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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Landesregierung erleichtert Zugang zu Fördermitteln

Spenden künftig als Eigenanteil anrechenbar

Schwerin – Das Förderwesen in Mecklenburg-Vorpommern wird einfacher, flexibler und bürgernäher – ein zentrales Ziel der aktuellen Modernisierungsinitiative des Landes. Eine besonders wichtige Neuerung: Künftig können auch zweckgebundene Spenden vollständig als Eigenanteil bei Fördervorhaben anerkannt werden. Die neue Regelung soll gezielt kleinere Träger stärken und die Beteiligung der Zivilgesellschaft an geförderten Projekten erleichtern.

Finanzminister Dr. Heiko Geue sagt: „Gerade kleinere Projektträger und ehrenamtliche Initiativen stoßen bei der Kofinanzierung an Grenzen. Wenn engagierte Menschen gezielt für ein Projekt spenden, sollten diese Mittel auch voll zählen – das stärkt das Ehrenamt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Mit der neuen Regelung will die Landesregierung die Spendenbereitschaft gezielt fördern. Gleichzeitig werden gemeinnützige Organisationen mit geringen Eigenmitteln entlastet und erhalten realistische Chancen, eine Landesförderung zu bekommen. Die Maßnahme ergänzt zentrale Ziele der Fördermodernisierung: mehr Nutzerfreundlichkeit, größere Flexibilität und eine bessere Steuerungsfähigkeit für Zuwendungsempfänger.

Die Anrechenbarkeit zweckgebundener Spenden bringt vielfältige Vorteile mit sich – sowohl für Antragstellende als auch für die Verwaltung. Sie verbessert die Finanzierungsmöglichkeiten gemeinnütziger Projekte und stärkt damit unmittelbar das zivilgesellschaftliche Engagement im Land. Gleichzeitig sorgt sie für mehr Transparenz und Verfahrenssicherheit: Klare Regelungen zur Anerkennung von Spenden schaffen nachvollziehbare Voraussetzungen für die Förderung.

Auch das Prinzip, dass alle Einnahmen, die im Zusammenhang mit dem Zuwendungszweck stehen, zur Deckung der mit diesem Zweck verbundenen Ausgaben verwendet werden müssen, bleibt gewahrt. Denn öffentliche Mittel werden nur dort eingesetzt, wo eine Finanzierung durch private Zuwendungen nicht ausreicht.

Die neue Regelung führt zudem zu einer wirtschaftlicheren Mittelverwendung, weil Spenden und öffentliche Mittel effizienter kombiniert werden können. Und nicht zuletzt schafft sie faire Bedingungen für alle – unabhängig von Größe oder Struktur der jeweiligen Antragsteller.

Auch für die Bewilligungsbehörden bietet die Neuerung Vorteile: Sie ermöglicht eine risikobewusste Umsetzung des Förderzwecks, reduziert bürokratische Hürden und erleichtert die Nachvollziehbarkeit der Mittelverwendung.

Die neue Spendenregelung ist Teil des Maßnahmenpakets zur Modernisierung des Förderwesens, das im Juli 2025 vorgestellt wurde. Bereits ab September 2025 sollen die Änderungen schrittweise Eingang in die Förderprogramme finden, darunter vereinfachte Antragstellungen, Mitteilungspflichten und Auszahlungsverfahren. Weitere Neuerungen, wie standardisierte Textbausteine für die Erstellung von Förderrichtlinien, ein Check für die Digitalisierung bestehender Förderrichtlinien und ein Konzept für Stichprobenprüfungen, sollen die Arbeit der Verwaltung erleichtern und folgen ab Anfang 2026.

Schwesig: Hanse Sail beweist: Warnemünde kann große Segelevents

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute die 34. Hanse Sail in Rostock- Warnemünde eröffnet. „Die Hanse Sail ist das größte Volksfest in Mecklenburg-Vorpommern. Die ganze Stadt feiert mit und dazu viele Gäste von außerhalb“, erklärte Schwesig im Kurhausgarten in Warnemünde.

Auf die Besucherinnen und Besucher der Hanse Sail warten in den kommenden vier Tagen Konzerte, Mitmachaktionen, Buden, Fahrgeschäfte sowie fast 130 Schiffe. Auch die französische Bark BELEM hat in Rostock angelegt. Mit dem früheren Segelschulschiff kam im vergangenen Jahr das olympische Feuer nach Frankreich. „Dieses Olympia-Schiff begrüßen wir ganz besonders herzlich auf der Hanse Sail“, so Schwesig.

