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Kategorie: Landtag und Regierung MV

MV-Tag 2020 in Greifswald

Greifswald – Der Chef der Staatskanzlei Staatssekretär Dr. Heiko Geue und der Greifswalder Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder haben am 27.02.2020 in Schwerin eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit von Land und Gastgeberstadt bei der Organisation und Durchführung des Mecklenburg-Vorpommern-Tages vom 18. bis 20.09.2020 unterzeichnet.

Vorgesehen ist u.a., dass Greifswald für das größte Landesfest Mecklenburg-Vorpommerns Flächen in der Universitäts- und Hansestadt kostenfrei zur Verfügung stellt. Die Stadt unterstützt die Organisation des MV-Tages z.B. auch bei der Gewinnung kommunaler Unternehmen für die kostenlose Bereitstellung von Strom und Wasser. Greifswald beteiligt sich mit einem Kooperationsbeitrag in Höhe von 17.850,00 Euro am MV-Tag.

Dr. Heiko Geue betont: „Die Universitäts- und Hansestadt steht geradezu symbolisch für die positive Entwicklung, die sich in den vergangenen 30 Jahren in unseren Kommunen vollzogen hat. Mit dem MV-Tag in Greifswald wollen wir nicht nur ein fröhliches Landesfest voller Events und Emotionen feiern, sondern gleichzeitig Gelegenheiten schaffen, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Greifswald ist nach 2003 zum zweiten Mal Gastgeberstadt des MV-Tages. „Ich danke der Universitäts- und Hansestadt schon jetzt für die sehr gute Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir ein großartiges Landesfest gestalten“, so Geue.

Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Fassbinder erklärt: „Ich freue mich sehr, dass der MV-Tag 2020 zum 30. Geburtstag unseres Bundeslandes in Greifswald stattfindet. Mit der Vertragsunterzeichnung verbinde ich das Versprechen, dass Greifswald sich als verlässlicher Partner des Landesmarketings erweisen und ein guter Gastgeber für alle Akteure und Gäste sein wird, die dieses besondere Fest unter dem Motto „Tradition – Innovation – Vielfalt“ mit uns begehen werden.“

Ansiedlung des Helmholtz-Instituts

Greifswald – Heute kam unter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern Patrick Dahlemann die Lenkungsgruppe Vorpommern zu ihrer 11. Sitzung in der Staatskanzlei zusammen. Erster Schwerpunkt der Beratungen war die geplante Ansiedlung des Helmholtz-Instituts in Greifswald.

Das Institut soll sich – als Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung Braunschweig (HZI) – dem Themenspektrum Infektionsbiologie und molekulare Infektionsforschung widmen.

Nach vorliegenden Informationen beträgt die Förderung des Bundes für 2020 2,5 Mio. Euro und 41,3 Mio. Euro als Verpflichtungsermächtigungen für die Folgejahre bis 2024. Die Finanzkulisse für die laufenden Betriebs- und Investitionsausgaben wird nach dem 90:10-Prinzip (Bund und Land) gestaltet; die einmaligen Errichtungs- und Ausbau­investitionen teilen sich Bund und Land je zur Hälfte.

„Die Landesregierung ist mit der Universität Greifswald intensiv im Gespräch. Unser Ziel ist natürlich, eine belastbare Aussage über den Landesanteil für diese wichtige Investition treffen zu können. Beratungen mit Bildungs-, Finanzministerium und Staatskanzlei sind vereinbart. Denn die Ansiedlung stärkt den Wissenschaftsstandort Greifswald und fördert damit nachhaltig die Wirtschaftsstruktur Vorpommerns“, so der Staatssekretär.

Ein weiterer Schwerpunkt der Beratung war die Vorstellung zur Vorpommern-Strategie. Staatssekretär Dahlemann stellte den Prozess der Erarbeitung der Vorpommern-Strategie des Vorpommern-Rates mit Bilanz und Ausblick vor. Dieser Prozess findet mit wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren statt. Dazu gibt es einen Beteiligungsprozess mit 7 Vor-Ort-Veranstaltungen. Gemeinsam mit der Körber-Stiftung wird der Prozess durchgeführt und auch eine Online-Plattform entwickelt.

