Menü Schließen

Kategorie: Landtag und Regierung MV

Frischer Wind für die Demokratie: MV bekommt neue Bürgerräte

Schwerin – Im Rahmen ihrer Sommertour hat Sozial- und Ehrenamtsministerin Stefanie Drese heute den Verein fint e.V. in Rostock besucht. Dieser plant in vier Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns sogenannte Bürgerräte als neue Form des bürgerschaftlichen Engagements und der Partizipation zu erproben. „Neues auszuprobieren, um mehr Menschen in der Politik Gehör zu verschaffen, ist spannend und wichtig für eine lebendige Demokratie“ erklärte Drese und sicherte die Unterstützung des Landes mit einem Fördermittelbescheid in Höhe von rund 32.000 Euro aus dem Bürgerfonds zu.

„Politik, Partizipation und Austausch leben von breiter Beteiligung, gerade vor Ort in unseren Städten und Gemeinden. Bürgerräte machen das möglich – und das gesellschaftsübergreifend. Denn die Mitglieder werden gelost, so dass am Ende Akademikerinnen und Akademiker neben Menschen aus dem Handwerksgewerbe sitzen, Rentnerinnen und Rentner neben jungen Menschen und Einheimische neben Zugewanderten“, erklärte Drese. Die ehrenamtlichen Bürgerräte sollen so den Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren und gemeinsam Lösungen für lokale politische Herausforderungen vorschlagen.

„In vielerlei Hinsicht ist die zufällige Zusammensetzung der Bürgerräte ihre größte Stärke. Denn sie bringen ganz unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch, fördern Verständnis und Verantwortung und machen Demokratie erlebbar. Dabei zeigen sie unmittelbar wie sehr das eigene Engagement und der gefundene Kompromiss die Entwicklung vor Ort beeinflusst“, unterstrich die Ministerin. Sie zeigte sich deshalb zuversichtlich, dass eine solche Erfahrung nachhaltig für das Ehrenamt begeistere und die Zivilgesellschaft stärke.

Drese erklärte, dass die Gründung der ersten kommunalen Bürgerräte mit jeweils 20 bis 25 Teilnehmenden noch für dieses Jahr geplant sei. Neubrandenburg, Bützow, Lübz und Altentreptow haben bereits ein grundsätzliches Interesse bekundet. Begleitet wird das Projekt von fint e.V. durch den Fachbereich Politikwissenschaften an der Universität Rostock. Auch die Bosch Stiftung unterstützt das Projekt.

152 Paar Hände halten die Seefahrt lebendig

Drese besucht Bramschot e.V.

Rostock – Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Jugend- und Ehrenamtsministerin Stefanie Drese heute den Verein Bramschot e.V. in Rostock. Der Verein betreibt den imposanten Dreimast-Bramsegelschoner Santa Barbara Anna zur maritimen Brauchtumspflege, aber auch als Bildungsplattform für junge Erwachsene. „Insgesamt 152 Ehrenamtliche zwischen 23 und 86 Jahren wirken hieran mit. Damit ist das Projekt ein gelungenes Beispiel für generationenübergreifendes Engagement“, so Drese.

Mehr als 19.000 Arbeitsstunden investieren die Mitglieder gemeinsam jedes Jahr in das Projekt, um das mittlerweile 74 Jahre alte Schiff und die maritime Tradition lebendig zu halten. „Ehemals in der Berufsschifffahrt tätige Seeleute geben ihr Wissen an Besucherinnen und Besucher weiter, junge Erwachsene können bei Projekten wie „School@Sea“ und „Erlebnispädagogik auf See“ selbst mit anpacken und erleben, was Teamwork und Verantwortung auf einem Schiff bedeuten“, erklärte Drese vor Ort.

Zielgruppe sind Schüler und Schülerinnen der 9. bis 11. Klasse, die eine umfangreiche seemännische Ausbildung erhalten, angefangen vom richtigen Knoten binden bis zum Übernehmen von Aufgaben wie dem Segelsetzen oder dem Ausguck. Je Veranstaltung können bis zu 30 Schülerinnen und Schüler samt Lehrkräften an diesen Projekten teilnehmen.

Die Santa Barbara Anna sei damit längst mehr als nur ein bekanntes Wahrzeichen Rostocks, erklärte Drese. „Sie ist dank ihrer Mitglieder viel mehr zu einem schwimmenden Lern- und Begegnungsort geworden, der Menschen zusammenbringt und Erfahrungen ermöglicht, die weit über das Schiff hinaus wirken“, unterstrich die Ministerin.

