Menü Schließen

Kategorie: Gesundheit / Pflege

Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft startet

Bewerbungen sind ab sofort möglich / Meyer: Neue, wettbewerbsfähige und beschäftigungswirksame Produkte und Dienstleistungsangebote gesucht

Schwerin – Für den landesweiten „Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft“ beginnt ab Montag (29.01.) die Bewerbungsfrist. Gesucht werden innovative Projekte zur Steigerung von Wachstum und Beschäftigung im Sinne des Masterplans Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2030. „Die Gesundheitswirtschaft ist ein stabiler Anker der wirtschaftlichen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern.

Beim Wettbewerb geht es darum, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und somit auch zu vermarkten. Wir wollen dabei unterstützen, die Idee in die Praxis umzusetzen. Deshalb suchen wir Unternehmen und Dienstleister aus der Branche, die neue wettbewerbsfähige und beschäftigungswirksame Produkte und Dienstleistungsangebote in Kooperation mit anderen Akteuren der gleichen Branche oder mit Akteuren anderer Branchen entwickeln“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Prämierung der Gewinnerprojekte findet voraussichtlich am 02. Mai 2024 statt.

Ziel des Ideenwettbewerbs 2024 ist, das Wachstumspotenzial der Gesundheitswirtschaft durch Vernetzung, Kooperation und Marketing, Fachkräftesicherung, Digitalisierung sowie Internationalisierung der Branche weiter zu erschließen und damit die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Standortes Mecklenburg-Vorpommern weiter auszubauen.

Gefördert werden der Auf- und Ausbau unternehmensübergreifender, nachfrageorientierter, innovativer Netzwerkstrukturen, die insbesondere branchenübergreifende Kooperationen zur Weiterentwicklung der Leitthemen des Masterplans Gesundheitswirtschaft 2030 berücksichtigen. Weiterhin werden Marketingmaßnahmen und gezielte Werbung für die Gesundheitswirtschaft des Landes, für regionale Produkte sowie Angebote und Dienstleistungen der Branche, die neue Kundengruppen national und international gewinnen, unterstützt.

„Es gibt einen wachsenden Bedarf nach Produkten und Dienstleistungen aus der Gesundheitswirtschaft. Das liegt unter anderem an demografischen Veränderungen und einem steigenden Gesundheitsbewusstsein. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der in der Branche tätigen Firmen zu stärken, somit bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und neue Stellen zu schaffen“, sagte Meyer.

 Das Projekt ist in Mecklenburg-Vorpommern durchzuführen. Die Projektinhalte müssen dabei unmittelbar der weiteren Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern dienen. Die Projektergebnisse sind auf regionaler Ebene in Mecklenburg-Vorpommern oder für das gesamte Bundesland zu nutzen. Zuwendungsempfänger können natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts mit entsprechendem Bezug zur Gesundheitswirtschaft und Sitz in Mecklenburg-Vorpommern sein.

Soweit es sich um Unternehmen handelt, gilt die jeweils gültige Definition der Europäischen Kommission für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die Zuwendung wird als Projektförderung im Wege der Anteilsfinanzierung gewährt und besteht aus einem nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens aber 150.000 Euro. Die Projektlaufzeit beträgt höchstens 2 Jahre.

Die Bewerbung erfolgt über ein Online-Bewerbungsformular, in dem unter anderem Informationen zu Projektinhalt, Finanzierung, Erfahrungen, Kompetenzen und Referenzen des Bewerbers anzugeben sind. Anmeldeschluss für den Wettbewerb ist der 16. Februar 2024, 14.00 Uhr. Das Bewerbungsformular steht auf den Internetseiten der BioCon Valley® GmbH unter https://ideen.bioconvalley.org/.

Die Gesundheitswirtschaft ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren ein stabiler, krisenfester Wachstumsfaktor mit mehr als 160.000 Erwerbstätigen. Nach aktuellen Daten weist die Branche eine Wertschöpfung von insgesamt ca. 6,5 Mrd. Euro aus. Das entspricht fast 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes.

