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Autor: Rügenbote

Radweg entlang der B 109 frei gegeben

Meyer: Radverkehr muss attraktiv und sicher sein

Ferdinandshof – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat heute gemeinsam mit dem Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann, den Radweg entlang der Bundesstraße B 109 von Ferdinandshof bis Abzweig Altwigshagen symbolisch freigegeben.

„Das Fahrrad steht für eine kostengünstige und gesundheitsfördernde Mobilität. Jede zusätzliche Fahrt mit dem Rad trägt damit zum Erreichen der nationalen Umwelt- und Klimaschutzziele bei. Mehr Radverkehr werden wir aber nur erreichen, wenn der Radverkehr attraktiv und sicher ist. Die neue, knapp sechs Kilometer lange Strecke von Ferdinandshof bis zum Abzweig Altwigshagen ist ein Beitrag, um die Radwege im Land noch attraktiver zu gestalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Ich danke allen, die sich seit Jahren so konsequent für einen Radweg an der B109 einsetzen. Die heutige Übergabe ist gut für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Das macht das Radfahren viel sicherer, unsere Region noch lebenswerter und ist ein großer Schritt für ein gutes Radwegenetz in der Uecker-Randow-Region. Jetzt hoffe ich, dass es mit den weiteren Bauabschnitten auch weitergehen kann“, erklärte Staatskanzleichef Patrick Dahlemann.

Der Radweg verläuft südwestlich nahezu parallel zur Bundesstraße B 109 von Ferdinandshof bis zum Knoten mit der Kreisstraße VG 52 beim „Café 70“ im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Die Gesamtlänge beträgt etwa 5,7 Kilometer. Zudem hat das Straßenbauamt Neustrelitz an der Bundesstraße 109 die Kreuzung Altwigshagen bei Ferdinandshof (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ausgebaut.

Die Kreisstraße VG 52 erhält hier an der Einmündung zur B 109 eine zusätzliche Spur und es wird die Errichtung einer Ampelanlage an der Kreuzung vorbereitet, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Hintergrund: Es kam an der Stelle in der Vergangenheit vermehrt zu Unfällen.

Die Kosten für den Radwegbau betrugen rund 2,8 Millionen Euro; hinzu kommen für den Umbau der Kreuzung weitere 241.000 Euro.

Der Radweg ist Bestandteil im „Priorisierungskonzept für den Radwegebau an Bundesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern“ des Wirtschaftsministeriums – ein Radwegebaukonzept auf Basis fachlicher Kriterien hinsichtlich Verkehr, Raumordnung und Tourismus.

Für die Weiterführung des Radwegs vom Abzweig Altwigshagen nach Rathebur an der B 109 Richtung Norden sind die Planungen bereits weit fortgeschritten. Die südliche Fortführung des Radwegs an der Bundesstraße B 109 von Ferdinandshof bis zum Bahnhof Jatznick soll gemäß dem Priorisierungskonzept ebenfalls bis spätestens 2027 erfolgen.

„Der Radweg zwischen Ferdinandshof und dem Abzweig Altwigshagen ist ein wichtiger weiterer Baustein bei der Vervollständigung des Radwegenetzes an Bundes- und Landesstraßen in der Region“, sagte Meyer.

In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 54 Prozent der Bundesstraßen und 33 Prozent der Landesstraßen im Land sind bereits mit einem straßenbegleiten Radwegen ausgestattet. Damit liegt das Bundesland deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Im Zeitraum von 2009 bis 2023 wurden mehr als 104 Millionen Euro in den Ausbau der Radwege an Landesstraßen im Land investiert. Die Ausgaben für die Radwege an Bundesstraßen im Zeitraum 2014 bis 2023 belaufen sich auf über 90 Millionen Euro.

Für das Jahr 2024 stehen Mittel in Höhe von insgesamt 13,8 Millionen Euro für den Radwegebau an Landesstraßen zur Verfügung. Hinzu kommen weitere 10 Millionen Euro für den Radweg an Bundesstraßen.

„Zudem haben wir in diesem Jahr drei neuen Stellen in den Straßenbauämtern des Landes geschaffen, um unter anderem die Planung und den Bau von Radwegen an Bundes- und Landesstraßen weiter zu beschleunigen“, sagte Meyer.

