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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Der Arbeitsmarkt im Februar 2020

Nürnberg – „Am Arbeitsmarkt zeigen sich weiterhin Spuren der konjunkturellen Schwäche. Insgesamt ist er aber stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Februar – auch begünstigt von der milden Witterung – saisonbereinigt gesunken.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar: -30.000 auf 2.396.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +23.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,3 Prozent

Die Arbeitslosenzahl ist von Januar auf Februar vergleichsweise kräftig um 30.000 auf 2.396.000 gesunken, was auch auf den milden Winter zurückzuführen ist. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den Februar ein leichter Rückgang von 10.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 23.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Januar bei 5,3 Prozent und hat sich auch im Vergleich zum Februar des vorigen Jahres nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,4 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, hat sich saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 10.000 verringert. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Februar 2020 bei 3.337.000 Personen. Das waren 25.000 mehr als vor einem Jahr.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gestiegen, allerdings mit geringeren Zuwächsen als im vergangenen Jahr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 18.000 erhöht. Mit 45,08 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 241.000 höher aus. Das Plus beruht weit überwiegend auf dem Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 474.000 gestiegen. Insgesamt waren im Dezember nach hochgerechneten Angaben der BA 33,76 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Saisonbereinigt ergibt sich von November auf Dezember ein Anstieg um 59.000.

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bleibt im langjährigen Vergleich hoch, gibt im Vorjahresvergleich aber weiter deutlich nach. Im Februar waren 690.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 94.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 4.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im Februar 2020 um 2 auf 116 Punkte. Er liegt damit 17 Punkte unter dem Vorjahreswert.

885.000 Personen erhielten im Februar 2020 Arbeitslosengeld, 50.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 3.754.000. Gegenüber Februar 2019 war dies ein Rückgang von 254.000 Personen. 6,9 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2019 bis Februar 2020 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 334.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 23.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 424.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 23.000 weniger als vor einem Jahr. Der Ausbildungsmarkt ist im Februar aber noch sehr stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung zu früh.

Handwerk startet Ausbildungsoffensive

Rostock – Bildungsministerin Bettina Martin und Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern haben rund 400 Schülerinnen und Schüler von Regionalen Schulen zum „Tag der Zukunft“ im Handwerkerbildungszentrum (HBZ) in Rostock begrüßt.

Die Jugendlichen der 5.-10. Klassen konnten sich einen Tag lang in den modern ausgestatteten Werkstätten des HBZ unter fachlicher Anleitung handwerklich ausprobieren. Ob Reifenwechsel und Lichteinstellung im Kfz-Handwerk, das Herstellen von Namensschildern bei den Malern und Lackierern bzw. das Modellieren von Marzipanrosen bei den Konditoren, in insgesamt 12 Gewerken und 70 Workshops haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit zum Testen der eigenen Fertigkeiten genutzt. Auch regionale Handwerksbetriebe präsentierten sich mit ihren vielfältigen Ausbildungsangeboten und Schnupperpraktika den Schülern und Schülerinnen.

„Eine gute Ausbildung im Handwerk bietet Jugendlichen hervorragende Berufsperspektiven für ihre Zukunft. Dass Schülerinnen und Schüler in die Praxis hineinschnuppern und konkret erleben können, welche Handwerksberufe es in Mecklenburg-Vorpommern gibt, ist eine tolle Chance. Am Tag der Zukunft wird heute sehr deutlich, dass es für den beruflichen Erfolg nicht immer ein Studium sein muss“, erklärte Bildungsministerin Bettina Martin.

„Der Tag der Zukunft soll deutlich machen, dass das Handwerk für Jugendliche viele spannende Berufsperspektiven bietet. Es ist modern und nutzt bereits heute digitale Werkzeuge und Technologien in der Ausbildung und bei den Kunden vor Ort“, betonte Präsident Axel Hochschild. Besonders nachgefragt waren deshalb u.a. das VR-Schweißen, VR-Airbrush oder 3D-Drucker.

Um das Handwerk mit seinen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in 130 Berufen noch näher an die Schülerinnen und Schüler zu bringen und die Chancen der dualen Ausbildung zu verdeutlichen, haben Ministerin Bettina Martin, Präsident Axel Hochschild und Ute Schütt, Stifterin der Schütt-Stiftung, am „Tag der Zukunft“ das Projekt „Handwerk macht Schule – Werkstatt der Generationen“ gestartet Bildungsministerin Bettina Martin hat die Schirmherrschaft übernommen.