Dahlemann: „Wir haben in dieser Legislaturperiode den Landesteil Vorpommern besonders im Blick und eine Vielzahl von Projekten realisiert und angestoßen. Der Vorpommern-Rat erarbeitet Handlungsempfehlungen für die nächste Legislaturperiode. Dabei wollen wir die Menschen aktiv einbeziehen. Jede gute Idee ist herzlich willkommen. Dazu laden wir herzlich ein.“

Auch für den Dreier-Archivstandort Greifswald gibt es gute Nachrichten. „Vorbehaltlich der finalen Zustimmung der Kirchengremien haben wir positive Signale der Kirche erhalten. Dann können 2021 die Planungsleistungen beauftragt und im Jahr 2022 der Bau beginnen. Gemeinsam mit Kirche und Stadt ziehen wir in dieser wichtigen Frage an einem Strang. Das stärkt die Archivlandschaft Vorpommerns nachhaltig.“

Digitale Transformation

Rostock – Für ein Onlinebuchungssystem für Buffets erhält das Unternehmen „HK Kompakt Nord“ in Rostock 9.325 Euro nach der Landesrichtlinie zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen. Die Gesamtkosten betragen 18.650 Euro.

Die Firma mit neun Mitarbeitern betreibt ein Restaurant sowie einen Cateringservice. Mit der geplanten Investition möchte das Unternehmen den Umsatz über das gesamte Jahr stabil halten und ihre Mitarbeiter langfristig binden. Dazu lässt sie ein Onlinebuchungssystem entwickeln, das eigens für die Buchung von Buffets genutzt werden soll.

Die vielfältigen Buffetangebote sollen dann durch eigene Fotos visualisiert werden. Um den Kundenwünschen nach einer zeitgemäßen und zeitsparenden Bestellmöglichkeit nachzukommen, sollen sie künftig über mobile Endgeräte wie Smartphones buchen können. Darüber erhalten sie auch Zugang zu Zusatzinformationen, ohne von Öffnungszeiten des Anbieters abhängig zu sein. Zusatzleistungen wie Besteck, Gläser, Tischware oder extra Zutaten können so ebenfalls rund um die Uhr ausgewählt werden.

Der Kunde kann von der Gästeanzahl bis hin zu den Zahlungsmedien alle Daten selbst erfassen, was wiederum bei der Annahme der Bestellung Eingabezeiten erspart. Zudem generiert das neue System sofort Buchungsbestätigung und Rechnung und versendet diese an die Kunden-E-Mailadresse. Nahezu zeitgleich können diese Daten auch an die Lieferanten weitergeleitet werden. Über Nutzerkonten hat der Kunde die Möglichkeit, jederzeit auf seine Bestellung zurückzugreifen und ggf. Ergänzungen oder Terminkorrekturen vorzunehmen.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium die Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation, kurz DigiTrans, aufgelegt.

Fördermittel von bis zu 10.000 Euro und in Ausnahmefällen bis zu 50.000 Euro können Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Zurzeit liegen beim Landesförderinstitut bereits 156 Anträge auf Förderung im Rahmen der DigiTrans-Richtlinie mit einem Fördervolumen von ca. 2,34 Mio. Euro vor. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut zu stellen. Die dafür notwendigen Unterlagen können auf der Internetseite des LFI heruntergeladen werden.

Saat- und Pflanzguterzeugung

Güstrow – Der Saatgutverband Mecklenburg-Vorpommern lud heute zur Mitgliederversammlung in Güstrow ein. Dort wurde über aktuelle Themen der Agrarpolitik beraten, die auch die Saatgutbranche entscheidend beeinflussen werden. Dazu gehören Einschränkungen, die mit dem Agrarpaket des Bundes und der Umsetzung der neuen Düngeverord­nung verbunden sind.