So werde nicht nur die Tradition gepflegt, sondern auch der gesellschaftliche Zusammenhalt. „Und das mit ganz viel Herzblut, Fachwissen und Teamgeist“, attestierte Drese nach ihrem Besuch.

Unterstützung für Landesgartenschau 2035

Schwerin – Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat heute in ihrer Kabinettssitzung einstimmig beschlossen, die Landeshauptstadt Schwerin bei der Bewerbung für die Landesgartenschau 2035 aktiv zu unterstützen. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss schafft die Grundlage für eine enge Begleitung des Projekts durch das Land – fachlich, organisatorisch und finanziell im Rahmen der bestehenden Förderinstrumente.

„Die Landesgartenschau 2035 ist ein echtes Zukunftsprojekt“, erklärte Umweltminister Dr. Till Backhaus im Anschluss an die Sitzung. „Sie bietet die Chance, zentrale Herausforderungen wie Klimaanpassung, Stadtentwicklung und Lebensqualität gemeinsam zu denken und sichtbar umzusetzen. Wir stehen als Land an der Seite der Stadt, damit aus einer guten Idee ein starkes, tragfähiges Konzept wird.“

Bereits mit der Bundesgartenschau 2009 hat Schwerin eindrucksvoll gezeigt, wie eine Gartenschau zum Motor nachhaltiger Stadtentwicklung werden kann. Rund 50 Millionen Euro direkte Investitionen führten damals zu einem gesamtwirtschaftlichen Effekt von über 350 Millionen Euro. Der historische Schlossgarten wurde behutsam aufgewertet, touristische Infrastrukturen wurden ausgebaut und die Stadt profitierte langfristig vom gesteigerten Image und Besucherinteresse.

„Die BUGA war ein Beispiel für verantwortungsvolle und kreative Stadtentwicklung“, so Backhaus. „Daran will Schwerin 2035 anknüpfen – aber mit einer noch breiteren Ausrichtung.“ Denn im Zentrum der aktuellen Bewerbung steht nicht ein einzelner Park, sondern die nachhaltige Entwicklung bisher vernachlässigter Stadtareale – insbesondere des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes. Die Idee: Ein neuer Stadtteil, der sozial durchmischt, grün, ressourcenschonend und städtebaulich anspruchsvoll gestaltet ist.

„Wir sprechen von einer Gartenschau Plus – einer Veranstaltung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Fragen gleichermaßen berücksichtigt“, betonte der Minister. „Sie soll Impulse setzen für klimagerechtes Bauen, urbane Mobilität und lebenswerte Quartiere.“

Neben der Stadt Schwerin werden künftig auch eine noch zu gründende Durchführungsgesellschaft sowie eine vom Land koordinierte interministerielle Arbeitsgruppe in die Vorbereitung eingebunden. Die Initiative zur Bewerbung stammt vom Verein Pro Schwerin e. V., der sich bereits bei der BUGA 2009 und bei der erfolgreichen Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Titel maßgeblich eingebracht hat.

Die Stadtvertretung wird sich nun mit dem Konzept befassen. Entscheidend ist aus Sicht des Ministeriums eine realistische Finanzplanung sowie ein überzeugender Nachweis der langfristigen Tragfähigkeit. Minister Backhaus bekräftigte: „Wenn die Voraussetzungen stimmen, wird das Land verlässlich zur Seite stehen.“

Sein Fazit: „Die Landesgartenschau 2035 ist ein Projekt mit Substanz. Sie verbindet das, was uns in Mecklenburg-Vorpommern wichtig ist – Natur, Kultur, Stadtentwicklung und Zusammenhalt. Ich bin überzeugt: Gemeinsam mit der Stadt Schwerin können wir etwas schaffen, das weit über das Veranstaltungsjahr hinaus wirkt.“

Landtagswahl 2026 in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Die Landesregierung hat in der heutigen Kabinettssitzung den Termin für die nächste Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen: Die Wahl wird am Sonntag, den 20. September 2026, stattfinden.

„Mit der Festlegung dieses Wahltermins schaffen wir frühzeitig Klarheit für Parteien, Wahlbehörden und Bürgerinnen und Bürger. Unser Ziel ist es, eine geordnete und transparente Vorbereitung auf die Landtagswahl zu ermöglichen“, erklärt Innenminister Christian Pegel.