Rückgrat der Gesundheitswirtschaft in M-V bleibt zwar nach wie vor die medizinische Versorgung, aber der Anteil der mittelständisch geprägten industriellen Gesundheitswirtschaft (u.a. Produktion, Vertrieb und Großhandel von Humanarzneimitteln, Medizintechnik und Medizinprodukten) in Mecklenburg-Vorpommern wächst stetig. Dies ist umso bedeutender, da Medizinprodukte und Medizintechnik Wachstumstreiber im Hinblick auf Wertschöpfung, Beschäftigung und Export sind.

Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern

Schwerin – In der 3. Kalenderwoche wurde bei den 0-4-jährigen Kindern der bisherige Höchstwert von akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in Mecklenburg-Vorpommern in dieser Erkältungssaison erreicht. Das geht aus dem am heutigen Mittwoch veröffentlichten jüngsten ARE-Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hervor.

Die Konsultationsinzidenz bei den Kleinkindern lag rechnerisch bei 15.000 je 100.000 Personen dieser Altersgruppe gegenüber 9.300 je 100.000 Personen in der 2. Kalenderwoche.

Von den teilnehmenden Kindertageseinrichtungen wurde gemeldet, dass ca. 6,3 Prozent der betreuten Kinder aufgrund von Erkältungssymptomen (z. B. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber) nicht in der Einrichtung waren. Auch hier ist eine deutliche Steigerung zur Vorwoche zu konstatieren (ARE-Rate in der 2. KW: 4,3 Prozent).

In den anderen Altersgruppen zeigten sich keine relevanten Schwankungen. Die ARE-Aktivität ist auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen.

„Auffällig dabei ist der von unseren Expertinnen und Experten vorhergesagte Anstieg der Infektionen mit Influenza A-Viren in den letzten Wochen“, betonte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Mittwoch in Schwerin. Diese sind mit rund 21,5 Prozent bezogen auf alle Altersgruppen mittlerweile die am häufigsten nachgewiesenen Erreger, gefolgt von RSV und Rhinoviren. Zusammen machen diese drei Erreger einen Anteil von fast 38 Prozent aus.

„Wir sind mitten in der Grippesaison“, verdeutlichte Drese. „Meine Bitte an alle Menschen in unserem Land ist, Hygienemaßnahmen umzusetzen und vorsichtig im Umgang miteinander zu sein, um andere und sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen.

Wer Symptome bei sich oder im direkten Umfeld bemerkt, kann mit ausreichend Abstand halten oder dem Tragen einer Maske andere vorsorglich vor einer Ansteckung schützen“, so Drese. Dies stelle insbesondere in kritischen Bereichen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen auch in dieser Erkältungssaison eine bewährte Vorsichtsmaße dar.

Die Beobachtung und Bewertung der Ausbreitung Akuter Respiratorischer Erkrankungen (ARE, umgangssprachlich: Erkältungskrankheiten) ist ein wichtiger Bestandteil des Infektionsschutzes.

Zu diesem Zweck werden in Mecklenburg- Vorpommern in der Erkältungszeit (Oktober bis Mitte April) anonymisierte Daten von rund 70 Arztpraxen (Sentinelpraxen) aus den Berufsgruppen der Kinderärzte und Hausärzte durch das LAGuS analysiert.

Von der 40. Kalenderwoche (KW) eines Jahres bis zur 15. KW des Folgejahres werden die Daten wöchentlich dargestellt. Hinzu kommen die Meldungen aus mehr als 70 Kindertageseinrichtungen über die Anzahl der Kinder, die an ARE erkrankt sind.

Sucht im Alter

Sozialministerium und LAKOST klären auf

Schwerin – Knapp jeder fünfte Mann in Deutschland ab 55 Jahren trinkt Alkohol in riskantem Maße. Bei den Frauen trifft dies in derselben Altersgruppe auf jede Neunte zu. Gesundheitsministerin Stefanie Drese fordert angesichts dieser besorgniserregenden Zahlen, das Thema Sucht im Alter mehr in den Fokus zu rücken.

