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Autor: Rügenbote

35. Jahre des Stadtfeuerwehrverband Schwerin

Schwesig: Unterstützung der Feuerwehren geht mit voller Kraft weiter

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagte bei der Feier zum 35. Jubiläum des Stadtfeuerwehrverbandes Schwerin den Feuerwehren im Land auch in den nächsten Jahren die volle Unterstützung zu: „Wir wollen gute, moderne Arbeitsbedingungen für die Berufsfeuerwehren genauso wie für die Freiwilligen Feuerwehren. Auch in den nächsten Jahren geht die Unterstützung der Feuerwehren deshalb mit voller Kraft weiter.“

Das 50-Millionen-Euro-Programm für die Modernisierung der Gerätehäuser sei in der Umsetzung. Dieses Programm könne mit Mitteln des Bundes noch einmal um 45 Millionen Euro erhöht werden. Außerdem soll die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz in Malchow umfassend saniert werden. „Ich habe vor drei Jahren gesagt: ich kann nichts versprechen. Aber wenn wir die Mittel haben, dann machen wir das! Jetzt ist es soweit. Wir stellen aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes Mittel dafür bereit“, kündigte die Regierungschefin an.

Im Land engagieren sich rund 34.000 Ehrenamtliche in den rund 1.000 freiwilligen Feuerwehren. Deren Engagement verdiene Wertschätzung und Unterstützung. „Sie retten Leben, schützen Eigentum und bewahren uns vor Gefahren – ob Brände, Unwetter oder Unfälle. Am Tag oder in der Nacht, am Wochenende oder Feiertag. Auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist kein Hobby, sondern ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft. Wer sich so engagiert, hat auch höchste Anerkennung verdient“, sagte Manuela Schwesig in ihrer Rede.

Sie hob außerdem das Engagement der Feuerwehr für die Jugendarbeit hervor: „Sie ist gut für die Feuerwehr, denn freiwillige Feuerwehren brauchen Nachwuchs. Das ist auch gut für die Kinder. Über die Faszination für die Technik hinaus lernen sie, Mitverantwortung zu übernehmen für eine anspruchsvolle Aufgabe, die gut abgestimmtes Handeln erfordert.“

Nicht körperliche und verbale sexuelle Belästigung ist Sexismus

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt sieht eine Lücke in der Gesetzgebung.

Schwerin – „Kern unserer Aufgabe als Gesetzgeberinnen, Gesetzgeber und als Mitglied der Landesregierung ist es, Verantwortung dafür zu tragen, dass die Würde jedes Menschen in diesem Land geschützt wird. Niemand darf zum bloßen Objekt gemacht werden. Frauen, Männer, Kinder und nicht-binäre Personen sollen frei und sicher leben können. Sexuelle Belästigung, insbesondere in verbaler oder nichtkörperlicher Form, ist keine Randerscheinung, kein Kavaliersdelikt und erst recht kein Missverständnis. Sie ist eine erhebliche sexuelle Belästigung, wenn sie gezielt darauf abzielt, Menschen einzuschüchtern, zu erniedrigen oder herabzusetzen.

Sie verletzt Intimsphäre und Selbstbestimmung und beschränkt die Freiheit, sich ohne Angst im öffentlichen Raum zu bewegen. Wer davon betroffen ist, trägt die Folgen oft lange. Betroffene ändern Wege, Kleidung, Routinen. Sie fühlen sich unsicher dort, wo andere sich frei bewegen. Studien zeigen: Mehr als die Hälfte aller Frauen hat solche Belästigungen erlebt, besonders häufig junge Frauen. Auch queere Personen sind deutlich überproportional betroffen. Das ist ein Zustand, der einer modernen, gleichberechtigten Gesellschaft nicht würdig ist“, erklärt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in ihrer Rede im Landtag zum TOP 36, Antrag der Fraktionen Die Linke und SPD „Schutz vor nicht körperlicher sexueller Belästigung verbessern“.