Der Termin berücksichtigt die gesetzlichen Vorgaben der Landesverfassung und des Landes- und Kommunalwahlgesetzes. Danach muss der Landtag innerhalb eines Zeitraums von 58 bis 61 Monaten nach Beginn der laufenden Wahlperiode neu gewählt werden. Die aktuelle Wahlperiode begann am 26. Oktober 2021.

„Die Wahlvorbereitungen in den Städten und Gemeinden können damit frühzeitig starten“, so der Minister und: „Ich danke schon jetzt allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die mit ihrem Engagement die Durchführung der Wahl ermöglichen werden.“

Der Innenminister hebt zudem hervor, dass zur Stärkung der Wahlbeteiligung weiter auf umfassende Informationsangebote und eine breite Nutzung der Briefwahlmöglichkeiten gesetzt werde: „Demokratie lebt vom Mitmachen. Ich möchte deshalb schon heute alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, ihr Wahlrecht zu nutzen und damit die Zukunft unseres Landes aktiv mitzugestalten.“

Landgestüt Redefin: Land strebt alternatives Betreibermodell an

Schwerin – Das Kabinett Mecklenburg-Vorpommerns hat dem Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums zugestimmt, für das Landgestüt Redefin ein alternatives Betreibermodell zu prüfen. Das Land wird Eigentümer des kulturhistorischen Ensembles bleiben. Ziel ist es, das Gestüt wirtschaftlich stabil aufzustellen und zugleich als Kulturgut von öffentlichem Interesse zu erhalten. Minister Dr. Till Backhaus hat die Pläne heute im Rahmen einer Personalversammlung vor Ort in Redefin vorgestellt.

„Der Schritt hin zu einem anderen Betreibermodell ist notwendig. Eine Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der bestehenden Strukturen und Prozesse hat gezeigt, dass tragfähige Lösungen erforderlich sind, um die Potenziale des Standortes dauerhaft zu sichern“, sagte Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Der jährliche Zuschussbedarf für das Landgestüt Redefin liegt derzeit bei rund 1,7 Millionen Euro – „das entspricht etwa einem Euro pro Einwohner hier im Land, was ich für ein Kulturdenkmal dieses Formates grundsätzlich gerechtfertigt finde“, sagte Backhaus und verwies auf andere bedeutsame Kulturstandorte, wie das Schweriner Schloss, die ebenfalls mit öffentlichen Mitteln erhalten werden.

„Kulturstandorte sind immer ein Zuschussgeschäft. Die Frage ist daher nicht, ob Kulturstandorte Geld kosten – sondern ob wir bereit sind, diese Kosten auch in Zukunft zu tragen und verantwortungsvoll zu gestalten. Bisher hat die Landesregierung auch über Parteigrenzen hinweg zu Redefin gestanden. Fakt ist aber auch, dass sich das Land in einer angespannten haushälterischen Lage befindet, die alle Ressorts zwingt, nachhaltige Einsparpotenziale zu erschließen“, sagte er weiter.

Das Ministerium hat daher ein Interessenbekundungsverfahren vorbereitet, um geeignete Betreiber zu finden, die den Übergang in eine neue Trägerschaft ermöglichen, ohne den Charakter Redefins als Ort des Pferdesports, der Pferdezucht, der Ausbildung und der Kultur aufs Spiel zu setzen. Dafür soll ein neuer Betreiber vertraglich zur Erfüllung öffentlicher Ziele verpflichtet werden.

Ein ausdrückliches Ziel ist es, die touristische Entwicklung des Standortes zu stärken und das Ensemble künftig noch stärker für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Redefin soll als lebendiger Ort der Begegnung, des Kulturerlebens und der regionalen Identität weiterentwickelt werden. Zu den weiteren Bedingungen zählt außerdem die sozialverträgliche Übernahme des Personals.

Das Interessenbekundungsverfahren soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Das Ministerium sichert der Belegschaft dabei größtmögliche Transparenz zu: „Wir werden diesen Prozess verantwortungsvoll begleiten – mit Blick auf die Beschäftigten, die Region und die besondere Bedeutung, die Redefin für unser Land hat. Mein Haus wird sich als Partner der Mitarbeitenden verstehen – das ist für mich selbstverständlich“, erklärte Minister Backhaus abschließend.