„Ich freue mich über die Zusammenarbeit, weil das Projekt Jugendlichen schon während der Schulzeit Wege ins Handwerk ebnet und ihnen damit aufzeigt, welche Berufe ihnen offenstehen. Außerdem trägt es dazu bei, im ländlichen Raum Strukturen zu schaffen, die den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern. Das ist eine gute Sache.“

Der gemeinsame Projektstart findet in der Kooperationsschule Regionale Schule „Heinrich Schliemann“ in Möllenhagen statt. Präsident Hochschild betonte, dass die Verknüpfung mit lebensnahen Bildungsinhalten und die Wissensvermittlung zwischen den Generationen wichtige Ziele dieses Projektes seien. Somit werde auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten die Berufsorientierung und der Ausbildungseinstieg erleichtert.

In der Schule werden erfahrene Handwerksmeister zusammen mit hiesigen Handwerksbetrieben und den Jugendlichen handwerklich arbeiten und dabei beispielsweise zur Renovierung der Unterrichtsräume bzw. mit dem Bau von Kleinmöbeln oder eines Abfallsystems zur Ausstattung der Schulen beitragen. Nach dem Motto der Imagekampagne des bundesweiten Handwerks „Wir wissen, was wir tun“, erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur den Praxisbezug zum Handwerk, sondern erlernen zugleich soziale Kompetenzen in der Teamarbeit.

Das Handwerk ist eine tragende Säule der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 90 Prozent der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern können dem gewerblichen Mittelstand und den über 90 unterschiedlichen Gewerken des Handwerks zugeordnet werden. Derzeit sind über 20.200 Betriebe mit über 112.000 und ca. 5.000 Auszubildenden bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese Unternehmen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 9 Mrd. Euro.

Fachlicher Nachwuchs wird im Handwerk aufgrund der demografischen Entwicklung dringend gesucht. Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern werden derzeit 590 freie Lehrstellen angeboten. Die kostenfreie LehrstellenApp und die Ausbildungsberater der HWK unterstützen bei der Berufsorientierung.

Dialogtour „Zukunft des Wohnens“ startet

Schwerin – Christian Pegel gibt am Mittwoch, 4. März 2020, den Startschuss für eine landesweite Dialogtour zur „Zukunft des Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern“: In Greifswald als erstem von zehn Veranstaltungsorten diskutiert er mit jenen, die dort wohnen, und jenen, die Einfluss auf die Entwicklung des Wohnens nehmen können, über ein Modellprojekt für die Plattenbaugebiete Schönwalde I und II.

„Dieses Modellprojekt hat die Stadtverwaltung entwickelt als Reaktion auf die Studien des Sozialwissenschaftlers Prof. Marcel Helbig, der am 4. März dabei sein wird. Sie zeigen, dass auch und gerade in den großen Städten in M-V sowie in den Tourismuszentren die soziale Durchmischung abnimmt. Gutverdiener konzentrieren sich in den einen Quartieren, die daraufhin oft für niedrigere Einkommen nicht mehr erschwinglich sind. Diejenigen, die mit ihrem Einkommen sehr viel genauer rechnen müssen, finden sich verstärkt in anderen Stadtteilen“, erläutert Christian Pegel diese Entwicklung, die nicht nur Mecklenburg-Vorpommern betrifft: „Wir kennen diesen Kreislauf seit langem aus großen Städten, insbesondere München, Hamburg und Berlin. Dass Schwerin, Greifswald, Rostock und zunehmend Tourismus-Hotspots wie Kühlungsborn und Usedom ebenfalls davon betroffen sind, hat uns in der Intensität durchaus überrascht. Wir wollen das nicht hinnehmen, sondern im Dialog mit den Betroffenen und denen, die auf die Entwicklung des Wohnens Einfluss nehmen können, über unsere bisherigen Anstrengungen hinaus spezifische Maßnahmen gerade gegen diese Entmischungsprozesse erarbeiten.“

Im Rahmen der Aktivitäten seit der Wende seien allein ca. 37,8 Millionen Euro Städtebaufördermittel nur in Greifswalds Plattenbaugebieten zum Einsatz gekommen. Landesweit kommen 78,1 Millionen Euro Landesmittel seit 1991 für die Wohnraumförderung dazu.