EU-Fördermittel im Staatshochbau M-V

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Eine Erfolgsgeschichte, die allen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zugutekommt.“

Schwerin – Zahlreiche Bauprojekte der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums können in Mecklenburg-Vorpommern nur aufgrund der unverzichtbaren Unterstützung durch EU-Fördermittel ermöglicht werden. Vor allem mithilfe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) konnten in den letzten Jahren viele Neubau- und Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden.

Der EFRE konzentriert sich auf die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in städtischen und ländlichen Gebieten. Er finanziert unterschiedliche Projekte, darunter Infrastrukturprojekte, Innovation, Unternehmensentwicklung, Umweltschutz und soziale Inklusion.

Im Bereich des Hochschulbaus konnte u.a. das Biomedicum der Universitätsmedizin Rostock gebaut werden. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 22,5 Mio. Euro wurden 13,2 Mio. Euro aus dem EFRE finanziert.

Durch den EFRE werden zudem Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden gefördert, so z. B. die energetische Sanierung des Blocks E im Behördenzentrum Neubrandenburg. Die Gesamtbaukosten betrugen 4,2 Mio. Euro. 1,5 Mio. Euro wurden aus EFRE-Mitteln bereitgestellt.

Ein weiterer Förderschwerpunkt ist die Wahrung des kulturellen Erbes. Die 10,5 Mio. Euro teure Sanierung der Orangerie im Schlossgarten Neustrelitz, die rund 8,5 Mio. EUR EFRE-Mittel erhielt, verdeutlicht, wie mithilfe der EU auf der einen Seite Geschichte gewahrt, aber gleichzeitig auch Zukunft gestaltet werden kann.

Darüber hinaus beteiligte sich der EFRE im Rahmen der Förderung des Ausbaus der wirtschaftsnahen Infrastruktur u.a. an der Instandsetzung des Torhauses auf der Schlossanlage Mirow. Von den ca. 2 Mio. Euro Gesamtkosten entfielen rund 1,7 Mio. EUR auf den EFRE.

Der ELER unterstützt Maßnahmen zur Förderung der landwirtschaftlichen Vielfalt, zur Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, zur Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, zur Förderung von Umweltschutzmaßnahmen und zur Stärkung der lokalen Gemeinschaften.

Innerhalb der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung Mecklenburg-Vorpommern werden ELER-Mittel vorwiegend für Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung des Kulturerbes „Schlösser und Parks“ eingesetzt. Beispielsweise wird die Sanierung der Außenhülle des Schlosses Güstrow mit 16,5 Mio. Euro und die Sanierung der Innenräume des Westflügels von Schloss Ludwigslust mit 14,25 Mio. Euro aus dem ELER unterstützt.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Dank der EU-Fördermittel ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, bedeutende Bauprojekte zu realisieren, die unsere Region nachhaltig stärken und verschönern. Ohne die Europäische Union wären wir in Mecklenburg-Vorpommern ärmer. Durch die Unterstützung des EFRE und des ELER wird die Europäische Union in Mecklenburg-Vorpommern greifbar und erlebbar – eine Erfolgsgeschichte, die allen Menschen in unserem Bundesland zugutekommt.“

Kinder erhalten mehr Zeit für das Lesen

Oldenburg: Einführung des Lesebandes fördert die Lesekompetenzen nachhaltig

Schwerin – Zum kommenden Schuljahr führt das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung das Leseband für alle Jahrgangsstufen der Grundschule ein. Dadurch stehen den Kindern jeden Tag 20 Minuten zur Verfügung, um das Lesen zu üben. Die Lesezeit ist fester Bestandteil des Unterrichts. Lehrerinnen und Lehrer wurden beim diesjährigen Grundschultag sowie in zahlreichen Fortbildungen auf die Umsetzung vorbereitet.

„Mit dem Leseband fördern wir nachhaltig die Lesekompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler. Sie erhalten nicht nur den Zugang zur Kinderliteratur, sondern auch die Möglichkeit, das Lesen als etwas Alltägliches zu begreifen“, führte Bildungsministerin Simone Oldenburg aus. „Unser Ziel ist es, dass alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen. Dafür ist das Leseband eine wirklich ausgezeichnete Möglichkeit“, sagte sie.

Der Grundschultag 2024, der ganz im Zeichen der Einführung des Lesebandes stand, und eine Online-Ringveranstaltungsreihe wurden gezielt durch das Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) zur Information der Lehrkräfte angeboten, an denen ca. 600 Lehrerinnen und Lehrer teilnahmen. Ab September 2024 ist eine weitere Online-Reihe geplant. Darüber hinaus werden Beratungen durch das Unterstützungssystem des IQ M-V für Einzelschulen angeboten.