Ausstellung „Israel-Einblicke“ von Max-Stefan Koslik

Schwerin – Die Fotoausstellung „Israel-Einblicke“ von Max-Stefan Koslik wird ab dem 8. Oktober 2025 im Schlossmuseum Schwerin zu sehen sein. Darauf haben sich das Finanzministerium und die Landtagsverwaltung in Abstimmung mit dem Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen (SSGK) verständigt.

Ursprünglich war die Ausstellung im Treppenhaus des Finanzministeriums geplant. Aufgrund sicherheitsorganisatorischer Prüfungen musste die Präsentation jedoch verschoben werden. In den vergangenen Wochen wurde daher intensiv nach einem alternativen Ausstellungsort gesucht, der nun gefunden werden konnte.

Finanzminister Dr. Heiko Geue betont: „Ich bin der jüdischen Gemeinde in Deutschland sehr verbunden. Deswegen freue ich mich sehr, dass diese sehenswerte Ausstellung nun im Schlossmuseum ihren Platz findet. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten, die diese Lösung möglich gemacht haben – insbesondere der Landtagsverwaltung, dem Kulturministerium und der SSGK.“

Landtagspräsidentin Birgit Hesse sagt: „Max-Stefan Koslik hat drei Monate lang Israel und das Westjordanland bereist. Die Ausstellung zeigt 40 Fotografien, welche einen sehr unmittelbaren Blick auf den Alltag der Menschen ermöglichen. Jedes Motiv hat seine Geschichte. Sich über solche Geschichten Land, Leuten und nicht zuletzt auch der aktuellen Situation zu nähern, wird zum Nachdenken anregen, dessen bin ich mir sicher.“

Die Ausstellung zeigt 40 Fotografien aus dem Alltag in Israel. Ziel ist es, einen unmittelbaren, unpolitischen Blick auf das Leben in Israel zu ermöglichen – jenseits der Konfliktberichterstattung.

Rentenalter: Staatskanzlei weist Bericht der Ostsee-Zeitung zurück

Schwerin – Regierungssprecher Andreas Timm hat heute einen OZ-Online-Artikel „Höheres Rentenalter: Schwesig zeigt Verständnis für diese Debatte“ als falsch zurückgewiesen.

„Frau Schwesig hat mit keinem Wort Verständnis für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters geäußert, wie die Ostsee-Zeitung heute auch in ihrem Newsletter nahelegt. Sie hat lediglich Verständnis dafür gezeigt, dass Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas in der von ihr berufenen Rentenkommission keine Debatten von vorn herein ausschließt.

Die Ministerpräsidentin lehnt eine Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Das hat sie in den letzten Monaten bei verschiedenen Anlässen klar formuliert, zuletzt am 13. Juni im Bundesrat, nachlesbar in der Pressemitteilung 118/2025. An dieser Position hat sich nichts geändert. Sie entspricht im Übrigen auch dem Koalitionsvertrag des Bundes.

Außerdem hat sie deutlich gemacht, dass viele ein höheres Rentenalter gar nicht schaffen würden. Sie unterstützt die Planungen der Bundesregierung, für diejenigen, die länger arbeiten wollen, auf freiwilliger Basis die Aktivrente einzuführen“, stellte der Regierungssprecher klar.

Erinnerungsarbeit der Grundschule Wöbbelin ausgezeichnet

Oldenburg: Herausragendes und beispielhaftes Engagement in der historisch-politischen Bildung

Wöbbelin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat die Grundschule „Theodor Körner“ in Wöbbelin für ihre Erinnerungsarbeit mit den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ausgezeichnet. An der Grundschule im Landkreis Ludwigslust-Parchim werden die Schülerinnen und Schüler altersgemäß an den Holocaust herangeführt. „Die Projektarbeit ist ein herausragendes und beispielhaftes Engagement in der historisch-politischen Bildung“, lobte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Lehrkräfte, die jüngeren Kindern die Zeit des Nationalsozialismus näherbringen, benötigen ein besonderes Fingerspitzengefühl. Die Arbeit, die an der Schule geleistet wird, stärkt unsere Demokratie.“ Die Ehrung ist mit einer Anerkennung von 500 Euro an den Schulförderverein verbunden.

Seit 2013 kooperiert die Grundschule „Theodor Körner“ mit den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin. Die Projektarbeit besteht aus drei Bausteinen. Die ersten beiden Projektphasen dienen dazu, einen Besuch in den Mahn- und Gedenkstätten vorzubereiten.