Minister Dr. Till Backhaus unterstrich die besondere Rolle der Branche für die landwirtschaftliche Produktion und lobte die langjährige erfolgreiche Arbeit des Saatgutver­bandes. Mit Blick auf die Herausforderungen des Klima­wandels und die zu erwartenden Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion werde die Bedeutung der Saat- und Pflanzguterzeugung nochmals deutlich zunehmen: „Ich bin überzeugt, dass die Züchtung klimaangepasster Sorten der Landwirtschaft entscheidend dabei helfen kann, trotz der veränderten Rahmen­bedingungen weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Backhaus betonte, dass die Landespolitik seit jeher ein hohes Interesse an einer wettbewerbsfähigen und innovativen Saat- und Pflanzgutwirtschaft habe: „Ohne die Errungenschaften der Branche wäre Landwirtschaft schon längst nicht mehr in der Lage, die vom Verbraucher gewünschten Produkte in notwendiger Menge und Qualität zu erzeugen“, unterstrich er. Lagen die Erträge beim Getreide 1990 bei rund 46,6 dt/ha, sind es in 2019 rund 73 dt/ha. Das sei auch ein Erfolg der Züchtung, betonte Backhaus.

Deshalb unterstütze das Land die Branche unter anderem bei der Anpachtung von Ackerflächen und über die Förderung von Investitionen. Im Saatgutbereich seien beispielsweise seit 2001 sieben Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Mio. Euro mit Zuschüssen von insgesamt 4,6 Mio. Euro gefördert worden.

Im Bereich Pflanzkartoffeln wurden seit 1994 22 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 18,6 Mio. Euro mit Zuschüssen von insgesamt 5,6 Mio. Euro unterstützt.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es rund 270 Vermehrer von Saat- und Pflanzgut, 17 Vermehrungsorganisations-Firmen und Aufbereiter. Im Jahr 2019 wurde auf insgesamt fast 28.700 ha Saat- und Pflanzgut vermehrt (2018: 3.527 ha), darunter 19.497 ha Getreide, 3.238 ha Leguminosen, 3.039 ha Kartoffeln und 2.638 ha Gräser. Der Anteil Mecklenburg-Vorpommerns an der gesamten Vermehrungsfläche von Mähdruschfrüchten Deutschlands beträgt etwa 14,5 Prozent, bei Pflanzkartoffeln sind es 20 Prozent.

Wie funktioniert Politik ?

Schüler des Goethe-Gymnasiums Schwerin schlüpfen in Rolle von EU-Abgeordneten

Schwerin – Das Ministerium für Inneres und Europa unterstützt auf der Grundlage der „Richtlinie zur Förderung des Europagedankens und der europäischen Integration“ auch in diesem Jahr Projekte zur Europapolitik. Gefördert werden u.a. europäische Begegnungen, Studien- und Informationsreisen, Seminare und Konferenzen sowie Ausstellungen und Publikationen, die nachweislich geeignet sind, den Europagedanken zu fördern und sich mit der europäischen Integration befassen.

Über diese Richtlinie erhält u.a. der Schulförderverein des Goethe-Gymnasiums in Schwerin rund 600 Euro für die Teilnahme von neun Schülerinnen und Schülern an dem Projekt „Modell Europaparlament“ im März in Berlin. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Art Konferenz in Berlin, an der Schulgruppen aus allen 16 Bundesländern teilnehmen, um die schwierige Entscheidungsfindung in einem komplexen System von nationalen und gesamteuropäischen Interessen bewusst kennenzulernen und über aktuelle Themen der Europäischen Union zu diskutieren.

In einem politischen Planspiel schlüpfen die jungen Leute in die Rolle von EU-Abgeordneten und haben die Möglichkeit, so Europa hautnah zu erleben und mitzugestalten. Dabei repräsentieren die Länderdelegationen einen Mitgliedsstaat der EU, die Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern mit den Schülerinnen und Schülern des Goethe-Gymnasiums vertritt in diesem Jahr Frankreich. In acht Ausschüssen machen sich die jungen „Abgeordneten“ dann an die Arbeit, um ihre Lösungsvorschläge z.B. für eine europäische Energiewende, die Bekämpfung von organisierter Kriminalität oder von Fluchtursachen in Afrika zu erarbeiten, zu diskutieren und dann in Plenumssitzungen auch Mehrheiten dafür zu bekommen.