„Alkohol- und andere Suchtproblematiken werden häufig nur bei jungen Menschen statistisch erhoben und öffentlich thematisiert“, so Drese. „Dabei sind alle Altersgruppen betroffen – besonders auch ältere Menschen.“

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport und die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) informieren deshalb mit einer neuen Broschüre.

Drese bezeichnet es als alarmierend, dass sich schätzungsweise bei jedem dritten alkoholabhängigen älteren Menschen die Sucht erst nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben entwickelt. „Sich wandelnde Lebensumstände durch den Renteneintritt und Veränderungen im sozialen Umfeld können Auslöser für einen höheren Alkoholkonsum sein“, macht Drese deutlich.

Auch mit Blick auf den steigenden Anteil älterer Menschen im Land nehme die Relevanz des Themas perspektivisch weiter zu. „Das ist ein wichtiger Aspekt etwa bei der Entwicklung von Strategien gegen Einsamkeit“, betont Drese.

Dies bestätigt LAKOST-Leiterin Birgit Grämke: „Unter unseren Klienten sehen wir eine zunehmende Zahl älterer Menschen. Es ist gut, dass auch ältere Betroffene Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Allerdings gehen wir davon aus, dass viele es eben auch nicht tun.“ Unter den Klientinnen und Klienten in den Suchtberatungsstellen im Land waren im Jahr 2022 über 1.000 Menschen 60 Jahre und älter. Die meisten der Betroffenen hätten sich mit einer Alkoholproblematik an die Anlaufstellen gewandt, so Grämke

Da in der Regel auch gesundheitliche Beschwerden im Alter zunehmen, sei laut Drese zudem ein erhöhtes Bewusstsein für Wechselwirkungen zwischen Alkoholkonsum und Medikamenteneinnahme notwendig: „Alkohol kann seine Wirkung in Kombination mit Medikamenten verändern. Vor allem im Falle eines zu hohen Konsums kann dies verschiedene gesundheitliche Probleme bis hin zu einer handfesten Suchterkrankung zur Folge haben.“

Um auf das Thema Sucht im Alter aufmerksam zu machen und Anzeichen sowie Risiken einer Suchterkrankung speziell für ältere Menschen aufzuzeigen, steht ab sofort die Broschüre „Klar durch Leben – Informationen zum Umgang mit Alkohol und Medikamenten beim Älterwerden“ kostenlos zur Verfügung. „Wichtig ist es, dass wir mehr über dieses Thema sprechen und Betroffenen und ihren Angehörigen vermitteln: Es gibt Hilfsangebote. Niemand muss sich schämen“, betont Grämke.  Alle Angebote der kostenfreien und anonym arbeitenden Suchtberatungsstellen finden Interessierte auf der LAKOST-Internetseite unter www.lakost-mv.de

Die Broschüre „Klar durch Leben“ steht ab sofort als PDF (Link zum Download) und zur Bestellung zur Verfügung.

Notfallversorgung in der Region Rostock

Gesundheitsministerin und Oberbürgermeisterin eröffneten das neue Integrierte Notfallzentrum (INZ) am Klinikum Südstadt Rostock

Rostock – Nach rund zwei Jahren Bauzeit wurde heute gemeinsam mit Gesundheitsministerin Stefanie Drese, Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und dem Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Dr. Chris von Wrycz Rekowski, sowie mit Rostocks Kreisstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Torsten Lange, und dem KV-Verwaltungsdirektor Axel Rambow der Um- und Neubau der Zentralen Notaufnahme, das neue Integrierte Notfallzentrum (INZ) am Klinikum Südstadt Rostock eröffnet.