„Wir haben die Schulleitungen und Lehrkräfte gut auf die Einführung des Lesebandes vorbereitet. Alle betreffenden Schulen haben ein Starter-Bücherpaket und die neue Handreichung für die Arbeit mit dem Leseband erhalten“, informierte die Ministerin.

Die Handreichung, die auf dem Bildungsserver und dem Regierungsportal zum Download bereit steht, gibt Aufschluss darüber, wie die Umsetzung im Unterricht erfolgen kann: Dazu gehören das Vorlesen, das Tandem-Lesen, das laute Vorlesen oder auch ein Hörbuch anhören und dabei leise im Buch mitlesen. Bei der Auswahl der Methoden orientieren sich die Lehrkräfte an den Bedürfnissen und Interessen, vor allem aber am Lernstand der Kinder. Mit „Lernlinie“ steht ihnen ein online-basiertes Diagnostik-Tool der Lernverlaufsanalyse zur Verfügung.

Die Ministerin erklärte, dass die aktuellen Ergebnisse von Schulleistungstests wie den IQB-Bildungstrend, IGLU oder PISA deutlich zeigen, dass mehr Zeit zur Stärkung der basalen Lesekompetenzen bereitgestellt werden muss. „In jedem Fach ist es wichtig, lesen zu können, um Aufgabenstellungen richtig zu erfassen. Daher ist es gut, dass wir verschiedene Lese-Methoden etablieren, die von den Lehrkräften genutzt werden können.“

Dorfgemeinschaft neu gedacht

Sozialministerin Drese besucht Projekt gegen Einsamkeit in Poppendorf

Poppendorf – Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Sozialministerin Stefanie Drese heute ein Start-Up gegen Einsamkeit in Poppendorf bei Rostock. Das gemeinnützige Unternehmen Bio24 Social wurde von den zwei Brüdern Philipp und Maximilian Voß gegründet, die gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren, Freiwilligen und ehrenamtlich Engagierten Rezepte „von Oma und Opa“ kochen und die Produkte anschließend in einem Dorfladen verkaufen. Die Einnahmen des Start-ups fließen im Anschluss in die Präventionsarbeit gegen Einsamkeit zurück.

„Es ist toll zu sehen, wie die beiden Brüder aus einem umgebauten Schafsstall einen neuen sozialen Dorfmittelpunkt geschaffen haben“, sagte Drese nach ihrem Besuch. Einsamkeit sei längst kein Randphänomen unserer Gesellschaft mehr. Mehr als jeder zehnte Mensch in Deutschland (11,3 Prozent) ist von Einsamkeit betroffen wie aus aktuellen Zahlen des „Einsamkeitsbarometers 2024“ hervorgeht. „Das Angebot, gemeinsam zu kochen, zu klönen und das eigene Wissen an jüngere weiterzugeben, ist deshalb eine wunderbare Idee, um Menschen ohne große Hemmschwelle aus dem oft einsamen Alltag zu holen“, erklärte Drese.

So können Interessierte jeden Alters entweder auf ehrenamtlicher Basis mitkochen, im dazugehörigen Dorfladen oder Café vorbeischauen oder an den Veranstaltungen teilnehmen, die regelmäßig im Schafsstall stattfinden. „Damit schafft das Start-up Möglichkeiten für Kontakt und Begegnung und stärkt den Zusammenhalt der Nachbarschaft insgesamt. Gerade im Alter ist das wichtig, wenn die Nachbarn auch mal eher greifbar sind, als vielleicht weiter weg wohnende Angehörige“, so die Ministerin.

Auch die Landespolitik hat es sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen gegen Einsamkeit zu entwickeln, die Teilhabe Älterer am gesellschaftlichen Leben zu fördern und präventive Angebote zu stärken. Mit der konkreten Ausgestaltung befassen sich derzeit die mehr als 60 Mitglieder des Runden Tisches gegen Einsamkeit in MV. Erste Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen im Jahr 2025 dem Landtag übergeben werden.

Erntebereisung der Ministerpräsidentin

Schwesig: Die Landesregierung steht an der Seite der Landwirte

Zahrensdorf – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig besucht heute gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesbauernverbandes Karsten Trunk Betriebe aus der Land- und der Ernährungswirtschaft. Am Morgen war Schwesig bei der Mecklenburger Landpute in Severin zu Gast.