„Europa muss von der heutigen Jugend mitgestaltet werden, deshalb ist es wichtig, den europäischen Gedanken unter der Jugend zu verbreiten“, so der Minister für Inneres und Europa M-V Lorenz Caffier. „Solche Projekte stehen für Solidarität, gegen Radikalisierung und gegen Nationalismus.“

Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft

Schwerin – Ab sofort sind Bewerbungen für den „Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern“ möglich. Bis zum 24. April 2020 können sich Kultur- und Kreativschaffende für den Landeswettbewerb bewerben.

„Wir wollen die Branche noch stärker in das Licht der Öffentlichkeit bringen. Deshalb möchten wir landesweite Projekte für die Kultur- und Kreativwirtschaft auf den Weg bringen, um die Wahrnehmung und das Image der Branche zu erhöhen. Mit dem Wettbewerb sollen zukunftsweisende, nachhaltige Konzepte eingereicht werden. Unser Ziel ist es, das Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotential der Kultur- und Kreativwirtschaft aufzuzeigen und zu vermarkten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Über den Wettbewerb und die ausgewählten Projekte soll die Kultur- und Kreativwirtschaft unter anderem als innovativer Auftragnehmer für andere Branchen positioniert sowie die Wertschöpfung und Beschäftigung der Branche dargestellt werden. Zudem ist es ein Ziel deutlich zu machen, dass Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig ein attraktiver Lebens- und Arbeitsraum für die Ansiedlung von Kreativen ist. Im Rahmen der Projekte können beispielsweise multimediale PR- und Marketingmaßnahmen unterschiedlicher Formate ausgearbeitet werden.

„Eine lebendige Kreativwirtschaft ist auch Image-und Standortfaktor in den Städten und Regionen. Entscheidend ist, dass Kooperationen zwischen der Kreativwirtschaft und Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche verstärkt werden. So entstehen aus innovativen Ideen marktfähige Produkte“, sagte Glawe.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts. Der Projektzeitraum läuft von Mai 2020 bis Dezember 2021. Die Höhe der Projektförderung/Projektvergütung beträgt höchstens 70.000 Euro (einschließlich Umsatzsteuer) pro Jahr. Die Projekte sind in Mecklenburg-Vorpommern durchzuführen. Der Wettbewerb wird in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt. Eine Jury unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern wird über die Projektideen entscheiden.

Für die Bewerbung müssen die folgenden Unterlagen eingereicht werden:

– Angaben zur Person/zum Unternehmen,
– Projektbeschreibung: Ziele und Inhalte, gegebenenfalls Projektpartner (auf maximal 5 Seiten, Arial 12 und gegebenenfalls Anlagen),
– Kosten- und Zeitplan (Personal- und Sachkosten),
– Referenzen/Empfehlungen für die Umsetzung vergleichbarer Projekte.

Die Bewerbungen zum Ideenwettbewerb sind in einem geschlossenen Umschlag mit dem Vermerk „Teilnahme am Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft“ per Post oder per Mail bis spätestens 24.04.2020 (Eingangsstempel) bei folgender Adresse einzureichen:

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit
Mecklenburg-Vorpommern
Referat 200
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Ihre Ansprechpartnerin: Rylana Nehring, Tel: 0385/588-5208
Mail: r.nehring@wm.mv-regierung.de

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Klimastress und Borkenkäfer

Wäldern in MV geht es schlechter

Schwerin – Der Gesundheitszustand der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern hat sich verschlechtert. Wassermangel, Sonne und Schadorganismen verursachten hierzulande Waldschäden in nie gekanntem Ausmaß. Waren zunächst hauptsächlich Fichtenwälder betroffen, erstrecken sich Schäden zunehmend auch auf die heimischen Buchenwälder. Das geht aus dem Waldzustandsbericht für das Jahr 2019 hervor, den Forstminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin vorstellte.

Allein in 2019 seien vor allem durch das fortdauernd sehr warme und trockene Wetter eine halbe Million Kubikmeter Schadholz angefallen, sagte Backhaus. Betroffen seien Landeswälder und Privatwälder gleichermaßen, wobei noch mit weiteren Schadensmeldung auch 2020 zu rechnen ist. 2018 waren gab es hierzulande 380.000 Festmeter Schadholz.

