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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Bewältigung der Corona-Krise

Schwerin – Am Donnerstag sind die Beschlüsse der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs im Kabinett in Mecklenburg-Vorpommern diskutiert worden. „Wir gehen bei allen Maßnahmen im Land den Spagat zwischen einer langsamen und schrittweisen Lockerung sowie einer weiteren Eindämmung der Coronainfektionen. Es geht bei allen Schritten auch darum, das bisher Erreichte nicht zu gefährden. Es gilt weiter konsequent, die Hygienevorschriften und auch den Abstand weiter einzuhalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag. „Mit der geplanten Öffnung von Läden im Einzelhandel bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche ist ein erster wichtiger Schritt zur Belebung in den verschiedenen Orten getan. Die Situation ist für einzelne Branchen verbessert worden, für die Wirtschaft im Land reicht dies noch nicht aus.“

Wirtschaftsminister Glawe machte darüber hinaus deutlich, dass mit den bisherigen Ergebnissen die Situation für den Tourismus nicht zufriedenstellend ist. „Der Tourismus ist wie beispielsweise die Gesundheitswirtschaft, Handel, Handwerk und das produzierende Gewerbe eine strukturbestimmende Branche. Die Corona-Pandemie trifft die Branche ins Herz. Die Unternehmen brauchen eine Perspektive. Es geht dabei um einen klaren Fahrplan, um allmählich ins Laufen zu kommen. Hier werden wir uns mit der Branche in der kommenden Woche zusammensetzen, um im Mai nach Möglichkeit erste Lockerungen zu erreichen. Entscheidend ist dabei auch der weitere Verlauf der Pandemie“, so Glawe weiter. Insgesamt arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern über 131.200 Beschäftigte in Tourismus- oder tourismusnahen Unternehmen.

Aktuell gibt es im Rahmen der Soforthilfe 15.112 bewilligte und zur Zahlung angewiesene Anträge durch das Landesförderinstitut (Stand: Mittwoch-Abend, 15. April 2020). Ausgezahlt wurden 158,2 Millionen Euro. Es handelt sich um nicht-rückzahlbare Zuschüsse. „Ein großer Teil der Anträge ist seit dem Start vor drei Wochen ausgezahlt. Das sind bis heute im Durchschnitt über 5.000 Anträge pro Woche. Das Landesförderinstitut arbeitet mit Hochdruck weiter an der Bewilligung. Die Soforthilfe ist direkte Unterstützung, die bei den Unternehmen ankommt“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Circa 34.280 Anträge sind beim Landesförderinstitut eingegangen. Aktuell wurde das Antragsformular beim Landesförderinstitut 174.000 Mal heruntergeladen.

Gesundheitsminister Glawe plädiert darüber hinaus für die Einführung von flächendeckenden Abstrichtests zu Corona-Infektionen in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegeteams. „Gerade die Einrichtungen für Senioren sind besonders gefährdet. Deshalb brauchen wir hier entsprechende Klarheit beim Personal und auch bei den Bewohnern. Der Schutz vor einer Infektion steht an erster Stelle“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend. „Wenn es möglich ist, könnten in diesem Zusammenhang auch Anti-Köper-Tests vor Ort gemacht werden. Diese helfen, Anzeichen einer überstandenen Infektion im Blut zu finden.“

Kita-Notfallbetreuung

Schwerin – Die Zahlen der Kinder in der Notfallbetreuung in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege des Landes sind leicht von 3,60 Prozent am 7. April auf 4,09 Prozent in dieser Woche gestiegen. Von insgesamt rund 111.500 Kindern in Krippe, Kita, Hort und Kindertagespflege waren zum Stichtag 14. April 4.612 Kinder in der Notfallbetreuung. Dies sind gegenüber der Woche vor Ostern 561 Kinder mehr.

„Der Anteil der Kinder in der Kita-Notfallbetreuung ist damit stabil“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese mit Blick auf die Zahlen in den vergangenen Wochen. Der Anstieg spiegelt nach Angaben von Drese die in der Woche vor Ostern neu eingeführte Härtefallregelung zu den humanmedizinischen Gesundheits- und Pflegeberufen wider. Danach ist es für eine Inanspruchnahme der Notfallbetreuung ausreichend, wenn ein Elternteil in diesen Berufen tätig ist und keine andere Möglichkeit der Kinderbetreuung besteht. Drese: „Auf dieser Basis können wir nach meiner Einschätzung in den nächsten Wochen die Notfallbetreuung weiter ausdehnen“, betonte die Ministerin.

Nach Ansicht von Drese sind die stabilen Zahlen der Kinder in der Notfallbetreuung das Ergebnis des Engagements vieler Beteiligter. „Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter sowie der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen sowie auch allen Eltern, die die Betreuung ihrer Kinder weitgehend selbst gewährleisten“, so Drese.

Die Ministerin hob zudem hervor, dass in den Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen bisher keine Corona-Infektion aufgetreten ist. Drese: „Dies zeigt, dass die Maßnahmen der Jugendämter und der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen gemeinsam mit den Gesundheitsämtern bisher erfolgreich waren. Das ist ein sehr erfreuliches Zwischenfazit.“

Covid-19-Patienten aus Großbritannien

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe hat in einem Telefonat mit der Deutschen Botschaft in Großbritannien die Aufnahme britischer Covid-19-Patienten angeboten. „Die schwierige Lage in Großbritannien ist uns sehr bewusst, deshalb möchten wir konkret unterstützen. Wir können einen solidarischen Beitrag in diesen schweren Stunden leisten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Bis zu sechs Patienten könnten am Klinikum der Universitätsmedizin Rostock, der Universitätsmedizin Greifswald sowie im Helios Klinikum Schwerin untergebracht werden.

Nach aktuellem Datenstand gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 529 intensivmedizinische Betten mit Beatmungsmöglichkeit. Darüber hinaus sind die Krankenhäuser in der Lage, mit den derzeit vorhandenen Geräten weitere 127 Beatmungsplätze einzurichten. Gegenwärtig wird ein Patient aufgrund einer Corona-Infektion intensivmedizinisch beatmet. „Wir sind mit der bisherigen Anzahl an Beatmungskapazitäten gut aufgestellt. Sollte es die Situation erfordern, können wir Patienten aufnehmen“, so Gesundheitsminister Glawe weiter.

In den vergangenen Wochen hat Gesundheitsminister Glawe über die Deutsche Botschaft in Frankreich und Italien entsprechende Angebote zur Aufnahme von Patienten in Mecklenburg-Vorpommern gemacht. „Bislang hat davon noch kein Land Gebrauch gemacht. Das hat teilweise auch mit einer langsamer wachsenden Zahl an Neuinfektionen zu tun“, sagte Glawe.

Aktuell gibt es im Rahmen der Soforthilfe 12.778 bewilligte und zur Zahlung angewiesene Anträge durch das Landesförderinstitut (Stand: Samstagabend, 11. April 2020). „Mehr als ein Drittel der bislang eingereichten Anträge sind bereits ausgezahlt. Es werden weniger Anträge eingereicht und immer mehr Anträge bearbeitet“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe. Circa 34.250 Anträge sind beim Landesförderinstitut eingegangen. Ausgezahlt wurden 135,8 Millionen Euro. Es handelt sich um nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Aktuell wurde das Antragsformular 172.000 heruntergeladen.