Warnemünde bringe hervorragende Voraussetzungen als Austragungsort der olympischen und paraolympischen Segelwettbewerbe mit. „Hier sind die Segel- und Surfbedingungen ideal und die Hanse Sail zeigt jedes Jahr wieder: Rostock und Warnemünde können Events der Spitzenklasse! Rostock kann auch Olympia.“ Gemeinsam mit dem Landessportbund und der Hansestadt Rostock setzt sich das Land dafür ein, bei einer deutschen Olympiabewerbung die Segelwettbewerbe nach Warnemünde zu holen. „Wir bewerben uns als Gastgeber für die Idee von Olympia: Offenheit, Respekt, Frieden und Fairness.“

Auf dem Weg dorthin sei die Hanse Sail ein tolles Fest bei dem der 35. Geburtstag des Landes Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam gefeiert werden könne. Schwesig hob hervor: „Mecklenburg-Vorpommern hat sich zu einem Land entwickelt, in dem man gut arbeiten und leben kann. Zu einem modernen Wirtschaftsstandort, stark in der Gesundheits- und Ernährungswirtschaft, in der maritimen Industrie, ein beliebtes Tourismusland, gerade hier in Warnemünde.“

Am Abend besucht die Ministerpräsidentin den Empfang der Deutschen Marine.

Reformnotwendigkeit zur Stabilisierung der Apotheken vor Ort

Parchim – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 22,6 Apotheken. Damit liegt unser Bundesland leicht über dem Bundesdurchschnitt mit 21 Apotheken auf 100.000 Einwohner/innen. Dennoch stehen die Apotheken in einem dünn besiedelten Flächenland vor großen Herausforderungen, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach ihrem Informationsbesuch im Rahmen der Sommertour bei Jacqueline Diem, die in Parchim zwei Apotheken betreibt.

Drese betonte in Parchim die Notwendigkeit einer Apothekenreform, die von der vormaligen Ampel-Regierung nicht mehr realisiert wurde. Die Koalitionsvereinbarung der neuen Bundesregierung bringe einige vielversprechende Maßnahmen für Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern mit sich. Diese müssten nun aber zeitnah in Gesetzesform gegossen werden, so Drese

„Besonders für ländliche Regionen könnten die geplanten Änderungen zu einer Stärkung der Apothekenfinanzierung beitragen und eine deutliche Verbesserung der Versorgungssituation bedeuten“, betonte Drese. Positiv bewertete sie die Erhöhung des Packungsfixums auf 9,50 Euro, mit der Option, in unterversorgten Gebieten bis zu 11 Euro zu erreichen. Auch die Entlastung von Bürokratie und Dokumentationspflichten sei überfällig.

Ausdrücklich sprach Drese sich auch für eine angemessene Erhöhung des Honorars für Apothekerinnen und Apotheker aus. „Die Vergütungen müssen an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst werden, um die Wirtschaftlichkeit der Apotheken zu sichern“, erklärte Drese. Dazu sollen Vergütungsverhandlungen zwischen Apotheken und dem GKV-Spitzenverband ermöglicht werden. Zusammen mit der Aufhebung des Skonti-Verbots würde dies die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken verbessern, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Unsere fast 1.000 Apothekerinnen und Apotheker in den 369 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern gewährleisten vor Ort die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Gleichzeitig beraten sie die Menschen fachkundig zu deren Anwendung und Risiken, stellen individuelle Rezepturen her und prüfen Medikamente auf ihre Qualität. Davon konnte ich mich bei meinem Besuch in Parchim überzeugen.“

Doppelhaushalt 2026/2027: Land stärkt die Bildung

Oldenburg: Investitionen in Kita und Schule sind Investitionen in Chancengerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit

Schwerin – Die Landesregierung bekräftigt mit dem Entwurf zum Doppelhaushalt 2026/2027 ihren klaren Schwerpunkt in den Bereichen Bildung und Kindertagesförderung. „Trotz angespannter Haushaltslage erhöht das Land die Ausgaben für den Bildungsbereich deutlich und setzt damit ein starkes Zeichen für Chancengerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit“, sagte Ministerin Simone Oldenburg.

Im Jahr 2026 stehen insgesamt 11,7 Milliarden Euro im Haushalt zur Verfügung – davon 2 Milliarden Euro für Schule und Kindertagesförderung. Das entspricht 17,2 Prozent des Gesamthaushalts. Für 2027 sind 11,8 Milliarden Euro geplant. Davon werden 2,1 Milliarden Euro für den Bildungs- und Kita-Bereich zur Verfügung stehen. Insbesondere in der Kindertagesförderung werden die Mittel weiter aufgestockt: Für 2026 sind 544 Millionen Euro vorgesehen, für 2027 sogar 554 Millionen Euro.

