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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Beitragsfreier Ferienhort

Oldenburg: Angebot ist Ferienspaß für die Kleinen und Entlastung für die Großen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg sagte: „Jeder Tag, an dem Kinder kostenlos betreut, gefördert und gebildet werden, ist ein guter Tag für die Kinder und gleichzeitig auch eine Entlastung für die Familien in MV. Die Kinder haben in allen Ferien insgesamt einen Anspruch auf 40 Tage Betreuung. Das heißt, dass die Kinder trotzdem natürlich weiterhin die Möglichkeit haben, mit ihren Eltern in den Urlaub zu fahren. Auch die Erzieherinnen und Erzieher können selbstverständlich ihren Urlaub in Anspruch nehmen, weil es eben weiterhin Schließzeiten auch in den Sommerferien gibt.

Seit zwei Jahren ist den Trägern bekannt, dass der beitragsfreie Ferienhort nach Corona fortgesetzt werden soll. Es wäre fatal, wenn wir nach den zwei Jahren, in denen wir den Hort beitragsfrei gestellt haben, eine Lücke lassen würden. Einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Dieser wird erst 2026 umgesetzt.

In den vergangenen zwei Jahren haben mehr als 5.000 Kinder diesen beitragsfreien Ferienhort im Sommer in Anspruch genommen. Das führte den Erkenntnissen nach weder zu einem Personalmangel, noch zu einem nicht zu bewältigenden erhöhten Personalbedarf.“

Von diesem Sommer an sollen Kinder in Mecklenburg-Vorpommern den sogenannten Ferienhort komplett kostenlos nutzen können. Dazu hatte das Kabinett im April eine entsprechende Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes verabschiedet.

Anstieg bei Auszubildenden in der Pflege

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese betont anlässlich des Tages der Pflege die hohe Bedeutung von guten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie einer tarifgebundenen Bezahlung, um den stetig steigenden Fachkräftebedarf im Pflegebereich in den kommenden Jahren decken zu können.

„Wir sind gerade bei der Pflegeausbildung in Mecklenburg-Vorpommern gut vorangekommen. In den vergangenen Jahren haben sich stetig mehr junge Menschen für eine Pflegeausbildung entschieden“, sagte Drese. Während im Schuljahr 2017/18 in MV rund 950 Auszubildende starteten, waren es in diesem Schuljahr 1.550. Das entspricht einem Anstieg von über 60 Prozent.

Einen Grund für den erfreulichen Zuwachs an Pflege-Azubis sieht die Ministerin in der Einführung der generalistischen Ausbildung. Drese: „Mit dem Start der generalistischen Pflegeausbildung haben wir einen wichtigen Schritt für eine attraktivere Ausbildung und mehr Fachkräfte in der Pflege gemacht. Ein wesentlicher Fortschritt ist, dass die Ausbildung mit der Einführung 2020 kostenfrei für die Auszubildenden ist.“

Die Ausbildung wird über einen Pflegeausbildungsfonds finanziert, der im Jahr 2022 ca. 105 Millionen Euro umfasst und vom Landesamt für Gesundheit und Soziales verwaltet wird. Alle etwa 1.200 Einrichtungen, die von der Pflege-Ausbildung partizipieren sowie das Land und die Pflegeversicherung zahlen darin ein.

Die tatsächlich ausbildenden Institutionen (Schulen und Träger der praktischen Ausbildung, z.B. Krankenhäuser sowie ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen) erhalten daraus die vereinbarten Ausbildungsbudgets bezogen auf die Schüleranzahl erstattet. „Das bedeutet, je mehr zukünftige Fachkräfte ausgebildet werden, desto größer ist das Fonds-Volumen“, verdeutlichte Ministerin Drese.

Insgesamt durchlaufen derzeit in Mecklenburg-Vorpommern knapp 3.000 Azubis (1. + 2. Ausbildungsjahr) die neue generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre – erste Abschlüsse werden 2023 erwartet. Insgesamt 29 Schulen bilden in Mecklenburg-Vorpommern aus, darunter sind neun öffentliche Schulen. Der praktische Teil findet bei etwa 400 Ausbildungs-Trägern statt.

Die generalistische Pflegeausbildung geht auf das Pflegeberufegesetz zurück, das im Jahr 2020 in Kraft getreten ist. Es beinhaltet, dass alle Auszubildende in der Pflege in den ersten zwei Jahren die gleiche generalistische Ausbildung durchlaufen. Für das dritte Jahr können sie diese entweder fortsetzen und den Abschluss „Pflegefachmann bzw. frau“ erwerben oder sich im Bereich der Pflege alter Menschen oder von Kindern und Jugendlichen spezialisieren.