Am Nachmittag macht die Ministerpräsidentin bei der Landwirtschaftsgesellschaft Zahrensdorf Station. Zum Abschluss gibt es ein Gespräch mit dem Präsidium des Landesbauernverbandes und Vertreterinnen und Vertretern der Kreisbauernschaften.

„Die Erntebereisung ist mir jedes Jahr auf meiner MV-Tour besonders wichtig. Ich möchte den Beschäftigten in der Landwirtschaft meinen Dank und meinen Respekt aussprechen. Sie leisten unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit und sorgen dafür, dass wir gutes Essen auf unseren Tischen haben“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Die Land- und Ernährungswirtschaft sind Schlüsselbranchen für Mecklenburg-Vorpommern: mit 21.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 4.700 landwirtschaftlichen Betrieben, dazu rund 14.000 Beschäftigte in der verarbeitenden Ernährungswirtschaft.

Der Anteil der Landwirtschaft an der Wertschöpfung ist bei uns höher als im Bundesdurchschnitt. Wir sind stolz, sagen zu können: Unsere Land- und Ernährungswirtschaft gehört zu den modernsten und leistungsfähigsten in ganz Europa“, lobte Schwesig.

Auch deshalb habe sich Mecklenburg-Vorpommern während der Proteste an die Seite der Landwirtschaft gestellt. „Die Landwirtinnen und Landwirte können sich auf die Unterstützung der Landesregierung verlassen. Es ist gut, dass die Bundesregierung an Perspektiven für die Landwirtschaft arbeitet. Das, was bisher vorliegt, ist ein Anfang. Aber das reicht nicht aus.

Statt den Agrardiesel zu streichen, brauchen die Landwirte Unterstützung bei der Umstellung auf ökologische Kraftstoffe. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Stoffstrombilanz schafft mehr Bürokratie, ohne wirklich zum Gewässerschutz beizutragen. Die Landwirtschaft in Deutschland braucht eine Perspektive. Dafür werden wir uns einsetzen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.“

Nachhaltiges Wirtschaften

Betriebe auf Rügen für nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet

Insel Rügen – Heute hat Minister Dr. Till Backhaus in Rambin auf Rügen im Rahmen einer feierlichen Urkunden-Übergabe drei neue Partnerbetriebe des Biosphärenreservates Südost-Rügen ausgezeichnet: die Alte Pommernkate Rambin, die Natur-Landbau Zirkow und die Genusslandschaft Rügen.

„Die ausgezeichneten Unternehmen stammen aus unterschiedlichen Branchen wie Beherbergung, Produktion und Naturerlebnis. Sie eint das Ziel, einen minimalen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und die Region zu einer Modellregion nachhaltigen Wirtschaftens zu entwickeln. Als Botschafter und Multiplikatoren tragen sie die Idee des Biosphärenreservates nach außen. Seit 2011 besteht die Partnerinitiative des Biosphärenreservates Südost-Rügen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften in der Region einsetzt.

Mit den drei neuen Mitgliedern wächst die Partnerinitiative im Biosphärenreservat auf nun 29 Mitglieder an. Vor der Auszeichnung der Unternehmen stand ein Zertifizierungsprozess, bei dem die neuen Partner einem Interview und einer Vor-Ort-Kontrolle durch einen Vergaberat unterzogen worden sind. Mit ihrem Engagement leisten alle beteiligten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Hierfür kann man ihnen nicht genug danken“, sagte der Minister.

Während des Treffens informierte die Amtsleiterin des Biosphärenreservates, Cathrin Münster, über die neusten Entwicklungen im Schutzgebiet. Besondere Erwähnung fand das Interreg-Projekt
„Supported by Nature“ (2023 – 2026), in dessen Rahmen neun Ostsee-Biosphärenreservate aus Finnland, Estland, Polen, Dänemark, Schweden und Deutschland Lernorte schaffen. Das Thema lautet „Naturbasierte Lösungen am Beispiel von Feuchtgebieten, Wasserläufen und Riffstrukturen“.

Im Biosphärenreservat Südost-Rügen stehen die Schaffung eines Kleingewässers und einer Riffstruktur im Vordergrund. Die Zusammenarbeit mit Landwirten und weiteren Akteuren bei der Umsetzung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Projektvolumen des Biosphärenreservates liegt bei rund 698.500 Euro, insgesamt bei rund 4,4 Millionen Euro.