„Die Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz hat für nächstes Jahr einen Gesetzentwurf angekündigt, der gezielte Aufnahmen von bekleideten Körperpartien mit sexueller Motivierung im öffentlichen Raum unter Strafe stellen soll. Es ist gut, dass der Landtag diesem Vorhaben heute Rückendeckung gibt. Denn sexuelle Belästigungen, insbesondere in verbaler oder nichtkörperlicher Form, fallen nicht unter den Tatbestand der sexuellen Belästigung und auch nicht unter § 177 StGB, da keine körperliche Berührung vorliegt.

Wir brauchen deshalb eine rechtliche Erheblichkeitsschwelle, die klar festlegt: Dort, wo Menschen bewusst sexualisiert und eingeschüchtert werden, hat der Staat die Pflicht einzugreifen. Dass dies möglich ist, zeigt das Stalking-Recht, in dem eine solche Schwelle bereits ausgestaltet wurde. Andere europäische Staaten sind hier weiter: Länder wie Frankreich, Belgien oder die Niederlande haben nicht körperliche sexuelle Belästigung daher ausdrücklich unter Strafe gestellt. Es ist also keineswegs ein unüberwindbares rechtstechnisches Problem, sondern eine Frage des politischen Willens“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

„Besonders markant ist doch die Tatsache, dass noch immer zum Beispiel ein Mann einem elfjährigen Mädchen auf offener Straße widerlichste sexuelle Aufforderungen straffrei zurufen kann. Hier ist deutlich, dass es unsere Pflicht ist, das Gesetz zu ändern. Jede Art von Sexismus gehört verboten. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der sich alle Menschen frei, selbstbestimmt und sicher bewegen können, egal ob auf der Straße, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Die klare Botschaft an die Betroffenen ist, dass sie nicht allein sind und der Staat ihnen das Recht auf Schutz gewähren will. Für diejenigen, die nicht körperliche sexuelle Belästigung ausüben, soll die Zeit der Straflosigkeit vorbei sein. Wer andere erniedrigt oder einschüchtert, muss mit Konsequenzen rechnen“, fordert die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Bernhardt im Landtag weiter.

Starke Stimme für den Naturschutz

Bundesvertreterversammlung des NABU 

Rostock – Anlässlich der Bundesvertreterversammlung des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) hält Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus morgen ein Grußwort in Vertretung für Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Stadthalle Rostock.

„Ich freue mich, dass die diesjährige Bundesvertreterversammlung des NABU in Rostock stattfindet. In einer Stadt, die für Meer, Natur und Wandel steht. Rostock ist das Tor zur Ostsee, ein Zentrum der Meeresforschung, ein Symbol für maritime Innovation und Klimaschutz. Dass die Versammlung hier stattfindet, ist ein starkes Zeichen für die Verbundenheit des NABU mit den Themen, die uns in MV besonders am Herzen liegen: der Schutz unserer Meere, der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Ich danke dem NABU für seine Leidenschaft und sein Engagement. Er trägt dazu bei, dass Natur- und Klimaschutz nicht nur politische Programme bleiben, sondern zu gelebter Verantwortung werden. Auch für die Landesregierung ist er ein verlässlicher Partner“, sagt er.

Besonders hebt der Minister den NABU-Klimafonds hervor, der gemeinsam mit REWE entwickelt wurde. Mit diesen Mitteln werden in Deutschland und der EU Moorflächen wiedervernässt und landwirtschaftliche Böden zu wertvollen Kohlenstoffspeichern umgebaut. „Damit trägt der NABU-Klimafonds unmittelbar zum Klimaschutz, zur Artenvielfalt und zur regionalen Wertschöpfung bei. Solche Initiativen zeigen, dass Naturschutz heute moderne Finanzierung, gesellschaftliche Verantwortung und lokale Umsetzung miteinander verbinden kann“, so Backhaus.

