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Kategorie: MeckPomm

11. Landespräventionstag

Greifswald – „Kinderschutz hört nicht an Wohnungstüren, Organisationsschildern, Fachbereichsgrenzen oder Rechtskreisen auf. Kinderschutz geht alle an. Dieses Bewusstsein muss in allen Köpfen wachsen. Deshalb ist es eminent wichtig, dass das Thema Kinderschutz in vielen Facetten im Mittelpunkt dieser fachübergreifenden Veranstaltung steht.“ Sozialministerin Drese hat zum Auftakt des 11. Landespräventionstags die Bedeutung einer gelingenden Zusammenarbeit aller im Kinder- und Jugendschutz beteiligten Akteure hervorgehoben.

Die Corona-Pandemie habe nochmals ganz besonders deutlich vor Augen geführt, wie wichtig eine funktionierende Kommunikation und Vernetzung im Kinderschutz ist. Meldeketten müssen funktionieren, Ansprechpartner müssen bekannt sein und Schutzorte müssen zugänglich bleiben, um eine Rettungsleine für Kinder und Familien in Notlagen zu bilden, so Drese.

Drese: „Entlang dieser Rettungsleine habe ich seit März 2020 ein riesiges Engagement erlebt. Es gab viele kreative Ideen und alternative Wege, um Kinder und Jugendliche zu erreichen. Nicht zuletzt dadurch ist es gelungen, den Kinderschutz in unserem Land auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten.“

Dennoch seien die psychosozialen Belastungen für junge Menschen und Familien enorm hoch. Deshalb würden mit gezielten Maßnahmen die Folgen der Corona-Pandemie abgemildert. „Wir haben etwa in dieser Woche im Landeskabinett die Umsetzung des Aufholprogramms für Kinder und Jugendliche beschlossen. Insgesamt fast 25 Millionen Euro stehen in den nächsten beiden Jahren in Mecklenburg-Vorpommern für Lernförderung und Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung“, verdeutlichte Drese.

Die Planungen seien darauf ausgerichtet, die zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel gezielt für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf zu verwenden.

Die Ministerin betonte, dass die Bemühungen um eine kontinuierliche und verbindliche Kooperation der handelnden Akteure sowie die Vermittlung von Wissen über Zuständigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen im Kinderschutz eine kontinuierliche Herausforderung bleibe.

Dieser Aufgabe widme sich vor allem auch die fachübergreifende Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz, so Drese. Es gehe um eine noch bessere Vernetzung, die Analyse von abgeschlossenen Kinderschutzfällen, die Überwindung von Unsicherheiten beim Datenschutz, eine breitere Vermittlung von Kenntnissen im Kinderschutz durch Fortbildungen und den Ausbau der Beratungsangebote und Beteiligungsformate.

„Wir werden unseren Kurs einer aktiven Kinderschutzpolitik fortsetzen“, sagte Drese heute in Greifswald auf dem 11. Landespräventionstag.

Sicherheit in den Urlaubsregionen

Insel Usedom – Innenminister Torsten Renz hat am Freitag auf der Strandpromenade in Heringsdorf offiziell die 30. Bäderdienstsaison eröffnet.

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für Mecklenburg-Vorpommern und die Landespolizei. Vor wenigen Wochen kämpfte die gesamte Republik mit hohen Inzidenzen und den notwendigen Einschränkungen in der Corona-Pandemie. Doch die Disziplin der Bürgerinnen und Bürger, die Maßnahmen der Landesregierung und der Impffortschritt setzten der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus in Mecklenburg-Vorpommern ein vorläufiges Ende. Ich freue mich sehr, dass Urlauberinnen und Urlauber wieder nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen können“, so Innenminister Torsten Renz.

Die Landespolizei wird in der Bäderdienstsaison, die vom 04. Juni bis 14. September 2021 stattfindet, ihre Streifentätigkeit verstärken, Präsenz auf Campingplätzen und weiteren touristischen Hotspots zeigen. Über den gesamten Zeitraum des Bäderdienstes decken 122 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus den Präsidien in Neubrandenburg und Rostock den Einsatz ab. Darüber hinaus wird das Landesbereitschaftspolizeiamt mit 80 zusätzlichen Einsatzkräften den Bäderdienst unterstützen.