4. Arbeitsschutztag für M-V

Schulte: Arbeitsschutz im Alltag vorausschauend denken

Güstrow – In Güstrow hat der 4. Arbeitsschutztag für Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. Im Mittelpunkt des Fachtages stand die Bedeutung aktueller Gesetzesänderungen sowie Fragen rund um die Arbeitsschutzorganisation in den Einrichtungen.

„Der Arbeitsschutz ist ein enorm wichtiger Faktor, die Wirtschaft im Land weiter voranzubringen. Die Basis hierfür sind gesunde und engagierte Beschäftigte und niedrigere Krankenstände in den Unternehmen und Behörden. Für die Weiterentwicklung des betrieblichen Arbeitsschutzmanagements ist es notwendig, dass sowohl die Unternehmensinhaber als auch ihre Beschäftigten selbstverständlich mit dem Thema umgehen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte am Donnerstag in Güstrow.

„Die ungebrochen große Resonanz auf unseren Arbeitsschutztag auch bei seiner vierten Auflage zeigt, dass kleine und große Unternehmen das Angebot der kompakten Information und Fortbildung und des direkten Austauschs vor Ort zu schätzen wissen“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS). „Wir haben das Programm bewusst so gestaltet, dass darin die aktuellen Gesetzesänderungen genauso Platz finden wie die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt, beispielsweise Homeoffice und Digitalisierung.“

Schulte macht vor Ort deutlich, dass vor allem beim Arbeitsschutz im praktischen Alltag vorausschauend gedacht werden muss. „Der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht an oberster Stelle. Schon die kleinste Unachtsamkeit kann schwere Folgen haben. Jeder Unfall ist einer zu viel. Wenn es doch einmal zu einem Unfall kommt, müssen daraus die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden, um den Arbeitsschutz vor Ort weiter zu verbessern“, machte Schulte deutlich.

Im Jahr 2021 wurden dem LAGuS 68 besonders schwere und tödliche Unfälle in Mecklenburg-Vorpommern angezeigt. Durch die Arbeitsschutzbehörde des Landes wurden 35 besonders schwere und sieben tödliche Unfallereignisse untersucht.

Staatssekretär Jochen Schulte dankte abschließend allen Beteiligten, die das Versorgungssystem während der Corona-Pandemie weiter am Laufen halten. „Das sind viele Unternehmen, Einrichtungen und Behörden. Sie alle sorgen in der gesamten Pandemiezeit gemeinsam dafür, dass das gesellschaftliche System stabil bleibt – dazu zählt beispielsweise die Versorgung mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln, genauso wie die medizinische Versorgung vor Ort. Das verdient unser aller Respekt“, betonte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Organisiert wurde der 4. Arbeitsschutztag für Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow vom Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit M-V. Insgesamt 186 Teilnehmerinnen und Teilnehmer widmeten sich dem Themenfeld Arbeitsschutz in ihrem Berufsalltag. Neben den Referenten waren unter anderem auch die Berufsgenossenschaften und die Unfallkasse MV mit ihren Ausstellungsständen vor Ort.

Bauernhof-Ensemble im Tierpark

Schulte: Tierpark ist in der Hansestadt um eine weitere Attraktion für Einheimische und Gäste reicher

Wismar – Heute hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte das Mecklenburger Bauernhof-Ensemble im Tierpark Wismar offiziell eröffnet.

„Der Tierpark in der Hansestadt ist um eine weitere Attraktion für Einheimische und Gäste reicher. Im neuen Bauernhof werden vor allem auch alte Haustierrassen aus der Region präsentiert. Der Tierpark untermauert mit stetig neuen Angeboten seinen Ruf als wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots in der Region“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte am Donnerstag. In diesem Jahr sind bereits zwei neue Seilbahnen, ein neuer Wasserbob, eine neue Scooteranlage und ein komplett neu gestalteter Eingangsbereich hinzugekommen.

„Es handelt sich bei den sportlichen Freizeitanlagen um Investitionen von mehr als einer halben Million Euro, die der Tierpark allein durch Eigeninitiative aufgebracht hat“, so Schulte weiter.

Der Tierpark liegt auf einer Fläche von 17 Hektar südwestlich der Wismarer Altstadt. Es ist vor Ort eine Hofanlage mit unterschiedlichen Gebäuden gebaut worden. Neben Stallgebäuden für Ziegen, Schweine, Rinder, Schafe und Pferde ist unter anderem ein Gebäude aus Holz mit altem Bauerngerät entstanden.

