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Kategorie: Gesundheit / Pflege

Badeunfälle: Beachtung von Warnhinweisen

Schwerin – In dieser Badesaison sind bereits mehrere Badeunfälle zu verzeichnen. Einige Menschen sind tragischerweise sogar ums Leben gekommen, zwei am Wochenende. Sozialministerin Stefanie Drese appelliert deshalb an Einheimische und Touristen, sich nicht zu überschätzen, im Wasser achtsam zu sein und die Warnhinweise unbedingt zu beachten.

Gerade an der Ostsee bestehe erhöhte Gefahr. Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt ins Wasser gehen, so Drese. „Unterströmungen können Menschen auch in Strandnähe auf die offene See ziehen und auf den Meeresboden drücken“, so die Ministerin. Besonders wenn Wind und Wellengang herrschten, sollte höchste Aufmerksamkeit bestehen, da es dann zu den gefährlichen Rippströmungen kommen kann, die an Buhnen, Molen sowie an Sandbänken vor der Küste entstehen.

Drese: „Die gefährlichen Unterströmungen sind für Laien nicht mit bloßem Auge erkennbar. Deshalb sollten ungeübte Schwimmer und Nichtschwimmer bei höheren Wellen nicht ins Wasser gehen. Und bei einem generellen Badeverbot, erkennbar an den roten Flaggen, sollte der Aufforderung unbedingt Folge geleistet werden.“

Auch ansonsten gebe es einige wichtige Hinweise und Regeln für ein sicheres Baden in Meer und Seen, betonte Drese. „Während einige Regeln bereits hinlänglich bekannt sind, sehen wir auch immer wieder, dass es an anderen Stellen noch Lücken gibt, wie etwa zur Bedeutung der Beflaggung an den Stränden“, betonte die Ministerin.

Die Ministerin verweist in diesem Zusammenhang auf einen Informationsflyer ihres Ministeriums. „Damit wollen wir für Badesicherheit werben und gerade auch Eltern und Kindern einen verständlichen kleinen Ratgeber mit an die Hand geben“, sagte Drese.

Der Flyer ist mehrsprachig gestaltet und umfasst neben den deutschen Erläuterungen auch Informationen auf Englisch und Arabisch. Er steht digital zum Download bereit und ist auch als Druckexemplar über das Ministerium bestellbar. Auch einige in einigen Hotels und Touristikzentralen ist er erhältlich.

DigitalPakt Alter

Kommunen mit innovativen Projekten für die digitale Teilhabe im Alter gesucht

Schwerin – Im vergangenen Jahr ist das Land Mecklenburg-Vorpommern offiziell dem DigitalPakt Alter beigetreten. Die Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft für Seniorenorganisationen (BAGSO) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) lobt nun einen Wettbewerb für Kommunen aus, die innovative digitale Angebote für ältere Menschen unterstützen. Darauf machte Sozialministerin Stefanie Drese am Sonnabend aufmerksam.

„Unsere Kommunen begegnen dem digitalen Wandel schon heute aktiv und sind vielfach engagiert, um unsere Seniorinnen und Senioren an neue Technologien und digitale Möglichkeiten heranzuführen“, erklärte Drese. Ein Beispiel seien die SilverSurfer, die ihre Altersgenossen beim Umgang mit Smartphone, Tablet, Computer und Co. unterstützen. „Rund 80 ältere Menschen bilden sich hierfür in Schwerin, Greifswald, Waren/Müritz und Rostock jährlich aus und weiter“, betonte die Ministerin.

„Aber auch darüber hinaus gibt es innovative Projekte bei uns im Land, die nun mit dem Kommunenwettbewerb des DigitalPakts Alter deutschlandweit gewürdigt werden sollen“, hob Drese hervor. Ob Begegnungszentrum, Computerkurs oder regionale Nachbarschaftsinitiativen, wir haben in MV viele Angebote, die die digitale Teilhabe Älterer stärken, so die Ministerin.

„Diese Initiativen bauen digitale Barrieren ab und sind ein Schlüssel für die Teilnahme unserer Seniorinnen und Senioren am alltäglichen gesellschaftlichen Leben. Ich möchte unsere Kommunen daher ausdrücklich darin bestärken, sich mit ihren Projekten zu bewerben und sie mit uns zu teilen“, erklärte Drese.

Noch bis Ende Oktober können interessierte Kommunen ihre Bewerbung einreichen. Zehn Projekte werden am Ende ausgezeichnet und erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000 Euro.