Neben der konsequenten Durchsetzung polizeilicher Maßnahmen zielt das Konzept der Landespolizei darauf ab, mögliche Straftaten durch sichtbare Präsenz vielfach schon im Vorfeld zu verhindern. Des Weiteren wird die Sicherheit in der Sommersaison durch die gute Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Polizeiinspektionen, den Kommunalbehörden sowie den Akteuren der Tourismusbranche gewährleistet.

Innenminister Torsten Renz: „Seit nunmehr 30 Jahren verstärken Polizistinnen und Polizisten der Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei die Polizeiarbeit in den Tourismushochburgen und sorgen somit für zusätzliche Sicherheit unserer Gäste. Das Konzept hat sich bewährt und weder die Urlauber, die Tourismuswirtschaft noch die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes möchten auf den Bäderdienst verzichten. Der Start in die diesjährige Saison ist für die Tourismusbranche nach den vielen Monaten des Wartens und der Wirtschaftshilfen ein wahrer Segen.

Für die Polizei wird es aber zweifelsohne eine zusätzliche Herausforderung. Die engagierten Polizistinnen und Polizisten unserer Landespolizei haben in den Monaten der Pandemie die Verordnungen der Landesregierung umgesetzt, jetzt ermöglichen sie unseren Sommergästen einen sicheren Urlaub. Dafür spreche ich der Landespolizei meine Anerkennung und meinen Dank aus.“

Absolventen polnischer Universitäten

Erste Approbationsurkunde an deutsche Ärztin mit polnischem Abschluss übergeben

Karlsburg  – Gesundheitsminister Harry Glawe hat am Mittwoch im Klinikum Karlsburg (Landkreis Vorpommern-Greifswald) eine Approbationsurkunde an Fabienne Wähler übergeben. Die Ärztin hatte ihr Medizinstudium in Polen absolviert und ist derzeit am Klinikum Karlsburg tätig.

„In Polen werden deutsche Studenten qualifiziert ausgebildet. Es gab lediglich im vergangenen Jahr eine Unsicherheit zur Berufsqualifikationsanerkennung. Da haben wir übergangsweise Abhilfe geschaffen. Wir haben den Absolventen polnischer Universitäten kurzfristiger und ohne Umwege einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und anschließend die Chance zum Approbationserwerb ermöglicht. In den kommenden Monaten sind 17 weitere Kandidaten bei der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern zur Kenntnisprüfung angemeldet. Über diesen Weg wollen wir die ärztliche Versorgung bei uns im Land weiter verbessern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Hintergrund war im vergangenen Jahr eine rechtliche Unsicherheit zur Auslegung einer EU-Richtlinie über die Berufsqualifikationsanerkennung. So konnten seit der Änderung der Richtlinie im Jahr 2019 deutsche Absolventen polnischer Medizinstudiengänge nicht mehr automatisch die Approbation erhalten. Deutschen Studenten in Polen war es seit Mitte 2019 kaum möglich, die Dokumente über die ärztliche Abschlussprüfung und die praktische Phase in Polen beizubringen „Das Studium lief in der Regel in englischer Sprache. Die Studierenden selbst verfügten oftmals nicht über ausreichend polnische Sprachkenntnisse, um die erforderliche Prüfung und den praktischen Einsatz in der Landessprache zu absolvieren“, sagte Glawe.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit hatte aufgrund dessen einen Erlass zur Erteilung von Berufserlaubnissen an Absolventen einer polnischen Arztausbildung herausgegeben. Die Berufserlaubnis berechtigt zur Ausübung des ärztlichen Berufs in abhängiger Beschäftigung für zunächst ein Jahr (gegebenenfalls 13 Monate) in einer ärztlich geleiteten Einrichtung. Hierzu zählten beispielsweise ein Krankenhaus, ein Medizinisches Versorgungszentrum oder eine Arztpraxis.

Dabei konnten, soweit die notwendige Zulassung als Weiterbildungsstätte und eine Weiterbildungsbefugnis vorliegen, bis zu sechs Monate auf eine Weiterbildung angerechnet werden. Zudem konnte das Anerkennungsjahr mit einer Kenntnisprüfung abgeschlossen werden als Voraussetzung für die Approbationserteilung für in Mecklenburg-Vorpommern tätige Absolventen. Zwischenzeitlich ist es möglich, die ärztliche Abschlussprüfung in Polen auch in anderer Sprache abzulegen und eine Anerkennung der in Deutschland absolvierten praktischen Phase durch die polnischen Behörden zu erwirken.

