare“, sagte Kulturministerin Hesse. „Die Archivarinnen und Archivare haben sich dazu verpflichtet, die Unterlagen der Verfassungsorgane, der Gerichte und Behörden, öffentlicher und privater Stellen, der Parteien, der Vereinigungen, Vereine und Verbände, der Medien und der Wirtschaft möglichst umfassend zu archivieren und für die Zukunft zu erhalten. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Fake News und harten Fakten oft schwer zu erkennen sind, ist die Möglichkeit so einer Rückversicherung immens wertvoll“, so Hesse.

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