Gestaltung der Geburtshilfe und Pädiatrie

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese und der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Steffen Fleßa haben im Rahmen der Landespressekonferenz heute Details aus dem durch die Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens (kurz: Gesundheitskommission MV) vorgelegten „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ vorgestellt. Die Gesundheitskommission besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen des Gesundheitssystems. Drese und Fleßa sind Vorsitzende der Kommission.

„Dass wir beim Thema Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren viele Hürden nehmen müssen, spüren die Menschen im Land“, begann Drese ihre Ausführungen. Es gelte in nahezu allen medizinischen Fachrichtungen und Einrichtungen, sich den demografischen und geografischen Gegebenheiten anzupassen – auch in der Geburtshilfe und Pädiatrie.

Mehr als 10.000 Babys erblicken in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr das Licht der Welt. MV verzeichnet mit 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2022 jedoch die drittniedrigste Geburtenrate im Bundesländervergleich. Drese: „Hinzu kommt, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig ist. Gleichzeitig bekommen Frauen ihre Babys mit höherem Durchschnittsalter, was dazu führt, dass ein wachsender Aufwand bei der Versorgung im Einzelfall zu erwarten ist.“

Für Drese ist es entscheidend, Versorgungsangebote aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten heraus zu denken. „Wir dürfen nicht länger an starren Sektorengrenzen festhalten, sondern müssen Medizinische Zentren schaffen, in denen verschiedene Leistungen in Anspruch genommen werden können“, so Drese. Zudem müsse es möglich sein, mehr ambulante Leistungen in Krankenhäusern anzubieten.

Prof. Dr, Steffen Fleßa hob die Relevanz des Zielbildes hervor: „Es liegt nun ein Fahrplan für die Geburtshilfe und Pädiatrie vor, auf den sich die große Mehrheit der Akteure des Gesundheitswesens verständigt hat. Auch wenn nicht alle Ziele sofort erreicht werden können, stimmt die Richtung.“

Aus Fleßas Sicht sei es wichtig, unter anderem telemedizinische Strukturen weiter auszubauen. „Mit der Telemedizin können wir Nachteile eines dünnbesiedelten Flächenlandes ausgleichen. Digitale Sprechstunden oder Rücksprachen zu Befunden sind auch für Schwangere ein gutes Angebot“, betonte Fleßa.

Drese wirbt darüber hinaus für Kooperationen zwischen Ärztinnen und Ärzten bzw. Praxen sowie für Weiterbildungen für Hausärztinnen und -ärzte. „Studien haben gezeigt, dass sogenannte Tandem-Praxen in ländlichen Regionen die Versorgung verbessern. D.h., ein Pädiater nutzt für seine Sprechstunden die Praxis eines Hausarztes“, erklärte die Ministerin. Dies sei mit Blick auf das Defizit an Kinderärztinnen und -ärzten ein wichtiger Ansatz, um die Versorgung der fast 250.000 im Land lebenden unter 18 Jahren alten Kindern und Jugendlichen auch in der Fläche zu stärken.

Insgesamt formuliert das „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ acht Leitsätze mit untergeordneten Zielsetzungen und konkreten Umsetzungsschritten.

Leitsätze:

  • Das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ soll umgesetzt werden.
  • Versorgungsangebote sollen über Sektorengrenzen hinweg konzipiert werden, die Patient*innenperspektive einbeziehen und ganzheitlich gestaltet werden.
  • Geburtshilfliche und pädiatrische stationäre Versorgungsleistungen sollen in der Fläche patient*innennah und qualitativ hochwertig erbracht sowie strukturell und finanziell abgedeckt werden. Stationäre Versorgungsangebote berücksichtigen die Bedarfe und Bedürfnisse der Schwangeren.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische ambulante Versorgung soll durch eine koordinierte Betreuung verschiedener Akteur*innen im Gesundheitssystem verbessert werden, um den Patient*innen eine ganzheitliche Versorgung zu bieten.
  • Die geburtshilfliche und pädiatrische Notfallversorgung im Land soll unter Beteiligung aller Akteur*innen im Gesundheitssystem ausgebaut und gestärkt werden.
  • Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere die Primärprävention, sollen als elementare Bestandteile in das Gesundheitsversorgungssystem der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden.
  • Telemedizin soll so in den Versorgungsalltag der Geburtshilfe und Pädiatrie integriert werden, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung für alle Patient*innen im Land orts- und zeitabhängig gewährleistet ist.
  • Es sollen ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte der Geburtshilfe und Pädiatrie gewonnen werden, um eine bedarfsdeckende und qualitativ hochwertige Versorgung sicher zu stellen.

Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen

Grevesmühlen – Die Stadt Grevesmühlen macht sich auf den Weg zur Demenzfreundlichen Stadt. Sozialministerin Stefanie Drese informierte sich am Montag im Rahmen ihrer Sommertour vor Ort über das Projekt und den Stand der Umsetzung.

Zahlreiche Akteure der Stadt aus dem Dienstleistungs-, Pflege-, Verwaltungs- und Wohnungsbausektor hatten sich vor etwa einem Jahr bei einem gemeinsamen Treffen dafür ausgesprochen, die Versorgung und die Lebensqualität der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen in Grevesmühlen zu verbessern.

Unterstützt wird das Projekt „Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen“ von der Landesfachstelle Demenz (LFD), die seit Jahresbeginn 2023 beim Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft angesiedelt ist und jährlich mit Landesmitteln in Höhe von 160.000 Euro gefördert wird.

In einem ersten Schritt wurden zur Umsetzung des Projektes vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Ehrenamt, Pflege, Dienstleistung/ Gewerbe und Stadtentwicklung gegründet. Mittlerweile zählt das „Demenz-Netzwerk“ Grevesmühlen bereits über 40 Mitglieder, so z.B. Vertreter von Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Privatpersonen und pflegende Angehörige sowie Ärzte und Gewerbetreibende. Alle zwei Monate treffen sich die verschiedenen Akteure und planen gemeinsam die nächsten Projekte auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune.

„Ich finde es beeindruckend, mit wieviel Engagement und Gemeinsinn die Stadt Grevesmühlen sich dem Thema Demenz widmet. Das ist vorbildlich und hat hoffentlich auch eine Signalwirkung für andere Kommunen in unserem Land, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen“, sagte Ministerin Drese bei ihrem Besuch in Grevesmühlen.

Drese: „Menschen mit Demenz und ihre Familien benötigen in vielen Lebensbereichen Unterstützung. Das ist eine langfristige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb hat die Politik auf Bundes- Landes- und kommunaler Ebene gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus Gesellschaft und Forschung die Nationale Demenzstrategie entwickelt. Das Projekt „Demenzfreundliche Stadt Grevesmühlen“ erfüllt diese Vision mit Leben und hilft den Betroffenen und ihren Angehörigen ganz konkret bei der Bewältigung des Alltags.“

Tag der Menschen mit Behinderungen

Schwerin – Anlässlich des heutigen dritten Tages der Menschen mit Behinderungen des Schweriner Landtags betonte Sozialministerin Drese, dass die Inklusion deutschlandweit und auch in Mecklenburg-Vorpommern zwar Fortschritte mache, aber noch immer zu selten als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werde. „Es kommt auf Jede und Jeden an, wenn es darum geht, unser alltägliches Umfeld barrierefrei zu gestalten. Inklusion muss deshalb zur Aufgabe aller werden“, betonte Drese.

Zu häufig werde die Inklusion als eine temporäre Maßnahme verstanden statt als täglichen Auftrag, das gesellschaftliche Leben so zu gestalten, dass alle problemlos und selbstbestimmt daran teilhaben können, erklärte Drese. „Denn Inklusion beginnt beim barrierefreien Zugang zum Bäcker oder der Arztpraxis vor Ort, betrifft den Nahverkehr und die Mobilität aber auch Themen wie die gleichberechtigte Teilnahme am Arbeitsmarkt“, so die Ministerin.

„Diesen Auftrag nehmen wir auch als Landesregierung sehr ernst. Beim letzten Tag der Menschen mit Behinderungen des Landtages haben wir deshalb eine Vielzahl an Forderungen der Inklusionsverbände und -vereine mitgenommen und sie in alle Ressorts getragen“, erklärte Drese.

„Die Anmerkungen sind unmittelbar in die Arbeit der Landesregierung mit eingeflossen, wurden auf Umsetzbarkeit geprüft und, wo möglich, auch umgesetzt“, unterstrich Drese. Beispielsweise gibt es nun Informationshefte, die in Leichter Sprache über die Wahlen informieren, einen neuen Leitfaden zur barrierefreien Gestaltung öffentlicher Räume in historischen Altstädten, oder vier einheitliche Ansprechpartner (EAA), die Arbeitgeber bei der Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderungen unterstützen.

