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Kategorie: Gesundheit / Pflege

Cannabis-Legalisierung

Berlin – Heutt hat der Bundesrat sich ausführlich zu den Regierungsplänen für eine Cannabis-Legalisierung geäußert.

So fordert er unter anderem, die Kontroll- und Vollzugsaufgaben für die Länder so zu regeln, dass sie keinen zusätzlichen Personal- und Finanzbedarf erzeugen. Der Bundesrat verlangt Maßnahmen der Verkehrsunfallprävention, die Festlegung von Standards für die Sicherung von Anbaueinrichtungen und gesetzlich vorgeschriebene Mindeststandards für die Erstellung von Gesundheits- und Jugendschutzkonzepten. Ausschank, Abgabe und Konsum alkoholischer Getränke soll in Anbauvereinigungen untersagt werden.

Außerdem sollen nach dem Willen der Länderkammer im weiteren Gesetzgebungsverfahren die jugendschutzrelevanten Regelungen auf ihre Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit überprüft werden. In der Fassung des von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurfs sei ein strukturelles Vollzugsdefizit zu erwarten. Zudem mahnt der Bundesrat die Schließung von Strafbarkeitslücken an.

Konsumentinnen und Konsumenten soll ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis erleichtert werden. Hierzu will die Regierung privaten Eigenanbau, gemeinschaftlichen nichtgewerblichen Eigenanbau und die kontrollierte Weitergabe von Konsumcannabis durch Anbauvereinigungen an Erwachsene ermöglichen.

Information, Beratungs- und Präventionsangebote sollen gesundheitliche Risiken für Konsumentinnen und Konsumenten von Konsumcannabis reduzieren. Die Bundesregierung setzt auf cannabisbezogene Aufklärung und Prävention. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die durch den Umgang mit Cannabis auffällig geworden sind, sollen an Frühinterventionsprogrammen teilnehmen. Darüber hinaus will die Regierung Bürgerinnen und Bürger, die kein Cannabis konsumieren, vor den direkten und indirekten Folgen des Cannabiskonsums schützen.

Aktuelle Entwicklungen zeigten, dass der Konsum von Cannabis trotz der bestehenden Verbotsregelungen, insbesondere auch unter jungen Menschen, ansteige, heißt es in der Entwurfsbegründung. Der Konsum von Cannabis, das vom Schwarzmarkt bezogen werde, sei häufig mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden, da der Tetrahydrocanabinol-Gehalt unbekannt sei und giftige Beimengungen, Verunreinigungen sowie synthetische Cannabinoide enthalten sein könnten, deren Wirkstärke die Konsumentinnen und Konsumenten nicht abschätzen könnten.

Der Entwurf soll zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beitragen, den illegalen Markt für Cannabis eindämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz stärken. Zum Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten soll die Qualität von Konsumcannabis kontrolliert und die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert werden.

Die Stellungnahme des Bundesrates wurde der Bundesregierung zugeleitet, die eine Gegenäußerung dazu verfasst und dem Bundestag zur Entscheidung vorlegt. Verabschiedet dieser das Gesetz, so befasst sich der Bundesrat noch einmal abschließend damit.

Erkältungssaison steht vor der Tür

Ministerin Drese und Ärzteschaft rufen zur Vorsorge auf

Schwerin – Kratzen im Hals, Schüttelfrost, die Nase läuft: mit Beginn der kälteren Jahreszeit haben Atemwegserreger und Viren wieder leichtes Spiel. „Deshalb ist in den nächsten Wochen der richtige Zeitpunkt, Vorsorge zu betreiben, um sich selbst und andere zu schützen“, betonte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Montag.