Laut Waldzustandsbericht erhöhte sich der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden (Bäume mit mehr als 25 % Nadel- oder Blattverlust) von 17 % im Jahr 2018 auf 33 % im Jahr 2019. In anderen Teilen der Bundesrepublik sei die Lage je nach Baumartenvorkommen sogar noch dramatischer, erklärte Backhaus. So liegt der Anteil deutlich geschädigter Wälder in Baden-Württemberg bei 43 % und in Nordrhein-Westfalen bei 42 %. Es gebe aber auch Länder mit einem besseren Waldzustand, wie zum Beispiel Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Besonders dramatisch sei es in Mecklenburg-Vorpommern im aktuellen Erhebungsjahr 2019 um die Buche bestellt, deren mittlerer Blattverlust im Vergleich zu 2018 von 16 % auf 31 % gestiegen ist. „Dies bereitet mir große Sorgen, da die Buche die wichtigste Laubbaumart in M-V ist und seit Jahren in Verbindung mit Waldumbaumaßnahmen besonders gefördert wird“, unterstrich der Minister.

Der Kronenzustand der Eiche verschlechterte sich laut Backhaus nur leicht. Der mittlere Blattverlust liege aktuell bei 25 %. Der Eiche sei es aufgrund ihres weitreichenden Wurzelwerkes möglich auch tiefere, noch wasserführende Bodenschichten zu erreichen und somit dem akuten Wassermangel vorzubeugen. Dennoch gehöre auch sie weiterhin zu den Sorgenkindern. Bei den Nadelbäumen hätten Witterung und Schadstoffeinträge vor allem Kiefern, Fichten, Lärchen und Douglasien in Mitleidenschaft gezogen, informierte der Minister. Bei diesen Baumarten liege der mittlere Nadelverlust zwischen 23 und 17 %.

Maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte insbesondere das heiße und extrem trockene Jahr 2018. Hohe Temperaturen und fehlende Niederschläge im Sommer 2019 hätten die Situation weiter verschärft. Die ungewöhnliche Hitze und die Niederschlagsdefizite hätten landesweit zu einem Anstieg der Borkenkäferdichte geführt. Sie brüten in der Baumrinde und unterbrechen dadurch den Nährstofftransport. Mit einem kurzfristigen Zusammenbrechen der Borkenkäfermassenvermehrung sei derzeit nicht zu rechnen, prognostizierte Minister Backhaus.

Auch die Waldbrandgefahr war in 2019 aufgrund des Extremwetters sehr hoch. Insgesamt kam es 2019 landesweit zu 75 Waldbränden mit einer Brandfläche von rund 985 ha (2018: 88 Waldbrände, 32 ha). Die Waldbrandfläche erhöhte sich massiv aufgrund des Katastrophenwaldbrandes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen. Ende Juni/Anfang Juli brannten dort ca. 950 ha auf einer hochgradig munitionsbelasteten Fläche, so dass die Löscharbeiten extrem erschwert waren.

Der Gesundheitszustand der Wälder wird weiterhin im Wesentlichen von der Witterung abhängen, was Vorhersagen kaum möglich macht, betonte der Minister. „Unser Ziel, aber auch unsere Herausforderung besteht deshalb darin, die Wälder im Land so zu entwickeln, dass sie nicht nur zum jeweiligen Standort passen, sondern auch den nachweislichen Klimaveränderungen standhalten“, sagte er weiter. Zu diesem Zweck werden seit über 20 Jahren entsprechende Waldbaumaßnahmen mit Investitionen von jährlich 4 Mio. Euro durchgeführt. Inzwischen sind hierzulande 75 % der Wälder Mischwälder. Der Anteil der von Nadelholzreinbeständen wurde in den letzten zehn Jahren um 11.700 ha (ca. 3 %) verringert.