Ein Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV und dem NABU ist ihm zufolge die jüngst unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung beim Moorklimaschutz in der Landwirtschaft. „Wir wissen: Moore sind Klimaschützer ersten Ranges. Obwohl sie nur rund 13 Prozent der Landesfläche einnehmen, verursachen sie mehr als 30 Prozent der Treibhausgasemissionen in MV – rund sechs Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr.

Seit 1990 konnten im Land bereits mehr als 35.000 Hektar Moorflächen wiedervernässt werden. Doch das reicht noch nicht. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung bündeln wir die Kräfte von Politik, Verwaltung und Naturschutz, um die Emissionen aus entwässerten Mooren deutlich zu senken. Unser gemeinsames Ziel ist es, landwirtschaftlich genutzte Moorflächen so zu bewirtschaften, dass sie Wasser speichern und Treibhausgase binden, statt sie freizusetzen. Denn rund 52 Prozent aller Moore in MV werden landwirtschaftlich genutzt. Ohne die Landwirtinnen und Landwirte können wir die Klimaziele im Moor nicht erreichen“, appelliert der Minister.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV hat dazu neue Förderinstrumente geschaffen, etwa Agrarumweltmaßnahmen, die moorschonende Bewirtschaftung honorieren. Der NABU ergänzt diese Programme mit seinem Klima+ Programm, das bereits auf mehr als 1.100 Hektar moorschonende Grünlandbewirtschaftung in MV fördert. Beide Seiten wollen künftig ihre Programme enger verzahnen, Überschneidungen vermeiden und Synergien nutzen.

Beim Thema Meeresschutz verweist Minister Backhaus auf das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK), mit dessen Unterstützung das Projekt „MV seagrass for climate“ umgesetzt wird. Ziel ist es, Seegraswiesen im Küstenmeer von MV vollständig zu erfassen, geeignete Standorte für die Wiederansiedlung zu identifizieren und in Pilotprojekten zu erproben. Darauf aufbauend soll eine Seegrasstrategie zur Mehrung, Erhaltung und Stabilisierung von Seegraswiesen erarbeitet werden. „Seegraswiesen sind wahre Wunderwerke der Natur – sie binden Kohlendioxid und bieten Lebensraum für unzählige Arten. Umgesetzt wird das Projekt mit den Universitäten Kiel, Rostock, Greifswald und Hannover, mit denen ein starkes wissenschaftliches Netzwerk geschaffen wurde. Dieses Projekt zeigt, dass Naturschutz und Klimaschutz untrennbar miteinander verbunden sind und dass natürlicher Klimaschutz im Meer genauso wichtig ist wie an Land“, so der Minister.

Eine weitere Maßnahme des Meeresnaturschutzes ist die Wiederherstellung natürlicher Riffstrukturen im Biosphärenreservat Südost-Rügen, die gemeinsam mit europäischen Partnern im Rahmen des Interreg-Projektes „Supported by Nature“ kürzlich umgesetzt wurde.

Mit dem neuen Klimaverträglichkeitsgesetz, das die Landesregierung Ende Oktober beschlossen hat, wird erstmals ein verbindlicher Rahmen geschaffen, um MV bis 2045 klimaneutral zu machen. „Denn der Klimawandel ist die größte ökologische und gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Das Gesetz legt klare Treibhausgasminderungspfade fest, stärkt die Rolle der Moore und Böden als Kohlenstoffsenken, verpflichtet Landkreise und kreisfreie Städte zur Erstellung von Klimaanpassungskonzepten und sieht eine klimaneutrale Landesverwaltung bis 2030 vor. Zudem wird der Moorschutz als überragendes öffentliches Interesse festgeschrieben. Das ist ein wichtiger Schritt, den auch der NABU in seiner Stellungnahme begrüßt hat“, ergänzt Backhaus.