„Darüber hinaus wird bereits in die Umsetzung neuer Pläne investiert. Es soll die digitale Infrastruktur weiter ausgebaut und die alten Stallanlagen zu einer begehbaren Vogelvoliere und einer Känguruanlage umgebaut werden. Das Angebot wird stetig erweitert. Dies macht sich auch in den Besucherzahlen bemerkbar. Bei mehr als 50 Prozent der Tierparkbesucher handelt es sich um Urlauber“, so Schulte weiter. Im vergangenen Jahr haben über 170.000 Gäste (2011: 119.000) den Tierpark besucht.

Die Gesamtinvestitionen für den Bauernhof im Tierpark betragen rund 2,36 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 1,89 Millionen Euro.

„Das Wirtschaftsministerium wird auch zukünftig Investitionen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten in den Tierparks und Zoologischen Gärten unterstützen. Ziel ist es, die touristische Attraktivität der einzelnen Standorte zu erhöhen und innovative und neue Erlebnisformate für die Zoobesucher zu schaffen“, betonte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Backhaus: Özdemirs Weizen-Plan ist ein Irrweg

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt kritisiert Pläne des Bundeslandwirtschaftsministers für mehr Weizenanbau.

Demnach möchte Cem Özdemir EU-Vorgaben zur Fruchtfolge, die ab 2023 gelten sollen, verschieben. So könnte also Weizen auf Weizen folgen.

„Ich frage mich allmählich, wer Herrn Özdemir berät. Unsere Landwirtschaftsbetriebe brauchen endlich Planungssicherheit für das neue Anbaujahr. Die EU-Regeln sollen den Boden schonen, die Biodiversität fördern und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und die Erträge stabilisieren.

Das ist genau der richtige Weg. Wo bleiben da die grünen Positionen? Ich hatte zur Agrarministerkonferenz vorgeschlagen, die geplanten Stilllegungsflächen nicht nur für den Futteranbau freizugeben, sondern sie auch für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen.

Und zwar mit einer vielfältigen Fruchtfolge: Getreide, Leguminosen, Ölsaaten. Damit würde man einerseits einen wichtigen Beitrag leisten, um den Hunger in der Welt abzumildern und gleichzeitig Monokulturen vermeiden. Allein Mecklenburg-Vorpommern könnte mit seinen 22.000 Hektar Stilllegungsflächen rund eine Million Menschen ein Jahr lang ernähren.

Angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Situation vor allem auf der Südhalbkugel bitte ich Herrn Özdemir nochmal neu nachzudenken.  Flächen einerseits nur für Tierfutter zu nutzen und gleichzeitig an anderer Stelle wertvolle Böden weiter auszubeuten ist ein Irrweg,“ so Minister Dr. Backhaus.

Seehotel Zarrentin feiert Richtfest

Zarrentin – Minister Dr. Till Backhaus hat am Mittwoch in Vertretung der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Richtfest des Seehotels Zarrentin teilgenommen.

„Ich bin nicht nur dieser Region geboren und aufgewachsen, sondern habe hier auch meine ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt. Deswegen liegt mir diese schöne Ecke Mecklenburg-Vorpommerns besonders am Herzen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich hier viel getan. Durch Landes- und EU-Mittel, insbesondere der Richtlinie für Integrierte ländliche Entwicklung (ILERL) und der LEADER-Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), konnten hier viele Infrastrukturprojekte realisiert werden.

Ich denke da etwa an den Neubau der Kita am Sophientalring, die Außenanlage des Klosters und die Umgestaltung des Bienenzuchtzentrums Bantin zum Apineum. Ein wichtiges Projekt ist auch der Neue Schulcampus Zarrentin. Hier entstehen bis 2023 eine neugebaute Regionale Schule, eine Grundschule mit Hort, eine Zweifeldsporthalle mit Mensa sowie eine Sportplatzanlage und Freianlagen zum Spielen. Sie bieten Platz für 650 Schülerinnen und Schüler.

Allein diese rund 4,9 Millionen Euro teure Maßnahme wurde mit 3,6 Millionen Euro EU-Mitteln bezuschusst. Weitere 4,8 Millionen Euro aus dem ELER flossen in die Erschließungsarbeiten und Freianlagen des Campus‘. Insgesamt wurden in Zarrentin Gesamtinvestitionen in Höhe von fast 11 Millionen Euro getätigt, bei denen sich das Land mit fast 6 Millionen Euro beteiligte. Dadurch haben wir die gesamte Schaalsee-Region lebenswerter und attraktiver gemacht“, sagte der Minister.