„Das Land hält an der beitragsfreien Kita fest, die eine zentrale sozialpolitische Errungenschaft darstellt. Damit entlasten wir auch zukünftig die Familien in unserem Land“, sagte Oldenburg.

Die Landesregierung plant zudem, die Sprachförderung in den Kitas weiter auszubauen und die Qualität der frühkindlichen Bildung durch zusätzliche Fachkräfte und Maßnahmen zur Qualitätssteigerung zu verbessern.

Im Bereich der Schulen sind Investitionen in die Digitalisierung und in die inklusive Bildung vorgesehen. „Der Aufbau und die Verstetigung multiprofessioneller Teams ist dabei ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines inklusiven und unterstützenden Lernumfelds für alle Schülerinnen und Schüler“, so die Ministerin. Das Land beschäftigt fast 900 unterstützende pädagogische Fachkräfte sowie Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, die Lehrkräfte im Unterricht entlasten und Kinder und Jugendliche begleiten.

Auch das Budget für Schulfahrten bleibt unverändert. „Klassenfahrten sind ein wertvoller Bestandteil der pädagogischen Arbeit und für das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler wichtig. Darüber hinaus ermöglichen wir sogar mehr schulische Angebote: Die Mittel für die Gedenkstättenfahrten haben wir versechsfacht“, sagte die Ministerin. Standen 2023 noch 50.000 Euro für Schulen zur Verfügung sind es 2025 insgesamt 311.000 Euro. Mit den zusätzlichen Mitteln für Gedenkstättenfahrten und der Förderung des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ setzt die Landesregierung konkrete Schwerpunkte, um die Demokratiebildung auszubauen.

Oldenburg: „Mit diesen avisierten Maßnahmen bleibt es für die kommenden Jahre das Ziel, Mecklenburg-Vorpommern als Land, in dem alle Kinder und Jugendlichen gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft haben, weiter zu stärken.“

Schwesig: Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze sichern

Rostock – Start ins Wirtschaftsprogramm zur Hanse Sail. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute das Hanse Sail Business Forum zum Thema „Was hat Mecklenburg-Vorpommern von den Finanzpaketen?“ eröffnet.

Die Ministerpräsidentin stellte sich in ihrer Rede hinter das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte steuerliche Wachstumspaket und das Sondervermögen Infrastruktur. Deutschland stehe vor großen Aufgaben. „Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze sichern“, erklärte die Ministerpräsidentin. Zugleich brauche das Land einen Modernisierungsschub. Die Infrastrukturlücke müsse geschlossen werden. „Auf der Straße und der Schiene, in den Häfen. Wir brauchen Investitionen in Bildung und Forschung, in moderne Krankenhäuser, in Energie und Sicherheit.“

Das steuerliche Wachstumspaket entlaste die Wirtschaft bis 2029 um 46 Milliarden Euro. „Der Wirtschaftsbooster bringt zeitnah Wachstum, Investitionen und Beschäftigung“, so Schwesig. Für Mecklenburg-Vorpommern seien darüber hinaus die angekündigte dauerhafte Absenkung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie und die Anhebung der Pendlerpauschale von großer Bedeutung.

Mit fast 2 Milliarden Euro profitiere Mecklenburg-Vorpommern direkt vom Sondervermögen Infrastruktur. Die Regierung habe sich gemeinsam mit Kommunen, Wirtschaft und Gewerkschaften auf Schwerpunkte für den Einsatz der Mittel verständigt. „Gemeinsam haben wir dafür einen MV-Plan 2035 beschlossen. An erster Stelle steht Bildung“, sagte Schwesig. So sollen 600 Millionen Euro in die Sanierung von Schulen investiert werden. Land und Kommunen planen darüber hinaus Investitionen in Straßen, Radwege, Energie, Digitalisierung und Krankenhäuser.

Auch von den Mitteln des Bundes wolle das Land profitieren. „Die norddeutschen Ministerpräsidenten haben sich gemeinsam an den Bund gewandt und Vorschläge für Verbesserungen der Hafeninfrastruktur gemacht“, erklärte die Ministerpräsidentin. Die Häfen im Norden seien von wirtschaftlicher Bedeutung für ganz Deutschland.