Eine weitere große Aufgabe der kommenden Jahre ist dem Minister zufolge der Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis 2035 soll der gesamte Energiebedarf MVs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. „Doch Windkraft- und Solaranlagen beanspruchen Raum, sie greifen in Landschaften ein und können Konflikte mit dem Arten- und Naturschutz erzeugen“, sagt er und fügt abschließend hinzu: „Mit Umsetzung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes schaffen wir planungssichere Flächen, die zugleich naturverträglich ausgewiesen werden. Dabei darf der Klimaschutz nicht gegen den Naturschutz ausgespielt werden. Wir brauchen eine sorgsame Abwägung, eine gute Planung und gemeinsame Lösungen. Dazu gehören kluge Flächenkonzepte, neue Ansätze in der Raumordnung und eine offene Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Ich bin überzeugt: Nur wenn Energiewende und Naturschutz zusammen gedacht werden, gewinnen wir die Akzeptanz, die wir für diesen Prozess brauchen.“

Einsamkeit im Alter begegnen

Drese stellt im Landtag Abschlussbericht des Runden Tisches gegen Einsamkeit vor

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat im Landtag den Abschlussbericht des Runden Tisches gegen Einsamkeit im Alter vorgestellt. Das Gremium, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wohlfahrtspflege, Wohnungswirtschaft und Kommunen sowie der Seniorenverbände hatte rund zweieinhalb Jahre lang getagt und gemeinsam mehr als 100 Maßnahmen erarbeitet, um einer Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken.

Einsamkeit sei dabei längst kein Randphänomen mehr, betonte die Ministerin im Plenum. So zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse, dass sich rund 52 Prozent der in Norddeutschland wohnhaften Menschen über 60 Jahre einsam fühlen. „In Mecklenburg-Vorpommern leben mit 23 Prozent zudem besonders viele Menschen alleinstehend. Und auch, wenn das nicht mit Einsamkeit gleichgesetzt werden darf, ist die Wahrscheinlichkeit davon betroffen zu sein für Alleinlebende ungleich höher“, erklärte die Ministerin.

Da Einsamkeit zugleich mehr sei, als nur ein subjektives Gefühl Einzelner und sogar zu ernsthaften Erkrankungen sowie bei zunehmendem Rückzug auch zum Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts führen kann, habe die Landesregierung die Bekämpfung von Einsamkeit bereits im Jahr 2021 im Koalitionsvertrag festgeschrieben und gehöre damit zu den Vorreitern in Deutschland. „Denn für uns ist klar, dass wir die Betroffenen nicht alleine lassen wollen und ich freue mich deshalb sehr, dass der Runde Tisch nach langer intensiver Arbeit zu einer Vielzahl an zivilgesellschaftlichen und öffentlich gestaltbaren Handlungsempfehlungen gekommen ist“, unterstrich Drese.

Diese verteilen sich auf insgesamt fünf Arbeitsgruppen, die sich mit dem Wohnen im Alter, der Digitalisierung, der Rolle des freiwilligen Engagements, dem Übergang in die Nachberuflichkeit und mit Fragen der seelischen Gesundheit beschäftigt haben. „Im Fokus stand dabei insbesondere die Frage: Wie sorgen wir dafür, dass Teilhabe auch im Alter gelingt?“, hob Drese hervor.

Für die Altersgruppe der 65-jährigen bedeute das, dass insbesondere der Übergang in die nachberufliche Phase, in der der soziale Kreis der Arbeitswelt wegbricht, gelingen muss. „Etwa mit der Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben. Einige der Maßnahmen beschäftigen sich deshalb gezielt damit, wie man diese Zielgruppe für das freiwillige Engagement begeistern kann“, so Drese. Bei den älteren Seniorinnen und Senioren hingegen liege der Fokus eher auf der Schaffung von sogenannten „Dritten Orten“ wie Seniorentreffs, Gemeinschaftsgärten oder Plauderbänken in Pantoffelnähe. Diese ermöglichen soziale Kontakte in niedrigschwelliger und ungezwungener Atmosphäre.