Damit geht auch der erste „gemeinsame Tresen“ mit der KVMV in Betrieb. Die Bauarbeiten an der Rettungszufahrt sowie die Modernisierung der bisherigen Zentralen Notaufnahme sollen bis zum Spätsommer abgeschlossen werden. Das Integrierte Notfallzentrum wird von dem neuen Chefarzt Dr. Jan-Arne Lauffs (44) geleitet.

Die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme ist aufgrund der steigenden Patientenzahlen in der Region Rostock eines der wichtigsten Neubauprojekte am Klinikum Südstadt. Zugleich entstand mit dem Neubau im nordöstlichen Bereich des Haupthauses im Untergeschoss eine neue Zentralküche. Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 20,5 Millionen Euro werden mit 11,5 Mio. Euro vom Gesundheitsministerium MV gefördert und mit neun Mio. Euro aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert.

„Das Klinikum Südstadt Rostock ist der Zeit voraus und setzt die vom Bund geplante Reform der Notfallversorgung in einem maßgeblichen Bereich bereits um“, konstatierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. „Mit der Eröffnung des modernen Integrierten Notfallzentrums kann künftig besser zwischen leichteren und schwereren Notfällen unterschieden werden und erfolgt eine bessere fachliche Zusammenarbeit. Davon profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch das Klinikum. Dieses Vorzeigeprojekt haben wir voller Überzeugung mit Landesmitteln massiv unterstützt.“

So wird künftig hinter dem zentralen Aufnahmetresen neben der klinischen Notaufnahme auch ein ambulanter Bereitschaftsdienst der Kreisstelle Rostock der KVMV unterhalten, so dass Patienten der für ihr Erkrankungs- oder Verletzungsbild optimalen Notfallversorgung zugeführt werden können. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Anbaus und der Neuausstattung zahlreiche Verbesserungen für eine effektivere Notfallversorgung für die Hanse- und Universitätsstadt und die Region Rostock umgesetzt.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. „Während des Baus hat unser Klinikteam mit der Unimedizin die Notfallversorgung in der Region Rostock sichergestellt. Außerdem haben die Kolleginnen und Kollegen im Klinikum von Anfang an die Erweiterung mitgestaltet. Der enorme Kraftaufwand wird sich für die Menschen in und um Rostock auszahlen, da die Notfallversorgung nun noch besser aufgestellt ist.“

Für das freundliche Ambiente ist einmal mehr die Berliner ATELIER GEBEL GmbH verantwortlich, die ihre Wurzeln in Rostock hat. Im Vorjahr hatte das Atelier Gebel mit ihrer Seepferdchenfamilie für viel Aufmerksamkeit bei der Gestaltung der modernisierten Geburtenstationen gesorgt. Es bleibt maritim; so sind die einzelnen Bereiche unter anderem mit Begriffen wie Dock, Kai, Pier und Bord gekennzeichnet.

Der Ärztliche Direktor am Klinikum Südstadt Rostock, Professor Jan P. Roesner, dankte der Gesundheitsministerin und ihrem Haus für die Unterstützung des wichtigen Erweiterungsprojektes. „Gemeinsam schaffen wir Neues und setzen innovative und bedarfsgerechte Maßstäbe. Zwei auch von außen begehbare und als Isolierzimmer geeignete Behandlungszimmer können bei Infektionsgefahr genutzt werden. Im Kern der Notfallaufnahme befinden sich zwei große und separat nutzbare Schockräume mit dazwischenliegendem CT-Raum, der den sonst üblichen Transport mit Zeitverzug in die Radiologie überflüssig macht. Der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst und das klinische Team des Notfallzentrums arbeiten bereits ab der Aufnahme von Notfallpatienten inklusive einer abgestimmten Triage eng zusammen. Das wird unsere klinische Notfallversorgung trotz der insgesamt steigenden Notfallzahlen deutlich entlasten.“

Auch die Ärztinnen und Ärzte des Bereiches Rostock der KVMV freuen sich, endlich in modernen Räumen die optimale Versorgung der Patienten sicherstellen zu dürfen. „Die Wartezeit von zehn Jahren als Provisorium am Klinikum Südstadt hat sich gelohnt. Jetzt finden auch Sprechstunde und Fahrdienst enger zusammen“, so der Diplommediziner Torsten Lange von der KV Rostock. Gleichzeitig werde der gemeinsame Tresen mit der Notaufnahme viele Probleme der Versorgung im Notfall besser lösen können. „Wartezeiten können dadurch sicher verkürzt werden.“ Der KV-Kreisstellenleiter bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum und hofft, diese jetzt noch intensiver fortsetzen zu können.