Das neue Partnerunternehmen Natur-Landbau Zirkow ist ein Mutterkuh-Biobetrieb mit rund 500 Angus-Rindern. Die Schlachtung und Verarbeitung erfolgt standortnah in Stahlbrode, bevor die hochwertigen Erzeugnisse zumeist in den Gaststätten und Hotels der Insel Rügen auf den Tellern der Gäste landen. Futtermittel werden selbst angebaut und müssen nicht extern bezogen werden.

Auch die 2019 gegründete Genusslandschaft Rügen widmet sich der ökologischen Landwirtschaft. Neben dem Anbau von Feldfrüchten wie Lein, Dinkel und Weizen steht auch die Vermarktung der eigenen Produkte wie Bio-Mehle, Öle oder Streuobst-Cider im Vordergrund. Gleichzeitig wird großes Augenmerk auf landschaftsästhetische Aspekte sowie den Schutz von Wildtieren- und Pflanzen gelegt. Die Flächen der Genusslandschaft Rügen befinden sich vorrangig im Raum Putbus.

Schon seit 20 Jahren setzt sich die Alte Pommernkate in Rambin für die Herstellung und den Vertrieb regionaler Produkte ein. Das Unternehmen dient als Bindeglied zwischen örtlichen Produzenten und Konsumenten, es engagiert sich im Rügen Produkte Verein. Über die Jahre sind immer mehr eigene Manufakturen wie etwa eine Nudelmanufaktur, eine Schokoladerie oder eine Fischräucherei hinzugekommen.

Gestaltung der Geburtshilfe und Pädiatrie

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese und der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Steffen Fleßa haben im Rahmen der Landespressekonferenz heute Details aus dem durch die Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens (kurz: Gesundheitskommission MV) vorgelegten „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ vorgestellt. Die Gesundheitskommission besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen des Gesundheitssystems. Drese und Fleßa sind Vorsitzende der Kommission.

„Dass wir beim Thema Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren viele Hürden nehmen müssen, spüren die Menschen im Land“, begann Drese ihre Ausführungen. Es gelte in nahezu allen medizinischen Fachrichtungen und Einrichtungen, sich den demografischen und geografischen Gegebenheiten anzupassen – auch in der Geburtshilfe und Pädiatrie.

Mehr als 10.000 Babys erblicken in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr das Licht der Welt. MV verzeichnet mit 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2022 jedoch die drittniedrigste Geburtenrate im Bundesländervergleich. Drese: „Hinzu kommt, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig ist. Gleichzeitig bekommen Frauen ihre Babys mit höherem Durchschnittsalter, was dazu führt, dass ein wachsender Aufwand bei der Versorgung im Einzelfall zu erwarten ist.“

Für Drese ist es entscheidend, Versorgungsangebote aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten heraus zu denken. „Wir dürfen nicht länger an starren Sektorengrenzen festhalten, sondern müssen Medizinische Zentren schaffen, in denen verschiedene Leistungen in Anspruch genommen werden können“, so Drese. Zudem müsse es möglich sein, mehr ambulante Leistungen in Krankenhäusern anzubieten.

Prof. Dr, Steffen Fleßa hob die Relevanz des Zielbildes hervor: „Es liegt nun ein Fahrplan für die Geburtshilfe und Pädiatrie vor, auf den sich die große Mehrheit der Akteure des Gesundheitswesens verständigt hat. Auch wenn nicht alle Ziele sofort erreicht werden können, stimmt die Richtung.“

Aus Fleßas Sicht sei es wichtig, unter anderem telemedizinische Strukturen weiter auszubauen. „Mit der Telemedizin können wir Nachteile eines dünnbesiedelten Flächenlandes ausgleichen. Digitale Sprechstunden oder Rücksprachen zu Befunden sind auch für Schwangere ein gutes Angebot“, betonte Fleßa.

Drese wirbt darüber hinaus für Kooperationen zwischen Ärztinnen und Ärzten bzw. Praxen sowie für Weiterbildungen für Hausärztinnen und -ärzte. „Studien haben gezeigt, dass sogenannte Tandem-Praxen in ländlichen Regionen die Versorgung verbessern. D.h., ein Pädiater nutzt für seine Sprechstunden die Praxis eines Hausarztes“, erklärte die Ministerin. Dies sei mit Blick auf das Defizit an Kinderärztinnen und -ärzten ein wichtiger Ansatz, um die Versorgung der fast 250.000 im Land lebenden unter 18 Jahren alten Kindern und Jugendlichen auch in der Fläche zu stärken.

Insgesamt formuliert das „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ acht Leitsätze mit untergeordneten Zielsetzungen und konkreten Umsetzungsschritten.