Anders als in anderen Kleinstädten und Dörfern im Land ist die Bevölkerungszahl hier stetig gestiegen –  und dass nicht nur durch Eingemeindungen.
Auch der Tourismus nahm dank der landschaftlichen Vorzüge des Biosphärenreservates Schaalsee-Elbe und der vielen kulturellen Angebote stetig zu und hat sich zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein entwickelt.

Vor diesem Hintergrund investiert die Eugen-Block-Holding GmbH rund 15 Millionen Euro in den Neubau des Seehotels Zarrentin. Errichtet werden drei Gebäude im Landhaus-Stil, unter anderem mit 45 Zimmern und 90 Betten, Wellnessangebot, Veranstaltungssaal und Tiefgarage.

Das Hamburger Unternehmen betreibt im Ort bereits das „Fischhaus Hotel am Schaalsee“  und die Produktionsstätte „Block Menü“. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2023 geplant.

Gigabit-Strategie

M-V bringt Bundesratsinitiative zur Gigabit-Strategie ein

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern wird sich mit einem Antrag im Bundesrat zur Gigabit-Strategie des Bundes dafür einsetzen, eine flächendeckende verbesserte Breitband- und Mobilfunkversorgung mit höchster Priorität zu verwirklichen. „Das Ziel der neuen Bundes-Gigabit-Strategie muss sein: Keine ‚weißen Flecken‘ mehr in Deutschland, gerade und insbesondere in den ländlichen und dünn besiedelten Räumen“, spitzte Innenminister Christian Pegel die zentrale Forderung der Bundesratsinitiative an den Bund zu. Das Kabinett stimmte dem in dieser Woche in Schwerin zu.

„Der Bund hat im Rahmen seiner Gigabitstrategie die Idee vorgestellt, Ausbauvorhaben bundesweit nach dem Maß der Unterversorgung zu priorisieren und auch die Fördermittel entsprechend zu verteilen. Dies würde zu einer Bestrafung der Länder führen, die – so wie wir in Mecklenburg-Vorpommern – mit großem Erfolg die ,Weißen Flecken‘ bereits beseitigt haben, also unterversorgte Gebiete, in denen privatwirtschaftliche Unternehmen auf absehbare Zeit keinen Breitbandausbau vornehmen. Es muss unbedingt sichergestellt werden, dass Einschränkungen der Förderkulisse nur bei Vorliegen verbindlicher Ausbauzusagen der Telekommunikationsunternehmen vorgenommen werden“, nennt Digitalisierungsminister Christian Pegel der Bundesratsinitiative, für die weitere Bundesländer bereits Unterstützung signalisiert haben.

Die Landesregierung M-V verfolge seit Jahren das Ziel einer flächendeckenden Glasfaser- und Mobilfunkversorgung und habe dies auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben. „In der Vergangenheit haben sich die Ausgaben für den geförderten Breitbandausbau in M-V Jahr für Jahr deutlich erhöht: 2021 haben die Landkreise und kreisfreien Städte für rund 225 Millionen Euro Bundes- und Landesfördermittel neue Glasfaserleitungen im Land gebaut. Das ist dreimal so viel wie 2019“, nannte Pegel einen Beleg für das Engagement des Nordostens in Sachen Breitbandausbau.

Mecklenburg-Vorpommern profitiere umfangreich von den bisherigen Bundesförderprogrammen. „Bei den bewilligten Mitteln belegen wir deutschlandweit den zweiten Platz. Mit 1,4 Milliarden Euro fließen etwas mehr als 15 Prozent der bisher durch den Bund bewilligten Fördermittel nach Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Christian Pegel und fährt fort:

„Sollte der Bund eine Priorisierung der Förderung als unumgänglich betrachten, könnte diese nur passgenau durch das jeweilige Land erfolgen, um das Ziel der flächendeckenden Versorgung im Land nicht zu durchkreuzen.“ Keinesfalls dürfe bei der Analyse der Versorgungssituation der Schwerpunkt nur auf die Bereiche gelenkt werden, die noch weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) aufweisen.

„Hier müsste der Bund die Aufgreifschwelle mindestens an die schon geltende von 100 Mbit/s anpassen, um den bisherigen Ausbauerfolgen auch in unserem Bundesland Rechnung zu tragen. Für genaue Analysen der bestehenden Versorgung, die die Grundlage für zukünftige Förderentscheidungen bilden werden, bedarf es einer einheitlichen, präzisen, regelmäßig aktualisierten und für die betroffenen Kreise als Zuwendungsempfänger unkompliziert einsehbaren Datengrundlage“, fordert der Minister.