Das INZ umfasst nach der Modernisierung auch des alten Teils des Notfallzentrums insgesamt 29 Untersuchungs- und Behandlungsplätze, zwei Untersuchungsräume für die Kassenärztliche Notfallambulanz, Warteräume mit WLAN und Automaten für Getränke und Snacks sowie USB-Ladestationen. Über ein Bildschirmmonitoring kann die Wartezeit abgeschätzt werden. Künftig laufen alle Notfälle über das INZ, auch die gynäkologischen Patientinnen. Eine neue Rohrpostanlage verbindet das Notfallzentrum mit dem Labor. Auch hier wird Zeit eingespart. Nach der Zusammenführung der bisherigen 775 Quadratmeter großen Notaufnahme mit dem Erweiterungsbau mit 565 Quadratmetern stehen insgesamt 1.340 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.   

Insgesamt soll mit der Eröffnung die fachliche Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken des Klinikums Südstadt Rostock im INZ intensiviert und verbessert werden. Darüber hinaus können die Wartezeiten auf die Notfallversorgung sowie die durchlaufenden Behandlungszeiten von Patienten im INZ durch die Optimierung von Diagnostik und Behandlungsabläufen verkürzt werden. Personell wird das neue Integrierte Notfallzentrum mit einem Kernteam als ständige Besetzung belegt, das von Ärzten und nichtärztlichem Personal anderer Kliniken und Bereiche des Klinikums Südstadt Rostock bedarfsgerecht unterstützt wird.

In organisatorischer Hinsicht wurde die vormals der Klinik für Innere Medizin IV als Teilbereich zugeordnete zentrale Notaufnahme als eigenständiges, chefärztlich geführtes, Integriertes Notfallzentrum (INZ) neu aufgestellt. Seit dem 1. Januar 2024 ist Dr. Jan-Arne Lauffs der neue Chefarzt des INZ am Klinikum Südstadt Rostock. „Mir liegt die gute fachliche und kommunikative Kooperation sowie entsprechende Synergieeffekte von klinischer Notfallversorgung mit den Kolleginnen und Kolleginnen der kassenärztlichen Ambulanz und des Rettungsdienstes sehr am Herzen, aber auch die Geschlossenheit in unserem festen Notfallteam aus Fachpflegekräften, Ärztinnen und Ärzten“, so der 44-Jährige.

Der gebürtige Kieler hat langjährige Erfahrung in der Leitung von großen Notaufnahmen in maximalversorgenden Kliniken. Nach seinem Studium an der Universität Rostock war er zehn Jahre am Universitätsklinikum Düsseldorf tätig, anschließend bis 2021 am Elbeklinikum Stade. 2021 wechselte er an die Universitätsmedizin Rostock, wo er als Ärztlicher Leiter das dortige neue Notfallzentrum maßgeblich mit aufgebaut und die Zentrale Notaufnahme sowie die Beobachtungs- und Aufnahmestation geführt hat. Dr. Jan-Arne Lauffs ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Intensiv- und Notfallmediziner.

Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“

Forschungsvorhaben zu individualisierten orthopädischen Implantaten / Meyer: Innovative, wettbewerbsfähige Produkte durch praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft

Wismar -Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute in Wismar Fördermittelbescheide für das Verbundforschungsvorhaben „indTiplant“ an die Materion GmbH und die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH übergeben. Weiterer Partner in dem Projekt ist die Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.