MV startet mit Pilotprojekt zur Munitionsbergung in der Wismarbucht

Rostock – Mit dem heutigen Auftakt des Pilotprojekts Los 4 zur Bergung von Munitionsaltlasten in der Wismar-Bucht nimmt Mecklenburg-Vorpommern eine bundesweite Vorreiterrolle beim Schutz der Ostsee ein. Im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung zur Entwicklung einer Berge- und Vernichtungseinheit werden in den kommenden Wochen erstmals bis zu 15 Tonnen Altmunition geborgen und – wenn technisch möglich – per Seetransport angelandet und anschließend vernichtet.

„Los 4 ist das bislang ambitionierteste Vorhaben zur Munitionsbergung in deutschen Meeresgewässern“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus beim heutigen Pressetermin in bei dem Unternehmen Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb im Alten Hafen in Rostock. „Wir zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern Verantwortung übernimmt – technisch, ökologisch und politisch.“

Bei dem Bergungsvorhaben handelt es sich um teilweise hochkorrodierte Munition, unter anderem aus einer gekenterten Schute am Meeresgrund. Der Zustand der Kampfmittel birgt besondere Umweltgefahren, da bereits Sprengstoffverbindungen in die Wassersäule austreten. „Was wir hier in der Wismarbucht leisten, ist konkreter Meeresschutz“, so Backhaus. „Es geht nicht nur um Sicherheit, sondern auch darum, unsere Verantwortung für Umwelt und künftige Generationen wahrzunehmen.“

Hintergrund: 100-Millionen-Euro-Programm des Bundes

Das Sofortprogramm der Bundesregierung wurde 2022 mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro aufgelegt. Ziel ist es, eine industriell einsetzbare Einheit zu entwickeln, die Munition direkt auf See bergen und vernichten kann. Aktuell stehen davon noch rund 70 Millionen Euro für die Umsetzung zur Verfügung.

Für die bisherigen drei Pilotprojekte in der Lübecker Bucht (Schleswig-Holstein) wurden jeweils rund 5 Millionen Euro aufgewendet. Auch das nun beginnende Pilotprojekt Los 4 in Mecklenburg-Vorpommern ist mit Kosten in Höhe von etwa 5 Millionen Euro veranschlagt.

Anders als bei Pilotierungen in Schleswig-Holstein, bei denen Munition wegen technischer Probleme und fehlender Genehmigungen nur zwischengelagert werden konnte, ist in Mecklenburg-Vorpommern erstmals eine vollständige Bergung mit Seetransport zur Vernichtung geplant. Minister Backhaus betonte: „Dieses Projekt zeigt, dass es geht – wenn Bund und Länder zusammenarbeiten, wenn wir Zuständigkeiten klären und pragmatisch handeln.“

MV als politischer Taktgeber

Bereits 2019 hatte Mecklenburg-Vorpommern das Thema „Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee“ auf die Tagesordnung der Umweltministerkonferenz gebracht. Mit der MV-Ostseestrategie aus dem Jahr 2024 wurden gezielt wissenschaftliche, wirtschaftliche und behördliche Kompetenzen zusammengeführt. Ein Ergebnis dieser Strategie: Rostock wird Standort des Bundeskompetenzzentrums „Munitionbergung aus dem Meer“. „Die Gespräche mit dem Bund zur konkreten Ausgestaltung des Zentrums laufen bereits. Rostock wird damit zum bundesweiten Knotenpunkt für Innovation beim Umgang mit Altmunition im Meer“, so Backhaus.

Ausblick: Industrielle Lösung in Planung

Parallel zur Pilotierung läuft derzeit die Ausschreibung und Planung einer mobilen Berge- und Vernichtungseinheit, die künftig direkt auf See operieren soll. Mecklenburg-Vorpommern hat signalisiert, dass ein Bau auf der Werft in Wismar ausdrücklich begrüßt würde: „Die Ostsee ist unser Lebensraum und unsere gemeinsame Verantwortung. Mecklenburg-Vorpommern stellt sich dieser Verantwortung – mit Expertise, Engagement und Entschlossenheit“, betonte Backhaus abschließend.

Erste Hilfe für das große Kribbeln

Drese besucht Landesfachstelle für sexuelle Gesundheit und Familienplanung

Rostock – Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Gesundheits- und Familienministerin Stefanie Drese heute die inteam Landesfachstelle für sexuelle Gesundheit und Familienplanung in Rostock. Diese ist seit mehr als 30 Jahren ein Anlaufpunkt für Menschen, die Fragen zum Thema Sexualität haben, mit möglichen Infektionsrisiken verantwortungsbewusst umgehen möchten oder als Multiplikator zum Beispiel im pädagogischen Bereich über Sexualität aufklären.