Drese: „In Mecklenburg-Vorpommern leben rund 383.000 Menschen mit einer Behinderung, die von diesen Fortschritten profitieren. Das ist fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung in unserem Land. Das zeigt: Der Einsatz für die Inklusion ist jede Anstrengung wert.“

Center für Community Medicine

Schwesig: Forschungsprojekte in Greifswald in Fachkreisen hochanerkannt

Greifswald – Das neue Center für Community Medicine in Greifswald feiert heute Richtfest. Nach der Grundsteinlegung vor einem Jahr ist der Bau weit vorangeschritten. „Gratulation und herzlichen Dank an alle, die daran bisher mitgewirkt haben – Planer, Architekten, Baufachleute und Gewerke. Das ist eine großartige Leistung, darauf können Sie stolz sein“, sagte die Ministerpräsidentin beim Richtfest.

Gesundheit sei das, was sich die Menschen im Land laut Umfragen am meisten wünschen. Schwesig: „In Vorpommern können sich Kranke auf das Universitätsklinikum Greifswald verlassen.

Die mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums versorgen jährlich etwa 180.000 Patientinnen und Patienten und bieten damit eine erstklassige Gesundheitsversorgung für die gesamte Region und weit darüber hinaus. Dazu kommt die Bedeutung der Universität Greifswald in der Forschung.

Die zahlreichen Forschungsprojekte an der UMG sind in Fachkreisen hoch anerkannt.“ Die Ergebnisse des Instituts für Community Medicine bilden wichtige Grundlagen für nationale und internationale Forschungsprojekte.

Das neue Greifswalder Forschungsgebäude entsteht auf dem zentralen Campus der Universitätsmedizin Greifswald in unmittelbarer Nähe zu den Instituten und Kliniken. Die ersten Arbeiten begannen im Oktober 2022. Im Juni 2023 konnte die Grundsteinlegung gefeiert werden. Nach der Fertigstellung der Gründungsarbeiten im Juli 2024 fand nun das Richtfest statt.

Der bis zu 5-geschossige Neubau wird über 400 Arbeitsplätze auf einer Nutzfläche von 6.779 m² enthalten. Das bietet genug Platz, um die Forschungsgruppen des Instituts für Community Medicine, der Community Dentistry, der Zentralstelle des Klinischen Krebsregisters Mecklenburg-Vorpommern (ZKR-MV) sowie den Greifswalder Anteilen an den Deutschen Zentren für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) unter einem Dach zusammenzuführen. Nach Inbetriebnahme können Daten von 173 Probanden pro Tag erfasst und ausgewertet werden.

„Exzellenzforschung braucht moderne Forschungseinrichtungen. Mit dem neuen, energieeffizienten Zentrum erhält die Universitätsmedizin Greifswald ein hochfunktionales und repräsentatives Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert. Mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage werden wir jährlich ca. 23 t CO2 einsparen. Das neue Forschungsgebäude wird ein Paradebeispiel für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen werden“, sagte Finanzminister Heiko Geue anlässlich des Richtfestes.

Mit dem neuen Forschungszentrum wird die Basis für eine noch effektivere Forschung im Bereich Community Medicine, dem einzigartigen Markenzeichen für Greifswald, als Schnittstelle zwischen Medizin und Gesellschaft, zwischen Behandlung und Prävention gelegt. Bund und Land investieren mehr als 80 Millionen Euro. (Bund: 32,8 Mio Euro; Land: 47,8 Mio Euro).

Schwesig: „Wir wollen, dass sich die Menschen hier in Mecklenburg-Vorpommern auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können. Wir wollen die Chancen nutzen, die uns die Gesundheitswirtschaft als Motor für Innovation bietet und die der Patientenversorgung zugutekommt. Es geht um hochwertige, zukunftssichere Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität im Alter.

Nochmals herzlichen Dank allen beteiligten Gewerken, Planern und Architekten und an die Universitätsmedizin und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bald noch besser zusammenarbeiten können.“

Wissenschaftsstaatssekretärin Susanne Bowen: „Das Institut für Community Medicine in Greifswald hat einen hervorragenden Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. Mit dem neuen Forschungsbau des Institutes entsteht ein Zentrum für die bevölkerungsbezogene Gesundheitsforschung. Die Forschung und damit auch die medizinische Versorgung werden so noch stärker auf die individuellen Bedürfnisse des oder der einzelnen Patienten ausgerichtet. Ich freue mich, dass mit dem Richtfest jetzt ein weiterer Schritt für eine leistungsfähige Universitätsmedizin Greifswald getan wird.“

Jahresbericht des LAGuS

Mehr als eine Milliarde Euro für die gesundheitlichen und sozialen Belange der Menschen in MV

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Rahmen der Landespressekonferenz den Jahresbericht 2023 des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vorgestellt, gemeinsam mit Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS.