Andere Maßnahmen hingegen umfassen etwa die Sozialraumplanung, bauliche Anforderungen zur Beseitigung von Mobilitätsbeschränkungen, aber auch den Zugang zum Internet sowie die Unterstützung dabei, sich im digitalen Raum zurechtzufinden. Viele Maßnahmen, die sich mit der seelischen Gesundheit beschäftigen, konnten zudem mit der Landeskonzeption Psychische Gesundheit verknüpft werden.

Drese rief abschließend dazu auf, die Empfehlungen des Runden Tisches nun in die Fläche zu tragen: „Einsamkeit lässt sich nicht nur durch einzelne Maßnahmen bekämpfen. Es braucht ein Zusammenspiel vieler Akteure –Kommunen, Vereine, Kirchengemeinden, Nachbarschaftstreffs, Ärztinnen und Ärzte und jeden Einzelnen von uns. Es braucht Gemeinschaft.“

Schwesig: Partnerschaft mit Polen hat eine große Bedeutung für M-V

Schwerin – In der heutigen Landtagssitzung hob Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die große Bedeutung der deutsch-polnischen Partnerschaft für die Landesregierung hervor: „Für uns in Mecklenburg-Vorpommern sind die gute Nachbarschaft mit Polen, Handel und Austausch tragende Säulen unserer Landespolitik. Polen ist einer unser wichtigsten Außenhandelspartner. Wir arbeiten zusammen in der Oder-Partnerschaft, in der Euroregion Pomerania, bei der Raumplanung, beim Einsatz von Fördermitteln der Europäischen Union.“

Seit Jahren nimmt der Außenhandel mit Polen einen Spitzenplatz in der Außenhandelsbilanz Mecklenburg-Vorpommerns ein. Mit Polen wurden 2024 Waren im Wert von rund 1,6 Mrd. Euro ausgetauscht.

Vor allem die Zusammenarbeit im Rahmen der Metropolenregion Stettin habe allerhöchste Bedeutung. „Wir haben dafür zusammen mit dem Land Brandenburg eine Geschäftsstelle in Anklam eingerichtet, die Projekte in vielen Bereichen anstoßen und unterstützen soll: im Bereich der grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen ebenso wie bei der Zusammenarbeit der Hochschulen und beim Ausbau des Verkehrsnetzes“, sagte die Ministerpräsidentin.

Als weitere Beispiele der guten nachbarschaftlichen Zusammenarbeit nannte sie das Kulturfestival Polenmarkt in Greifswald und die Philharmonie in Stettin, die für beide Seiten kulturelle Leuchttürme seien. „Mecklenburg-Vorpommern und Polen sind Nachbarn und vor allem Partner“, sagte Schwesig und fügte an: „Dafür stehen auch die unzähligen Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern beider Länder, dafür stehen die über 70 Städtepartnerschaften und dafür stehen die vielen Menschen, die sich in Vereinen, Schulen, Hochschulen und Verwaltungen für das Miteinander engagieren. Ihnen gilt heute unser besonderer Dank.“

Neue Ausstellung: „Eine Hommage an den Menschen“

Einblicke in das künstlerische Schaffen von Lea Grundig im Bildungsministerium

Schwerin – Das Bildungsministerium präsentiert im Foyer die neue Ausstellung „Chronistin der Zeit – das künstlerische Schaffen von Lea Grundig: Eine Hommage an den Menschen“. Gezeigt werden Werke der Künstlerin Lea Grundig (1906–1977) sowie Studien zu ihrem künstlerischen Schaffen von der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Ausstellung setzt die Reihe „Bildung und Kunst im Dialog“ fort. Die Werke können bis zum 30. Januar 2026 werktags von 9 bis 17 Uhr betrachtet werden.