Arbeit und Gesundheit in MV

Schwerin – Digitale Veränderung, Flexibilität, Mobilität – die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden im Land stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Durch ein gezieltes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) können Unternehmen dazu beitragen, dass diese Herausforderungen nicht zu gesundheitlichen Problemen bei den Mitarbeitenden führen. Um ihnen den Einstieg in das BGM zu erleichtern, gründeten die Krankenkassen im Land eine gemeinsame Koordinierungsstelle für die Betriebliche Gesundheitsförderung. Hier findet man einen leichten Zugang zu den Unterstützungsangeboten aller Krankenkassen, der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Ziel ist es, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen besser zu erreichen und für die betriebliche Gesundheitsförderung zu mobilisieren.

Das neueste Serviceangebot der BGF-Koordinierungsstelle ist der Bericht „Arbeit und Gesundheit in MV“. Der Report analysiert die gesundheitliche Situation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land. Er gibt mit seinen Analysen einen detaillierten Überblick über Häufigkeit und Ursachen von Krankschreibungen, Berentungen wegen Erwerbsminderung sowie Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten der erwerbstätigen Bevölkerung sowie in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Der Bericht ist damit eine praktische Grundlage für die Planung, Durchführung und Überprüfung von zielgerichteten Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten hierzulande. Im Report sind die Daten der gesetzlichen Krankenkassen sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und der Deutschen Rentenversicherung erfasst.

„Viele Menschen verbringen große Teile ihrer Lebenszeit im Betrieb. Die Arbeit und vor allem die Arbeitsbedingungen haben deshalb neben der persönlichen Lebensführung einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit. Neben dem Fokus auf die körperliche Gesundheit sind auch das Wohlbefinden und insbesondere die psychische Gesundheit der Beschäftigten in der Ausrichtung der Arbeitswelt zu berücksichtigen. Um den Gesundheitsschutz aller Mitarbeitenden zielgerichtet und bestmöglich zu gewährleisten, ist es notwendig, Ausmaß und Ursachen von Erkrankungen zu kennen. Dieser erstmals vorliegende gemeinsame Gesundheitsbericht der Sozialversicherungsträger gibt ein umfassendes und differenziertes Bild zur gesundheitlichen Situation der Erwerbstätigen im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Insgesamt ist der Krankenstand bei Arbeitnehmern im Land in den vergangenen drei Jahren leicht von 6,0 Prozent im Jahr 2016 auf 6,3 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Für jeden Erwerbstätigen ergibt sich dabei in 2018 eine durchschnittliche Fehlzeit von 22,9 Tagen. Hochgerechnet auf die 618.000 Erwerbstätigen im Land entspricht dies 14,2 Millionen Arbeitstagen, die im Jahr 2018 durch Arbeitsunfähigkeit verloren gegangen sind. Gemessen an den durchschnittlichen Bruttolöhnen und Gehältern je Arbeitnehmer in MV ist damit in Mecklenburg-Vorpommern allein durch krankheitsbedingte Fehltage ein Produktionsausfall in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr entstanden.

Sehr hohe Krankenstände über dem Landesdurchschnitt von Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen die Branchen „Heime“ (insbesondere stationäre Pflegeeinrichtungen), „Öffentliche Verwaltung“ sowie das „Sozialwesen“ (darunter insbesondere ambulante Pflegedienste sowie Tagesbetreuung von Senioren und Kindern). Sie zählen zu den zehn beschäftigungsstärksten Branchen im Land Mecklenburg-Vorpommern.

Die meisten Fehltage werden in Mecklenburg-Vorpommern von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht. Konkret sind es die Rückenschmerzen, die hier im Vordergrund stehen. Muskel-Skelett-Erkrankungen nehmen sehr deutlich mit dem Alter zu, höhere Altersgruppen sind besonders betroffen. Auch bei den Zugängen zur Erwerbsminderungsrente spielen Muskel-Skelett-Erkrankungen eine große Rolle. Dies gilt in noch stärkerem Maß für psychische Störungen. Sie sind nach wie vor die häufigste Ursache für Frühberentungen in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen zählen psychische Erkrankungen zu den wichtigsten Krankheitsbildern, da eine Krankschreibung mit dieser Ursache häufig mit langen Ausfallzeiten verbunden ist. Die Prävention psychischer Erkrankungen sowie von Muskel-Skelett-Erkrankungen stellt daher für die Arbeitswelt eine zentrale Herausforderung dar.