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Autor: Rügenbote

Dünenverstärkung und Strandaufspülung Glowe

Insel Rügen – An der Nordostküste der Insel Rügen laufen seit Mitte Oktober die Spülarbeiten zur Verstärkung der Küstenschutzsystems, bestehend aus Düne Strand und Schorre in Glowe. Damit wird es wieder in die Lage versetzt, über mehrere Jahre sehr schweren Sturmfluten standzuhalten.

„Oft werde ich gefragt, ob der Herbst oder der Winter die richtige Jahreszeit für solche Maßnahmen ist. Grundsätzlich könnten Aufspülungen und die Neuprofilierung von Dünen und Strand auch im Sommer stattfinden. Das würde aber bedeuten, dass wir dann die Strände für touristische Aktivitäten sperren müssen.

Insofern stellen Herbst und Winter einen guten Kompromiss zwischen Küstenschutz und Tourismus dar“, erklärt Agrar- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. „Mit dieser Baumaßnahme investiert das Land und Bund insgesamt etwa 6,2 Mio. Euro in die Verbesserung des Küstenschutzes. Davon profitiert nicht nur die Ortschaft Glowe, sondern auch die Touristen. Die in der kommenden Badesaison einen verbreiterten Strand vorfinden werden.“

Die letzte Aufspülung an diesem Küstenabschnitt fand im Jahr 2017 statt. Es wurden rund 131.000 Kubikmeter Sand aufgespült. Dieses Intervall von ca. 8 Jahren entspricht den im Küstenschutz üblichen und erwarteten Annahmen, wie sie auch in anderen Küstenabschnitten des Landes vorkommen.

Aktuell werden auf einer Strecke von 1.860 m insgesamt 250.000 Kubikmeter Sand aufgespült. Der Sand wird aus einer dem Land zur Verfügung stehenden marinen Sandlagerstätte gewonnen. Bevor der Sand in den Laderaum des Schiffes gelangt, wird er in zwei Stufen gesiebt sowie über einen Magnetabscheider geführt. So wird verhindert, dass einerseits in der Ostsee befindliche Munitionsreste und andererseits zu grobes Material an den Strand gelangt.

Das auf der Lagerstätte beladene Schiff transportiert den Sand bis in die Tromper Wiek vor Glowe. Anschließend wird über eine zuvor verlegten Spülrohrleitung als Sand – Wassergemisch bis an den Strand gepumpt. Nachdem das Wasser vom Strand zurück in die Ostsee geflossen ist, wird der abgelagerte Sand mit Planierraupen am Strand profiliert.

Bauherr ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM), das auch die Planung in Eigenregie und die Bauoberleitung übernommen hat.

Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde die dänische Firma Rohde Nielsen A/S aus Kopenhagen nach einer öffentlichen Ausschreibung beauftragt. In Abhängigkeit von den lokalen Wetter- und vor allem Seegangsverhältnissen werden die Spülarbeiten voraussichtlich bis Endes 2025 abgeschlossen sein. Nach Beendigung der Spülarbeiten wird der neue Teil der Düne mit Strandhafer bepflanzt. Um kurzfristig bis zur vollen Funktionsfähigkeit des Strandhafers den Sandflug zu verringern, werden vorrübergehend Sandfangzäune aufgestellt.

Moorklimaschutz: MV und NABU stärken Zusammenarbeit

Schwerin – Heute unterzeichnen Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und der Präsident des NABU (Naturschutzbund Deutschland), Jörg-Andreas Krüger, am Rande der Landtagssitzungen im Schweriner Schloss eine Kooperationsvereinbarung zum gemeinsamen Moorklimaschutz.

Ziel der Partnerschaft ist es, die Treibhausgasemissionen aus entwässerten Mooren deutlich zu reduzieren, insbesondere durch Wiedervernässung und nachhaltige Bewirtschaftung von Moorböden in der Landwirtschaft. Dies schützt auch die Biodiversität, denn viele Tier- und Pflanzenarten des Feuchtgrünlandes sind in Deutschland gefährdet.

Minister Dr. Till Backhaus sagt: „Klimaschutz gelingt nur gemeinsam – und dafür brauchen wir starke Partnerschaften. Mit dem NABU haben wir seit Jahren einen verlässlichen Partner an unserer Seite, der Moorschutz nicht nur als Naturschutzaufgabe, sondern auch als Chance für die Landwirtschaft versteht. Entwässerte Moore sind die größte Einzelquelle von Treibhausgasen in Mecklenburg-Vorpommern.

Etwa 30 Prozent der landesweiten Treibhausgasemissionen stammen aus trockengelegten Mooren. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich daher in der 2025 veröffentlichen Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore vorgenommen, die Voraussetzungen für flurgleiche Wasserstände bis 2045 zu schaffen. Hierfür muss das Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden. Das Programm NABU Klima+ ist hierfür ein wichtiges Einstiegsinstrument. Es zeigt, wie Klimaschutz, landwirtschaftliche Nutzung und regionale Wertschöpfung zusammengehen können.“

Jörg-Andreas Krüger, Präsident des NABU, betont: „Mit unserer Kooperation schaffen wir attraktive Anreize für landwirtschaftliche Betriebe, eine der effektivsten Maßnahmen für den natürlichen Klimaschutz großflächig umzusetzen. Wir wollen Landwirt*innen ermöglichen, die Transformation hin zu einer moorschonenden Landnutzung gut zu bewältigen.“

Die Vereinbarung sieht vor, bestehende Förderprogramme wie das Agrarumwelt- und Klimaschutzprogramm (AUKM) und das NABU-Programm Klima+ enger zu verzahnen. Dadurch sollen Synergien genutzt und die Umstellung auf moorschonende Bewirtschaftungsformen erleichtert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung langfristiger Finanzierungsmodelle für Landwirte für die moorschonende Landnutzung, etwa durch Entschädigungszahlungen oder die CO2-Zertifizierung der durch die Wiedervernässung erfolgten Emissionsminderungen.

Die Kooperation ist zunächst auf ein Jahr angelegt. Beide Partner streben eine dauerhafte Wiedervernässung der Moorböden an und wollen die Programme gemeinsam bewerben, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Mecklenburg-Vorpommern verfügt mit knapp 300.000 Hektar Moorfläche, das rund 13 Prozent der Landesfläche entspricht, über eine bundesweit herausragende Ausgangslage für Klimaschutz und Biodiversität. Das Land engagiert sich daher seit Jahrzehnten im Moorschutz und hat zahlreiche bundesweite Impulse gesetzt – darunter die Entwicklung der MoorFutures, weltweit das erste Kohlenstoffzertifikat auf Basis von Moorwiedervernässung.

Die enge Kooperation mit der Universität Greifswald und dem Greifswald Moor Centrum führte zudem zur Etablierung des Konzepts „Paludikultur“ – und damit zur Entwicklung praktischer und klimafreundlicher Nutzungsmethoden für nasse Moore. Aktuell wird mit der Einrichtung eines Instituts zur Ausbildung von Moorspezialistinnen ein weiterer Meilenstein gesetzt. Seit 2022 stehen auch EFRE-Mittel in Höhe von 18 Millionen Euro für Moorschutzprojekte zur Verfügung.

Mit mehr als 960.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben.

Mecklenburg-Vorpommern hat erstmals über 200 Stiftungen

Justizministerin Jacqueline Bernhardt: „Diese Rekordzahl bedeutet auch, dass das Engagement in unserem Land stetig größer wird.“

Schwerin – „Mecklenburg-Vorpommern hat eine neue Rekordmarke der anerkannten Stiftungen. Mit dieser Woche sind 201 Stiftungen in unserem Land anerkannt. Das ist ein Beweis dafür, dass das Engagement, vor allem auch das ehrenamtliche Engagement der Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern stetig größer wird.

Nach meinem Amtsantritt vor vier Jahren gab es rund 170 Stiftungen. Mein erklärtes Ziel war die 200er Marke. Ich danke der Stiftungsaufsicht im Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz für die engagierte Arbeit in den Genehmigungsverfahren“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

Am Wochenende hat das Landesnetz der Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern seine Hasenwinkel-Tagung 2025 veranstaltet. Justizstaatssekretärin Babette Bohlen war am Freitag zu Gast. „In den letzten Monaten sind insgesamt elf neue Stiftungsanträge hinzugekommen. Genehmigt wurden Stiftungen, die zum Beispiel Umwelt- und Tierschutz als Stiftungszweck angegeben haben, aber auch eine Stiftung, die sich um junge Menschen wie auch um die Altenpflege kümmern möchte.

Es sind auch wieder viele Familienstiftungen dabei. Leider wurden in den letzten Monaten auch einige Stiftungen aufgelöst, deren Zweck nicht mehr erfüllt werden konnte“, erläuterte Staatssekretärin Bohlen in Hasenwinkel.

Justizministerin Bernhardt: „Soziales Engagement ist in diesen Zeiten besonders hervorzuheben. Wenn sich Stiftungen ehrenamtlich und dank ihrer Erlöse um die Zukunft von Kindern und Jugendlichen kümmern und alte Menschen bei ihrer Teilhabe an der Gemeinschaft unterstützen, macht das Wirken von Stiftungen umso menschlicher.

Aber auch die Zwecke für Kultur, Umweltprojekte, Bildung, Tierschutz und Denkmalpflege haben für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt einen hohen Stellenwert. Die neuen Stiftungen lade ich schon jetzt herzlich zum geplanten Neustiftertreffen im Frühjahr ein.

In wenigen Wochen beginnt die Adventszeit

Polizei bereitet sich auf die Weihnachtsmärkte vor

Schwerin – In rund zweieinhalb Wochen öffnen die Weihnachtsmärkte in Mecklenburg-Vorpommern wieder ihre Pforten. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen bei den Veranstaltern, den Ordnungsbehörden und der Polizei auf Hochtouren. Das Ziel besteht darin, den Menschen im Land einen unbeschwerten und sicheren Besuch der Weihnachtsmärkte zu ermöglichen.

Zur ganzheitlichen Sicherheitsstrategie gehören in diesem Jahr neben der sichtbaren Präsenz auch gezielte anlasslose Kontrollen nach dem Waffenrecht. Grundlage dafür ist eine entsprechende Landesverordnung, die den rechtlichen Rahmen für verdachtsunabhängige Kontrollen durch die Polizei schafft. Ziel dieser Maßnahmen ist es, bestehende Waffen- und Messerverbotszonen wirksam zu überprüfen und konsequent durchzusetzen. Durch die Möglichkeit solcher Kontrollen kann die Polizei Gefährdungssituationen frühzeitig erkennen und präventiv tätig werden.

Innenminister Christian Pegel betont: „Unsere Weihnachtsmärkte sind Orte der Begegnung und des Miteinanders. Sie gehören fest zur Adventszeit in unserem Land. Wir wollen, dass die Menschen diese Wochen unbeschwert genießen können. Dazu leisten Polizei, Kommunen und Veranstalter gemeinsam einen wichtigen Beitrag. Die Polizei wird auf unseren Weihnachtsmärkten präsent sein und dort konsequent handeln, wo es erforderlich ist.“

Auf DDR-Spurensuche

Gingster Regionalschüler kommen mit Zeitzeugen ins Gespräch

Insel Rügen – So macht Geschichte Spaß. Die Schüler der beiden 10. Klassen starteten unter fachkundiger Anleitung eine Spurensuche nach einem Staat, den es schon lange nicht mehr gibt. „Entdecke deinen Ort. Auf den Spuren der DDR“ heißt der Workshop, den Dr. Marius Kleinknecht von der Deutschen Gesellschaft e. V. mit nach Gingst brachte.

„Mit drei Bausteinen haben wir in Schulklassen sehr gute Erfahrungen“, sagt der Leiter der Abteilung „Politik und Geschichte“. Sie ähneln sich in den über 50 Veranstaltungen, die er deutschlandweit mit Jugendlichen durchführt. Nach einem einführenden Kurzvortrag kommen die Teilnehmer mit einem Zeitzeugen ins Gespräch und verarbeiten ihre Erkenntnis anschließend in eigenen Textbeiträgen für den Instagram-Kanal der Gesellschaft.

Modere Medien helfen Emilia Friedrich, Dr. Marius Kleinknecht und Amelie Zibell (v. l. n. r.) bei der DDR-Spurensuche in Gingst. Foto: A. Farin
Modere Medien helfen Emilia Friedrich, Dr. Marius Kleinknecht und Amelie Zibell (v. l. n. r.) bei der DDR-Spurensuche in Gingst. Foto: A. Farin

„Der Vortrag war wie eine coole Zeitreise“, sagt Emilia Friedrich. „Der Referent erzählte uns in kurzer Zeit von vielen wesentlichen Punkten der DDR-Geschichte.“ Er sprach über vergangene Ereignisse und Entscheidungen, die er selbst nur als Wissenschaftler kennt, weil er sie wissenschaftlich bearbeitet hat. Damit verschaffte er den Schülern einen gelungenen Überblick über die Fragen, mit denen sie sich in dem Seminar beschäftigten.

„Zeitzeugen beleben eine solche Unterrichtseinheit“, erklärt Marius Kleinknecht die Idee, aus dem Schulort einen Menschen für das Schülergespräch zu gewinnen. Waldemar Opolski ist ein Urgestein der Gingster Gemeinde und hat sich sofort bereit erklärt, den jungen Leuten aus der Vergangenheit zu berichten. „Ich finde es sehr wichtig, dass sich die Jugendlichen mit dem Thema beschäftigen“, meint er am Rande der Diskussion über die Vor- und Nachteile des ehemaligen deutschen Staates. Viele Herausforderungen unserer Tage haben mit der Vergangenheit zu tun.

Für den Instagram-Kanal des Gesamtprojekts erarbeiteten die Jungen und Mädchen in Gruppen eigene Texte für den digitalen historischen Reiseführer der Deutschen Gesellschaft. In der Runde unterhielten sich die Schüler über ihre Eindrücke und weiterführende Fragen. Jennifer Lewandowski beispielsweise möchte mit ihrem Team mehr zur Wende wissen: „Uns würde interessieren, wie es zum Mauerfall kam und warum die DDR einfach so unterging.“

Verlängerung der Mietpreisbremse

Bauminister Pegel: „Bezahlbares Wohnen bleibt zentrales Ziel in unserem Land“

Schwerin – Das Landeskabinett Mecklenburg-Vorpommern hat heute beschlossen, die Wirkung der Mietpreisbremse für die Universitätsstädte Rostock und Greifswald bis zum 30. September 2028 zu verlängern. Hintergrund ist die im Juli 2025 auf Bundesebene beschlossene Verlängerung der gesetzlichen Ermächtigung der Länder, Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt zu bestimmen.

„Die Lage auf den Wohnungsmärkten in Rostock und Greifswald ist weiterhin angespannt. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Deshalb ist es wichtig, die bestehenden Instrumente zur Dämpfung der Mietpreise konsequent weiterzuführen. Die Verlängerung der Mietpreisbremse ist ein wirksamer Beitrag, um Mieterinnen und Mieter kurzfristig vor übermäßigen Preissteigerungen zu schützen“, erklärt Bauminister Christian Pegel.

Mit der neuen Verordnung soll die bisherige Befristung bis zum 31. Dezember 2025 aufgehoben werden. Dadurch bleibt die Mietpreisbremse in den beiden Städten weitere fünf Jahre in Kraft. Bereits mit der Verordnung vom 26. August 2023 hatte die Landesregierung Rostock und Greifswald als Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt bestimmt. Die Regelung trat am 1. Oktober 2023 in Kraft. Auf Grundlage der damaligen Rechtslage war die Befristung bis Ende 2025 erforderlich. Mit der nunmehr erfolgten bundesgesetzlichen Verlängerung bis Ende 2029 kann auch das Land Mecklenburg-Vorpommern die Laufzeit der Regelung anpassen.

„Die Mietpreisbremse ersetzt nicht den Wohnungsneubau – sie ist aber ein notwendiger sozialpolitischer Puffer. Neubauprojekte, Modernisierungen und Förderprogramme brauchen Zeit, bis sie spürbar wirken. Bis dahin müssen wir verhindern, dass Menschen durch überhöhte Wiedervermietungsmieten verdrängt werden“, betont der Minister.

Wohnungsbauoffensive und Bau-Turbo

Parallel setzt das Land weiter auf massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Seit 2017 wurden in Rostock 808 Wohnungen und in Greifswald 356 Wohnungen mit Landes- und Bundesmitteln gefördert. Die Fördermittel wurden in den vergangenen Jahren von 32 auf 127 Millionen Euro jährlich vervierfacht und sollen auch 2026/2027 auf diesem hohen Niveau fortgeführt werden.

Zudem ist am 30. Oktober 2025 der sogenannte Bau-Turbo der Bundesregierung in Kraft getreten. Damit können Gemeinden befristet bis Ende 2030 schneller und unbürokratischer Wohnungsbauvorhaben genehmigen.

„Der Bau-Turbo ist ein echter Fortschritt für den Wohnungsbau. Er ermöglicht schnellere Verfahren, senkt Kosten und gibt den Kommunen neue Möglichkeiten, gezielt Wohnraum zu schaffen – auch mit einem Anteil an Sozialwohnungen“, so Christian Pegel und führt weiter aus:

„Wir wollen, dass Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unabhängig von ihrem Einkommen eine bezahlbare Wohnung finden. Deshalb setzen wir auf drei Säulen: Mietpreisbremse, Förderung des sozialen Wohnungsbaus und Beschleunigung von Bauverfahren. Nur das Zusammenspiel dieser Instrumente wird den Wohnungsmarkt nachhaltig stabilisieren.“

Mit Inkrafttreten der Änderung bleibt die Mietpreisbremse in Rostock und Greifswald bis zum 30. September 2028 bestehen.

Mietpreisbremse für acht Küstenorte in Arbeit

Gleichzeitig hat die Landesregierung heute eine Verordnung zur Mietpreisbremse für gleich acht Küstenorte auf den Weg gebracht. Sie bewirkt bei neuen Mietverträgen, dass die Miete nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Miete liegen darf und schränkt außerdem die Möglichkeiten ein, die Miete bei bestehenden Mietverträgen zu erhöhen (Kappungsgrenze).

„Viele Menschen an unserer Küste haben Angst, dass sie sich ihre Wohnung bald nicht mehr leisten können. Mit der Mietpreisbremse wollen wir ein deutliches Signal setzen: Wohnen darf kein Luxusgut werden – auch nicht in touristischen Regionen. Das ist ein wichtiger Schritt, um unsere Orte lebenswert zu halten – auch für diejenigen, die hier arbeiten, Kinder großziehen und ihren Alltag gestalten. Es ist nur konsequent, die Mietpreisbremse auch auf die touristischen Hotspots auszuweiten. Denn Mecklenburg-Vorpommerns Küsten sollen Heimat bleiben – nicht nur Urlaubsort“, sagt Bauminister Christian Pegel.

Die Kommunen Binz, Graal-Müritz, Heringsdorf, Kühlungsborn, Rerik, Sellin, Zingst und Zinnowitz sollen als Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt bestimmt werden.
Die Landesregierung hatte dazu ein Gutachten bei dem sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut Empirica in Auftrag gegeben. Insgesamt 17 Gemeinden, bei denen aufgrund der touristischen Prägung ein angespannter Wohnungsmarkt anzunehmen ist, wurden anhand eines Kriterienkatalogs untersucht. Diese Kriterien sind ein zum Bundesvergleich deutlich überdurchschnittlicher Mietenanstieg, eine im Bundesvergleich deutlich überdurchschnittliche Mietbelastung sowie ein geringer Leerstand bei großer Nachfrage.

Die Landesverordnung, die nun in die Verbandsanhörung geht, wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 in Kraft treten.

Der Bundestag hat die Mietpreisbremse kürzlich bis Ende 2029 verlängert und damit den rechtlichen Rahmen für die Länder geschaffen. Mecklenburg-Vorpommern möchte von der Verlängerungsmöglichkeit Gebrauch machen, um die Menschen in Rostock und Greifswald weiterhin zu entlasten.

Die Mietpreisbremse sorgt dafür, dass bei einem neuen Mietvertrag die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Ziel ist es, Mieterinnen und Mieter in angespannten Wohnungsmärkten vor überhöhten Mieten zu schützen.

Ausnahmen gelten unter anderem für Neubauten oder umfassend modernisierte Wohnungen, damit Investitionen in neuen Wohnraum weiterhin attraktiv bleiben.

Bewegung für alle – modern, kreativ und unabhängig vom Geldbeutel

Drese würdigt Landessieger der „Sterne des Sports“

Linstow – Der Stralsunder Verein Baltic Dance e.V. ist mit seinem Projekt „Baltic Motion“ diesjähriger Landessieger des Wettbewerbs „Sterne des Sports“. Die Auszeichnungsveranstaltung fand im Beisein von Sportministerin Stefanie Drese am Montagabend in Linstow (Landkreis Rostock) statt.

Der junge, erst im Jahr 2020 gegründete Tanzverein setzt sich leidenschaftlich und erfolgreich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in der Region Spaß an Bewegung finden und Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung erhalten. Die unabhängige Jury überzeugte vor allem, das mit dem Projekt „Baltic Motion“ Begeisterung für Bewegung modern, mitreißend und offen für alle geweckt wird – für eine aktive, kreative und solidarische Jugendkultur.

Ministerin Drese hob besonders den niedrigschwelligen Zugang des Projekts hervor: „Mit Breaking und anderen urbanen Styles werden alle Kinder und Jugendliche angesprochen – unabhängig vom Geldbeutel oder bisherigen Sporterfahrungen. Ich bin begeistert, dass Baltic Dance mit vielfältigen Angeboten Räume schafft, in denen sich die Jugendlichen ausprobieren können und in denen Kreativität und Gemeinschaft zählt und nicht Herkunft oder Status. Das ist mehr als nur Sport, sondern so entsteht Respekt, Teamgeist und ein soziales Miteinander.“

Drese brachte zudem ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro der Verein sich weiter entwickeln kann, um noch mehr Kinder und Jugendlich in der Region anzusprechen und zu motivieren, sich zu bewegen. Baltic Dance e.V. vertritt als Landessieger nunmehr Mecklenburg-Vorpommern bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ auf Bundesebene.

Insgesamt hatten sich vier Sportvereine aus MV als Sieger auf regionaler Ebene für den Landesentscheid „Sterne des Sports“ qualifiziert und wurden vom Landessportbund und Ministerin Drese gewürdigt. Dabei handelt es sich neben Baltic Dance e.V. um die DLRG-Ortsgruppe Laage-Kronskamp für das Projekt: „Baderegeltraining für mehr Sicherheit am und im Wasser“, den Turn- und Sportverein Malchin für das Projekt „Integrative Ballsportanlage“ und der Gesundheitssport Lewitz e.V. für sein Projekt: „TaktVoll“.

„In einer Zeit, in der viel über Ausgrenzung und den Rückzug in den privaten Raum gesprochen wird, zeigen diese herausragenden Projekte exemplarisch die integrative Kraft des Sports für unsere Gesellschaft über alle Alters- und Sozialgruppen hinweg“, betonte Drese in Linstow.

Die „Sterne des Sports“ ist eine Wettbewerbsinitiative des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB) und des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken. Sie hat sich zu Deutschlands bedeutendster Auszeichnung für das gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen über ihr sportliches Angebot hinaus entwickelt.

Die Durchführung des Wettbewerbs erfolgt auf drei Ebenen: auf regionaler Ebene („Bronzeebene“), auf der Ebene der Bundesländer („Silberebene“) und auf Bundesebene („Goldebene“), der höchsten Auszeichnung bei diesem Wettbewerb. Seit 2004 zeichneten entweder der Bundespräsident oder die Bundeskanzlerin bzw. der Bundeskanzler die Gewinner aus.

Eine ganz besondere Rallye in MV

Schwerin – Der Startschuss zur „MV-Rallye mit Bike & Bahn“ ist heute gefallen. Wer im Digitalen Innovationszentrum eine ganz normale Rallye erhofft hatte mit rasanten Fahrten gegen die Zeit auf der Suche nach dem schnellsten Fahrzeug, wurde enttäuscht. Wer ein außergewöhnliches Programm zur Sicherheit von Jugendlichen erwartet hatte für Fahrten mit dem Fahrrad, der Fähre, der Bahn, dem E-Scooter, dem Fernbus, dem Linienbus und dem Pedelec, wurde zufriedengestellt.

Die Auftaktveranstaltung in Schwerin gestalteten Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Ann Christin von Allwörden, Präsidentin der Landesverkehrswacht sowie Partner des Projektes, mit deren Unterstützung das Programm finanziert wurde.

Die „MV-Rallye mit Bike & Bahn“ ist ein E-Learning-Programm für Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen. Bei einer virtuellen Tour reisen sie zusammen mit Tilla und Don, Studierende an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock, von Sassnitz nach Zarrentin quer durch unser schönes Bundesland, die Ostsee “immer im Blick“. Bei mehreren eingestreuten Tests können die Kinder und Jugendlichen ihr frisch erworbenes Wissen zu regionalen Besonderheiten, zu unterschiedlichen Mobilitätsformen und zu Sicherheitsfragen unter Beweis stellen.

Das schulische Lernprogramm kann ohne große Vorbereitung im Unterricht eingesetzt werden, ideal bei Vertretungsstunden sowie beim Distanzunterricht bzw. als Hausaufgabe.

„Mit der MV-Rallye fördern wir die Mobilitätsbildung junger Menschen und zeigen, wie moderne Verkehrserziehung heute aussieht – digital, praxisnah und mit Spaß am Lernen“, sagte Staatssekretärin Ines Jesse. „Mit Erreichen des Teenageralters nutzen Jugendliche – je nach regionalem Angebot – verschiedene Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bus, Bahn oder E-Scooter. Das Programm stärkt das Bewusstsein für sichere, nachhaltige und vernetzte Mobilität und leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilität in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu passt auch unsere Mobilitätsoffensive mit mehr Angeboten mit der Bahn, den Regiobussen und Rufbussen.“

Ann Christin von Allwörden griff den Gedanken auf. „Bei der Nutzung dieser unterschiedlichen Mobilitätsformen muss es immer auch darum gehen, dass die Jugendlichen sicher ihr Ziel erreichen. Was ist wichtig bei Fahrten mit dem Pedelec, der Fähre, dem E-Scooter und beim Warten auf Bus und Bahn?“ All das und noch viel mehr, führte sie weiter aus, werde in dem zeitgemäßen, digitalen Programm der Landesverkehrswacht interessant und spannend in Szene gesetzt, verbunden mit einem kleinen Wettbewerb innerhalb der Klasse. Denn Schülerinnen und Schüler können bei richtiger Beantwortung aller Fragen insgesamt 46 Punkte erwirtschaften.

Bildungsministerin Simone Oldenburg sagt: „Sicherheit im Straßenverkehr beginnt mit fundiertem Wissen und bewusstem Handeln. Das neue E-Learning-Angebot ist für Schülerinnen und Schüler entwickelt worden und passt sich flexibel ihrem Schulalltag an. Die MV-Rallye ist niedrigschwellig dank praxisnaher Inhalte, gibt Orientierung und informiert über Risiken. Wenn junge Menschen sicher unterwegs sind, fördern wir nicht nur ihre Selbständigkeit, sondern auch ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität.“

In Mecklenburg-Vorpommern sind im Jahr 2024 insgesamt 247 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren im Straßenverkehr verunglückt und wurden dabei verletzt, 35 von ihnen schwer. Bei der Mitfahrt im Pkw verunglückten 80, auf Krafträdern drei, mit Fahrrädern 103 und zu Fuß 35 Kinder und Jugendliche. Die Gefahren auf dem Rad werden von dieser Altersgruppe oft unterschätzt. Männliche 10- bis 15-Jährige (71) verunglücken mit dem Rad deutlich häufiger als weibliche (32). Die Erhöhung der Risikokompetenz der Schülerinnen und Schüler für Fahrten mit dem Rad sollte deshalb ein Schwerpunkt der schulischen Unfallprävention sein, außerdem Informationen zur relativ sicheren und umweltverträglichen Mobilität mit Bus und Bahn.

„Sehr gern hat die Provinzial Nord Brandkasse die ‚MV-Rallye mit Bike & Bahn‘ finanziell unterstützt“, informierte Matthias Naumann, Bevollmächtigter Politik und Öffentlichkeitsarbeit des öffentlichen Versicherers. „Das Digitalangebot für Schulen ist neben unserem Engagement in der vorschulischen Verkehrserziehung und der schulischen Radfahrausbildung ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und mehr Verkehrsprävention in Mecklenburg-Vorpommern.“

Das E-Learning-Programm für zwei zusammenhängende Unterrichtsstunden kann von Lehrkräften im Lernmana­gementsystem „it`s learning“ unter der Aufgabensammlung edupool abgerufen werden. Begleitet wird es von einem Informationsvideo für Pädagoginnen und Pädagogen. Auch auf der Website der Landesverkehrswacht kann das Unter­richtsprogramm aufgerufen und bearbeitet werden. https://www.verkehrswacht-mv.de/angebote/schule/mv-rallye-mit-bike-und-bahn