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Kategorie: MeckPomm

Gingster Schüler auf dem Weg nach Tokio

Besondere Bewegungs-Challenge an der Regionalen Schule mit Grundschule Gingst

Insel Rügen – Zur Zeit des Lockdowns im April und Mai stellten die Sportlehrer der Gingster Schule die Frage an alle Schüler und auch Lehrer: Wie fit ist eigentlich unsere Schule! Sie erdachten eine Challenge, um das herauszufinden. Dabei sollten die Schüler während der Homeschooling-Zeit die Laufschuhe schnüren und in den Disziplinen Laufen, Joggen, Walken oder Spazieren beweisen, wie weit sie gemeinsam kommen, wenn alle erreichten Kilometer zusammengezählt werden.

Das erste Ziel war mit Rom doch weit gesteckt und alle waren gespannt, ob die Schüler die Challenge annehmen. Und wie das die Schüler taten. Regelmäßig kamen die Werte vieler Schüler bei Sportlehrerin Birgit Eicke an und wurden registriert. Es nahmen alle Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse teil, manche mehr, manche weniger, aber alle bemühten sich. Nach zwei Wochen waren die 3.000 Kilometer bis Rom wirklich geschafft und alle waren doch sehr erstaunt, welche Leistung man gemeinsam erbringen kann.

In der Fachschaft Sport wurde alles ausgewertet und dort kam gleich von Schulleiter Eckhard Mostek der Gedanke auf, dass wir doch bis zum Schuljahresende weiter machen sollten. Das Schülerinteresse war sehr groß: Einige Jungen hatten zum Ende der ersten Challenge bereits gefragt, ob es nicht auch etwas für Fahrrad oder Inliner geben könnte. So wurde der nächste Aufruf gestartet: Olympia ruft – auf geht’s! Wir wollten also bis zum Schuljahresende in dreieinhalb Wochen die restlichen Kilometer für die Entfernung von Gingst über Rom bis nach Tokio zu den Olympischen Spielen erlaufen und mit dem Rad erfahren.

Alle Schüler reichten ihre erzielten Werte über Lauf-, Rad- oder Gesundheits-Apps ein. Die jüngeren Schüler führten ein Trainingstagebuch. Die Resonanz war überwältigend: Viele Schüler, insbesondere einige Mädchen und Jungen der 9. Klassen, reichten fast jeden Tag Werte ein. Eine Schülerin schrieb sogar, dass sie abends nochmal losgeht und Kilometer sammelt. Ein Schüler der 8. Klasse radelte und lief ganz regelmäßig und fragte oft, wieviel er bereits geschafft hat. Andere Schüler sendeten tolle Fotos ein, auf denen man den Spaß an der Challenge sah. Eine Mutter einer Schülerin der 3. Klasse schrieb, dass Sie die Challenge ganz toll findet und mit ihrer Tochter regelmäßig Inliner fuhr. Selbst die kleine Schwester kam mit und alle hatten gemeinsam Spaß an der Bewegung. Und darum ging es doch – Bewegung an der frischen Luft und Spaß dabei!

Am letzten Schultag wurde alles ausgewertet. Die Schüler waren alle gespannt, wer war der oder die Beste, wer waren die besten Lehrer, haben wir es bis nach Tokio geschafft? Die Jury ermittelte die besten Schüler:

Florentina Raben (1a),
Finn Koch (2. Klasse),
Sarah Briesemeister (3a)
und Matheo Reimers (4b)
Fiene Schulz (6b)
Laura Holtz (7a)
Collin Casten (8a)
Artur Ohl, Emilie Goehl und Josi Schulz (alle aus der 9a).

Bei den Lehrern waren die besten beim Laufen Christian Berkenkamp und Lisa Josatis sowie beim Radfahren Tino Tittel und Martina Zabel. Die besten Klassen waren die Klasse 3a in der Grundschule und die Klasse 9a in der Regionalen Schule. Zum Schluss stellten wir noch die Frage an alle Schüler, ob wir es wirklich bis Tokio geschafft hätten. Wie aus einem Mund kam ein lautes Ja. Insgesamt erzielten alle Teilnehmer gemeinsam die sagenhafte Summe von 10.567,44 Kilometern. Eine beachtliche Leistung! Das Ziel wurde erreicht! Und im nächsten Jahr gibt es bestimmt eine neue Challenge! Welche, das bleibt noch geheim!