  • Baustein 1 – „Vielfalt ist toll“

Die Grundschülerinnen und Grundschüler beschäftigen sich mit dem Buch „Der überaus starke Willibald“ von Willi Fährmann. Das mehrfach ausgezeichnete Kinderbuch ist eine Parabel, die politische Themen wie Macht, Diktatur, Ausgrenzung und Widerstand auf kindgerechte Weise thematisiert. Die Geschichte handelt von einer Mäusefamilie, in der Willibald, ein starker und selbsternannter Anführer, die anderen Mäuse mit Angst vor einer Katze manipuliert und sich selbst zum Herrscher ernennt.

  • Baustein 2 – „Auf den Spuren der Vergangenheit“

Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Stolpersteine in Hagenow. Mit dem gleichnamigen Projekt des Künstlers Gunter Demnig wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Die Grundschülerinnen und Grundschüler beschäftigen sich auf diese Weise mit Gedenkorten. Sie erhalten kindgerechte Einblicke in das jüdische Leben in Hagenow und lernen die Traditionen der jüdischen Kultur kennen.

  • Baustein 3 – „Wir können nur mit dem Blick der Vergangenheit in die Zukunft gehen.“

Der Projekttag „Denk´ mal“ in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ist als dritter Baustein und Abschluss in das Schuljahresprojekt „Geschichte erfahren – Demokratie gestalten“ eingebettet. Die Schülerinnen und Schüler erkunden den Ort, entweder in Begleitung in einem „Erzählspaziergang“ oder selbsterschließend. Sie beschäftigen sich mit dem Schicksal der Inhaftierten und Gedenken der Opfer. Außerdem werden sie für das geschehene Unrecht im Nationalsozialismus und für demokratische Grundwerte sensibilisiert und über Formen von Intoleranz, Diskriminierungen, Menschenrechtsverletzungen und Antisemitismus aufgeklärt.

Landesweiter Gedenk- und Projekttag am 27. Januar geplant

Bei der Ehrungsveranstaltung in der Grundschule Wöbbelin hat Bildungsministerin Simone Oldenburg auch über den neuen landesweiten Gedenk- und Projekttag am 27. Januar informiert. Ab dem Schuljahr 2026/2027 widmen sich alle weiterführenden Schulen ab Jahrgangsstufe 5 am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust der Erinnerungsarbeit. Die Verpflichtung zum Gedenk- und Projekttag bedeutet jedoch nicht, dass alle Aktivitäten zur Auseinandersetzung mit der NS-Gewaltherrschaft an diesem Tag stattfinden müssen. Ziel ist es vielmehr, den 27. Januar in bestehende Unterrichtskonzepte einzubinden. Grundschulen werden ermutigt, sich zu beteiligen.

„Mit dem landesweiten Gedenk- und Projekttag wollen wir ein deutliches Zeichen für die Menschenrechtsbildung setzen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Der Gedenk- und Projekttag dient dazu, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und die Beschäftigung mit den Grundwerten unserer Demokratie nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Wenn sich Schülerinnen und Schüler mit persönlichen Schicksalen oder mit den Geschehnissen vor Ort beschäftigen, fällt es ihnen leichter, Geschichte nachzuvollziehen. Hierzu bietet der Gedenk- und Projekttag eine gute Gelegenheit“, so Oldenburg.

Schulprojekte mit Außenwirkung zum Gedenk- und Projekttag können zudem auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung veröffentlicht werden. Außerdem ist geplant, jährlich einen landesweiten Schülerwettbewerb „Gegen das Vergessen – Erinnerungskultur an Schulen“ einzurichten und Projekte auszuzeichnen. Über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheidet eine Fachjury, der Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsministeriums, der Landeszentrale für politische Bildung, des Landesschülerrates, der Landesbeauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus sowie Schulleitungen mit langjähriger Erfahrung in der Projektarbeit zum historisch-politischen Lernen angehören.

Das Konzept und konkrete Umsetzungsvorschläge zum Gedenk- und Projekttag sollen in der neuen Verwaltungsvorschrift „Demokratiebildung“ verankert werden. Die Veröffentlichung ist für Anfang 2026 geplant. Das Schuljahr 2025/2026 dient dazu, den Gedenk- und Projekttag konzeptionell vorzubereiten und erste Erfahrungen zu sammeln.