„Auch wenn die Pandemie vorbei ist und sich der Umgang mit Corona verändert hat, gibt es keinen Grund, eine Ansteckung auf die leichte Schulter zu nehmen. Das gilt für das Coronavirus ebenso wie für Influenza und andere Viren“, verdeutlichte Drese

„Impfen ist eine Möglichkeit des Schutzes“, ergänzte die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung MV, Dipl.-Med. Angelika von Schütz. „Die Influenzaimpfung in der Praxis des niedergelassenen Arztes ist für viele Bürgerinnen und Bürger längst zur guten jährlichen Routine im Herbst geworden und man kann die Bevölkerung nur ermuntern, die in Mecklenburg-Vorpommern traditionell hohen Impfquoten beizubehalten. Das gleiche gilt auch weiterhin für die Risikogruppen in Bezug auf die Coronaimpfung mit den angepassten Impfstoffen, die nun zur Verfügung stehen. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission geben hier eine gute Orientierung dafür, wer sich impfen lassen sollte.“

Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte vor Ort stehen zur Verfügung und bieten sowohl die Impfungen als auch entsprechende Beratungen an. „Wichtig ist, die jeweilige Praxis im Vorfeld zur Abstimmung eines Termins zu kontaktieren. Die Praxen müssen die Impftermine so organisieren, dass der angebrochene Impfstoff auch verbraucht werden kann, für alle Impfwilligen zur Verfügung steht und kein unnötiger Verwurf von Impfstoff erfolgt.“, so der KVMV-Vorstand.

Neben der Impfung als Schutz vor schweren Verläufen gilt es natürlich auch diesen Herbst und Winter wieder, die allgemeinen Regeln zum Infektionsschutz zu beachten. „Mit Erkältungssymptomen zu Hause bleiben, Kontakte meiden bzw. Abstand halten und bei anhaltenden oder zunehmenden Symptomen den Arzt kontaktieren sind weiterhin die wichtigsten Regeln“, sagte Ministerin Drese, die rät, sich hier an den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) zu orientieren. „Auch die Maske bleibt weiterhin ein Mittel der Wahl zum eigenverantwortlichen Umgang mit Erkältungskrankheiten.“, so Drese weiter.

Der KVMV-Vorstand bittet Patientinnen und Patienten mit Symptomen für Atemwegserkrankungen, die Arztpraxis zunächst telefonisch zu kontaktieren, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Auch dies diene dem Eigen- und Fremdschutz vor der Verbreitung ansteckender Erkrankungen. Nicht in jedem Fall ist eine sofortige ärztliche Konsultation erforderlich, wenn z. B. nur geringe Bagatellsymptome wie leicht erhöhte Körpertemperaturen vorliegen. In einigen Fällen ist das Besinnen auf die Anwendung sog. „alter Hausmittel‘“ durchaus ausreichend.

Außerhalb der Sprechzeiten der behandelnden Praxen steht bei schweren Krankheitsverläufen der Ärztliche Bereitschaftsdienst der KVMV zur Verfügung. Insbesondere gibt es hier inzwischen 13 Bereitschaftsdienstpraxen, die sich meistens an Krankenhäusern befinden. Eine Übersicht ist auf der Homepage der KVMV (www.kvmv.de) zu finden. Dort findet man auch die Sprechzeiten und Rufnummern des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Alkoholkonsums in der Schwangerschaft

FASD: Drese warnt eindringlich vor Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft

Schwerin – Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich bis zu 10.000 Kinder mit irreversiblen alkoholbedingten Schädigungen geboren. „Damit ist die fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) die häufigste nicht-genetische Behinderung, die tragischerweise zugleich in Gänze vermeidbar wäre“, betonte Gesundheitsministerin Drese heute als Schirmherrin der zweitägigen FASD-Fachtagung des FASD Deutschland e.V.

Häufige Symptome der Störung sind irreversible körperliche Einschränkungen, psychische Probleme und eine herabgesetzte kognitive Leistungsfähigkeit. Nur rund zehn Prozent der Betroffenen können ein vollkommen eigenständiges und unabhängiges Leben führen. Häufig benötigen sie zusätzlich eine langfristige und umfassende medizinische Begleitung.

„Es ist zu tiefst erschreckend, dass Studien zufolge mindestens rund 20 Prozent der Frauen dennoch auch während der Schwangerschaft Alkohol konsumieren. Knapp acht Prozent sogar so viel, dass die Alkoholmenge selbst für nichtschwangere Frauen als riskant gilt“, hob Drese hervor. Teilweise sind Unwissenheit über die Schwangerschaft oder die Folgen des Konsums der Auslöser, zum Teil seien es aber auch bestehende Abhängigkeitserkrankungen.

Dies spiegele sich auch in den Erfahrungen der Suchtberatungsstellen und im kürzlich vorgestellten Suchtberichtes des Landes wider, so die Ministerin. Von den Schwangeren, die im vergangenen Jahr eine Suchtberatung in Anspruch nahmen, erhielten 35 Prozent die Primärdiagnose des Alkoholmissbrauches, rechnete Drese vor.

Drese: „Ich kann deshalb nur appellieren, sich im Suchtfall Hilfe und Unterstützung zum Beispiel bei unseren 25 Suchtberatungsstellen zu suchen – dem Kind zu Liebe. Denn, und das gilt für alle Schwangeren: Es gibt während der Schwangerschaft keine sichere Menge Alkohol. Jeder Schluck, jedes Glas gefährdet das Kleinkind im Mutterleib immens und kann zu lebenslangen Schäden führen.“

Neuer Suchtbericht M-V liegt vor

Alkoholmissbrauch in M-V weiter schwerwiegendes Problem – Drese plädiert für gesellschaftliches Umdenken

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese stellte heute gemeinsam mit Birgit Grämke, Geschäftsführerin der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST MV), den aktuellen Bericht zur ambulanten Suchthilfe im Rahmen der Landespressekonferenz vor. Der vom Gesundheitsministerium beauftragte Bericht basiert auf den Daten der insgesamt 25 ambulanten Sucht- und Drogenberatungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern.

„Der Suchtmittelmissbrauch und Drogenkonsum ist in Mecklenburg-Vorpommern ein schwerwiegendes und dauerhaftes Problem. Besonders der Alkoholmissbrauch ist leider weiterhin sehr verbreitet“, hob Drese das Hauptergebnis des mittlerweile fünften Suchtberichtes des Landes hervor.

„In vielen durch Alkohol bedingten Erkrankungen haben wir Werte zu verzeichnen, die teilweise deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen“, so Drese. Das gelte vor allem auch bei Todesfällen infolge Alkoholsucht bei Männern. „Das sind erschreckende Zahlen, die uns deutlicher kaum zeigen könnten, dass sich im Umgang mit Alkohol etwas ändern muss“, betonte sie.

Birgit Grämke, Geschäftsführerin der LAKOST, verdeutlicht: „9790 Menschen haben letztes Jahr Unterstützung in einer Einrichtung für Sucht- und Drogenberatung in Anspruch genommen. Davon waren 8836 Menschen mit eigener Symptomatik und 954 waren Angehörige.

Die größte Gruppe unter den Hilfesuchenden besteht aus Erwerbstätigen, die 36,9 % der Gesamtzahl ausmachen. Die moderne Arbeitswelt von heute ist geprägt von einem verstärkten Streben nach Erfolg und Leistung, langen Arbeitszeiten sowie anhaltenden Anforderungen an hohe Konzentration und Flexibilität. Fachleute schätzen, dass jede/r fünfte bis zehnte Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin im Unternehmen einen riskanten bzw. schädlichen Suchtmittelkonsum betreibt.

Die Folgen sind oft Fehlzeiten und Ausfälle von Beschäftigten. In Unternehmen ist ein Umdenken erforderlich, um gesundheitsfördernde Maßnahmen und Suchtprävention zu etablieren. Wir empfehlen deshalb allen mittleren und großen Unternehmen, über unsere Landeskoordinierungsstelle einen betrieblichen Suchtkrankenhelfer ausbilden zu lassen.“

Gesundheitsministerin Drese appellierte angesichts der Ergebnisse, Maßnahmen und Strategien gegen Suchterkrankungen breit innerhalb der Gesamtgesellschaft zu diskutieren. Auch die Politik sei gefordert: „Ich kann mir etwa sehr gut eine Änderung des Jugendschutzgesetzes in Bezug auf das „Begleitende Trinken ab 14“ vorstellen. Dabei geht es vor allem um eine Änderung in den Köpfen. Es darf nicht normal sein, dass junge Menschen so früh an den Alkohol herangeführt werden, z.B. bei Familienfesten“, betonte Drese. Auch ein generelles Verbot von Werbung für Alkohol und andere Suchtmittel gehört auf die politische Agenda, so die Ministerin.