„Das Land fördert zudem seit 2017 wieder verstärkt den sozialen Wohnungsbau vor allem auch in begehrten Lagen. In Greifswald wurden so bereits Zuschüsse für den Neubau von 145 mietpreis- und belegungsgebundenen Mietwohnungen bewilligt“, sagt Pegel und fügt hinzu: „Aber Prof. Helbigs Studienergebnisse zeigen, dass wir unsere Anstrengungen breiter aufstellen müssen und allein der Neubau nicht alle Herausforderungen löst. Das Modellprojekt für Schönwalde, über das wir am 4. März diskutieren, zeigt viel versprechende Ansätze.“

Dazu zählt, dass bewusst einzelne Stadtteile aufgewertet werden durch gute Schulen, Freizeitangebote für Jung und Alt, aber auch eine gute Verkehrsanbindung, gut bezahlte Jobs und den Bau neuer Wohnungen für Nutzer mit ganz unterschiedlich großen Geldbeuteln. „Der Wohnungsmangel in beispielsweise Innenstadtlagen führt auch dazu, dass diese Alternativen suchen. Es gibt bereits Beispiele bei uns im Land, die zeigen, dass dies auch neu gebaute hochwertige Wohnungen außerhalb der direkten Innenstadtlage und damit häufig in Plattenbaugebieten sein können, wenn das Umfeld stimmt“, sagt Christian Pegel. Das Konzept für Schönwalde sieht genau das vor, aber auch den Umbau von Plattenbauwohnungen zu Maisonette-Wohnungen mit Terrassen, Mieter- und Gemeinschaftsgärten, Cafés, Liegewiesen, Filialen von Musikschule und Stadtbibliothek und vieles mehr.

„Wir wollen bei der Dialogtour mit Bürgern, Stadtplanern, Wohnungsunternehmen und Politikern darüber reden, wie sich das umsetzen lässt. Und ob und wie sich konkrete Maßnahmen etwa aus dem Greifswalder Modellprojekt auf andere Regionen übertragen lassen“, so Christian Pegel.

Die öffentliche Dialogtour „Zukunft des Wohnens“ startet am 4. März 2020 um 17 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr) in der Erwin-Fischer-Schule, Einsteinstraße 6. Es moderiert Jörg Klingohr. Um Anmeldung bis 01.03.2020 per E-Mail an dialogtour-wohnen@em.mv-regierung.de wird gebeten.

Intelligente Messsysteme halten Einzug

Erste Haushaltskunden im Gebiet der WEMAG Netz GmbH bekommen Smart Meter

Schwerin – Die ersten Messstellen im Versorgungsgebiet der WEMAG Netz GmbH werden ab sofort mit intelligenten Messsystemen (Smart Meter) ausgerüstet. Sie bestehen aus einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway, und mindestens einer modernen Messeinrichtung zur Erfassung der elektrischen Energie. Der Auftrag dafür ging an die e.dat GmbH, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der WEMAG.

Die ersten intelligenten Messsysteme wurden im Amt Stralendorf sowie in der Kindertagesstätte in Wittenförden installiert und in Betrieb genommen.

„Das neue Gerät sendet verschlüsselt einen Messwert pro Monat an den Messstellenbetreiber, die WEMAG Netz GmbH. Damit entfällt künftig die Ablesung des Zählerstandes durch einen Dienstleister beziehungsweise durch den Kunden“, erläutert Detlef Repper, Abteilungsleiter Messservice der e.dat GmbH.

Später sollen die Smart Meter weitere Funktionen erhalten, wie zum Beispiel die Visualisierung des eigenen Stromverbrauchs, die Wahlmöglichkeit von Stromtarifen sowie die Steuerung und Schaltung von Verbrauchs- und Einspeiseanlagen. Die intelligenten Messsysteme erfassen Daten detaillierter und bieten mehr Transparenz als die analogen Zähler. Sie helfen, Strom zu sparen und die Energieeffizienz zu steigern. Zukünftig werden sie auch Zähler für Gas, Wasser oder Wärme einbinden können. Zudem sind sie als gesicherte Kommunikationsplattform für Smart-Home-Anwendungen nutzbar.

