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Kategorie: Gesundheit / Pflege

Drei Jahre Corona-Pandemie

MV-Landesregierung zieht Bilanz

Schwerin – Die Landesregierung hat sich im Zuge der heutigen Kabinettssitzung auf Lehren und Handlungsempfehlungen aus der Pandemie verständigt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Gesundheitsministerin Stefanie Drese und die Medizinerin Dr. Jördis Frommhold blickten im Anschluss an die Sitzung im Rahmen einer Pressekonferenz auf vergangene und künftige Herausforderungen beim Thema Corona.

Stefanie Drese: „Die vergangenen drei Jahre waren eine turbulente Zeit, aus der wir wichtige Schlüsse gezogen haben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dazu dienen, einen Beitrag bei der dringend notwendigen Aktualisierung des Nationalen Pandemieplans zu leisten, der zugleich die Grundlage für die Anpassung der landesspezifischen Pandemiepläne darstellt.“

Rückblickend auf die Maßnahmen, so Drese, sei die Reduzierung von Kontakten und das Herunterfahren des öffentlichen Lebens zunächst das effektivste Instrument gewesen, um eine Ausbreitung des damals neuartigen Coronavirus zu verhindern.

Mit Blick auf die Hygiene- und Schutzmaßnahmen müsse der Schutz vulnerabler Gruppen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagte Drese. „Die Schutzmaßnahmen haben maßgeblich dazu beigetragen, ältere und vorerkrankte Menschen vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.“ Deshalb müssten Hygienestandards in Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Pflege und der Eingliederungshilfe auch nach Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes des Bundes am 7. April weiter professionalisiert werden, so Drese.

Darüber hinaus müsse der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) gestärkt werden. Er habe eine herausragende Rolle unter anderem bei Kontaktnachverfolgungen oder der Bearbeitung von Entschädigungsleistungen eingenommen, betonte die Ministerin. „Als dritte Säule des Gesundheitswesens bedarf es daher besserer personeller, technischer und materieller Ausstattung.“

Auch habe die Corona-Pandemie laut der Ministerin gezeigt, dass die Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise unabdingbar sei. Drese: „In Zusammenarbeit mit den Expertinnen und Experten konnten evidenzbasierte und nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden. Dies ist insbesondere in Krisensituationen von großer Bedeutung. Die Einrichtung eines Expertenrats auf Bundes- und Landesebene hat sich bewährt, sodass wir dies auch in Zukunft anstreben werden.“

Für die Zukunft sei es wichtig, das Augenmerk auch auf Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu richten. „Auch, wenn akute Krankheitsverläufe nach einer Infektion seltener werden, müssen mehr passende Therapie- und Hilfsangebote für Betroffene geschaffen werden. Das gilt für Spätfolgen einer Covid-19 Erkrankung ebenso wie für Impfnebenwirkungen,“ hob Drese abschließend hervor.

Krankenhausreform

Schwesig: Krankenhausreform soll Besonderheiten des Ostens berücksichtigen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auf der heutigen Konferenz der ostdeutschen Regierungschefinnen und Regierungschefs mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Bedeutung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum hervorgehoben.

„Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Sowohl die Patientinnen und Patienten als auch unser medizinisches Personal. Die permanente Ökonomisierung macht unser Krankenhaussystem kaputt. Es muss um das Wohl der Patienten gehen und nicht um Gewinn. Deshalb fordern wir schon lange die Abschaffung der Fallpauschalen. In den ostdeutschen Ländern zeigt sich übrigens besonders deutlich, wie sich der demografische Wandel auf eine flächendeckende medizinische Versorgung auswirkt. Vor allem im ländlichen Raum ist diese Entwicklung spürbar“, sagte Schwesig. „Die Krankenhausstrukturreform muss diese Entwicklung berücksichtigen und darf nicht zu Lasten des Ostens gehen.“

Daher sei die Fachkräfteentwicklung, die Entwicklung neuer Berufsfelder und neuer Versorgungsformen in den ostdeutschen Ländern in besonderem Maße voranzutreiben. Zudem sei es notwendig, dem drohenden existentiellen Ärztemangel im ländlichen Raum entgegen zu wirken.

„Dazu setzen wir uns für eine Erhöhung der Landarztquote ein. Ärztlicher Nachwuchs, der in den Regionen ausgebildet wird und dann im ländlichen Raum arbeitet: Das ist das Ziel. Die Zusammenarbeit von ambulant und stationär ist für uns besonders wichtig“, sagte Schwesig.

