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Kategorie: Gesundheit / Pflege

Krankenhausreform

Drese: Krankenhausreform wird pädiatrische Versorgung in ländlichen Bereichen stärken

Waren-Müritz – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am heutigen Freitag das MEDICLIN Müritz-Klinikum in Waren besucht. Gemeinsam mit den Direktoren und der Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sprach sie über die Zukunft der Pädiatrie und die hohe Bedeutung einer wohnortnahen und hochwertigen Versorgung der Jüngsten.

Die MEDICLIN-Klinik ist als regionaler Grund- und Regelversorger eine von 15 Kliniken im Land, die über eine eigene Fachabteilung Pädiatrie verfügen. Sie versorgt die rund 10.000 Kinder und Jugendlichen der ländlich geprägten Region und erhält für die Wahrnehmung dieser Aufgaben einen Sicherstellungszuschlag, erklärte Drese.

„Dennoch gestaltet sich eine wirtschaftliche Arbeitsweise unter der momentanen Vergütungssystematik schwierig“, hob die Ministerin hervor. „So müssen Personal- und Sachressourcen in der Kinderheilkunde vorgehalten werden, auch wenn nicht alle Betten belegt sind. Hinzu kommen eine naturgemäß engmaschigere und aufwendigere Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten sowie eine insgesamt rückläufige Geburtenrate im Land“, so die Ministerin.

„Das zeigt: Insbesondere im Bereich der Kindermedizin hat sich das Finanzierungssystem über Fallpauschalen als Irrweg erwiesen. Ein Hauptpfeiler der anstehenden Krankenhausreform ist deshalb die Einführung einer Vorhaltevergütung, um gerade Krankenhäuser in ländlichen Regionen fallanzahlunabhängiger und damit verlässlicher zu finanzieren. Es ist außerdem nur richtig, dass im Gesetzentwurf unter anderem für die Pädiatrie und die Geburtshilfe zusätzliche Mittel gewährt werden“, betonte Drese.

Zudem habe sich auch das Land Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg gemacht, die Kindermedizin weiter zu stärken. „Unsere Expertenkommission zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung hat kürzlich eigene Leitsätze und konkrete Maßnahmen zur künftigen Gestaltung der Pädiatrie und Geburtshilfe vorgelegt“, so Drese.

Gemeinsam mit Partnern des Gesundheitswesens, den Kommunen, der Wissenschaft, Politik und Praxis sollen diese Maßnahmen bis 2030 umgesetzt werden, um die Versorgung von Müttern und Kindern im Land weiter zu verbessern.

Internationaler Tag der Familie

Drese macht auf Unterstützungsangebote in MV aufmerksam

Schwerin – Für werdende Eltern, Familien sowie Kinder und Jugendliche gibt es eine Vielzahl an sozialen Unterstützungsangeboten in Mecklenburg-Vorpommern. Sozialministerin Stefanie Drese rät dazu, sich bei Fragen, Unsicherheiten oder in schwierigen Situationen nicht davor zu scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Es gibt regionale Angebote für Familien in nahezu allen Lebenslagen“, betont Drese zum Internationalen Tag der Familien am 15. Mai.

Drese verweist unter anderem auf das Frühe Hilfen-Netzwerk in MV: „Durch Angebote wie die Frühen Hilfen erhalten werdende und junge Eltern, die noch unsicher oder überfordert sind mit dem neuen Lebensabschnitt, eine individuelle und bedarfsgerechte Begleitung.“ Die Frühen Hilfen würden eine fachübergreifende Unterstützung rund um die Schwangerschaft und die Entwicklung von Kindern verbinden, so Drese.

Bereits seit 2008 können sich Eltern in besonderen Lebenslagen nach der Geburt zudem durch Familienhebammen sowie Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen begleiten lassen. „Das Besondere bei diesem Angebot ist, dass die Fachkräfte direkt zu den Familien nach Hause kommen, um dort zu schauen, an welchen Stellen Hilfe benötigt wird“, macht Drese deutlich. Oberste Priorität habe dabei ein sehr vertrauensvoller und nicht-stigmatisierender Umgang.