Die WEMAG Netz GmbH ist als grundzuständiger Messstellenbetreiber vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik verpflichtet worden, die Markteinführung für intelligente Messsysteme, den sogenannten Rollout, durchzuführen. Begonnen wird bei Endverbrauchern mit Messstellen in der Niederspannung und einem Jahresstromverbrauch von 6.000 kWh bis höchstens 100.000 kWh. Für diese Gruppe gilt eine Einbauverpflichtung. „Wir konzentrieren uns zunächst auf größere Ortschaften wie Sternberg und Bützow“, kündigt Detlef Repper an, der das Projekt seit 2016 leitet.

Der Rollout-Plan der WEMAG Netz GmbH sieht vor, dass noch in diesem Jahr die ersten 300 intelligenten Messsysteme bei Anschlussnutzern eingebaut werden. In den beiden darauffolgenden Jahren sollen rund 1.000 weitere Systeme in Betrieb gehen. Bis 2028 ist geplant, 95 Prozent der Messstellen mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 kWh und 100.000 kWh im Gebiet der WEMAG Netz GmbH mit einem Smart Meter auszustatten.

Die Kunden werden mindestens drei Monate vor dem geplanten Einbau schriftlich von der WEMAG Netz GmbH informiert. Ein weiteres Schreiben zum genauen Zeitpunkt des Einbaus erhalten die Kunden mindestens zwei Wochen vorher.

„Kinder, malt eure Träume!“

Bilder von Mädchen und Jungen aus dem Nordirak im Stadthaus zu sehen

Schwerin – „Kinder, malt eure Träume!“: So lautete die Aufgabe im Kunstunterricht des Waisenhauses „Harman“ im Nordirak, einer Region, in der durch Krieg, Flucht und Terror Tausende Familien Unsagbares erlitten.

Die von den Mädchen und Jungen gemalten Bilder werden ab dem 24. Februar im Stadthaus erstmals in Schwerin der Öffentlichkeit präsentiert. Eröffnet wird die Ausstellung an diesem Tag um 10 Uhr im Raum E 070 durch Oberbürgermeister Rico Badenschier und den Vorstandsvorsitzenden Paruar Bako, Gründer des Vereins „Our Bridge e. V.“ aus Oldenburg, der seit mehr als fünf Jahren an einer Brücke von Deutschland nach Khanke im Nordirak baut.

Mit Patenschaften für Waisenkinder, dem Bau eines Waisenhauses – mittlerweile inklusive Schulunterricht – sowie Hilfspaketen sind Vereinsmitglieder und Helfende vor Ort im Einsatz, um Waisenkindern und Witwen das Überleben zu sichern.

„Wir wollen, dass die Menschen die Bilder der Kinder aus dem Nordirak sehen und damit auf das Engagement des Vereins und das Schicksal der vielen Menschen, die nicht den Weg nach Europa einschlagen, aufmerksam machen“, sagt die Leiterin der städtischen Fachstelle Integration Maren Jakobi, die die Ausstellung gemeinsam mit ihren Mitarbeiter*innen ermöglicht hat. Die Bilder sind noch bis Anfang April im Stadthaus zu den Öffnungszeiten zu sehen.

In Absprache mit dem Verein Our Bridge e. V. besteht die Möglichkeit, die Ausstellung wandern zu lassen.

Arbeit und Gesundheit in MV

Schwerin – Digitale Veränderung, Flexibilität, Mobilität – die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden im Land stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Durch ein gezieltes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) können Unternehmen dazu beitragen, dass diese Herausforderungen nicht zu gesundheitlichen Problemen bei den Mitarbeitenden führen. Um ihnen den Einstieg in das BGM zu erleichtern, gründeten die Krankenkassen im Land eine gemeinsame Koordinierungsstelle für die Betriebliche Gesundheitsförderung. Hier findet man einen leichten Zugang zu den Unterstützungsangeboten aller Krankenkassen, der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Ziel ist es, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen besser zu erreichen und für die betriebliche Gesundheitsförderung zu mobilisieren.

Das neueste Serviceangebot der BGF-Koordinierungsstelle ist der Bericht „Arbeit und Gesundheit in MV“. Der Report analysiert die gesundheitliche Situation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land. Er gibt mit seinen Analysen einen detaillierten Überblick über Häufigkeit und Ursachen von Krankschreibungen, Berentungen wegen Erwerbsminderung sowie Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten der erwerbstätigen Bevölkerung sowie in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Der Bericht ist damit eine praktische Grundlage für die Planung, Durchführung und Überprüfung von zielgerichteten Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten hierzulande. Im Report sind die Daten der gesetzlichen Krankenkassen sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und der Deutschen Rentenversicherung erfasst.