„Das LAGuS ist als Projektförderer sowie Kompetenzzentrum für Gesundheits- und Arbeitsschutz und zentrale soziale Belange eine stets verlässliche und unverzichtbare Dienstleistungsbehörde für die Bürgerinnen und Bürger, die kommunalen Gebietskörperschaften, die Ressorts der Landesverwaltung, Unternehmen, Vereine und Verbände sowie für eine Vielzahl weiterer Institutionen“, sagte Drese bei der Präsentation des Jahresberichtes.

Die Ministerin hob hervor, dass im Jahr 2023 vom LAGuS mehr als eine Milliarde Euro allein für die gesundheitlichen und sozialen Belange der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ausgegeben wurden: „Das sind noch einmal rund 49 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, so Drese. Der Gesamtumsatz belief sich auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Besonders hob die Ministerin den Pflegeausbildungsfonds hervor, der vom LAGuS bewirtschaftet wird und mittlerweile 140 Millionen Euro umfasst. „Die reformierte generalistische Pflegeausbildung nimmt Fahrt auf“, betonte Drese. Im Jahr 2023 habe der erste „Jahrgang“ der generalistischen Pflegeausbildung seine Abschlussprüfungen gemacht. „Bis Ende August 2023 gelangten 730 neue Pflegefachkräfte auf den Arbeitsmarkt, davon 595 nach generalistischer Ausbildung“, so Drese. Insgesamt würden derzeit etwa 4.000 Personen in MV eine generalistische Pflegeausbildung absolvieren, die dazu befähigt in allen Bereichen der Alten- und Krankenpflege flexibel arbeiten zu können.

Drese: „Das ist für die zukünftige Entwicklung der Pflege von eminent hoher Bedeutung. Die solidarische Refinanzierung der Ausbildungskosten, der Verzicht auf das Schulgeld und die höhere Ausbildungsvergütung haben sich bewährt.“

„Ich bin erleichtert und froh, dass wir unter herausfordernden Rahmenbedingungen unsere Kernaufgaben im Jahr 2023 gut erfüllt haben. Neben den Sozialleistungen sowie den Informations- und Beratungsaufgaben gehören dazu auch unsere vielfältigen Aufsichts-, Überwachungs- und Prüfaufgaben“, sagte Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS. „Dabei gelingt es uns immer besser, dort, wo wir prüfen müssen, gleichzeitig zu beraten und bei der Problemlösung zu unterstützen.“

Der Jahresbericht steht im Internet unter www.lagus.mv-regierung.de zur Verfügung und befindet sich im Anhang dieser PM.

Einige Eckdaten zur Arbeit des LAGuS im Jahr 2023:

  • Mehr als 7.700 Projekte in mehr als 180 verschiedenen Förder- und Leistungsbereichen für nahezu alle Lebenslagen sind durch das LAGuS begleitet worden.
  • Beispielsweise wurden und werden 2023/2024 gut 1,9 Millionen Euro für die Sanierung von Kinder- und Jugendübernachtungsstätten investiert.
  • Der Pflegeausbildungsfonds hatte 2023 ein Volumen von 140 Millionen Euro (+35 Millionen Euro).
  • 714 Approbationen (+8) und 251 Berufserlaubnisse (+53) wurden in akademischen Heilberufen erteilt. 2023 gab es erstmals erfolgreiche Abschlüsse in der generalistischen Pflegeausbildung – 595 an der Zahl.
  • Das LAGuS überwacht die Einhaltung der Hygienevorschriften in den Krankenhäusern und Reha-Kliniken in MV. Die Behörde ist außerdem in MV für die Apotheken- und Arzneimittelaufsicht zuständig.
  • Im Bereich Arbeitsschutz gab es 1.715 Vor-Ort-Kontrollen in den Betrieben (+365). Hinzu kommen fast 800 Baustellen-Überprüfungen.
  • In Mecklenburg-Vorpommern lebten Ende 2023 ca. 383.200 Menschen mit Behinderungen, das entsprach 23,5 % der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes (im Vorjahr: knapp 24 %). Etwa 224.000 Menschen waren schwerbehindert (13,8 % der Gesamtbevölkerung, 2022: 14 %).
  • Es gab 53.400 Anträge nach dem Schwerbehindertenrecht, eine Steigerung von 14 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Förderung von Menschen mit Handicap im Arbeitsleben (umfangreiche Förderinstrumente für Beschäftigte und Arbeitgeber) – 4,2 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe für die Sicherung bestehender Beschäftigungsverhältnisse; 1,4 Millionen Euro für die Förderung der 17 Inklusionsbetriebe in MV
  • Analyse von fast 14.900 Wasserproben (Trink- und Badewasser), davon ca. 14.400 mikrobiologische und knapp 1.780 chemische Analysen
  • Für soziale und gesundheitliche Belange der Menschen in MV wurden über das LAGuS 1.095 Millionen Euro ausgegeben, 49 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
  • Es gab 38.000 Meldungen zu Infektionskrankheiten – 576.400 weniger als im Pandemie-Jahr 2022. Am 17.04.2023 erschien der letzte Lagebericht des LAGuS zur Corona-Situation in MV.
  • Die Behörde hat 536 Beschäftigte (31.12.2023, -38), der größte der sechs Standorte ist Rostock mit knapp 260 Beschäftigten, größter Bereich ist die Abteilung Soziales mit ca. 180 Beschäftigten. Weitere Standorte sind Schwerin, Stralsund, Neubrandenburg, Greifswald und Neustrelitz.