Die ostdeutschen Ministerpräsidenten haben darüber hinaus die Ankündigung der Ampelparteien begrüßt, soziale Härten bei der Umrüstung von Öl- und Gasheizungen vermeiden zu wollen. Schwesig: „Es ist richtig, dass soziale Aspekte bei der Umrüstung von Heizungen stärker berücksichtigen werden sollen und dass es keinen Umstiegszwang gibt.

Das ist auch eine Frage von gleichen Lebensverhältnisse in Ost und West, denn die Einkommen sind in Ostdeutschland immer noch deutlich niedriger als in den westdeutschen Bundesländern.“ Wichtig sei, dass sich der Koalitionsausschuss auf finanzielle und soziale Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger geeinigt hat. Jetzt müsse es konkret werden.

Weiteres Thema war der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Manuela Schwesig erklärte dazu: „Sowohl grenzüberschreitende Projekte auf Schiene und Autobahn als auch konkret die Verlängerung der A 20 von Bad Segeberg nach Niedersachsen werden von uns länderübergreifend gefordert. Die A20 ist bei uns im Norden eine entscheidende Lebensader. Das haben wir auch bei der Konferenz beschlossen. Wir ziehen hierbei an einem Strang.“

Genesung von psychisch Kranken

Rostock – Im Zuge der laufenden Aktionswoche Gesundheit besuchte die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport, Stefanie Drese heute die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Forensische Psychiatrie der Universitätsmedizin Rostock (UMR). Neben baulichen Vorhaben und notwendigen Investitionen informierte sich Drese auch über den Einsatz von sogenannten Genesungsbegleitern.

Drese: „Die Genesungsbegleiter haben selbst Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung gemacht und unterstützen mit Ihrem Erfahrungswissen andere Menschen mit psychischen Krankheiten bei ihrem Genesungsprozess. Damit nehmen sie eine wichtige Rolle im Therapieprozess ein.“

Die Vorbereitung auf die Tätigkeit erfolge über zertifizierte Fortbildungen, so Drese. Voraussetzung hierfür ist die eigene angemessene psychische Stabilität. Die Tendenz bei der Beschäftigung der Genesungsbegleiter ist deutschlandweit steigend. „Schon über 1.000 Genesungsbegleiter wurden bundesweit fortgebildet,“ so Drese.

Besonders hervorzuheben in Mecklenburg-Vorpommern sei der erstmalige Einsatz von Genesungsbegleitern in einer Einrichtung des Maßregelvollzugs. Drese: „Die Tätigkeiten von Genesungsbegleitenden unterscheiden sich durch ihre Erfahrungen klar von anderen medizinischen und therapeutischen Beschäftigtengruppen. Die persönliche Lebensgeschichte ermöglicht einen wertvollen Zugang zu den Patienten und kann einem Rückfall in die Straffälligkeit entgegenwirken.“

Der Einsatz konnte mit Unterstützung von Fördermitteln des Landes in Höhe von 30.000 Euro in den Jahren 2019 bis 2021 erprobt und wissenschaftlich ausgewertet werden. Die Ergebnisse seien sehr positiv ausgefallen, so Drese.

Darüber hinaus unterstützt das Land den grundsätzlichen Einsatz von Genesungsbegleitern in psychiatrischen Einrichtungen bereits seit 2017 mit jährlich rund 60.000 Euro. „Unser Ziel ist es, die Genesungsbegleitung im Land zu stärken und sie als eine neue Beschäftigtengruppe in der Psychiatrie und in der Versorgungslandschaft zu etablieren,“ machte Drese deutlich.

Weiterentwicklung des Gesundheitswesens

Landes-Gesundheitskommission legt weitere Schwerpunkte fest

Schwerin – In ihrer heutigen Sitzung in Schwerin haben die Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Mecklenburg-Vorpommern zwei weitere Schwerpunktthemen beschlossen. Künftig werden auch die Krankenhausversorgung sowie die Digitalisierung und Telemedizin im Fokus der Arbeit des Gremiums stehen.