„Mit den Werken von Lea Grundig zeigen wir nicht nur ihr vielschichtiges Schaffen, sondern geben ihren Blick auf die Gesellschaft und den Alltag in der damaligen Zeit wieder“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir laden alle Kunstinteressierten herzlich ein, die Werke anzuschauen. Mein Dank gilt Dr. Maria Heiner als Leihgeberin der Lithografien und Reproduktionen und Prof. Dr. Sigrid Jacobeit von der Humboldt-Universität zu Berlin, die uns die Erläuterungstafeln zur Verfügung gestellt hat und damit wertvolle Einblicke ermöglicht.“

Die Kunstwerke von Lea Grundig beziehen sich auf verschiedene Zeitabschnitte und vermitteln auf beeindruckende Weise historische Situationen. Während der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts entstanden sozial-kritische Radierzyklen, z. B. „Der Jude ist schuld!“, „Krieg droht!“, „Im Tal des Todes und Ghetto“. Lea Grundig hat mit ihren 4.200 Arbeiten den nachfolgenden Generationen eine „Hommage an den Menschen“ hinterlassen.

Lea Grundig (1906–1977) wurde als Jüdin und Kommunistin von den Nationalsozialisten verfolgt; 1939 ging sie ins Exil nach Palästina. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sie unter schwierigen Bedingungen nach Deutschland zurück, lehrte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und wurde 1961 Mitglied der Akademie der Künste (Ost). Als Präsidentin des Verbands Bildender Künstler der DDR nahm sie ab 1964 auch kulturpolitisch eine zentrale Stellung ein.

Rückblickend sagte sie einmal: „Ich habe gemalt, was ich gedacht und wie ich gelebt habe.“ (Akademie der Künste, Berlin, Grundig-Archiv, Nr. 1202).

Die Ausstellungseröffnungfindet am Montag, 17. November 2026, um 17 Uhr statt. Die Eröffnung übernehmen Bildungsministerin Simone Oldenburg und der Schulleiter des Carolinums Neustrelitz und Bildungsminister a. D., Henry Tesch.

Ausstellung im Foyer

  • Bis zum 30. Januar 2026
  • Montag – Freitag | 9:00 – 17:00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung kann zu den angegebenen Zeiten besucht werden. Die Werke in den beiden angrenzenden Beratungsräumen sind nur zugänglich, wenn in den Räumlichkeiten keine Besprechungen stattfinden.

Kinderwunschbehandlungen: Land stellt Kofinanzierung sicher

Schwerin – Seit dem Start der Förderung im Jahr 2013 konnten in Mecklenburg-Vorpommern fast genau 3.500 Kinderwunschbehandlungen finanziell unterstützt werden. Allein im vergangenen Jahr waren es 226 Behandlungszyklen bei Ehepaaren sowie 45 Behandlungen bei Paaren in nicht ehelicher Lebensgemeinschaft, gab Sozialministerin Stefanie Drese in der heutigen Landtagsdebatte zum Thema „Kinderwunschbehandlungen weiter fördern“ bekannt.

Als familienfreundliches Bundesland beteiligt sich Mecklenburg-Vorpommern seit 2013 gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium an der finanziellen Förderung von Kinderwunschbehandlungen von verheirateten Paaren und seit 2017 von Paaren in nichtehelicher Lebensgemeinschaft.

Die finanzielle Förderung deckt dabei bis zu 50 Prozent des verbleibenden Eigenanteils nach Abzug der Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung und erfolgt in paritätischer Aufteilung zwischen dem Bund und dem Land.

„Schätzungen zufolge ist in Deutschland rund jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos“, sagte Drese. Durch eine künstliche Befruchtung wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) könnten betroffene Paare, dennoch Kinder bekommen. Für viele sei die Kinderwunschbehandlung jedoch finanziell sehr belastend – gerade für Paare mit kleinem und mittlerem Einkommen.

„Manche Paare verzichten deshalb aus Kostengründen vollständig auf medizinische Maßnahmen, andere greifen auf einen Großteil ihrer Ersparnisse zurück. Für mich steht fest: Der Kinderwunsch darf nicht am Einkommen scheitern – vom medizinischen und technischen Fortschritt sollen die Eltern unabhängig von ihrem Geldbeutel profitieren können“, betonte Drese.

Umso schmerzlicher traf nach Angaben von Drese das Land die Entscheidung des Bundes, die Zuschüsse und Leistungen zur Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit in den Jahren 2024 und 2025 erheblich zu kürzen.

„Weniger Mittel aus dem Bund bedeuten zwangsläufig auch weniger Mittel aus dem Land. Wir konnten also in den vergangenen Monaten weniger Anträge bewilligen und mussten Paare auf das kommende Jahr vertrösten“, so die Ministerin.

Drese: „Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass die Zuschüsse für die Kinderwunschbehandlungen ab 2026 nach den Haushaltsberatungen des Bundes wieder erhöht werden und die Förderung über das LAGuS ab Januar wieder in gewohnter Weise möglich ist. Das ist es eine ausgesprochen gute Nachricht für betroffene Familien hier in Mecklenburg-Vorpommern.“

Dank an Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter

Drese: Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben unsere besondere Wertschätzung verdient – Jeder kann dazu beitragen

Schwerin – Sportministerin Stefanie Drese hat allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in Mecklenburg-Vorpommern ihren ausdrücklichen Dank ausgesprochen. „Sie sorgen ehrenamtlich dafür, dass Tag für Tag und insbesondere an den Wochenenden Hunderte von Spielen in diversen Sportarten in allen Altersgruppen und Ligen stattfinden können. Sie haben keine Beleidigungen, sondern unsere besondere Wertschätzung verdient“, sagte Drese heute anlässlich der Landtagsdebatte zum Thema „Gewalt im Sport entschieden entgegentreten – Angriffe auf Schiedsrichter hart bestrafen.“

Die Ministerin betonte, dass Gewalt im Sport vor allem den Fußball betrifft. Dabei sei es wichtig, bei Gewaltvorfällen zu differenzieren. So seien derzeit keine Übergriffe auf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bei der Landespolizei dokumentiert. Der Anteil der Spiele mit einem angezeigten Gewalt- oder Diskriminierungsvorfall liege landesweit bei 0,24 Prozent und bundesweit bei 0,45 Prozent.

„Dennoch ist die Gewaltproblematik im Fußball und insbesondere gegenüber Schiedsrichtern ein schwerwiegendes Problem“, betonte Drese. „Angriffe auf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter beginnen schon weit vor dem Strafgesetzbuch. Sie beginnen bei jedem Einzelnen von uns. Sie beginnen da, wo Schiedsrichter auf dem Spielfeld oder vom Spielfeldrand aus beschimpft und beleidigt werden. Wo Kindern und Jugendlichen die völlig falschen Werte vorgelebt werden. Und das passiert leider vielfach jedes Wochenende auf unzähligen Fußballplätzen – auch in Mecklenburg-Vorpommern“, so Drese.

Deshalb gelte es vor allem hier anzusetzen. Darauf seien auch diverse Programme auf Bundes- und Landesebene ausgerichtet, betonte Drese. “Dabei geht es um Präventionsprogramme und Kampagnen, insbesondere auch zur Wertschätzung der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und um härtere Sanktionen durch die Sportgerichtsbarkeit, über Meldesysteme für Gewaltvorfälle sowie über Fanarbeit und sozialpädagogische Maßnahmen. Dazu zählen in MV auch Veranstaltungen wie der Fachtag Gewaltprävention, Trainer-Schiedsrichter-Dialoge oder kleinere Projekte zur Wertebildung in Jugendmannschaften“, sagte die Ministerin.

Drese: „Alle diese Initiativen haben ein gemeinsames Ziel: Respekt, Fairness und Toleranz zu fördern, den Spielbetrieb zu sichern und langfristig eine Fußballkultur des wertschätzenden Miteinanders zu schaffen. Dafür kann jede und jeder von uns etwas tun.“