„Viele Menschen verbringen große Teile ihrer Lebenszeit im Betrieb. Die Arbeit und vor allem die Arbeitsbedingungen haben deshalb neben der persönlichen Lebensführung einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit. Neben dem Fokus auf die körperliche Gesundheit sind auch das Wohlbefinden und insbesondere die psychische Gesundheit der Beschäftigten in der Ausrichtung der Arbeitswelt zu berücksichtigen. Um den Gesundheitsschutz aller Mitarbeitenden zielgerichtet und bestmöglich zu gewährleisten, ist es notwendig, Ausmaß und Ursachen von Erkrankungen zu kennen. Dieser erstmals vorliegende gemeinsame Gesundheitsbericht der Sozialversicherungsträger gibt ein umfassendes und differenziertes Bild zur gesundheitlichen Situation der Erwerbstätigen im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Insgesamt ist der Krankenstand bei Arbeitnehmern im Land in den vergangenen drei Jahren leicht von 6,0 Prozent im Jahr 2016 auf 6,3 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Für jeden Erwerbstätigen ergibt sich dabei in 2018 eine durchschnittliche Fehlzeit von 22,9 Tagen. Hochgerechnet auf die 618.000 Erwerbstätigen im Land entspricht dies 14,2 Millionen Arbeitstagen, die im Jahr 2018 durch Arbeitsunfähigkeit verloren gegangen sind. Gemessen an den durchschnittlichen Bruttolöhnen und Gehältern je Arbeitnehmer in MV ist damit in Mecklenburg-Vorpommern allein durch krankheitsbedingte Fehltage ein Produktionsausfall in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr entstanden.

Sehr hohe Krankenstände über dem Landesdurchschnitt von Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen die Branchen „Heime“ (insbesondere stationäre Pflegeeinrichtungen), „Öffentliche Verwaltung“ sowie das „Sozialwesen“ (darunter insbesondere ambulante Pflegedienste sowie Tagesbetreuung von Senioren und Kindern). Sie zählen zu den zehn beschäftigungsstärksten Branchen im Land Mecklenburg-Vorpommern.

Die meisten Fehltage werden in Mecklenburg-Vorpommern von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht. Konkret sind es die Rückenschmerzen, die hier im Vordergrund stehen. Muskel-Skelett-Erkrankungen nehmen sehr deutlich mit dem Alter zu, höhere Altersgruppen sind besonders betroffen. Auch bei den Zugängen zur Erwerbsminderungsrente spielen Muskel-Skelett-Erkrankungen eine große Rolle. Dies gilt in noch stärkerem Maß für psychische Störungen. Sie sind nach wie vor die häufigste Ursache für Frühberentungen in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen zählen psychische Erkrankungen zu den wichtigsten Krankheitsbildern, da eine Krankschreibung mit dieser Ursache häufig mit langen Ausfallzeiten verbunden ist. Die Prävention psychischer Erkrankungen sowie von Muskel-Skelett-Erkrankungen stellt daher für die Arbeitswelt eine zentrale Herausforderung dar.

Ehrenamt gewürdigt

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese eröffnete am heute die diesjährige Auflage der EhrenamtsMessen in Mecklenburg-Vorpommern. „Ich bin überzeugt davon, dass die EhrenamtMessen ihren ganz speziellen Anteil am hohen bürgerschaftlichen Engagement in unserem Land haben“, sagte Drese bei der Auftaktveranstaltung in Schwerin.

In Mecklenburg-Vorpommern engagieren sich nach Ergebnissen des Freiwilligensurvey etwa 43 Prozent der ab 14-jährigen Bevölkerung bürgerschaftlich. Das ist unter den ostdeutschen Ländern der Spitzenwert.

Drese hob hervor, dass durch die Messen an sechs Standorten im gesamten Land das ehrenamtliche Engagement stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird. „Vereine, Initiativen und Projekte können ihre vielfältigen Leistungen präsentieren und bekannter machen. Wir hoffen, dass es dabei gelingt, möglichst viele Menschen zu gewinnen, selbst ehrenamtlich aktiv zu werden“, so die Ministerin.