Geld für neuen Kreisverkehr

Hansestadt Anklam – Die Hansestadt Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erhält vom Verkehrsministerium einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 507.000 Euro. Damit soll ein Kreisverkehr im Knotenpunkt Friedländer Landstraße/Lübecker Straße gebaut werden. Die Fördermittel werden gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt. Die Gesamtkosten betragen rund 950.000 Euro.

Die Friedländer Landstraße ist eine der Hauptverkehrswege in Anklam mit direkter Anbindung an die Bundesstraße 197. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, soll der bisher ampelgesteuerte Knotenpunkt zu einem Kreisverkehr ausgebaut werden. Auch die Gehwege sowie der Regenwasserkanal und die Beleuchtung werden erneuert. Weiterhin werden die Bushaltestellen versetzt und umgebaut, sodass sie an die neuen Straßenverhältnisse angepasst sind.

Die Bauarbeiten sollen im Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein.

WLAN-Netz in Boltenhagener Hotelanlage

Boltenhagen – Die Hotelanlage Tarnewitzer Hof in Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) erhält rund 27.000 Euro für die Schaffung eines WLAN-Netzes. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“. Die Gesamtkosten liegen bei 73.000 Euro.

Mit den Fördermitteln plant Antragstellerin Christiane Kühnemann-Springmann neben dem WLAN-Ausbau für die Hotelanlage auch die Errichtung eines digitalen Gastro-Touch-Kassensystems sowie digitaler Gästemappen. Zudem soll den Mitarbeitern die Möglichkeit für das Homeoffice gegeben werden.

Gegenwärtig werden die Tätigkeiten überwiegend manuell ausgeführt. Mit Hilfe einer digitalen Gastro-Kasse in Verbindung mit Gastro-Order-Handys werden die Bestellvorgänge für die Kellner effektiver. Die Kassen sind untereinander kompatibel, so dass eine gemeinsame Tagesauswertung vorgenommen werden kann. Gegenwärtig gibt es eine Kasse im Restaurantbereich und eine im Veranstaltungssaal, die nicht vernetzt sind. Die Kellner müssen teilweise „Schlange stehen“ um Buchungen vorzunehmen. Mit digitalen Gästemappen können die Gäste künftig Ausflüge oder Wellnessangebote buchen.

Da sich durch die räumliche Begrenzung im Büro nicht alle Mitarbeiter dort aufhalten können, obwohl sie Dienst haben, soll ihnen die Arbeit im Homeoffice ermöglicht werden. Die Büromitarbeiter sollen sich über eine gesicherte Verbindung in das interne Netzwerk einloggen.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium das Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, aufgelegt.

Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Insgesamt sind beim Landesförderinstitut (LFI) seit 2019 510 Anträge auf Förderung nach der Digitrans-Richtlinie mit einem Fördervolumen von ca. 9,4 Millionen Euro eingereicht worden. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim LFI zu stellen.

Spatenstich zum neuen Justizzentrum Schwerin

Schwerin – Justizministerin Katy Hofmeister und Finanzminister Reinhard Meyer gaben jetzt im Beisein des Stadtpräsidenten Sebastian Ehlers symbolisch den Startschuss für den Bau des Justizzentrums am Demmlerplatz.

Im neuen Justizzentrum Schwerin sollen zukünftig das Amtsgericht, die Fachgerichte des Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsrechts sowie das Landgericht an einem Standort konzentriert werden. Hierzu bot sich das historische Justiz- Ensemble am Demmlerplatz an, welches nicht nur baulich, sondern auch in seiner Funktion und Widmung einen erheblichen Wandel erfahren. Im Laufe der Zeit erfuhr das Justiz‐Ensemble unterschiedlichste Nutzer in der Weimarer Republik, in Nazi‐Deutschland, durch die Besatzungsmächte, zu Zeiten der DDR und seit der Wiedervereinigung. Das im historischen Gefängnisgebäude beheimatete Dokumentationszentrum widmet sich aus regionaler Perspektive der Geschichte der politischen Verfolgung im 20. Jahrhundert.