„In einem gemeinsamen Verbundforschungsprojekt wollen die drei Partner Materion GmbH, die Produktionstechnologie-Institut WAVE gGmbH und die Universitätsmedizin Greifswald ein technologisches Verfahren entwickeln, um möglichen Infektionen bei orthopädischen Implantaten vorzubeugen oder diese zu reduzieren. Das Vorhaben ist ein gutes Beispiel für die praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.

So können innovative, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen, die langfristig Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern schaffen und sichern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Ziel des Verbundprojektes ist die Erarbeitung einer Technologie zur Herstellung von individualisierten orthopädischen Implantaten mit biokompatiblen und antibakteriellen Oberflächen. Implantate sind Medizinprodukte, die für einen zeitlich begrenzten oder dauerhaften Verbleib im Körper bestimmt sind.

Nach Angaben der Projektpartner umfassen die schwerwiegendsten potentiellen Komplikationen in der orthopädischen Chirurgie aseptische Entzündungen, Implantatlockerungen und Infektionen. Zur Vorbeugung beziehungsweise Senkung der Infektionshäufigkeit wurden bereits unterschiedliche Oberflächenmodifikationen entwickelt. Hier wollen die Projektpartner ansetzen und unterschiedliche makroskopische Oberflächenstrukturen sowie Oberflächenbehandlungsverfahren untersuchen und präklinisch auf Bioverträglichkeit testen.

Im gemeinsamen Vorhaben wird angestrebt, neben der Forschung und Entwicklung auch die Fertigungstechnologie so weit zu entwickeln, dass Kleinserien für klinische Test produziert werden können. „Innovationen sind die entscheidende Triebkraft für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Deshalb fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Denn nur mit international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen können sich die heimischen Unternehmen auf dem Markt etablieren“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 582.500 Euro für die drei Projektpartner. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 461.000 Euro.

Die Materion GmbH wurde im Jahr 2007 gegründet und beschäftigt derzeit neun Mitarbeitende. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Dünnschichttechnologien und funktionalen Oberflächen sowie deren Anwendungen für innovative Produkte.

Die gemeinnützige Produktionstechnologie-Institut WAVE Gesellschaft ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Produktionstechnik.

Die Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie der Universitätsmedizin Greifswald deckt als universitäres Zentrum ein vollumfängliches therapeutisches Leistungsspektrum zur Behandlung des erkrankten Bewegungsapparates ab.

Vorteile des E-Rezepts für Versicherte

Schwerin – Seit dem 1. Januar erhalten Versicherte in der Arztpraxis statt des rosafarbenen Scheins für verschreibungspflichtige Medikamente das neue E-Rezept. „Viele Menschen haben noch Fragen zum E-Rezept und wissen nicht genau, was sie erwartet“, stellt Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach mehreren Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern und Nachfragen im Ministerium fest. Dabei bietet das E-Rezept nach Einschätzung von Drese gleich mehrere Vorteile.

Es gibt drei Möglichkeiten, das E-Rezept in der Praxis zu erhalten und in der Apotheke einzulösen. So können Patientinnen und Patienten das Rezept zunächst über ihre Gesundheitskarte nutzen. „Die Karte haben die allermeisten beim Arztbesuch ohnehin bei sich“, so Drese. Über diese könnten die Apotheken das Rezept dann auslesen.

Darüber hinaus steht eine eigene E-Rezept-App zur Verfügung. Die Arztpraxis kann das Rezept in der App für die Abholung in der Apotheke hinterlegen. Die Versicherten müssen sich einmalig für die Nutzung mit einer PIN-Nummer, die ihnen ihre Krankenkasse mitteilt, in der App anmelden.

„Durch die App sparen Patientinnen und Patienten viel Zeit. Sie können unter anderem nachschauen, in welcher Apotheke ihr Medikament verfügbar ist und müssen für Folgeverschreibungen im gleichen Quartal nicht erneut ihre Praxis konsultieren“, erklärt Drese.