Drese: „Für viele Engagierte ist ihr Engagement etwas ganz Selbstverständliches. Sie leisten mit ihrem persönlichen Engagement etwa in einer politischen Interessenvertretung, in Projekten der Kinder-, Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit oder im Kultur- und Umweltbereich einen unersetzbaren Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden. Das verdient gerade in diesen Zeiten ein großes Dankeschön und allerhöchsten Respekt.“

Ein wichtiges Ziel der Landesregierung sei es deshalb, das bürgerschaftliche Engagement weiter zu unterstützen und Maßnahmen der Anerkennung auszubauen. „Genau darum führen wir in diesem Jahr die landesweite Ehrenamtskarte als Dankeschön und Würdigung für ehrenamtlich Engagierte ein“, sagte Drese.

In allen Landkreisen und kreisfreien Städten werde es MitMachZentralen als Anlaufstellen für ehrenamtlich Engagierte geben, die auch die Einführung der Ehrenamtskarte unterstützen. Drese: „Erste Unternehmen und viele Landeseinrichtungen sind schon dabei und werden Vergünstigungen oder besondere Angebote für die künftigen Ehrenamt-Karteninhaber bereitstellen. Wir arbeiten daran, dass die Zahl der Unterstützer und Partner der Ehrenamtskarte MV ständig anwächst. Je mehr mitmachen, desto attraktiver wird sie und wird eine Wertschätzung gegenüber den ehrenamtlich Engagierten zum Ausdruck gebracht.“

Unter dem Motto „sich engagieren – etwas bewegen“ haben sich die EhrenamtMessen im Land gut etabliert. Von 2008 bis 2019 präsentierten fast 3.400 Aussteller sich und ihre Tätigkeiten auf den regionalen Veranstaltungen. Es wurden insgesamt 74 Messen mit über 100.000 Besucherinnen und Besuchern an wechselnden Standorten in allen Regionen des Landes durchgeführt.

Die Schirmherrschaft für die EhrenamtMessen hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig übernommen.

Projektarbeit der Ehrenamtsstiftung

Schwerin – Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Heiko Geue hat heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von 1,677 Millionen Euro an den Geschäftsführer der Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Mecklenburg-Vorpommern Jan Holze übergeben. Diese Mittel stehen für die Arbeit der Stiftung zur Verfügung.

„Ich freue mich sehr, dass wir die Fördersumme gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 270.000 Euro erhöhen konnten. Der Löwenanteil von 220.000 Euro steht für die Projektarbeit und damit der Förderung des Ehrenamtes zur Verfügung. Hiermit stärkt die Landesregierung den vielen Engagierten in MV weiter den Rücken“, betonte Geue bei der Übergabe des Bescheides am Freitag in Schwerin.

Die Ehrenamtsstiftung leiste eine ganz hervorragende Arbeit. „Sie berät ehrenamtliche Aktive, organisiert vielfältige Weiterbildungen, hilft bei Vernetzung und sorgt für Anerkennung. Und sie fördert zahlreiche Projekte. Allein im letzten Jahr waren es im ganzen Land über 600 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 600.000 Euro. Die Stiftung ist eine zuverlässige Partnerin für viele Ehrenamtliche, ob aus großen Organisationen oder kleinen Initiativen. Ich danke Jan Holze und seinem ganzen Team für die engagierte Arbeit.“

Das Ehrenamt habe in Mecklenburg-Vorpommern einen hohen Stellenwert. Geue: „43 Prozent der Menschen im Land sind ehrenamtlich tätig, oft in verschiedenen Vereinen und Verbänden. Sie alle helfen, kümmern sich um sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt, retten Menschen, begleiten Sterbende, machen Sport, Kunst und Musik möglich, arbeiten im Gemeinderat und vieles mehr. Das ist großartig. Sie sorgen für ein gutes Zusammenleben hier bei uns im Land. Das verdient von uns allen höchste Anerkennung und großen Respekt.“

„Die Philosophie der Stiftung beruht darauf, niedrigschwellig und unbürokratisch Unterstützung zu leisten und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dies wird von den Vereinen und Initiativen im Land sehr geschätzt und auch gern in Anspruch genommen“, erläutert Jan Holze die Arbeit der Stiftung.

Der Staatssekretär verwies in diesem Zusammenhang auf die Ehrenamtskarte, die 2020 schrittweise eingeführt wird. „Nun können Land, Landkreise, Vereine, Verbände und auch Unternehmen engagierten Menschen Danke sagen für das, was Ehrenamtliche für die Gemeinschaft tun. Gemeinsam mit der Ehrenamtsstiftung wollen wir die Ehrenamtskarte weiter etablieren und weitere Unterstützer und Partner finden.“