Finanzminister Meyer: „Die Entscheidung für den Standort hier am Demmlerplatz stellt aus zwei Gründen eine besondere Herausforderung dar: Einerseits galt es, die beiden viergeschossigen Neubauten für die Fachgerichte und das Amtsgericht entsprechend der bestehenden Gebäudefluchten in die umliegende Bebauung einzufügen. Das war eine hochspannende planerische Aufgabe, da neben den gestalterischen und räumlichen Qualitäten auch funktionale und denkmalpflegerische Aspekte zu berücksichtigen waren. Zudem erfordert die beengte Lage im innerstädtischen Kontext und die geringen verfügbaren Grundstücksflächen eine fachliche Koordination der Baufirmen bzgl. der Lager- und Transportflächen. Hinsichtlich möglicher Verkehrsbeeinträchtigungen am Obotritenring gab es bereits im Planungsprozess Austausch mit der Stadt Schwerin.“

Justizministerin Katy Hofmeister: „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort ist es ein sehr guter Tag. Schon ein halbes Jahr nach Start der Abrissarbeiten ist mit dem symbolischen Spatenstich ein Zeichen gesetzt, dass das künftige Justizzentrum und das Ende der provisorischen Unterbringung in Bürocontainern hier immer näher rücken. Das neue Justizzentrum wird modern und kompakt. Unterschiedliche Gerichtsbarkeiten werden gemeinsame Bibliotheken und Kantinen nutzen. Das bedeutet auch eine effektivere Einsatzmöglichkeit für die Justizwachtmeisterei.“

Die Abbrucharbeiten wurden bereits im November 2020 begonnen. Hierbei wurde das vom Ministerium für Staatssicherheit errichtete Verwaltungsgebäude einschließlich Einfriedungsmauern am Obotritenring und der Mozartstraße abgebrochen, die Hofzufahrt in der Mozartstraße zurückgebaut.

Verbraucherschutz im Zeichen von Seuchen

Titel des Verbraucherfokus 2020

Schwerin – „Die Corona-Pandemie hat natürlich auch der Arbeit des LALLF seinen Stempel aufgedrückt“, resümierte Landwirt­schafts­minister Dr. Till Backhaus als er heute in Rostock den Jahresbericht des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebens­mittelsicherheit und Fischerei (LALLF) „Verbraucherfokus 2020“ vorstellte. Erstmals in seiner Geschichte hat das LALLF Humanproben analysiert. Auf Grundlage der Erfahrungen bei der Diagnostik auf Coronaviren bei Tieren leistet das LALLF nach Etablierung des molekularbiologischen Untersuchungs­verfahrens PCR auf das Virus SARS-CoV-2 bereits seit Mai 2020 Amtshilfe für das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS).

„Diese freiwillige Verpflichtung zu solidarischer Mitarbeit ist äußerst anerkennenswert und erfährt meine ganze Hoch­achtung. Der normale Amtsbetrieb musste ja trotzdem weitergeführt werden“, sagte Backhaus. Im Zuge dieser Kooperation wurden im Jahr 2020 im LALLF 2.082 Proben bearbeitet. Davon waren 98 positiv.

Zusätzlich zur Kooperation mit dem LAGuS wurden fleischverarbeitende Betriebe und Pflanzenbaubetriebe in MV bei der Überwachung ihrer Mitarbeiter auf mögliche SARS-CoV-2 Infektionen unterstützt. Im PCR-Labor des LALLF sind von den Experten 2.670 Proben untersucht worden, davon waren 12 positiv.

„Parallel zum Pandemieproblem erlebten wir in Mecklen­burg-Vorpommern eine heftige Serie von Ausbrüchen der Geflügelpest bei Wildvögeln und in Hausgeflügelbeständen“, lenkte Backhaus die Aufmerksamkeit auf eine weitere Viruserkrankung. Bereits bis Ende Dezember 2020 gab es seit dem ersten Feststellen im Oktober 8 Fälle bei Hausgeflügel und 51 hochpathogene Virusnachweise bei Wildvögeln.

„Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LALLF, der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter der Land­kreise und kreisfreien Städte sowie meines Ministeriums waren mit der Seuchenbekämpfung bis weit in das Jahr 2021 gebunden“, sagte Backhaus. „Mein ausdrücklicher Dank an alle, die hier mitarbeiteten.“ Das seien in der Regel mehr Menschen, als man sich vorstellt. Betroffen sind Arbeiten vor Ort im Ausbruchsbetrieb, notwendige Verwaltungsaufgaben von Krisenmanagement bis Amtsveterinäre, Laborarbeit, auch Tierseuchenkasse, Entsorgung usw.

„Die Geflügelpest wird uns und das LALLF auch in Zukunft beschäftigen. Denn Mecklenburg-Vorpommern bietet mit seinen Küstenhabitaten ausgezeichnete Futtergrundlagen und Rastgebiete für Wildvögel“, sagte Backhaus.

Und noch eine Virusseuche hob der Minister heraus: die Bovine Virusdiarrhoe, kurz BVD. Auch unter Rinderdurchfall bekannt. „2021 wird Mecklenburg-Vorpommern die Anerkennung als „BVD-freie Region“ nach EU-Gesetzgebung erlangen“, ist Backhaus überzeugt. Ein entsprechender Antrag ist im April 2021 gestellt worden.

Seit 2011 ist die BVD in Deutschland bekämpfungspflichtig. Dem LALLF ist es gelungen, in MV ein sehr schnelles und sicheres diagnostisches Untersuchungs­verfahren zu etablieren, das zudem noch preiswert ist. Die Experten sind dabei neue Wege bei Verfahren und Logistik gegangen. Seit 2017 ist MV frei von persistenten BVD-Infektionen. „Somit ist in MV eine verlustreiche Erkrankung in der Rinder­produktion getilgt“, verwies Backhaus auf die Bedeutung dieser Leistung.

„Neben diesen kräfte- und zeitbindenden Aufgaben zur Seuchenbekämpfung lief die normale Laborarbeit weiter“, sagte Backhaus. „Die über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen auch in Coronazeiten dafür, dass Kontroll- und Untersuchungstätigkeiten entlang der kompletten Lebensmittelkette routiniert und reibungslos funktionieren.“ 2020 wurden beispielweise knapp 6.400 Lebensmittelproben untersucht. 12,3 Prozent mussten beanstandet werden. Wie in den Vorjahren waren das vor allem – zu 63,5 Prozent – Kennzeichnungsprobleme.

„Die Broschüre Verbraucherfokus 2020 macht deutlich, dass der Verbraucher tatsächlich bei uns im Fokus steht. Hauptaufgabe des LALLF bleibt es, zusammen mit den Veterinär- und Lebensmittel­überwachungsämtern sichere Lebensmittel für Mensch und Tier zu gewährleisten“, betonte Backhaus.

Lernen am anderen Ort

Neuer Bildungsort im Biosphärenreservat ermöglicht die Verbindung von Energieerzeugung und Bildung / WEMAG Netz GmbH erklärt Prinzip von Power-to-Heat

Zarrentin – Seit über 20 Jahren produziert die Solaranlage in Pyramidenform im Außenbereich des PAHLHUUS in Zarrentin Strom. Heute wurde diese als neuer Lernort im Beisein von Dr. Till Backhaus, Minister für Umwelt und Landwirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Herrn Finanzminister Reinhard Meyer, eröffnet.

Dr. Till Backhaus lobt die Aufwertung der Solarpyramide: „Die spannendsten Orte finden sich oft außerhalb von Schule, Uni oder Kita – draußen in Natur, Gesellschaft und Wirtschaftsleben. Deshalb sind außerschulische Bildungsangebote so wertvoll als Ergänzung zu formaler Bildung. Da die Räumlichkeiten im PAHLHUUS begrenzt sind und eine Schlecht-Wetter-Variante für Kinder- und Schulgruppen geschaffen werden musste, bot sich dieser außerschulische Lernort an.“

Ermöglicht wurde das Vorhaben durch das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Schwerin auf der landeseigenen Fläche des Landes M-V. Finanzminister Reinhard Meyer hebt die gelungene architektonische Symbiose der pyramidenförmigen Solaranlage und des kubischen Pavillons hervor.  Er bedankte sich beim Büro matrix architektur und der Zimmerei Jantzen aus Rostock für die Bauausführung. „Hier wurde ein Lernort geschaffen, der zeigt, wie wir durch nachhaltiges Bauen unsere Umwelt und somit auch das Klima schützen können. Ein echtes Symbol für Nachhaltigkeit.“

Eine von drei Kernaufgaben eines Biosphärenreservates ist weltweit, neben dem Schutz und der Entwicklung, auch Bildung für nachhaltigen Entwicklung. Aus diesem Grunde freut sich der Minister besonders, die erfolgreiche Rezertifizierung als „Bildungszentrum für Nachhaltigkeit“ vorzunehmen.

Er dankt allen Beteiligten, die sich bisher für die Bildung für nachhaltige Entwicklung engagiert haben. Vor allem der WEMAG AG, die seit dem Jahr 2015 die Bildungsarbeit in den beiden Biosphärenreservaten Schaalsee und Flusslandschaft Elbe M-V maßgeblich unterstützt.

Thomas Murche, Vorstand der WEMAG AG, betont, dass die Unterstützung der Bildungsarbeit für die Jüngsten ein wichtiges Anliegen der WEMAG AG ist. „Wir unterstützen die Biosphärenreservate bei der Anschaffung von Material zu den Bildungsangeboten, die Anfertigung von begleitenden Broschüren, wie zum Beispiel zur Fledermaus, den Wildbienen oder beim Biosphäre Schaalsee Pass und Biosphäre Elbe Pass. Und: Wir helfen auch dabei, die Kinder aktiv in die Natur zu führen. Programme wie die Junior-Ranger-Camps oder auch die Bachpatenschaften, bei denen Kinder auch die heimischen Wälder und Gewässer erkunden liegen uns besonders am Herzen“, berichtet der WEMAG-Vorstand.

Im Bildungspavillon wird auch eine Demonstrationsanlage des Projektes WindNODE präsentiert. Dieses Projekt ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie“, in dem die WEMAG Netz GmbH als Partner des WindNODE-Konsortiums mitwirkt. Vorgestellt wird das Prinzip Power-to-Heat. „Es soll Überangebote aus erneuerbaren Energien mit der regionalen Netzsituation abgleichen sowie bei Bedarf Strom zu Wärme umwandeln und speichern, um so grünen Strom optimal zu nutzen und Abschaltungen von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgrund von Netzengpässen langfristig zu minimieren. Dabei sollen auch Nutzer von Wärmepumpen von günstigen Stromtarifen profitieren, wenn sie sich nach dem Stromüberschuss in ihrem Netz richten.

Um ein solches System in Zukunft zu etablieren, müssen jedoch die Rahmenbedingungen für Netzbetreiber und flexible Verbraucher in der Regulierung und der Definition des § 14a EnWG weiterentwickelt werden,“ erklärt Tim Stieger, technischer Geschäftsführer der WEMAG Netz GmbH.

Mit politischer Bildung früher beginnen

Bildungsministerium startet Anhörung zum Rahmenplan von Gesellschaftswissenschaften

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern will die politische Bildung in der Schule stärken und früher damit beginnen. Vom Schuljahr 2022/2023 an soll das neue Unterrichtsfach Gesellschaftswissenschaften in den Jahrgangsstufen 5 und 6 an zunächst bis zu 45 freiwilligen Modellschulen auf dem Stundenplan stehen. Für sie hat die Rahmenplankommission zusammen mit den Fachdidaktikern in den Universitäten und den Lehrkräften, die in diesen Fächern unterrichten, den ersten Entwurf eines Rahmenplans erarbeitet, der heute in die öffentliche Anhörung gegeben worden ist.

Gesellschaftswissenschaften ist ein Verbundfach, das in den Klassen 5 und 6 die Fächer Geschichte, Geografie und Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT) vereint. Außerdem sollen Inhalte und Methoden des Faches Sozialkunde in diesem Rahmen früher als bisher in den Unterricht eingebunden werden. Das Fach soll dieselbe Stundenzahl umfassen wie die bisherigen Fächer zusammen, also 3 Unterrichtsstunden pro Woche in Jahrgangsstufe 5 und 4 Unterrichtsstunden in Klassenstufe 6.

Anstatt Themen in einstündigen Fächern eindimensional zu behandeln, können Schülerinnen und Schüler im neuen Fach problemorientiert und fächerintegrativ lernen. Die Vermittlung von Kompetenzen und ein ganzheitlicher Ansatz des Lernens stehen im Vordergrund. Diese Form des fächerübergreifenden Unterrichts ist bereits jetzt an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern möglich und wird an vielen Schulen erfolgreich praktiziert.

Die Einführung von Gesellschaftswissenschaften an den bis zu 45 Modellschulen ab dem Schuljahr 2022/23 wird durch intensive Fortbildungen der Lehrkräfte bereits im kommenden Schuljahr vorbereitet und begleitet. Hierfür hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gemeinsam mit den Universitäten Greifswald und Rostock, dem Landesweiten Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung und der Landeszentrale für politische Bildung ein umfangreiches Fortbildungskonzept entwickelt. Neben den klassischen Fortbildungsveranstaltungen erhalten Lehrkräfte während der Einführung des Faches an ihrer Schule ein begleitendes Coaching.

Nach einer Auswertung der Erfahrungen der Modellschulen könnten zum Schuljahr 2023/2024 dann auch die übrigen Schulen, die über eine Orientierungsstufe verfügen, folgen.

„In den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beginnt das Fach Sozialkunde erst in der 8. Klasse. Das ist zu spät, da sind sich Fachverbände, Gewerkschaften und auch die Schülervertretung einig. Mit dem Fach Gesellschaftswissenschaften wollen wir deshalb Kinder früher an die politische Bildung heranführen mit einem zeitgemäßen Lernansatz“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Das Thema ‚Europa‛ wirft beispielsweise geografische Fragen ebenso auf wie Fragen zur Geschichte und zur Politik. Auch technische Aspekte werden im neuen Fach behandelt. Gleiches gilt für das Thema ‚Mensch und Natur‛, das vor allem Fragen zur Nutzung natürlicher Ressourcen durch den Menschen beinhaltet. Es geht darum, fächer- und themenübergreifend zu arbeiten, Zusammenhänge und die komplexe Welt zu verstehen und nicht in einzelnen Schubladen zu denken. An die Stelle von einstündigen Schubladenfächern tritt deshalb ein Verbundfach mit mehr Zeit für ganzheitliches Lernen und weniger Themendoppelungen“, sagte Martin. Diese interdisziplinäre Form des Lernens und Verstehens werde in Zukunft auch im Arbeitsleben immer wichtiger.

Ab Klassenstufe 7 werden die Einzelfächer vertiefend unterrichtet. Die Anschlussfähigkeit ist gesichert. Denn bei der Konzipierung des Faches Gesellschaftswissenschaften hat die Rahmenplankommission streng darauf geachtet, dass die spezifischen Fachzugriffe in den Klassenstufen 5 und 6 erhalten bleiben. „Schülerinnen und Schüler werden in den Klassen 5 und 6 weiterhin erfahren, wie sie mit einem Atlas umgehen, sie werden weiter geschichtliche Grundbegriffe lernen und es wird auch weiter Werken geben, also technische Wissensvermittlung und -anwendung. Die Einführung des neuen Faches werden wir nicht übers Knie brechen, sondern uns genügend Zeit für den Austausch nehmen“, betonte die Bildungsministerin.

„Mit dem Fach Gesellschaftswissenschaften befindet sich Mecklenburg-Vorpommern in guter Gesellschaft. Bundesländer wie Thüringen und Brandenburg oder unsere europäischen Nachbarn Österreich, Luxemburg, Frankreich und die Schweiz gehen seit Längerem diesen Weg“, so Martin.

Im Rahmen der Anhörung haben Fachverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Jugendverbände, Universitäten, Institutionen, Träger der außerschulischen politischen Bildung und Demokratiestärkung Gelegenheit, ihre schriftliche Stellungnahme zum Rahmenplan für das neue Fach Gesellschaftswissenschaften im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur einzureichen.

Gebuchte Impftermine wahrnehmen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe hat am Dienstag für die Corona-Schutz-Impfung geworben.

„Wir kommen beim Impfen voran. Wir sehen dennoch bereits jetzt, dass Termine vermehrt bei den Impfzentren ausfallen müssen, weil keiner kommt. Das mag mit der Urlaubszeit zusammenhängen oder damit, dass auch Termine bei niedergelassenen Ärzten wahrgenommen werden. Das ist noch eine Momentaufnahme, verstetigt sich hoffentlich nicht. Der Impfstoff ist vorhanden. Es sind Termine über das Online-Tool oder über die Hotline buchbar“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

In den Impfzentren des Landes schwanken die Terminabsagen tageweise zwischen 15 und 40 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang (Quelle: RKI) über 1,35 Millionen Impfungen durchgeführt – davon über 842.000 Erstimpfungen (Quote: 52,4 Prozent). Als vollständig geimpft gelten nach Angaben des Robert-Koch-Institutes 544.000 Personen (Quote: 33,8 Prozent).

Gesundheitsminister Harry Glawe betonte, dass es wichtig sei, vereinbarte Impftermine auch einzuhalten. „Das Gleiche, was für Verabredungen im Privaten gilt, sollte auch bei der Wahrnehmung von Impfungen gelten: Wer einen Termin macht, sollte ihn auch einhalten oder wenn was dazwischen kommt, bitte auch absagen. Die Möglichkeiten dafür sind vorhanden“, appellierte Glawe weiter.

Über die Extra-Hotline für Terminabsage (0385/20279918) können sowohl Online-Termine als auch telefonisch vereinbarte Termine abgesagt werden. Darüber hinaus sind Terminabsagen auch per Mail möglich. Hierfür hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine Mailadresse geschaltet: absagen-corona-impftermin@lagus.mv-regierung.de.

Gesundheitsminister Glawe begrüßte auch das Durchführen von Impfaktionen der verschiedenen Landkreise und kreisfreien Städte. „Der Einsatz von mobilen Teams, Sonderimpftage an verschiedenen Orten oder auch das Vormerken von Impfwilligen, die kurzfristig für eine Impfung terminlich bereit sind, sind wichtige und auch notwendige Ergänzungen, um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit zu erreichen. Das wird auch künftig weiter notwendig sein“, machte Glawe deutlich.

„Auch wenn die Temperaturen steigen, die Inzidenzen sinken und wir uns alle auf ein paar Tage Erholung freuen, ist es wichtig, den Impfschutz gegen das Corona-Virus nicht aus den Augen zu verlieren. Die Pandemie ist nicht vorbei. Um weitgehend viele Regeln und Maßnahmen dauerhaft entweder zu lockern oder auch ganz darauf verzichten zu können, brauchen wir am Ende die Herdenimmunität. Das wird mit dem Auftreten von Corona-Mutationen, wie beispielsweise aktuell der Delta-Variante, nicht einfacher werden.

Die Impfung ist das wirksamste aktuell zur Verfügung stehende Mittel, um sich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Erst mit der Zweitimpfung gibt es einen vollständigen Impfschutz. Deshalb ist es wichtig, beim Impfen nicht nachzulassen. Alle diejenigen die sich impfen lassen wollen, können Termine buchen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.