Stefanie Drese, Gesundheitsministerin und 1. Vorsitzende der Kommission: „Mit den zwei neuen Schwerpunktbereichen können wir die Herausforderungen im Gesundheitswesen in M-V noch gezielter angehen. Insbesondere mit Blick auf die Krankhausreform des Bundes ist es gut, dass die Krankenhausversorgung nun auch ein zentrales Thema für die Arbeit der Expertinnen und Experten in der Landeskommission ist.“

Darüber hinaus sei laut Drese der Fokus auf den Ausbau telemedizinischer Angebote und der Digitalisierung im Gesundheitswesen von großer Bedeutung: „Anders als in Ballungsräumen müssen bei uns im Land oft weitere Wege zurückgelegt werden. Telemedizin hilft, diese zu überbrücken und die Gesundheitsversorgung für die Menschen und Medizinerinnen und Mediziner bestmöglich und effizient zu gestalten,“ so die Ministerin.

Bereits in der ersten Sitzung im August vergangenen Jahres hatte die Kommission zwei Schwerpunktthemen für ihre Arbeit vereinbart: So sollte neben der Pädiatrie und Geburtshilfe dem Bereich Prävention besondere Aufmerksamkeit zukommen. Erste Ergebnisse wurden im Zuge der heutigen Tagung besprochen.

„Für die Pädiatrie und die Geburtshilfe wurde eine umfangreiche aktualisierte und bedarfsorientierte Gesamtschau erstellt zu Krankheitslasten, Fachkräftestruktur und Versorgungsbedarfsprognosen,“ teilte Drese mit. Zudem seien unter anderem Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und zur Erhöhung der Arbeitsplatzattraktivität entwickelt worden.

Auch für den Bereich Prävention werde bereits an einer Landesstrategie für Gesundheitsförderung und Prävention in MV sowie konkreten Maßnahmen zu Umsetzung gearbeitet, so Drese weiter.

Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Mecklenburg-Vorpommern sind Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens, wie Kassenärztlichen Vereinigung, der Landeskrankenhausgesellschaft, Patientenvertretungen, Kommunen, der Wissenschaft und Praxis sowie des Gesundheitsministeriums.

2.Vorsitzender ist Prof. Dr. Steffen Fleßa, Gesundheitsökonom an der Universität Greifswald.

Psychosoziale Krebsberatung in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es jährlich circa 11.000 Krebsneuerkrankungen – Tendenz steigend. Zu einer umfassenden Krebstherapie gehört neben der physischen Behandlung, die an vielen Standorten in MV in guter Qualität erfolgt, auch eine professionelle psychische und psychosoziale Betreuung der Betroffenen.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese informierte sich über Fortschritte derartiger Beratungsangebote für Krebspatientinnen und Krebspatienten im Rahmen ihrer Aktionswoche Gesundheit bei einem Treffen mit dem Vorstand der Krebsgesellschaft MV. Das Gesundheitsministerium fördert die Krebsgesellschaft MV im Jahr 2023 mit rund 180.000 Euro, um die Krebsberatung auszubauen.

„Die Diagnose Krebs ist für viele Betroffene ein erschütternder Moment, der mit starken psychischen Belastungen verbunden sein kann“, erklärte Ministerin Drese. „Um Erkranken in dieser Zeit zu helfen, das seelische Gleichgewicht wiederzufinden und Belastungen abzubauen, gibt es deshalb seit 2021 das durch das Gesundheitsministerium geförderte Angebot der ambulanten Krebsberatungen der Krebsgesellschaft MV“, so Drese.

Betroffene finden an mittlerweile drei ambulanten Beratungsstellen in Rostock, Greifswald und Parchim Unterstützung durch Psychologinnen, Sozialpädagoginnen und Assistenzkräfte, die gemeinsam mit den Erkrankten Strategien zur Krankheitsbewältigung und Angstreduktion entwickeln. Von den drei festen Beratungsstellen aus werden auch Außenstellen angefahren, um Ratsuchende möglichst wohnortnah zu erreichen. So können auch Anklam, Güstrow, Neubrandenburg, Ribnitz-Damgarten, Schwerin, Stralsund und Waren abgedeckt werden.

„Der Ausbau dieser mobilen, ambulanten Krebsberatungen ist ein wichtiger Schritt um die Betroffenen im Land bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen“, erklärte Drese. Dass nun drei solcher Anlaufstellen ergänzt durch zahlreiche Außenstellen in Mecklenburg-Vorpommern bereitstünden, sei eine sehr positive Entwicklung der letzten zwei Jahre.

Babygeschrei aus den neuen Kreißsälen

Erweiterungsbau soll Ende 2023 in Betrieb gehen

Demmin – Die Reform der Krankenhauslandschaft für eine moderne und bedarfsgerechte Patientenversorgung ist in aller Munde. Dabei sollen vor allem auch kleinere Häuser in ländlich geprägten Regionen gestärkt werden. Jetzt hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese das Kreiskrankenhaus Demmin besucht, um aktuelle Herausforderungen und Zielstellungen im Reformprozess zu diskutieren.

Anschließend wurde gemeinsam mit dem Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte, Heiko Kärger, der neue Erweiterungsbau besichtigt, der Ende des Jahres in Betrieb gehen soll.

„Trotz aller Widrigkeiten mit der Pandemie, Inflation und Energiekrise sowie notwendig gewordenen Neuausschreibungen für einzelne Bereiche liegen wir mit unserem Anbau weitestgehend im Zeitplan“, betonte Klinikgeschäftsführer Kai Firneisen. „Allerdings ist es für alle Kolleginnen und Kollegen sehr herausfordernd, bei laufendem Betrieb zu erweitern und auf allen Etagen den Altbau mit dem Neubau zu verbinden. Aber wir freuen uns schon auf die ersten Babys noch in diesem Jahr aus den nagelneuen Kreißsälen.“

Gesundheitsministerin Stefanie Drese würdigte bei ihrem Arbeitsbesuch das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der aufwändigen Bauphase. „Der Einsatz wird sich jedoch lohnen, da sich mit dem Um- und Neubau die Bedingungen für die Beschäftigten und die Patientinnen und Patienten deutlich verbessern werden. Das Kreiskrankenhaus Demmin hat eine hohe Bedeutung für die Region.

Mit den Investitionsförderungen des Landes wollen wir den Klinikstandort für die Zukunft optimal aufstellen“, so die Ministerin. Besonders hob Drese die Verbesserungen in der Geburtshilfe und das Engagement des Kreiskrankenhauses Demmin in der sektorenübergreifenden Versorgung durch den Bau des ambulanten Gesundheitshauses hervor.

In dem vom Land geförderten dreigeschossigen Neubau mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 35,6 Millionen Euro sollen mehrere Stationen, unter anderem eine moderne Infektionsstation mit geschleusten Zimmern, drei neue Kreißsäle, ein weiterer, vierter Operationssaal, diverse Funktionsbereiche sowie die erweiterte Intensivstation mit zukünftig dann 16 Betten untergebracht werden.

Gegenwärtig läuft im Neubau der Innenausbau. 80 Prozent der Bodenarbeiten sind abgeschlossen, so dass jetzt die Sanitäranlagen eingebaut werden können. Die Heizungssysteme arbeiten bereits, die Lüftungsanlagen werden gerade installiert. Die zwei Fahrstühle gehen in Kürze in den Probebetrieb. In Vorbereitung sind die Durchbrüche mit den Übergängen vom Altbau zum Neubau. Abschließend erfolgt die Einrichtung mit Möbeln und Medizingeräten.

Eines der Hauptthemen des Besuches der Gesundheitsministerin war die aktuell diskutierte Krankenhausreform mit der geplanten Einstufung der Kliniken nach unterschiedlichen Versorgungsstufen. Ziel der Reform ist es, eine qualitativ hochwertige, flächendeckende, wohnortnahe und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung in Deutschland sicherzustellen.

„Wir sind sehr dankbar, dass unsere Erfahrungen und Einschätzungen in diesem sehr intensiv geführten Meinungsbildungsprozess auch gefragt sind“, betonte der Geschäftsführer. „Unsere Erwartungen sind sehr groß; viele Punkte sind noch offen. Die Krankenhausreform muss zwingend ein Befreiungsschlag für nicht refinanzierten Kostensteigerungen werden, denn die Probleme werden immer erdrückender und erschweren unseren Klinikalltag erheblich.

Wir wollen für unsere Patientinnen und Patienten da sein und sehen eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser sowohl in Metropol- als auch in ländlichen Regionen als wichtigsten und auch existenziellen Lösungsansatz“, unterstrich Firneisen.

Im Sockelgeschoß des neuen Funktionstraktes werden die Technik, Belüftung, Heizung und Lager untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich künftig die von zehn auf 16 Betten erweiterte Intensivstation, der vierte OP-Saal sowie die drei neuen Kreißsäle.

Im ersten Obergeschoss sind die Funktionsbereiche mit direktem Zugang zur darunterliegenden Intensivstation angesiedelt. Im zweiten Obergeschoss wird eine neue Station mit 20 Patientenbetten eingerichtet.

Das dritte Obergeschoss bietet ebenfalls Platz für eine neue Station, eine Infektionsstation mit 20 Betten und Türschleusen, auf der mit einem eigenen Diagnostik- und Umkleidebereich autark gearbeitet werden kann. Diese Station ist für alle ansteckenden Krankheiten wie Corona, MRSA, Tuberkulose oder auch Noroviren gedacht.

Viele Nierenkranke in M-V

Drese hebt Stellenwert von Forschung und Therapie im Land hervor

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern weise auch aufgrund seiner Demografie einen hohen Anteil an Nierenkranken auf, so Drese. So sind im Land deutlich mehr Menschen nierenkrank als im Bundesdurchschnitt mit geschätzten zehn Prozent Nierenkranken.

„Ein hoher Stellenwert kommt deshalb gerade in M-V der Forschung und Therapie in der Nephrologie zu,“ betont Drese. Ein herausragendes Beispiel hierfür sei das Institut für Anatomie und Zellbiologie und zur Nierenforschung der Universitätsmedizin Greifswald.

Drese: „Das international anerkannte Institut befasst sich mit der zentralen Stellung des Organs, um die Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern.“ Davon würden Betroffene In Mecklenburg-Vorpommern aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus profitieren, ergänzt die Ministerin.

Erst im Januar dieses Jahres besuchte die Ministerin das Institut persönlich. Darüber hinaus übernimmt Drese die Schirmherrschaft einer Aktionsveranstaltung des von Institutsgeschäftsführerin Prof. Nicole Endlich gegründeten Vereins „Save the Kidney e.V.“ am 2. Juni 2023 in Greifswald. „Ich bin dankbar, dass mit dieser Initiative den komplexen Funktionen und Krankheitsrisiken in Zusammenhang mit der Niere mehr Aufmerksamkeit zukommt.“

Um Nierenerkrankungen frühzeitig entgegenzuwirken, komme laut Drese der Prävention eine bedeutende Rolle zu: „Zahlreiche Risikofaktoren wie ein hoher Alkoholkonsum oder Übergewicht können eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion begünstigen. Auch wenn eine exzellente Versorgung zur Verfügung steht, lautet der dringende Appell: Bitte achten Sie auf eine gesunde Lebensweise, um Krankheiten ganz grundsätzlich vorzubeugen.“

Hausärztin/Hausarzt werden über Landarztquote

Schwerin – Im März startet das diesjährige Bewerbungsverfahren für ein Medizinstudium via Landarztquote in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt ste­hen dafür 31 Studienplätze in den Rostocker und Greifswalder Universitäten zur Ver­fügung.

Ein Studienplatz der Humanmedizin gehört zu den begehrtesten bundesweit. Circa 400 wer­den jährlich an den Universitäten in Rostock und Greifswald angeboten. Andererseits finden immer weniger Hausärzte in M-V eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für ihre insbeson­dere ländlichen Praxen.

Hier setzt die Landarztquote an. In diesem Jahr sind erneut 31 Stu­dienplätze ausschließlich für Studierende vorgesehen, die erfolgreich ein Bewerbungsverfah­ren für die Studienzulassung absolvieren und einwilligen, im Anschluss an ihre Facharztwei­terbildung für mindestens zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in M-V zu praktizieren.

Abiturientinnen und Abiturienten können vom 1. bis 31. März 2023 ihre Bewerbungen auf einen dieser Studienplätze über das Bewerbungsportal der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV) auf: https://www.kvmv.de/nachwuchs/Landarztquote/index.html einreichen.

Wer dieses Auswahlverfahren erfolgreich durchläuft ist berechtigt, zum Wintersemester 2023/2024 das Medizinstudium an einer der beiden Universitäten im Land zu beginnen. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V hat die KVMV mit den Vorbereitungen und der Durchführung des Bewerbungsverfahrens beauftragt.

Derzeit sind laut aktueller Bedarfsplanung des Landessausschusses der Ärzte und Kranken­kassen insgesamt 86 Hausarztstellen in M-V nachzubesetzen. „Nicht nur die Patientinnen und Patienten werden älter, sondern auch unsere Ärztinnen und Ärzte im Land. Viele gehen in den nächsten Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Ein wichtiger Baustein, um junge Menschen für eine Tätigkeit als Hausarzt in Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen, ist das sogenannte Landarztgesetz. Mit der Landarztquote steuern wir seit 2021 dem Ärztemangel insbesondere auf dem Land entgegen. Unser Ziel ist es, langfristig für die Menschen in unse­rem Land die wohnortnahe hausärztliche Versorgung zu sichern“, sagt Stefanie Drese, Mi­nisterin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre zeigen, dass die Studienzulassung via Landarztquote gut von den potentiellen Nachwuchsärztinnen und -ärzten angenommen werden“, so Drese weiter. Im vergangenen Jahr haben knapp 140 Bewerberinnen und Bewerber ihre Unterlagen bei der KVMV eingereicht.