Familien mit bereits etwas älteren Kindern können sich bei Problemen mit dem Partner bzw. der Partnerin oder bei der Erziehung an die kostenfreien Erziehungs- und Familienberatungen im Land wenden. „Im Familienleben kann es immer wieder zu Herausforderungen kommen“, so Drese. „Die Beratungsmöglichkeit ist eine wichtige Anlaufstelle zum Beispiel bei Fragen zur Erziehungsverantwortung, Partnerschaft oder bei einer Trennung“, so Drese weiter.

Darüber hinaus gebe es unter anderem über die Stiftung „Hilfen für Frauen und Familien“ die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu erhalten. „Die Stiftung unterstützt Familien, die ihren Lebensunterhalt im Zuge der Geburt eines Kindes trotz gesetzlicher Hilfsleistungen nicht auskömmlich bestreiten können“, erklärt Drese. Die Antragsstellung erfolgt über die Schwangerschaftsberatungsstellen im Land.

Umfassende Informationen zu allen Beratungsangeboten und Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung stellt die durch das Sozialministerium geförderte Familieninfo Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.familieninfo-mv.de/ zur Verfügung. „Die Familieninfo sollten Bürgerinnen und Bürger kennen und weiterempfehlen. Das Portal bündelt alle relevanten Themen, Informationen und Leistungen für Familien im Land“, betont Drese.

In MV leben 207.000 Familien. Rund 160.000 davon sind Familien mit Kindern unter 18 Jahren. Es gibt 38.000 Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren, davon sind rund 33.000 alleinerziehende Mütter. Statistisch besteht eine Familie in MV durchschnittlich aus 3,26 Familienmitgliedern. Die meisten Familienmitglieder haben Familien in Brandenburg mit 3,5 die wenigsten in Sachsen-Anhalt mit 3,22 Mitgliedern.

Der Familienbegriff umfasst in der Statistik alle Eltern-Kind-Gemeinschaften. Damit besteht eine Familie immer aus zwei Generationen: Eltern/-teile und im Haushalt lebende Kinder.

Fünfter Arbeitsschutztag für M-V

Güstrow – In Güstrow fand heute der 5. Arbeitsschutztag für Mecklenburg-Vorpommern statt. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Frage, wie es gelingen kann, Arbeitsschutz gleichermaßen strategisch, systematisch und effektiv im Betrieb oder in der Behörde zu organisieren. Über 200 Fachleute kamen zu dieser vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) organisierten Fachtagung in die Fachhochschule Güstrow.

Eröffnet wurde der Arbeitsschutztag von Gesundheits- und Sozialministerin Stefanie Drese. „Gesunde und motivierte Beschäftigte sind eine wichtige Voraussetzung für Erfolg in Wirtschaft und Verwaltung. Gleichzeitig stehen wir mitten im größten Wandel in der Arbeitswelt seit der industriellen Revolution. Verbunden damit ist eine Vielzahl von Herausforderungen. Eine ganz maßgebliche davon ist die ständige Weiterentwicklung und Integration neuer Technologien in unsere Arbeitsumgebungen.

Während die digitale Revolution zweifellos viele Vorteile bietet, bringt sie auch neue Risiken und Belastungen mit sich, die wir berücksichtigen müssen“, betonte die Ministerin in Güstrow. Ob Firmeninhaber, Personalverantwortliche oder Fachkräfte für Arbeitssicherheit: alle müssen an einem Strang ziehen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern“, sagte Drese. Auch dies gehöre zum Ringen um die besten Köpfe und Hände im Land.

„Die große Resonanz auf unseren Arbeitsschutztag auch bei seiner fünften Auflage zeigt, dass kleine und große Unternehmen das Angebot der kompakten Information und Fortbildung und des direkten Austauschs vor Ort gern nutzen und zu schätzen wissen“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS. Für gut die Hälfte der Gäste ist es mindestens die zweite Teilnahme am Arbeitsschutztag, den das LAGuS im Jahr 2015 ins Leben gerufen hat.