Er verweist auf die Erfolge, die die bisherigen Investitionen bereits zeigen: „Von Ende 2018 bis Mitte 2021 konnte die Landesregierung die Versorgung mit gigabitfähigen Netzen in M-V mehr als verdreifachen: Mitte 2021 waren 53,3 Prozent aller Haushalte mit schnellem Internet von mindestens 1000 Mbit/s versorgt – 2018 waren es gerade mal 14,9 Prozent.

Insgesamt wurden in M-V bislang 131 Projektgebiete für den staatlich geförderten Breitbandausbau bewilligt. 97 von ihnen habe einen endgültigen Zuwendungsbescheid vom Bund erhalten und ein Telekommunikationsunternehmen mit der Umsetzung beauftragt. In 33 Gebieten ist die Bautätigkeit bereits abgeschlossen, in fünf sind die Internetdienste bereits buchbar. Das bedeutet:

„Für mehr als 71.100 private Haushalte, 1.600 Unternehmen sowie 130 Schulen wurden bereits Glasfaseranschlüsse gelegt und insgesamt schon mehr als 17.500 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Das entspricht fast der Entfernung Rostock-Neuseeland, Luftlinie“, sagt Christian Pegel und sagt mit Blick auf die nahe Zukunft: „Insgesamt werden mit der Unterstützung des Landes und des Bundes bis Mitte der Zwanziger Jahre fast 69.000 Kilometer Glasfaserkabel in unserem Land verlegt. Das entspricht einer Strecke von mehr als eineinhalbmal um den Äquator“, verdeutlicht der Minister die Dimension des Ausbaus.

Im Bundesratsantrag, den Mecklenburg-Vorpommern einbringt, wird auch gefordert, dass sich die Mobilfunknetzbetreiber neben ihrem langsam an Fahrt aufnehmenden eigenwirtschaftlichen Ausbau auch aktiv an den Ausbauprogrammen des Bundes und des Landes beteiligen. „Mit der landeseigenen Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft unterstützt M-V bereits die Erschließung von Gebieten, in denen bisher nicht einmal Sprachmobilfunk möglich und auch innerhalb der nächsten drei Jahre kein Ausbau geplant ist. Die Landesgesellschaft darf aber ihre Mobilfunkmasten nur errichten, wenn mindestens ein Unternehmen zusagt, diese auch zu nutzen. Hier wünschen wir uns deutlich mehr Druck auf die Unternehmen durch den Bund“, so Christian Pegel.

Eigenes Wappen für Toddin

Toddin – Die Gemeinde Toddin im Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält ein eigenes Wappen. Die Urkunde für das Hoheitszeichen mit der Wappengenehmigung und dem Eintragungsnachweis für die amtliche Wappensammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat das Innenministerium jetzt an den Toddiner Bürgermeister Marco Haurenherm versandt.

„Der Wunsch nach einem eigenen Wappen zeigt das Interesse der Gemeinde, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren und den deutlichen Willen der Gemeindevertretung, die Selbstverwaltung auch in einem eigenen Symbol sichtbar zu machen“, lobt Innenminister Christian Pegel. Zudem fügt Pegel hinzu: „Wappen sind wie kaum ein anderes Zeichen geeignet, Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein zu fördern. Sie spiegeln die Besonderheiten der örtlichen Gemeinschaft auf anschauliche Art und Weise wider und können deshalb ein repräsentatives Aushängeschild für die Aktivitäten der Gemeinde sein.“

Das Toddiner Wappen beschreibt der Wappenbrief wie folgt: „Geteilt von Rot und Gold; oben ein schräglinks liegendes Eichenblatt mit drei Eicheln in einem nach rechtshin abzweigenden Stiel, alles silbern; unten eine blaue Kornblumenblüte an einem blauen Stielende.“

Die Erklärung: Die Schildfarben Rot und Gold deuten auf die mecklenburgischen Landesfarben hin. Die beiden Symbole stehen für wichtige historische und gegenwärtige Erwerbsquellen der Einwohner ­– die Kornblume für die Landwirtschaft, die Eiche für die Forstwirtschaft.

Die Gemeinde mit den Ortschaften Setzin und Toddin kann das Wappen künftig unter anderem im Siegel, Briefkopf und auf Amtsschildern führen. Die endgültige Verwendung des Wappens legt jede Gemeinde selbst fest.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 378 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 290 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Pro Jahr werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen– muss die Gemeinde in Papierform beim Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme dieser Hoheitszeichen ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben.