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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Aktueller Stand Corona-Infektionen in MV

99 Personen mussten/müssen im Krankenhaus behandelt werden, 17 davon auf einer Intensivstation.

Aus dem Pflegeheim Tutow im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist ein weiterer Bewohner im Krankenhaus verstorben. Der 80-Jährige hatte schwere Vorerkrankungen. Insgesamt gab es bislang 19 Sterbefälle in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Infektion, die aus der Hansestadt Rostock gemeldet wurde, betrifft eine Mitarbeiterin aus einem ambulanten medizinischen Bereich. Sie befindet sich in häuslicher Isolation. Alle Beschäftigten der Einrichtung wurden abgestrichen. Die Einrichtung hat aus eigener Initiative für zwei Tage geschlossen. Das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock hat die erforderlichen Hygienemaßnahmen und die Nachverfolgung der Kontaktpersonen veranlasst.

Bei dem heute aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald gemeldeten Fall handelt es sich nicht um eine Neuerkrankung. Zu Beginn der Meldungen der Corona-Infektionen im März war dieser Fall zunächst einer anderen Krankheitskategorie zugeordnet worden. Dieser Fehler wurde jetzt behoben.

In den Laboren in MV, die auch alle Corona-Tests aus den Abstrichzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten auswerten, wurden insgesamt bislang fast 34.000 Corona-Tests analysiert.

Ein Schema des Robert Koch-Instituts soll Schätzungen zur Zahl der genesenen Personen ermöglichen. Danach sind 579 der positiv getesteten Menschen (ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer) in MV von einer COVID-19-Erkrankung genesen.

Auszubildende können überbetriebliche Lehrgänge in komprimierter Form absolvieren

Schwerin – Auszubildende können ihre überbetrieblichen Lehrgänge in komprimierter Form absolvieren, wenn die Situation es wieder zulässt. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und der Fondsverwaltung des Europäischen Sozialfonds (ESF) regelt den Wiederstart der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen.

„Die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus haben die Durchführung von Lehrgängen zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Handwerk von Auszubildenden durch die Schließung der Bildungszentren unmöglich gemacht. Die Auszubildenden sollen nach der Krise schnell wieder die überbetriebliche Ausbildung aufnehmen können“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin am Montag.

Den Handwerkskammern und ihren Partnern wird es ermöglicht, Lehrgangsinhalte in komprimierter Weise durchzuführen und von der Lehrgangskontinuität abzuweichen. Die Vereinfachungen gelten für das Nachholen der ab dem 1. März 2020 ausgefallenen Unterweisungstage in den Lehrgängen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung.

Diese Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag, die Stabilisierung des Ausbildungsangebots im Handwerk. „Dabei ist es mir vor allem wichtig, dass Lehrinhalte nicht verloren gehen und die Auszubildenden die Sicherheit haben, für ihr anschließendes Berufsleben fit zu sein“, so Martin. „Die überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen sind einer der wichtigen Bausteine für die herausragende Berufsausbildung in Deutschland. Wir brauchen auch künftig hoch qualifizierte Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Deshalb dürfen die jetzigen Auszubildenden durch die Corona-Krise keinen Nachteil erleiden.“

Hilfeangebote für Opfer häuslicher Gewalt

Schwerin – Kontaktbeschränkungen und Existenzängste infolge der Corona-Krise belasten Familien und Partnerschaften – in dieser Ausnahmesituation können Konflikte und häusliche Gewalt zunehmen.

„Das eigene Zuhause ist leider nicht für alle ein sicherer Ort,“ verdeutlicht Gleichstellungsministerin Stefanie Drese. Deshalb informiert das Sozialministerium verstärkt über Beratungs- und Hilfsangebote für Opfer von häuslicher Gewalt. „Durch verschiedene bundes- und landesweite Initiativen wollen wir Betroffene auf alternativen Wegen außerhalb der eigenen vier Wände erreichen und Anlaufstellen aufzeigen“, so Drese.

So unterstützt Mecklenburg-Vorpommern die bundesweite Aktion „Zuhause nicht sicher?“, die über Hilfeangebote für Betroffene von häuslicher Gewalt in den großen Einzelhandelsketten informiert. Bundesweit werden in etwa 26.000 Supermärkten Plakate im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen an den Schwarzen Brettern aufgehängt. Auch auf der Rückseite vieler Kassenzettel finden sich Informationen über Angebote.