Arbeitskampf an der Asklepios-Klinik

Drese: Lösung im Arbeitskonflikt an der Asklepios-Klinik Pasewalk dringend notwendig

Pasewalk – Gesundheitsministerin Stefanie Drese zeigt sich besorgt darüber, wie sich seit Wochen an der Klinik in Pasewalk die Situation zwischen Klinikleitung und den Pflegebeschäftigten entwickelt und zuspitzt.

„Um weiteren Schaden abzuwenden, ist es höchste Zeit, dass gemeinsam Lösungen für eine faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen erarbeitet werden“, sagte Drese anlässlich einer Debatte im Landtag zum Arbeitskampf an der Asklepios-Klinik in Pasewalk.

Drese stellte klar, dass sie sich als Ministerin nicht in die direkten Tarif-Verhandlungen einschalten darf und will. Aber angesichts vieler Beschwerden von Mitarbeitenden aus dem Krankenhaus, die bei der Landesregierung eingegangen seien, wolle sie zur Lösungsfindung beitragen.

„Der aktuelle Konflikt belastet viele Pflegerinnen und Pfleger und hat Auswirkungen auf die Sicherstellung der Versorgung. Deshalb haben Vorpommern-Staatsekretär Heiko Miraß und ich Klinikleitung, Betriebsrat und Vertreter der Beschäftigten zu einem gemeinsamen Gespräch in mein Ministerium eingeladen“, sagte Drese im Landtag.

Die Ministerin betonte in ihrer Rede, dass das nichtärztliche Personal einen hohen Stellenwert für das Funktionieren eines Krankenhauses habe. Drese: „Und ich sage ganz deutlich, deshalb sind auch eine gute Bezahlung und vernünftige Regelungen zu Urlaub und Arbeitszeiten notwendig, nicht nur für Ärztinnen und Ärzte.“

Gleichzeitig hob Drese hervor, dass sie die angespannte Lage und die Sorgen vieler Krankenhäuser im Land kenne. Nicht zuletzt deshalb setze sich die Landesregierung so vehement für die Sicherung einer auskömmlichen Finanzierung der bedarfsnotwendigen Krankenhäuser ein.

Drese: „Dabei haben wir auch schon einiges erreicht. Die Liquidität der Krankenhäuser wurde in zähen Verhandlungen mit dem Bund verbessert. Durch Ergänzungen zum Krankenhaustransparenzgesetz wurde u.a. die vollständige Finanzierung der Tarifsteigerung für das Krankenhauspersonal festgeschrieben.

Zudem wurde der vorläufige Mindererlösausgleich für Pflegebudgets der Jahre 2020 bis 2025 geregelt. Das bedeutet, dass die Krankenhäuser aus diesen Jahren fehlende Erlöse von den Kassen ausgeglichen bekommen. Auch damit schaffen wir mehr Liquidität für die Krankenhäuser.“

Die Ministerin brachte im Landtag ihre Erwartung zum Ausdruck, dass sich Klinik und Beschäftigte in Vernunft und Weitsicht einigen. „Und das in einem Maße, dass die wertvolle Arbeit der nichtärztlichen Mitarbeitenden würdigt und zugleich die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Asklepios-Klinik abbildet“, so Drese.