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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Zusätzliche Angebote für Kinder

Landesregierung setzt Programm „MV kann schwimmen“ fort

Schwerin – Auch in diesem Jahr fördert die Landesregierung zusätzliche Schwimmlernkurse für Grundschulkinder in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt stehen für die Fortsetzung des Landesprogramms „MV kann schwimmen“ 250.000 Euro zur Verfügung, teilten die Ministerinnen Stefanie Drese und Simone Oldenburg am Wochenende mit.

„Immer weniger Kinder auch in Mecklenburg-Vorpommern können sicher schwimmen. Durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen phasenweisen Aussetzung des Schwimmunterrichts hat sich das Problem weiter verschärft. Mit unserem Landesprogramm wollen wir zusätzliche Angebote ermöglichen, um den Anteil sicher schwimmender Kinder zu erhöhen und auch Familien finanziell zu entlasten“ so Sportministerin Drese.

„MV kann schwimmen“ geht damit bereits in das dritte Jahr. Im Jahr 2021 haben rund 3.600 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Landesprogramms Schwimmkurse besucht. Bei der ersten Auflage 2020 im ersten Jahr der Pandemie waren es 950. Auch in diesem Jahr rechnen das Sportministerium und die Anbieter mit einer großen Nachfrage.

Die Schwimmkurse können in der unterrichtsfreien Zeit vorrangig in den Ferien oder auch an den Wochenenden bzw. Nachmittagen im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2022 stattfinden. Sie richten sich insbesondere an Grundschüler:innen der Klassenstufen 3 und 4. Die Kurse sind für die Familien kostenfrei. Verabschiedete Fördergrundsätze regeln Näheres.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Durch Unterrichtsausfall und Schulschließungen während der Pandemie sind auch wichtige Schwimmunterrichtseinheiten ausgefallen. Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr viele Kinder von dem Nachholprogramm profitieren und wir mit Unterstützung der Anbieter die Lernrückstände weiter verringern können.“

Anbieter der Schwimmkurse, die vom Land gefördert werden, sind Vereine im Schwimm-Verband M-V, die DLRG MV, der ASB MV, die Wasserwacht im DRK-Landesverband MV sowie Städte und Gemeinden.

Um eine Förderung für die zusätzlichen Kurse zu erhalten, muss ein entsprechender Antrag beim Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin eingereicht werden. Die Durchführung kann nur durch qualifizierte Lehrkräfte erfolgen, die im Besitz einer gültigen Rettungsschwimmerqualifikation sind.

Finanziert wird das Landesprogramm „MV kann schwimmen“ gemeinsam durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport sowie das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung über Mittel des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. Insgesamt stehen für dieses Jahr 250.000 Euro zur Verfügung. Im Jahr 2020 waren es 62.500 Euro und im Jahr 2021 knapp 240.000 Euro.

Weitere Informationen zu Fördergrundsätzen und der Antrag für eine Förderung gibt es auf der Website des für Sport zuständigen Sozialministeriums: Landesprogramm „MV kann schwimmen“

OB Madsen empfiehlt: keine BUGA in Rostock

Rostock – Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen wird der Bürgerschaft empfehlen, das einmalige Event BUGA nicht durchzuführen. Die Auswertung der Risikoanalyse und eine erneute Prüfung der geplanten Projekte habe bestätigt, dass Genehmigung und Umsetzung der Vorhaben aufgrund veränderter Rahmenbedingungen durch Corona und den Krieg in der Ukraine nicht rechtzeitig realisiert werden können und zudem mit erheblichen Kostensteigerungen verbunden wären.

Diese Einschätzung legte der Oberbürgermeister Madsen gestern Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister und Leiter der Interministeriellen Arbeitsgruppe zur BUGA Dr. Till Backhaus in einem konstruktiven und offenen Vier-Augen-Gespräch vor.

„Ich bin froh, dass sich der Oberbürgermeister nun endlich klar positioniert hat, auch wenn wir uns definitiv ein anderes Ergebnis gewünscht hätten. Wir alle hätten die Bundesgartenschau gern in Rostock gesehen – das sage ich in aller Deutlichkeit. Temporäre Großereignisse wie die BUGA können die Entwicklung einer Stadt in hohem Maße vorantreiben. Diesen Schwung hätte auch Rostock mitnehmen sollen.

Dass der Plan nicht aufgegangen ist, ist bitter, aber ein Fakt, mit dem wir nun weiterarbeiten müssen. Ich habe den Oberbürgermeister daher gebeten mir nun unverzüglich eine Liste mit den für Rostock prioritären Projekten sowie einen verbindlichen Zeitplan für deren Finanzierung, Genehmigung, Umsetzung und Unterhaltung vorzulegen. Die Unterlagen werden von den beteiligten Ressorts zunächst auf Minister- und dann auf Staatssekretärsebene beraten. Dazu liegt bereits eine eng getaktete Terminkette vor“, betonte Backhaus.

Claus Ruhe Madsen unterstreicht: „Ich freue mich, dass das gestrige Gespräch mit Herrn Minister Dr. Backhaus lösungsorientiert verlief. Wir haben besprochen, wie die Stadtentwicklung auch ohne das einmalige Event BUGA mit Unterstützung des Landes erreicht werden kann.“ Einig sind sich Stadt und Land bereits jetzt, dass der Küsten- und Hochwasserschutz im Stadthafen fester Bestandteil der umzusetzenden Projekte sein wird: „Die Planungen dazu sind bereits sehr weit vorangeschritten und berücksichtigen auch den Erhalt der touristischen Infrastruktur vor Ort“, so Backhaus. Der Minister sicherte auch zu, sich innerhalb der Landesregierung dafür einzusetzen, weitere wichtige städtebauliche Projekte zu unterstützen.

Madsen betonte in diesem Zusammenhang, dass er der Bürgerschaft empfehlen werde, die prioritären Projekte aus der bisherigen BUGA-Planung weiter mit Nachdruck zu verfolgen. Dazu gehören:

  • Die Entwicklung des Stadthafens, Halle 625, der Plaza und der Vorarbeiten für das Archäologische Landesmuseum;
  • die Warnowbrücke als Leitsternprojekt moderner Mobilität und Realisierung des Rostocker Ovals;
  • das Warnowquartier als Modellprojekt mit bundesweiter Bedeutung für moderne Wohnquartiere und
  • der Stadtpark als städtebauliche Entwicklung.

„Auch für die weiteren bisherigen BUGA-Projekte werden wir Optionen entwickeln, aber nicht alle unsere Wünsche werden noch umsetzbar sein oder nur bei zeitlicher Verschiebung“, sagte Madsen.

Mit der Bewerbung um die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2025 hatte Rostock im Jahr 2018 ein sehr ambitioniertes Projekt zur Gestaltung des Ovals entlang der Warnow beschlossen. Seither wurde mit großem Engagement an der Umsetzung der damit verbundenen Projekte gearbeitet.

„In Auswertung der aktuellen Risikoanalyse und vieler Prüfungen müssen wir uns nun jedoch eingestehen: Die Welt ist heute eine andere als 2018. Und wir waren nicht kritisch genug auf diesem Weg. Wir haben Defizite in der Bewertung und in der Kommunikation der jeweiligen Sachstände nicht erkannt. Es ist uns nicht gelungen, die dafür benötigten personellen Kapazitäten rechtzeitig aufzubauen. Auch ich muss mir vorwerfen, hier zu optimistisch gewesen zu sein. Im Ergebnis bleibt uns nur, auf die BUGA zu verzichten und mit aller Kraft in die Umsetzung der für unsere Stadtentwicklung so wichtigen Projekte und damit künftigen Wohlstand zu investieren. Dies wird – nach umfangreichen Prüfungen und Gesprächen – auch meine Empfehlung an die Mitglieder der Bürgerschaft sein“, fasste Madsen zusammen.

„Die Herausforderungen werden also nicht kleiner: Unser erklärtes Ziel bleibt die nachhaltige Stadtentwicklung Rostocks“, so der Oberbürgermeister. „Wir bauen dabei auf die weitere Unterstützung von Landesregierung und Bundesregierung und benötigen auch weiterhin die Kraft und das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BUGA GmbH bei der Umsetzung dieser Stadtentwicklungsprojekte. Rostock wird auch in Zukunft seiner Rolle als Motor für die Entwicklung von Mecklenburg-Vorpommern gerecht.“

Sporthallenneubau in Papendorf

Papendorf – Heute fand im Beisein von Sportministerin Stefanie Drese das Richtfest für den Neubau einer Sporthalle an der Warnowschule in Papendorf (Landkreis Rostock) statt.

„Mit dem Neubau verbessern sich die Bedingungen für den Schul- und Vereinssport enorm“, sagte Drese in ihrem Grußwort. „Das ist von hoher Bedeutung, da gerade Ganztagsangebote aus dem Bereich des Sports sehr gefragt sind. Vom Neubau profitierten zudem auch die umliegenden Sportvereine“, so Drese.

Über die Notwendigkeit der Baumaßnahme bestand große Einigkeit. So wurde die bestehende Sporthalle 1990 für 245 Schüler gebaut. Heute hat die Schule mittlerweile über 600 Schüler.

Ministerin Drese verdeutlichte, dass es allerdings ein langer Weg von der Antragstellung bis zur Realisierung des Bauvorhabens war. Die ursprünglichen Planungskosten im Jahr 2019 für die Halle betrugen etwa 4,4 Millionen Euro. Nunmehr betragen die Gesamtkosten knapp 6 Millionen Euro.

Nach Prüfung durch die Fördermittelgeber konnten zusätzliche Mittel für die Baumaßnahme bereitgestellt werden. So erhöhte das Innenministerium seine Sonderbedarfszuweisung auf 1,5 Million Euro. Das für Sport zuständige Sozialministerium erhöhte die Förderung aus EU-Mitteln (ELER) auf gut 1.9 Million Euro.

Drese: „Steigende Kosten erschweren im Moment viele Bauvorhaben. Das gilt auch für den Hallenneubau in Papendorf. Dies sollte aber nicht zu Lasten der Kinder, Jugendlichen und Vereinsmitglieder gehen, deshalb hat das Land seine Zuwendungen erheblich aufgestockt.“

Agrar-Wandel

Backhaus: Gesellschaft muss Agrar-Wandel unterstützen

Malchow – Der Wandel in der Landwirtschaft hin zu mehr Klima- und Umweltschutz ist trotz Dauerkrisenmodus durch Dürre, Corona, Tierseuchen und den Folgen des Ukrainekrieges in vollem Gange und dennoch voller Spannungen und Widersprüche. Für ihre Leistungen und ihr Durchhaltevermögen sprach Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus der Branche heute auf dem Agrapolitischen Tag der Norddeutschen Pflanzenzucht KG und des Kreisbauernverbandes Nordwestmecklenburg in Malchow seinen Dank und Respekt aus.

„Bereits jetzt werden in Mecklenburg-Vorpommern auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Klima- und Umweltmaßnahmen umgesetzt. Ab 2023 werden auch die Direktzahlungen noch stärker an Auflagen für den Klima- und Umweltschutz gekoppelt sein. Diese Entwicklung bewerte ich als positiv, auch wenn sie für viele Betriebe eine Umstellung bedeutet. An die Verbraucherinnen und Verbraucher appelliere ich deshalb, diese Entwicklung zu unterstützen, indem den zusätzlichen Aufwand für die Betriebe an der Supermarktkassen entlohnen. Wer nachhaltig produzierte, regionale Lebensmittel in sehr guter Qualität möchte, muss auch bereit sein, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen. Mit Fördergeldern können wir für Betriebe sicherlich Anreize schaffen, mehr für Klima und Umwelt zutun. Damit dies aber dauerhaft so bleibt und wir einen echten Transformationsprozess hinbekommen, braucht es ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Die Politik sehe ich indes in Pflicht, sich im Lebensmittelhandel weiterhin vehement dafür einzusetzen, dass Erzeuger und Lieferanten von den großenm Konzernen und Supermarktketten nicht mit Dumpingpreisen abgespeist werden. Wir müssen erreichen, dass beispielsweise Kosten für existenzsichernde Löhne als nicht verhandelbarer Anteil eingepreist werden. Wettbewerbsvorteile, die sich aus unsozialem und umweltschädlichem Marktverhalten ergeben, sollten auch im Kartellrecht reglementiert werden“, sagte Backhaus.

Als wertvollen Handlungsleitfaden bezeichnete er den Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft. Dieser geht allein für den Umbau der Nutztierhaltung von einem Gesamtmittelbedarf von bis zu 11 Milliarden Euro aus. „Wichtig ist nun, dass die Vorschläge der Kommission nicht in irgendwelchen Schubladen verschwinden, sondern von der Bundesregierung konsequent umgesetzt werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die regionalen Strukturen, die in Deutschland und auch hier in MV aufgebaut wurden, aufgrund der Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels und der Verunsicherung der Bevölkerung, wieder verschwinden“, betonte Backhaus.

MV Werften

thyssenkrupp Marine Systems übernimmt MV Werften

Wismar – thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) übernimmt den Standort der MV Werften in Wismar. Darüber wurden die Mitarbeitenden heute auf einer Versammlung vom Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen in Anwesenheit von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, CEO Oliver Burkhard und IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich informiert. Damit hat einer der traditionsreichsten Schiffbaustandorte in Deutschland wieder eine langfristige Perspektive.

Zukünftig könnte thyssenkrupp Marine Systems im Laufe des Jahres 2024 U-Boote in Wismar fertigen. Maßgeblich hierfür ist eine Beauftragung weiterer U-Boote durch den Bund und daraus folgende Investitionen in die Ertüchtigung der Werft. Die Dimension des Engagements von thyssenkrupp Marine Systems richtet sich nach dem Maß der Beauftragung: Je mehr Aufträge, desto mehr Arbeitsplätze. Bei einem Hochlauf der Produktion im Laufe des Jahres 2024 könnten rund 800 Mitarbeitende von thyssenkrupp Marine Systems eingestellt werden. Bei zusätzlichem Auftragseingang im Überwasserbereich könnte sich diese Zahl auf über 1.500 Mitarbeitende am Standort Wismar erhöhen.

CEO Oliver Burkhard: „Wir kommen nach Wismar, um Marine Systems, aber auch dem Standort und den Menschen hier eine echte Perspektive zu geben. Schiffbau ist, woher wir kommen und Schiffbau ist, wohin wir gehen wollen. Und das gemeinsam mit der Belegschaft – und zwar mit so vielen, wie uns möglich ist! Wir sind überzeugt davon, dass wir gemeinsam erfolgreich sein können und dass diese Partnerschaft gut für alle ist.“

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer: „Der Schiffbau lebt in Wismar weiter. Für den Werftstandort werden durch die neue Eigentümerin thyssenkrupp Marine Systems Zukunftsperspektiven aufgezeigt. Die Beschäftigten haben in der Vergangenheit erfolgreich bewiesen, dass sie Schiffe bauen und komplexe Herausforderungen meistern können. Es besteht mit thyssenkrupp Marine Systems die Chance, möglichst viele Arbeitsplätze in der maritimen Industrie zu erhalten.“

Der nun unterzeichnete Vertrag markiert das Ende eines mehrmonatigen, offenen Investorenprozesses für die Wismarer Werft. Damit hat der Insolvenzverwalter der MV Werften Dr. Christoph Morgen das beste Ergebnis für die Insolvenzgläubiger erreicht und zugleich eine starke Zukunftsperspektive entwickelt: „Es freut mich sehr, dass wir mit thyssenkrupp Marine Systems eine neue Eigentümerin gefunden haben, die den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft erhält und gegebenenfalls sogar ausbaut. Mir ist jedoch auch bewusst, dass die Strecke bis zum Neustart für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werft lang ist. Deshalb werde ich weiterhin alles daransetzen, den Übergang zu gestalten und für möglichst viele Mitarbeitende Beschäftigung zu sichern.“

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Neben den notwendigen Investitionen in die Infrastruktur ist auch eine Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden notwendig. Deren Einstellung wird bei entsprechender Auftragslage vorrangig aus einer Transfergesellschaft stattfinden, die für die ehemaligen Beschäftigten der MV Werften eingerichtet wurde. Darüber hinaus gibt es eine Übereinkunft unter anderem über die Übernahme von Auszubildenden und den Aufbau von Mitbestimmungsstrukturen. Das haben thyssenkrupp Marine Systems und die IG Metall Küste vereinbart. Details entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung der IG Metall.

„Mit Wismar setzen wir ein Zeichen: thyssenkrupp Marine Systems wächst und will die Zukunft dieser Industrie gestalten. Der Standort Wismar und die Mitarbeitenden bekommen durch thyssenkrupp Marine Systems nun eine echte Chance auf eine gute Zukunft. Heute ist ein guter Tag für Wismar und thyssenkrupp Marine Systems“, sagte CEO Oliver Burkhard den Mitarbeitenden.

Reform der Lehrerbildung

Oldenburg: Referendariat attraktiver machen

Schwerin – Die Lehrerbildung in Mecklenburg-Vorpommern soll verbessert werden. Der Beirat für Lehrerbildung und Bildungsforschung ist dazu am Donnerstag erstmals wieder in Präsenz zusammengekommen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg berät gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Bettina Martin und dem Beirat, wie die Lehrerbildung und die Ausbildung der Lehrkräfte in MV reformiert werden kann.

Das Bildungsministerium ist unter anderem für die Ausgestaltung des Referendariats und für die Fortbildungen der Lehrerinnen und Lehrer zuständig.

„Das Referendariat ist die Schnittstelle zwischen Studium und dem Lehrerberuf an einer Schule; und diese Schnittstelle kann noch besser auf den zukünftigen Beruf vorbereiten. Welche Möglichkeiten es da gibt, werden wir in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe ausloten. Natürlich haben wir da auch Ideen für die Ausgestaltung des Praxisbezugs und für die Lehrerbildung in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Bildungsministerin Oldenburg.

Beide Ministerien beabsichtigen, in enger Zusammenarbeit die Lehrerbildung in Mecklenburg-Vorpommern weiterzuentwickeln, um mittel- und langfristig die Qualität und Effektivität zu erhöhen. Die Zahl der Lehramtsstudierenden und erfolgreich ausgebildeten Lehrenden soll steigen.

„Diese Aufgabe treiben wir mit dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung weiter voran, damit zukünftig die Hochschulen noch stärker mit den für die Aus-, Fort- und Weiterbildung verantwortlichen Einrichtungen des Landes zusammenwirken“, sagte in Vertretung von Wissenschaftsministerin Bettina Martin Staatssekretärin Susanne Bowen anlässlich der Sitzung.

Die Lehrerbildung und -ausbildung ressortübergreifend zu reformieren, ist auch Ziel des Koalitionsvertrages.

UNESCO-Anerkennung

Biosphärenreservat Schaalsee erhält UNESCO-Anerkennung

Zarrentin – Das Biosphärenreservat Schaalsee erhält für weitere 10 Jahre die UNESCO-Anerkennung. Dies ist das Ergebnis einer offiziellen Evaluierung des Biosphärenreservats im Juli 2021 durch den Internationalen Koordinierungsrat (ICC) des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Im Kloster Zarrentin wurde die Auszeichnung heute mit einer offiziellen Festveranstaltung begangen. Dort nahm Umweltminister Dr. Till Backhaus die UNESCO-Urkunde vom Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees, Dr. Stefan Lütkes, entgegen.

„Für mich ist diese Auszeichnung Anspruch und Verpflichtung zugleich: Wir haben bewiesen, dass wir seit der ersten UNESCO-Auszeichnung vor 20 Jahren viel erreicht haben und den Titel auch weiterhin verdient haben. Die Prüfung des MAB-Nationalkomittees hat einmal mehr gezeigt, dass wir in allen Bereichen, darunter Naturschutz, Regionalentwicklung oder Bildungsarbeit, sehr gute Erfolge vorweisen können. Beispielgebend ist sicherlich die intensive Netzwerkarbeit mit Verbänden, Vereinen, Stiftungen und Unternehmen aus der Region. Dadurch konnten eine Vielzahl verschiedener Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden. Diese reichen vom Errichten von Ladesäulen für Elektroautos bis hin zur Renaturierung von Seen, Bächen und Mooren. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen. Wir haben immer noch viel vor und werden die inzwischen ca. 6.357 Hektar Naturschutzfläche im Eigentum des Biosphärenreservats auch weiterhin zu einer Modellregion entwickeln, die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig ist“, sagte Backhaus in seiner Festrede.

Hervorzuheben seien laut Backhaus die im Auftrag des Biosphärenreservatsamtes durchgeführten umfangreichen und komplexen Maßnahmen zur Sanierung von Seen und deren Einzugsbereiche. Diese haben aktuell zur Reduzierung der Nährstoffbelastung und damit der Verbesserung der Trophie um 1-2 Stufen geführt.

„Innerhalb der deutschen Biosphärenreservate besitzt das Biosphärenreservat Schaalsee eine besondere Modellhaftigkeit. Knapp die Hälfte der Fläche ist Ackerland mit sehr produktiven Böden. Eine Kernaufgabe war und ist es, die intensive Landwirtschaft in der Entwicklungszone zusammen mit Landwirten und Bewohnern mit den Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse fließen in weitere Planungsprozesse wie die Erarbeitung von landwirtschaftlichen Förderprogrammen oder Projekten zur Steigerung der Biodiversität in der Entwicklungszone ein.
Heute können wir mit Stolz sagen, dass sich die Menschen in der Region mit unseren Zielen identifizieren. Und das ist wichtig, denn nur mit der Unterstützung der Bevölkerung können wir die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen angehen und bewältigen. Umso passender finde ich das Motto der heutigen Festveranstaltung – Wir sind Biosphäre“, hebt Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, hervor.

Seit 2015 ist das Biosphärenreservatsamt ebenfalls für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Beide Gebiete liegen am Grünen Band und in der Metropolregion Hamburg. Der Fokus besteht in der inhaltlichen Verknüpfung und einheitlichen Außendarstellung und Kommunikation beider Biosphärenreservate als BIOSPHÄRENBAND SCHAALSEE-ELBE als Eingangsbereich in die Metropolregion Hamburg.

Hauptinstrument der nachhaltigen Regionalentwicklung ist die patentrechtlich geschützte Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“, die auf angrenzende Gebiete im Bundesland Schleswig-Holstein erweitert werden soll. Eine große Rolle zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele spielt weiterhin die Zusammenarbeit mit der mittelständischen Wirtschaft wie der Gläsernen Molkerei (Biomolkerei), BioBehr GmbH (Biogemüseanbau) oder riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG.

Export-Tour zum Baltic Sea Business Day

Schwerin – Die Export-Tour der Landesregierung geht unter dem Motto „Praktische Tipps für Exporteinsteiger“ weiter. Eingeladen sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die sich über Chancen im Export und Unterstützungsmöglichkeiten des Landes informieren können. Schwerpunkt der heutigen Export-Tour in der von Hippel GmbH war das Thema Zollabwicklung.

„Wer auf verschiedenen Märkten präsent ist, ist nicht so anfällig für Schwankungen der Konjunktur oder Schwierigkeiten bei einzelnen Abnehmern und Zulieferern. Heimische Märkte und Außenhandel zu kombinieren, ist das beste Risikomanagement“, betonte der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann bei der Export-Tour in der Firma von HippelGmbH in Schwerin, die mit ihren beweglichen Figuren weit über die Landesgrenzen hinweg Erfolg hat.

Viele Unternehmen seien von der Corona-Pandemie stark getroffen. „Zum Glück“, so Dahlemann, „konnten wir als Land mit dem MV-Schutzfonds unterstützen und der Arbeitsmarkt ist stabil, auch dank des Kurzarbeitergeldes. Jetzt sind unsere Unternehmen zusätzlich vom furchtbaren Krieg in der Ukraine und den Rückwirkungen der Sanktionen gegen Russland betroffen. Hinzu kommen steigende Energiepreise und Engpässe bei Rohstoffen.“

Dennoch gebe es Chancen, an die gute wirtschaftliche Entwicklung vor Corona anzuknüpfen. „Die Landesregierung unterstützt die Wirtschaft, z.B. mit unserer Außenwirtschaftsförderung in Höhe von 1,4 Millionen Euro pro Jahr, gerade bei den Klein- und Kleinstunternehmen.“ Der Staatssekretär ermutigte alle Unternehmen: „Nutzen Sie die Möglichkeiten, Netzwerke aufzubauen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Delegationsreisen. Da nutzen wir unsere Kontakte auf politischer Ebene als Türöffner für die Wirtschaftskontakte.“

Seit vielen Jahren würden vertrauensvolle regionale Partnerschaften mit vielen Verbindungen auf unterschiedlichen Ebenen gepflegt, wie aktuell bei der Delegationsreise mit dem Parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß nach Danzig. Dabei stehe die Zusammenarbeit im demokratischen Ostseeraum im Mittelpunkt. „Deshalb lade ich Sie sehr herzlich zum Baltic Sea Business Day am 22. September nach Rostock ein. Das ist eine tolle Möglichkeit, um Kontakte mit allen Anrainerländern der Ostsee zu knüpfen.“