Zudem sei es mit der App möglich, Medikamente für Dritte abzuholen. „Das entlastet zum Beispiel pflegende Angehörige sowie Familienmitgliedern von Heimbewohnerinnen und Heimbewohner“, so die Ministerin. „Die App ist also eine zusätzliche Serviceleistung, deren Nutzung aber natürlich rein freiwillig erfolgt.“

Alternativ kann die Arztpraxis auch nach wie vor einen Papierdruck ausstellen. Dieser enthält einen Rezept-Code. Die Apotheke scannt den Code und händigt das benötigte Medikament wie gewohnt aus.

Die Testphase für das E-Rezept hat bereits im September 2022 begonnen. Seitdem können Apotheken E-Rezepte mit den Krankenkassen verrechnen. „Viele Praxen haben im Laufe dieser Zeit bereits auf das E-Rezept umgestellt“, erklärt Drese. Falls dennoch technische Probleme auftreten, gibt Drese Entwarnung. Ersatzweise könnte auch noch der rosa Zettel ausgestellt werden. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei in jedem Fall sichergestellt.

Kooperation beim Rettungsdienst

MV und Brandenburg kooperieren beim Rettungsdienst / Länderübergreifende Patientenzuweisung über IVENA

Schwerin – Die Rettungsdienste und Integrierten Regionalleitstellen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg arbeiten seit Jahresbeginn noch enger zusammen. Mit dem webbasierten Interdisziplinären Versorgungsnachweis IVENA haben die Rettungsdienste die Möglichkeit, in Notfällen den Rettungsstellen der Krankenhäuser länderübergreifend, digital und in Echtzeit Patientinnen und Patienten anzukündigen und zuzuweisen.

„Durch eine länderübergreifende Patientenzuweisung kann in Notfällen lebensnotwenige Zeit gespart werden. Es geht darum, so schnell wie möglich ein verfügbares Krankenhaus anzufahren. Ländergrenzen sind da nebensächlich. Die Rettungskräfte haben so die Möglichkeit in Echtzeit zu erfahren, welches nahelegende Krankenhaus freie Kapazitäten für den entsprechenden Notfall hat. Wird ein bestimmtes Krankenhaus angefahren, haben die Mitarbeitenden dort wiederum mehr Zeit, sich auf den einzutreffenden Notfall vorzubereiten“, erklärte MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese zum Start der Kooperation.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher begrüßte die Zusammenarbeit beim Rettungsdienst: „In der Notfallmedizin zählt jede Minute. Durch die Kooperation mit anderen Bundesländern wie Berlin und Mecklenburg-Vorpommern verbessern wir die Abläufe im Sinne der Patienten und Patientinnen und des medizinischen Personals im Rettungsdienst spürbar.“

IVENA ermöglicht den Integrierten Leitstellen der Landkreise über das System, Informationen zu Versorgungressourcen in den einzelnen Krankenhäusern mit den Einrichtungen auszutauschen. „So können Patientinnen und Patienten des Rettungsdienstes in der für die Weiterversorgung geeigneten und aufnahmebereiten Zentralen Notaufnahme digital und automatisiert über IVENA angekündigt werden, ganz unabhängig davon, ob sich der Einsatzort oder das Zielkrankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern oder in Brandenburg befinden.“, verdeutlichte Drese

Neben der Anmeldung der Patienten können auch die für die klinische Weiterversorgung notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen, wie z.B. Neurologie, Schockraum oder Herzkatheterlabor, durch den Rettungsdienst und die Leitstellen eingesehen und ggf. für Notfallpatientinnen und Notfallpatienten reserviert werden. So kann sich die Klinik ohne Zeitverzug insbesondere auf schwer erkrankte oder verletzte Patientinnen und Patienten vorbereiten. Das beschleunigt die Patientenübernahme in der Zentralen Notaufnahme und in die klinische Weiterversorgung und verbessert die notfallmedizinische Versorgungsqualität.