Leitsätze:

  • Das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ soll umgesetzt werden.
  • Versorgungsangebote sollen über Sektorengrenzen hinweg konzipiert werden, die Patient*innenperspektive einbeziehen und ganzheitlich gestaltet werden.
  • Geburtshilfliche und pädiatrische stationäre Versorgungsleistungen sollen in der Fläche patient*innennah und qualitativ hochwertig erbracht sowie strukturell und finanziell abgedeckt werden. Stationäre Versorgungsangebote berücksichtigen die Bedarfe und Bedürfnisse der Schwangeren.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische ambulante Versorgung soll durch eine koordinierte Betreuung verschiedener Akteur*innen im Gesundheitssystem verbessert werden, um den Patient*innen eine ganzheitliche Versorgung zu bieten.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische Notfallversorgung im Land soll unter Beteiligung aller Akteur*innen im Gesundheitssystem ausgebaut und gestärkt werden.
  • Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere die Primärprävention, sollen als elementare Bestandteile in das Gesundheitsversorgungssystem der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden.
  • Telemedizin soll so in den Versorgungsalltag der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung für alle Patient*innen im Land orts- und zeitabhängig gewährleistet ist.
  • Es sollen ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte der Geburtshilfe und Pädiatrie gewonnen werden, um eine bedarfsdeckende und qualitativ hochwertige Versorgung sicher zu stellen.

Gingster Schüler spenden für Rehkitz und Co.

Grundschule übergibt Spendengelder an den Satower Verein für Wildtierrettung

Insel Rügen – Das ist ein Rekord. Die Gingster Grundschüler erliefen in ihrem diesjährigen Spendenlauf die einmalige Summe von über 7.500 Euro. „Wir sind überwältigt“, kommentiert Koordinatorin Silke Luther das Ergebnis ihrer Schützlinge. „Die Kinder sind so hoch motiviert, dass sie viele kleine und große Spenden zusammengetragen haben.“ Der Lauf sei immer ein Baustein des Sportfestes und bringe den über 170 Mädchen und Jungen besonders viel Spaß. Die ehrgeizigen Kinder gehen allein auf Spendersuche und werden dabei von ihren Eltern, Großeltern oder Bekannten unterstützt.

Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel
Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel

Einen Anteil der Einnahmen spenden die Kleinen regelmäßig an eine gemeinnützige Vereinigung. In diesem Jahr entschieden sie sich für den Satower Verein für Wildtierrettung. Beim Schulhof-Sommerfest übergaben sie dem Vereinsvorsitzenden Mattes Fromm einen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro. „Wir freuen uns über eure Unterstützung und können die Finanzen für unsere Aufgaben sehr gut gebrauchen“, erklärt Mattes Fromm den strahlenden Kindern. Er beschrieb den Kindern das Anliegen des Vereins, der in dem 2019 gründeten deutschlandweit agierenden Netzwerk deutscher Wildtierretter engagiert ist.

Die jungen Wildtiere leben gefährlich. Um frisches Heu zu gewinnen, beginnen die Landwirte meist schon im Mai oder Anfang Juni mit der Wiesenmahd. Nach Schätzungen fallen jedes Jahr ca. 500.000 Wildtiere der Grünlandmahd zum Opfer. Darunter sind geschätzt 90.000 Rehkitze. Aber auch Gelege von seltenen Bodenbrütern wie der Uferschnepfe, dem Kiebitz oder der Wiesenweihe werden vermäht. Der Verein kümmere sich um die Rettung von Wildtieren in der Umgebung. Mit Drohnen spüre man zum Beispiel Rehkitze auf einem Feld auf und bringe sie in Sicherheit.

Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel
Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel

Die Kinder mit den höchsten Spendensummen erhielten für ihren Einsatz symbolisch ein Rehkitz und eine Urkunde überreicht. Zu ihnen gehört Tom Krüger aus der 4a, der von allen Teilnehmern am meisten Geld erlaufen hat. „Wir danken dir und deinen Mitstreitern für so einen großartigen Einsatz“, sagt Schulleiter André Farin, „unsere Schulgemeinschaft lebe von und mit Spenden. Und gerade deswegen unterstützen wir andere Vereine, die sich für einen guten Zweck einsetzen.“ Die Klasse 4a kann sich außerdem auf einen Wandertag freuen, bei dem ihnen Wildtierretter Mattes Fromm seine Arbeit vor Ort vorstellen wird.