Für die Bewerbung ist die Abiturnote nur ein Kriterium von vielen für die Vorauswahl. In die Entscheidung fließen auch beispielsweise vorherige medizinische Ausbildungen oder andere Tätigkeiten im Gesundheitswesen, Empathie und Sozialkompetenz ein. Diese Studienplätze werden ausschließlich an Bewerberinnen und Bewerber vergeben, die Hausärztin oder Hausarzt werden wollen. Mit einem Vertrag verpflichten sie sich bereits zum Bewerbungsbe­ginn, nach ihrer Facharztweiterbildung für wenigstens zehn Jahre in hausärztlich unterver­sorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten in M-V zu arbeiten.

Ist die erste Hürde des schriftlichen Auswahlverfahrens geschafft, werden die Bewerberinnen und Bewerber zu strukturierten Auswahlgesprächen in die KVMV eingeladen. „Bei einem Assessment-Center, bestehend aus kurzen Interviews und praxisnahen Szenarien, werden die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber transparent und nachvollziehbar bewertet“, sagt Angelika von Schütz, Vorstandsvorsitzende der KVMV.

„Dabei versuchen die Juroren – alles erfahrene Ärztinnen und Ärzte mit Praxen im ländlichen Bereich in M-V – wichtige Schlüsselfaktoren des ärztlichen Berufes zu würdigen, wie z.B. die Orientierung an den Be­dürfnissen der Patientinnen und Patienten in Verbindung mit Empathie und Sozialkompe­tenz“, beschreibt die KV-Chefin das Auswahlverfahren.

Die KVMV führt als zuständige Stelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Landarztgesetzes das gesamte Auswahlverfahren durch. Auch während ihres Medizin­studiums profitieren die Studierenden bereits von einer Betreuung durch die KVMV. So kön­nen die angehenden Hausärztinnen und Hausärzte z.B. bei einem Mentoringprogramm sehr frühzeitig den Alltag in Landarztpraxen kennenlernen.

Bewerbungen für das Wintersemester 2023/24 für Medizinstudierende per Landarztquote sind bei der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV) bis zum 31. März 2023 möglich (siehe: https://www.kvmv.de/nachwuchs/Landarztquote/index.html). Die Bewerbung muss sowohl online als auch schriftlich (einschließlich der Nachweise) innerhalb der Bewerbungsfrist bei der KVMV einge­gangen sein (Postanschrift: KVMV, Bewerbung Landarztquote, Neumühler Str. 22, 19057 Schwerin).

Maßgeblich ist der Posteingangsstempel der KVMV. Die Unterlagen können auch rund um die Uhr am Empfang der KVMV abgegeben werden. Das Online-Bewerbungsportal ist vom 1. März, 00:00 Uhr, bis 31. März 2023, 24 Uhr, geschaltet.

Die Bewerberinnen und Bewerber können eine Ortspräferenz für einen der beiden möglichen Studien­orte angeben: Universität Rostock oder Universität Greifswald. Liegen in der Endauswahl mehr Be­werbungen für einen Studienort vor, als dort Plätze zur Verfügung stehen, entscheidet das Los. Zulas­sungsvoraussetzung zum Medizinstudium per Landarztquote Mecklenburg-Vorpommern ist der Ab­schluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern.

Der Vertrag muss bereits mit den Bewerbungsunterlagen eingereicht werden. Ist das Bewerbungsverfahren durchlaufen und der Zulassungsbescheid erhalten, beginnt das Studium mit dem Start des Wintersemesters am 1. Oktober 2023.

Alle Informationen zum Bewerbungsverfahren, FAQ rund um die Landarztquote, die Downloads zum Bewerbungsformular und zum öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Land sowie der Zugang zur not­wendigen Online-Bewerbung sind auf den Internetseiten der KVMV zu finden unter: →kvmv.de →Nachwuchs →Landarztquote. Für darüber hinausgehende Fragen steht das Team Landarztquote der KVMV unter E-Mail: Landarztquote@kvmv.de oder dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 0385-7431-910 zur Verfügung.