Drese: „Mit unseren Präventionsangeboten müssen wir vor allem junge Menschen besser erreichen. Das gelte insbesondere auch für das Thema Cannabis. Wir brauchen eine verstärkte Aufklärungsarbeit etwa in den Schulen und gezielte Suchtpräventionsmaßnahmen auch digital.“

Das Land habe mit ESF+-Mitteln in Höhe von fünf Millionen Euro in diesem Jahr das Projekt „Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien“ (KipsFam) ins Leben gerufen. „Eine eigens geschaffene KipsFam-Landesfachstelle informiert und sensibilisiert bereits Eltern und Fachkräfte rund um das Thema Süchte.

Ab Oktober werden auch die ersten Anlaufstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten ihre Arbeit aufnehmen“, erklärte Drese. Zusätzlich sollen im Rahmen des Projektes künftig auch zielgruppenspezifische Angebote gefördert werden, die auf die Unterstützung und Stärkung der betroffenen Kinder abzielen.

Grämke ergänzte: „Grundsätzlich können wir Betroffene oder deren Angehörigen nur dazu ermuntern, die zahlreichen kostenfreien und anonymen Hilfsangebote anzunehmen. Auf unserer Internetseite sind die Adressen aller Beratungsstellen zu finden. Die Chipkarte der Krankenkasse ist als Eintrittskarte nicht erforderlich. Es reicht der Wunsch, ein vermutetes Suchtproblem anpacken zu wollen!“

Der 5. Bericht zur ambulanten Suchthilfe steht in Gänze auch unter www.lakost-mv.de zum Download zur Verfügung.

Drese: Bei Sepsisverdacht zählt jede Sekunde

Projekte aus MV sollen Versorgung Erkrankter verbessern

Schwerin – „Eine Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, ist ein ernstzunehmender, lebensbedrohlicher Notfall, der in seiner Schwere leider noch immer zu oft unterschätzt wird. Mit verschiedenen vielversprechenden Projekten bei uns im Land wollen wir das ändern“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am (heutigen) 13. September.

Mehr als 230.000 Menschen erkranken jedes Jahr deutschlandweit an einer Blutvergiftung. „Jede Verzögerung bei der Diagnose der sich oft diffus präsentierenden Erkrankung beeinflusst die Behandlungschancen. Deshalb zählt bei dem Verdacht auf eine Erkrankung jede Sekunde“, betonte Drese. Zudem sei auch die zeitnahe Bestimmung des verursachenden Erregers unerlässlich. Erst dann könne das für die Erkrankten wirksamste und schonendste Präparat gewählt werden.

Vor diesen Hintergrund hat das Land zuletzt ein mehrjähriges Projekt der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) zur schnelleren Blutkulturdiagnostik mit Mitteln in Höhe von über 30.000 Euro gefördert. So sei eine neue Transportbox für die entnommenen Blutproben entwickelt worden, die mittels integriertem Minicomputer und Bluetooth in ihrer Position ständig verfolgt werden kann.

„Durch die schnellere Therapie kann die Sterblichkeit verringert und die Lebensqualität der Betroffenen erhöht werden“, erklärte Ministerin Drese.

Gleichzeitig hob sie die tragende Rolle der Universitätsmedizin Greifswald in diesem Bereich hervor. „Als erste deutsche Klinik nahm das UMG an der vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis teil und erstellt in diesem Rahmen Aufklärungsmaterialien für die Bevölkerung und Schulungsmaterialien für alle deutschen Krankenhäuser.

Für den zusätzlich eigens etablierten SepsisDialog, bestehend aus Ärzt:innnen, Wissenschaftler:innen, Studierenden und Pflegekräften, wurde die UMG auf internationaler Ebene bereits ausgezeichnet. „Auf dieses herausragende Engagement aus Mecklenburg-Vorpommern können wir sehr stolz sein“, betonte Drese.

Vielversprechend sind nach Angaben der Ministerin auch weitere neue Lösungen aus Mecklenburg-Vorpommern, die die Sepsis-Diagnostik verbessern sollen. Hierzu gehört das Bio-Sensor-Projekt, das beim ersten Healthcare Hackathon im Juni dieses Jahres den ersten Platz belegte und künftig eine kontinuierliche Überwachung der Labor- und Vitalparameter von Patientinnen und Patienten ermöglichen soll. Gefördert wurde der Healthcare-Hackathon durch Landesmittel in Höhe von 25.000 Euro.

Drese: „Es sind Projekte wie diese, die künftig entscheidend zu einer Verbesserung der Therapieergebnisse beitragen werden.“

Künstliche Intelligenz in der Medizintechnik

Schulte: Land unterstützt Aktivitäten aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Regionale Innovationsstrategie für Intelligente Spezialisierung

Lübeck – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schule hat am Dienstag auf dem „KI-Med-Connect Kongress“ in Lübeck mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen diskutiert.

„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizintechnik spielt auch in Mecklenburg-Vorpommern eine große Rolle. Deshalb unterstützen wir entsprechende Aktivitäten aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Regionale Innovationsstrategie für Intelligente Spezialisierung. Derzeit wird diskutiert, ein aus der Wirtschaft heraus initiiertes Netzwerk – ein KI-Cluster –  zu gründen. Das unterstützen wir.

Wir wollen ausloten, ob eine norddeutsche Zusammenarbeit Vorteile für Wirtschaft und Wissenschaft in MV bringen kann –  als Norddeutsche mit vereinter Kompetenz beim Bund und bei der EU und grundsätzlich bei internationalen Kunden erfolgreich zu sein“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Das Wirtschaftsministerium hat über die Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS 2021-2027) Rahmenbedingungen für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in drei Aktionsfeldern (Erneuerbare Energien-, Wasserstofftechnologien, Medizintechnik und Biotechnologie sowie Maschinen- und Anlagenbau) und zwei Querschnittstechnologien (Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Bioökonomie) geschaffen.

Das Ergebnis der Förderung sollen innovative Produkte und Verfahren sein, die von regionalen Unternehmen im Land produziert werden. Die Landesregierung unterstützt Unternehmen, auch im Verbund mit regionalen Forschungseinrichtungen und Hochschulen, auf Grundlage der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation. Aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) werden in der aktuellen Förderperiode für wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung etwa 266 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

„Die Möglichkeiten des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz als Schlüsseltechnologie führen in vielen Bereichen der Medizin und Medizintechnik zu gravierenden Umwälzungen. Das müssen wir als Chance für die heimische Wirtschaft und Wissenschaft nutzen. Durch eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erforschung und Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren können wir die Möglichkeiten, die sich durch den Ausbau der KI bieten, intensiv nutzen. Innovationen sind der entscheidende Schlüssel für Investitionen, Fortschritt und eine größere Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Schulte.

Der Kongress KI-Med Connect wurde von der Universität zu Lübeck, der UniTransferKlinik Lübeck GmbH und dem Fraunhofer IMTE organisiert. Auf der Veranstaltung wurde unter anderem das Projekt „KI-SIGS“ vorgestellt. Das Vorhaben widmete sich dem Aufbau eines „KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme“ in Kollaboration von norddeutschen KIInstituten in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen mit medizintechnischen Unternehmen und Partnern der Universitätskliniken.

Rehazentrum für Abhängigkeitserkrankungen

Schwerin – Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm war heute Gast bei der offiziellen Einweihung des Magnus-Huss-Rehabilitationszentrums (MHR) für Abhängigkeitserkrankungen am neuen Standort in Schwerin. Träger der Rehabilitationseinrichtung ist die Evangelische Suchtkrankenhilfe gGmbH.

Der Neubau in Schwerin ersetzt die bisherige Therapieeinrichtung in Tessin (Landkreis Rostock). „Mit der Eröffnung dieses Zentrums erweitern sie ihre Kapazität auf 72 Plätze und haben hochmoderne Arbeits-, Therapie und Genesungsbedingungen geschaffen“, betonte Grimm in ihrem Grußwort.

Zum Angebot gehören neben der Einzel- und Gruppentherapie auch Möglichkeiten für eine Arbeits-, Ergo- oder Sporttherapie, sowie eine Vielzahl ein Freizeitangeboten „Das MHR stellt sich damit auch konzeptionell den Herausforderungen der Zukunft“, verdeutlichte Grimm. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, die Haustiere der Patienten mit aufzunehmen.

Grimm hob hervor, dass eine Rehabilitations-Behandlung besonders für Menschen mit Suchterkrankungen unverzichtbar ist. Bei der herausfordernden Aufgabe, Beeinträchtigungen wie Behinderung, Erwerbsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit zu verhindern, stehe dabei der Mensch im Mittelpunkt: in seiner Gesamtheit, seiner Psyche und seiner Leidensgeschichte.

„Oberstes Ziel ist es, Wege aus der Abhängigkeit aufzuzeigen, um Teilhabe im Beruf, der Familie und dem Alltag zu sichern“, so Grimm. Mit der Evangelischen Suchtkrankenhilfe stehe den Suchterkrankten ein kompetenter und erfahrener Träger an der Seite.

Welt-Erste-Hilfe-Tag

Zunehmende Zahl an Rettungseinsätzen im Land

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern kam es im vergangenen Jahr zu deutlich mehr Rettungseinsätzen als in den Vorjahren. Mit fast 210.000 Einsätzen betrug der Anstieg rund elf Prozent, gab Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des Welt-Erste-Hilfe Tages am 9. September bekannt.

Zum Teil sei dieser Anstieg dadurch bedingt, dass viele Menschen auch bei nicht akut gefährlichen oder gar leichteren Fällen den Rettungsdienst alarmierten, statt auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung (bundesweit einheitliche Telefonnummer: 116 117) oder die Sprechstunde beim Hausarzt zurückzugreifen, so Drese.

„Nicht notwenige Alarmierungen können auch ein späteres Eintreffen der Rettungskräfte bei echten Notfällen bedeuten“, verdeutlichte die Ministerin. Diese Folgewirkung bei missbräuchlicher Nutzung des Rettungsdienstes müsse deshalb stärker ins Bewusstsein gerückt werden, um unsere Rettungskräfte nicht noch zusätzlich zu belasten“, betonte Drese.

Der Welt-Erste-Hilfe-Tag ist nach Ansicht von Drese auch ein guter Anlass, alle Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, im Notfall beherzt als Ersthelferin oder Ersthelfer einzuschreiten, bis der Rettungsdienst vor Ort ist. „Jede und jeder kann so zum Lebensretter werden“, so die Ministerin. Denn der größte Fehler im Notfall sei nichts zu tun.

Für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz betonte Innenminister Christian Pegel zum Welt-Erste-Hilfe-Tag: „Egal ob auf Arbeit, in der Schule oder beim Sport: Unfälle und Notfälle können schnell passieren. Gut wenn man dann weiß, wie man sich und anderen helfen kann. Das ist jedoch nicht nur im täglichen Miteinander, sondern auch bei Katastrophen und großen Unglücksfällen essenziell.

Wir kämpfen leider im Bereich des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes immer wieder mit Personalmangel aufgrund der demographischen Entwicklung im Land. Schon heute wären wir ohne die Hilfe derjenigen verloren, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren. Ohne diesen aufopferungsvollen Einsatz wäre der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz in Mecklenburg-Vorpommern nicht zu sichern.

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind nicht nur bei Einsätzen ein eingeschworenes Team, sondern auch darüber hinaus eine Familie. Das erlebe ich immer wieder, deswegen an jeden, der Interesse hat: Machen Sie mit und melden sich bei einer Hilfsorganisation und unterstützen die Arbeit. Die Männer und Frauen werden Sie willkommen heißen und am Anfang mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Wer sich im Bereich der Ersten Hilfe weiterbilden will, kann zum Beispiel auf Kurse der Hilfsorganisationen zurückgreifen. Interessierte können ihr Wissen aber auch in den Sanitätszügen des Katastrophenschutzes oder der Medical Taskforce M-V vertiefen.

In der dortigen Ausbildung lernen die ehrenamtlichen Sanitäter unter anderem, wie man Verbrennungen und Wunden versorgt, Notfälle erkennt, und wie man Personen schonend transportiert. Weitere Informationen hierzu finden Interessierte auf den Internetseiten des Brand- und Katastrophenschutzes M-V oder bei einer Hilfsorganisation in ihrer Nähe.

Der Welt-Erste-Hilfe-Tag wurde im Jahr 2000 vom Internationalen Roten Kreuz etabliert. Seither macht er jährlich am 10. September auf Themen der Ersten Hilfe aufmerksam und soll für lebensrettende Maßnahmen sensibilisieren.