„Im Zentrum steht dabei das Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘. Unter der bundeseinheitlichen Nummer 08000 116 016 sind telefonische Beratungen jeden Tag rund um die Uhr in Deutsch und 17 Fremdsprachen möglich“, betont Drese. Weiterführende Informationen, Hilfeangebote sowie ausdruckbare Poster-Vorlagen und Infoblätter gibt es im Internet unter www.staerker-als-gewalt.de.

Darüber hinaus weitet auch das Netzwerk „Hilfe bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“ in Mecklenburg-Vorpommern sein Informationsangebot aus. Hierbei steht die plakative Vermittlung der Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort im Mittelpunkt. Drese: „Durch Aushänge in Hausfluren, in Apotheken oder kleinen Läden sollen neben Betroffenen auch Nachbarn oder Bekannte sensibilisiert und örtliche Beratungs- und Hilfsangebote direkt aufgezeigt werden.“

Auf der Homepage der Landeskoordinierungsstelle www.cora-mv.de/ sind die Adressen und Telefonnummern der Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern aufgelistet, die Hilfe für Betroffene häuslicher und sexualisierter Gewalt anbieten.

Schwesig: Solidarisch ist man nicht alleine

Schwerin – Unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht alleine“ feiern die Gewerkschaften heute bundesweit den 1. Mai, allerdings ohne Kundgebungen und Großveranstaltungen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die sonst üblicherweise an einer der Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern teilnimmt, übermittelte in diesem Jahr ihre Grüße in einer Videobotschaft.

„Das Motto ist in diesem Jahr wichtiger denn je. Solidarisch ist man nicht alleine. Auch wenn wir heute nicht zusammen kämpfen und demonstrieren können: Wir denken aneinander, wir sind zusammen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leiden unter der Corona-Krise“, sagte Schwesig weiter. Viele seien in Kurzarbeit oder hätten Probleme, Familie und Beruf miteinander zu verbinden, weil die Kitas weitgehend geschlossen sind. „Deshalb ist es wichtig, gerade jetzt solidarisch zu sein.“

Die Landesregierung unterstütze die Unternehmen und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Krise. Die Ministerpräsidentin verwies auf den MV-Schutzfonds in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. „Unser Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern“, betonte die Regierungschefin. Auf Bundesebene sei die Landesregierung für Familien und ein höheres Kurzarbeitergeld eingetreten.

„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam gut durch die Corona-Krise kommen“, sagte Schwesig zum Abschluss ihrer Botschaft. Dann könne im nächsten Jahr wieder am 1. Mai demonstriert werden.

Lockerungen für polnische Berufspendler

Schwerin – Die polnische Regierung hat am gestrigen Tag angekündigt, die Corona-Regeln für polnische Berufspendler zu lockern. Ab dem 4. Mai müssen Berufspendlerinnen und Berufspendler, die von der Arbeit in Deutschland zurückkehren, nicht mehr automatisch für 14 Tage in Quarantäne gehen.

„Diese Nachricht ist ein hervorragendes Signal an die Menschen, die täglich zwischen Heim und Arbeitsstätte über die Grenze pendeln. Wir danken den vielen Menschen, die sich vor Ort dafür engagiert und sich für eine Lockerung eingesetzt haben. Das ist ein Beleg für die engen deutsch-polnischen Beziehungen und wichtiger Rückenwind für die Metropolregion Stettin“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär heute auf einer Versammlung am Grenzübergang Linken.

Leider seien medizinische Berufe von dieser Lockerung bisher ausgenommen. „Hier setzen wir uns ebenfalls für eine zeitnahe Lösung ein und danken den polnischen Arbeitskräften, die hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ihre Arbeit machen, für ihren großartigen Einsatz.“ Die Landesregierung habe am gestrigen Tag die Unterstützung für polnische Berufspendlerinnen und Berufspendler bis zum 13. Mai verlängert. „Wir stehen weiter an der Seite der polnischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Landesregierung befinde sich seit Wochen in einem engen Austausch mit dem Auswärtigen Amt, dem polnischen Botschafter, den Marschällen der Wojewodschaften Westpommern und Pommern und dem Stettiner Stadtpräsidenten. „Wir alle hoffen, dass wir an der deutsch-polnischen Grenze möglichst bald wieder zur Normalität zurückkehren können. Es ist aber klar, dass dies von der weiteren Corona-Entwicklung abhängt“, so Dahlemann.