„Ein Team für die intimen Fragen also“, erklärte Drese und zeigte sich erfreut, dass die Beratungs- und Weiterbildungsangebote, Workshops und Präventionsprogramme gut angenommen werden. „Denn auch wenn wir gesellschaftlich wenig über diesen Aspekt sprechen, so gehört auch die sexuelle Gesundheit selbstverständlich zu unserem körperlichen Wohlbefinden“, so die Ministerin weiter.

Das vierköpfige, hochqualifizierte Team der Landesfachstelle vermittelt dies im Auftrag des Gesundheitsministeriums bereits frühzeitig und setzt hierbei insbesondere auf die Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV. „Gerade bei der sexualpädagogischen Begleitung junger Menschen wollen wir auf diesem Wege schon früh ein Verständnis für die Übertragungswege dieser Erkrankungen schaffen, wollen Scham abbauen und in der oftmals schwierigen Phase der Pubertät die Weichen für die richtige Prävention und gesunde Verhaltensweisen legen“, erklärte Drese.

Die Landesfachstelle unterstützt junge Erwachsene außerdem dabei, sich intensiver mit dem Thema Schwangerschaft und Familienplanung auseinanderzusetzen. „Dazu gehören Fragen der Verhütung genau so wie die Auswirkungen von Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum während der Schwangerschaft elterliche Aufgaben und die Babypflege“, erläuterte die Ministerin.

In einem sogenannten Elternpraktikum können Jugendliche sogar realitätsnahe Erfahrungen sammeln, in dem sie mindestens vier Tage und drei Nächte lang einen Babysimulator versorgen und den Alltag als Mutter oder Vater erleben. „Begleitet durch das Fachpersonal erlaubt das den Abgleich der eigenen Vorstellungen mit der Realität und zeigt die Herausforderungen an Eltern auf eine ganz besondere Weise“, so Drese.

Die Angebote zentrieren sich aber nicht ausschließlich auf die jüngere Zielgruppe. So ermöglicht die Landesfachstelle auch Weiterbildungen für Fachkräfte in Kitas, dem medizinischen Bereich und sogar bis hin zur Seniorenbetreuung. Dieses breite Engagement würdigte Drese heute auch vor Ort. „Denn Intimität und Nähe sind Grundbedürfnisse eines jeden Menschen, egal welchen Alters.“

Drese warb abschließend dafür, keine falschen Hemmungen zu haben und sich bei Fragen zu sexueller Gesundheit, Verhütung oder Familienplanung an die Landesfachstelle oder Beratungsstellen vor Ort zu wenden. Eine Übersicht aller Anlaufstellen, auch zur anonymen Testung auf sexuell übertragbare Krankheiten, finden Interessierte unter https://www.sexuelle-gesundheit-mv.de/.

Gefördert wird die Landesfachstelle inteam vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport mit Mitteln in Höhe von rund 250.000 Euro jährlich.

Modernes Vereinsheim für den Turn- und Sportverein Tessin

Drese übergibt Fördermittelbescheid

Tessin – 626 Mitglieder des Turn- und Sportvereins Einheit Tessin von 1863 e.V. treiben regelmäßig gemeinsam Sport, ob beim Fußball, Volleyball, beim Kegeln, im Line Dance oder auch im Vorschulturnen. Mittelpunkt des Vereinslebens ist dabei das in die Jahre gekommene Vereinsheim, das nun mit Mitteln des Landes modernisiert werden soll. Einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro, die dem Bürgerfonds entstammen, überbrachte Sportministerin Stefanie Drese am Mittwoch sogar persönlich.

„Sport lebt vom Miteinander und vom Gemeinschaftssinn, auf dem Platz und in der Halle genauso wie in geselligen Runden danach. Damit das Vereinsheim dazu wieder einlädt, ist eine neue Fassade überfällig“, erklärte Drese.

Diese werde aus einem Faserzement geschaffen, was die neue Verkleidung besonders langlebig und pflegleicht mache. Sie müsse zum Beispiel nicht gestrichen werden. „Damit steigern wir die Attraktivität und Außenwirkung des Vereins für viele weitere Jahre“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Die Investition erfülle aber noch einen ganz weiteren Zweck. „Denn im Rahmen der Umbaumaßnahmen wird auch eine neue Dämmung vorgenommen. Das reduziert die laufenden Energiekosten und sorgt dafür, dass mehr Geld für das bleibt, auf das es ankommt: Die Förderung von Sport, Spaß und Gemeinschaft“, so die Ministerin.