„Wir haben das Programm bewusst so gestaltet, dass darin die aktuellen gesetzlichen Neuerungen genauso Platz finden wie die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt, beispielsweise die demografischen Herausforderungen für Arbeitsschutzfachleute“, so Dr. Will.

Auf großes Interesse stießen auch die Workshops zu unterschiedlichen Themen wie die „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ sowie der „Gefahrstoffcheck“ zum Schutz vor berufsbedingten Krebserkrankungen durch falschen Umgang mit Gefahrstoffen. „Die große Nachfrage nach den Workshops bestätigt unsere Erfahrung: Schneller, korrekter und kompakter als auf dem Arbeitsschutztag lässt sich aktuelles Wissen nicht dahin transportieren, wo es hingehört – direkt in die Betriebe“, machte Dr. Will deutlich.

Vorgestellt wurden auch die Potenziale von Künstlicher Intelligenz zur Risikoanalyse im betrieblichen Arbeitsschutz. Erfahrungen aus der Praxis, stets interessanter Höhepunkt auf den Veranstaltungen, präsentieren diesmal Yara und 50 hertz.

2026 soll es die sechste Auflage des Arbeitsschutztages geben.

Zukunft der medizinischen Notfallversorgung

Rostock – Generell gilt: Bei lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen wird der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 gerufen, bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen unter der Rufnummer 116117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. In der Praxis ist die Abgrenzung aber längst nicht so klar und eindeutig wie in der Theorie, sodass es zu Zeitverlusten bei der Alarmierung des richtigen Hilfsmittels oder zur nicht indikationsgerechten Bindung knapper Ressourcen kommen kann. Deshalb fordern Experten in Gutachten zur Verbesserung der Notfallversorgung seit langem die Vernetzung der beiden Rufnummern und damit des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Im Landkreis Rostock ist diese Forderung bereits in die Versorgungsrealität umgesetzt worden. In der Integrierten Leitstelle des Landkreises werden neben den Anrufen auf der 112 auch die Anrufe für den ärztlichen Bereitschaftsdienst entgegengenommen, die über die 116117 eingehen. Begonnen wurde Ende 2022 mit dem Gebiet des Landkreises Rostock, seit dem 1. Mai 2024 ist das Stadtgebiet Rostock hinzugekommen.

„Ganz unabhängig davon, welche Nummer der Bürger gewählt hat, entscheiden unsere medizinisch ausgebildeten Disponenten ohne Zeit- und Schnittstellenverluste darüber, welche Versorgungsebene zum Tragen kommt“, sagt Ralf Peter Odebrecht, Leiter des Eigenbetriebs Rettungsdienst des Landkreises Rostock. „Damit verhindern wir, dass ein Rettungsmittel bei einem Einsatz gebunden ist, obwohl keine entsprechende Indikation besteht. Ebenso verlieren wir keine Zeit, wenn ein Patient mit Symptomen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes gewählt hat.“

Die Leitstelle in Bad Doberan kann dabei auf digitale Dienstpläne des ärztlichen Bereitschaftsdienstes zugreifen und die Einsätze ebenfalls digital an die diensthabenden Ärzte weiterleiten. „Unsere Ärzte im Bereitschaftsdienst  müssen die Daten der Patienten wie Name, Wohnort und Krankheitssymptome nicht mehr selbst notieren, sondern bekommen diese von der Leitstelle vollständig digital übermittelt und können direkt aus der Anwendung heraus den Patienten zurückrufen oder sich zu einem Hausbesuch navigieren lassen“, sagt Dipl.-Med. Angelika von Schütz, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern. „Zudem profitieren unsere Mitglieder von der Ersteinschätzung der Disponenten und erhalten keine ungefilterten Anrufe mehr.“

Mit einer digitalen Schnittstelle ist es zudem möglich, auch außerhalb der Zeiten des ärztlichen Bereitschaftsdienstes eingehende Hilfeersuchen digital zwischen der 112 und der 116117 zu übergeben. Die einmal aufgenommenen Patientendaten können dabei direkt in die jeweiligen Einsatzleitsysteme übertragen werden. „Wir sehen darin eine klare Verbesserung der Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger, wenn sie schnelle medizinische Hilfe benötigen“, sagt Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in M-V. „Damit sind wir anderen Bundesländern und einer möglichen Notfallreform des Bundesgesundheitsministeriums einen Schritt voraus.“ Das Projekt wird gegenwärtig mit Landesmitteln gefördert, alle Beteiligten streben aber eine Fortführung an, wenn die Förderung Ende 2025 ausläuft.

„Wir sind davon überzeugt, dass von unserer Zusammenarbeit alle profitieren und dass wir die beschränkten Ressourcen bestmöglich nutzen“, sind sich Dipl.-Med. Angelika von Schütz und Ralf Peter Odebrecht einig. Von Schütz betont zudem, dass ein gleiches Projekt für den Bereich der Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald besteht. „Wir sind zuversichtlich, im Verlauf dieses Jahres auch dort einen vergleichbaren Stand der Vernetzung zu erreichen. Mittelfristig streben wir die Abdeckung des gesamten Bundeslandes an.“

Menschen mit Behinderung

Drese zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese ruft zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung dazu auf, die Barrierefreiheit und Teilhabe weiter zu verbessern. Für eine inklusive Gesellschaft seien Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig, so Drese.

Ministerin Drese betonte den Anspruch der Landesregierung, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in einer vielfältigen und unterschiedssensiblen Gesellschaft zu gewährleisten. „Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren Fortschritte bei der Inklusion gemacht. Um das Ziel zu erreichen, dass perspektivisch jeder und jede selbstbestimmt leben kann, müssen wir jedoch noch einiges tun“, hob die Ministerin hervor.

Drese benannte als wesentliche Bereiche einer inklusiven Gesellschaft die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderungen, das Themenfeld Wohnen, Mobilität und Barrierefreiheit, die Inklusive Bildung, die Teilhabe am Arbeitsmarkt sowie das Selbstvertretungsrecht und die politische Partizipation.

Mit dem Maßnahmenplan 2.0 der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention habe sich das Land nach Aussage von Drese ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Dort seien 124 Maßnahmen in 13 verschiedenen Handlungsfeldern aufgeführt, deren Umsetzung fortlaufend evaluiert würde.

Die Ministerin kündigte für den Sommer eine weitere Auswertung zum erreichten Zwischenstand bei der Umsetzung des Maßnahmenplans 2.0 der Landesregierung an.

„Diese Überprüfung unseres Handelns ist wichtig, um uns zu vergewissern, welche Fortschritte erreicht wurden, aber auch um festzustellen, wo es noch Defizite gibt“, sagte Drese. „Das Land, die Kommunen, die Träger und die Gesellschaft müssen zusammenarbeiten, um das Motto des diesjährigen Protesttages „Zukunft barrierefrei gestalten“ mit Leben zu erfüllen.“

Drese erhofft sich darüber hinaus auch vom 3. Tag der Menschen mit Behinderungen, den der Landtag am 17. Juli durchführen wird, weitere wichtige Impulse für die Inklusion im Land. „Wir alle gemeinsam müssen die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Land fortlaufend stärken und weiter ausbauen. Die UN-Behindertenrechtskonvention, der Deutschland bereits vor 15 Jahren beigetreten ist, erinnert uns täglich daran: Inklusion ist und bleibt eine dauerhafte Herausforderung für jede und jeden von uns und sie ist wirklich jede Anstrengung wert!“, so Ministerin Drese.

Krebskranke in der Arbeitswelt

Berlin – Seit fünf Jahren unterstützt yeswecan!cer Menschen dabei, auf Fragen zu Ihrer Krebserkrankung Antworten zu finden. Die Organisation hole den Krebs aus der stillen Ecke. „Mit der Diagnose Krebs stürzt erst einmal alles auf einen ein. Ab jetzt ist man Patient. Ängste und Sorgen, nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Familie“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf der Veranstaltung YES!CON in Berlin.

Es sei wichtig, in einer solchen Situation kompetente Hilfe zu bekommen. Auch heute sei der offene Umgang mit der Erkrankung noch nicht selbstverständlich.Schwesig: „Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns zeigen und laut sind. Die YES!CON ist dafür eine gute Gelegenheit.“

Je besser bei einer Krebsbehandlung alles Hand in Hand laufe, desto besser könnte die Heilung vorangebracht werden. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig das ist. Eben weil die Erkrankung den Menschen im Ganzen betrifft, braucht es ein ganzes Team.

Wir müssen die Digitalisierung bestmöglich nutzen, damit dieses Team zusammenarbeiten kann. Ob TumorBoards, die Wissenschaftler und Behandelnde über viele Kilometer und Standorte digital zusammenbringen, personalisierte Behandlungen oder eine gemeinsame Dateninfrastruktur“, sagte die Regierungschefin.

Die Landesregierung arbeite daran, die Krebsbehandlung in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern. Dazu sei im vergangenen Jahr das „Comprehensive Cancer Center“ der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald gegründet worden. „Forschung, Behandlung und Prävention werden damit näher aneinandergerückt und besser vernetzt“, erklärte Schwesig.

Thema auf der YES!CON ist in diesem Jahr unter anderem das Arbeiten mit Krebs. „Hier ist noch viel zu tun. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten sensibilisiert werden und auch informiert sein, welche Möglichkeiten es gibt, den Mitarbeitenden auch mit Einschränkungen weiter die Arbeit oder später die Wiedereingliederung zu ermöglichen. Wir alle sollten gemeinsam dafür werben, dass man mit einer Krebserkrankung arbeiten kann, wenn man es kann und möchte.“

Hebammen werden gebraucht

Drese: Hebammen sind unverzichtbarer Teil für eine gute Versorgung von Müttern und Babys

Schwerin – Am 22. März 2024 beendeten die ersten 17 Studentinnen ihr Studium der Hebammenwissenschaften an der Universität Rostock. Damit führen sie nicht nur die Berufsbezeichnung Hebamme, sondern auch den akademischen Grad Bachelor of Science. Für Gesundheitsministerin Stefanie Drese ist die Akademisierung des Berufs ein wichtiger Schritt, um mehr Menschen für eine Tätigkeit in der Geburtshilfe und -begleitung zu gewinnen.

Drese: „Vor drei Jahren hat Mecklenburg-Vorpommern mit dem Inkrafttreten des Hebammengesetzes die berufliche Hebammenausbildung im Land grundlegend reformiert. Dies hat den Hebammenberuf deutlich aufgewertet.“

Die Ministerin hofft, dass sich nun mehr junge Menschen für den Hebammenberuf entscheiden. „Denn Hebammen werden händeringend gesucht. Sie sind ein unverzichtbarer Teil für eine gute Versorgung von Müttern und ihren Babys“, betont Drese anlässlich des Internationalen Hebammentages.

Das übergeordnete Ziel sei es laut Drese, die hebammengeleitete Geburt weiter zu stärken. Auf dieses Vorhaben hatte sich die Gesundheitskommission MV – ein breiter Zusammenschluss aus Akteuren des Gesundheitswesens, darunter der Landeshebammenverband – im Zielbild „Geburtshilfe und Pädiatrie 2030“ verständigt. Darüber hinaus plädieren die Expertinnen und Experten für eine Erhöhung der Studienplätze und die Einführung einer Amtshebamme.

„Eine Amtshebamme könnte wichtige Koordinierungsaufgaben für die gesamte Berufsgruppe im Land übernehmen“, so Drese. Das Modell habe sich laut Drese in anderen Bundesländern bereits bewährt.

Auch die Nutzung einheitlicher digitaler Angebote in der Geburtshilfe könne über eine Amtshebamme gefördert werden, so Drese weiter. „Viele Hebammen machen bereits vor, wie digitale Möglichkeiten die Gesundheitsversorgung bereichern können. Mit Apps und Videotelefonie bieten sie eine kurzfristige unkomplizierte Termin- und Beratungsleistung für werdende Mütter an. Das ist eine gute Ausgangssituation, um noch mehr telemedizinische Angebote zu schaffen “, erklärt Drese.

Für die Ministerin besteht die Herausforderung in den kommenden Jahren darin, die Geburtshilfe an die demografischen und regionalen Gegebenheiten anzupassen. Erst in dieser Woche hatte das Statistische Bundesamt auf einen deutlichen Geburtenrückgang hingewiesen. So sind im Jahr 2023 im Osten Deutschlands mit 78.300 Babys fast 10 Prozent weniger Kinder geboren worden als noch 2022.

„Das ist den Statikern zufolge der niedrigste Stand seit 2013“, ergänzt Drese. Die Ministerin betont, dass unabhängig davon jede schwangere Frau die Möglichkeit haben sollte, sich durch eine Hebamme begleiten zu lassen. Dazu müssten Fachkräfte gewonnen und neue Wege, zum Beispiel über digitale Beratungsleistungen, gegangen werden. „Ich bin froh, dass wir in MV dabei auch auf die umfassende Expertise der diesjährigen und künftigen Absolventinnen und Absolventen der Universitätsmedizin Rostock setzen können“, so Drese.

Aufbau eines Kinderhospizes

Stralsund – Einmal im Jahr lädt die Stiftung „Betroffen“ zur Windflüchter Charity-Gala nach Stralsund. Die Stiftung unterstützt Krebserkrankte und ihre Angehörigen in der Region Vorpommern-Rügen bei der Krankheits- und Alltagsbewältigung. Wie schon in den Vorjahren wurde die Spendengala durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig eröffnet.

„Die Diagnose und die Behandlung selbst sind für krebskranke Menschen schon schwierig genug. Aber für viele stellen sich noch ganz andere Fragen: Wo finde ich die beste Behandlung? Wie komme ich dahin? Wie kommen wir klar, wenn das Einkommen wegfällt? Wo bekomme ich Unterstützung?

Die Stiftung „Betroffen“ unterstützt Tumorerkrankte und deren Angehörige in der Region Vorpommern-Rügen unkompliziert und unbürokratisch, mit Beratung, Hilfe und auch mit Geld. Und sie informiert über den Krebs. Auch heute ist der offene Umgang mit der Erkrankung noch nicht selbstverständlich. Ich habe deshalb auch in diesem Jahr sehr gern die Schirmherrschaft über die Windflüchter-Gala übernommen“, erklärte die Ministerpräsidentin, die selbst an Krebs erkrankt war.

Schwesig kündigte auf der Gala an, dass die Landesregierung den Aufbau eines Kinderhospizes in Stralsund durch den Förderverein Kinder- und Jugendhospiz Leuchtturm e.V.mit 1 Million Euro unterstützen will.

„Wenn ein Kind unheilbar erkrankt, ist das schrecklich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Förderverein Leuchtturm das erste Kinder- und Jugendhospiz aufbauen will. Kinder und Jugendliche sollen dort die bestmögliche Versorgung und ihre Eltern eine optimale Betreuung in schwersten Zeiten erhalten. Wir als Landesregierung unterstützen dieses Vorhaben gern.“

Zur Verbesserung der Krebsbehandlungen im Land sei im vergangenen Jahr das „Comprehensive Cancer Center“ der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald gegründet worden. „Das CCC-MV soll erkrankten Menschen im Land eine individuell zugeschnittene Behandlung nach dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft ermöglichen. Gleichzeitig wollen wir mit dem Zentrum die Forschung und Ausbildung von Spezialisten verbessern“, erläuterte Schwesig