Das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hatte IVENA zunächst in Kooperation mit den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen sowie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) erprobt. „Die Universitätsmedizin Greifswald hat bei der Implementierung von IVENA ehealth eine Vorreiterrolle übernommen“, betont Drese. Dort und in den anderen Krankenhäusern erleichtere das System den Aufwand in der Abstimmung mit dem Rettungsdienst bereits deutlich. Inzwischen wurde das Projekt auf alle Landkreise in MV ausgeweitet.

Auch andere Bundesländer, darunter Sachsen-Anhalt und Berlin haben IVENA ehealth bereits eingeführt.

Ärztliche Versorgung der Bevölkerung

Drese: Hausärztinnen und Hausärzte sind unverzichtbare Lotsen im Gesundheitssystem

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese setzt für eine zukunftsfeste ambulante Versorgung der Bevölkerung weiterhin auf ein verantwortungsbewusstes und partnerschaftliches Handeln aller Akteure in der Gesundheitspolitik.

„Hier sind wir in Mecklenburg-Vorpommern auf einem gutem Weg und vielleicht auch schon weiter als in anderen Teilen Deutschlands, da wir uns seit vielen Jahren als dünn besiedeltes Flächenland mit einer überdurchschnittlich alten und kranken Bevölkerung ganz besonderen Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum stellen müssen“, sagte Drese anlässlich des heutigen Spitzengesprächs von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit den für die ambulante ärztliche Versorgung zuständigen Berufsverbänden.

Die hausärztliche Versorgung rückt dabei nach Ansicht von Drese weiter in den Mittelpunkt. „Die Kenntnis der Patientinnen und Patienten und die enge Vernetzung mit den Leistungserbringern in der Region machen die Hausärztinnen und Hausärzte mehr denn je zu einem unverzichtbaren Lotsen im Gesundheitssystem“, so Drese.

„Mein Eindruck aus vielen Gesprächen und Besuchen von Praxen ist: Hausärzte sind genervt von Bürokratie, erschöpft von Überstunden und manchmal frustriert von Abrechnungsregularien. Aber sie sind gern und voller Überzeugung Hausärztin oder Hausarzt. Deshalb sollte bei aller berechtigten Kritik der Arztberuf nicht schlecht geredet werden“, betonte die Ministerin.

Etwa ein Drittel der ca. 1.200 Hausärztinnen und -ärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind 60 Jahre und älter und stehen damit vor ihrem baldigen Ruhestand. Neben Hilfen bei der Nachfolgesuche sieht Drese auch die Etablierung neuer Angebote wie Gesundheitskioske, die community health nurse oder Gemeindenotfallsanitäter als Chance, gerade die Hausärzte zu unterstützen und entlasten.

Drese hob hervor, dass das Land gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung und weiteren Akteuren seit Jahren aktiv gegen Versorgungsengpässe im niedergelassenen Bereich ankämpfe. Diese seien vor allem im ländlichen Raum ein großes Problem.

„Mit dem Landarztgesetz und der Einführung der Landarztquote haben wir mittlerweile 90 Studentinnen und Studenten gewinnen können, die nach ihrem Abschluss für mindestens zehn Jahre die hausärztliche Versorgung im ländlichen Bereich stärken werden“, verdeutlichte Drese. Ein weiteres Projekt sei die Unterstützung für Kommunen im ländlichen Raum beim Ausbau der ambulanten Gesundheitsversorgung etwa bei der Ansiedlung oder bei der Nachfolgesuche für Praxen.“

Auch beim großen Thema der Krankenhausreform spiele der ambulante Bereich eine wichtige Rolle. „Wir setzen uns als MV für einen Ausbau und Erleichterungen bei der sektorenübergreifenden und integrierenden Gesundheitsversorgung ein“, so Drese. Gerade in strukturschwachen Regionen könne die bessere Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten zur Versorgungssicherheit beitragen.