„Nach absolviertem Praktikum und einer erfolgreich bestandener Kenntnisprüfung können die Mediziner, die in Polen ihr Studium absolviert haben, ihre Approbation erhalten. Jetzt gilt es, die Ärzte von einem Bleiben in Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe abschließend.

Tag der Organspende am 5. Juni

Schwerin – Unter dem Motto „Entscheide dich“ steht der diesjährige bundesweite Tag der Organspende am Sonnabend (05.06.). „Das Motto soll dazu anregen, sich bereits zu Lebzeiten Gedanken zum Thema Organspende zu machen und dies auch mit den Nächsten zu besprechen. Der eigene Wille kann dann im Organspendeausweis dokumentiert werden. Das entlastet vor allem auch die Angehörigen in der Trauerphase, die von dieser Entscheidung entlastet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern gab es im Jahr 2020 nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) insgesamt 27 postmortale Organspender; 76 Organe wurden gespendet, unter anderem Nieren (42), Herzen (6) und Leber (18). In ganz Deutschland gab es im Jahr 2020 insgesamt 913 Organspender; 2.941 Organe wurden gespendet. Im Zeitraum Januar bis April 2021 gab es in Mecklenburg-Vorpommern bislang zwölf Organspender; 31 Organe wurden gespendet.

Deutschlandweit waren es im gleichen Zeitraum 324 Organspender (1.004 Organe). Die 31 Organe, die im Januar bis April 2021 in Mecklenburg-Vorpommern gespendet und anschließend bundesweit sowie im Ausland transplantiert wurden, teilen sich wie folgt auf: Herz      2, Lunge 3, Niere 17, Leber 9.

„Mit 17 Spenden pro einer Million Einwohner liegt Mecklenburg-Vorpommern deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 11 Spendern pro einer Million Einwohner. Trotz der hohen Bereitschaft bleibt es wichtig, über das Thema zu informieren. Dabei kann das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende unterstützen, das voraussichtlich im ersten Quartal 2022 in Kraft treten wird“, sagte Glawe.

Das Gesetz sieht nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums unter anderem vor, dass künftig eine Erklärung zur Organspende auch in Ausweisstellen möglich sein soll. Außerdem sollen Hausärzte die Patienten ermuntern, eine Entscheidung zu dokumentieren. Zudem ist vorgesehen, dass Grundwissen zur Organspende in den Erste-Hilfe-Kursen im Vorfeld des Erwerbs der Fahrerlaubnis vermittelt wird.

Auf der Internetseite des Wirtschafts- und Gesundheitsministeriums gibt es die Möglichkeit, einen Organspendeausweis online auszufüllen und direkt auszudrucken. Hier geht es zum Organspendeausweis: www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/ → Gesundheit → Organspende.

Weitere Möglichkeiten, einen Organspendeausweis zu erhalten: zu bestellen beim Infotelefon Organspende (siehe unten), bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, bei den Krankenkassen und privaten Krankenversicherungsunternehmen, in Apotheken, Krankenhäusern und Einwohnermeldeämtern sowie in Arztpraxen.

Weitere Fragen zur Organspende beantwortet das Infotelefon Organspende unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/90 40 400 (montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr). Das Infotelefon Organspende ist eine gemeinsame Einrichtung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Frankfurt.

Innovationspreis Klima und Umwelt

Schwerin – Mit 25.000 Euro belohnt das Bundesumweltministerium jeden Preisträger in den sieben Kategorien des Bundeswettbewerbs um den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2022. Mit dem Preis soll das Engagement der deutschen Wirtschaft für den Klima- und Umweltschutz gewürdigt werden. Einsendeschluss ist der 21. Juni 2021. Deshalb wiederholt Klimaschutzminister Christian Pegel seinen Aufruf vom März an Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen aus Mecklenburg-Vorpommern, sich zu bewerben:

„Ich weiß, auch bei uns im Land gibt es viele Ideen und Projekte zu diesem Thema. Gesucht werden nachhaltige Lösungen in den Kategorien Prozess- sowie Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz, umweltfreundliche Technologien, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern bei technischen  oder sozialen Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz, Innovation und biologische Vielfalt sowie Nutzung des digitalen Wandels für klima- und umweltfreundliche Innovationen. Nutzen Sie diese Chance und bewerben Sie sich.“

Die Entscheidung darüber, welches Projekt prämiert wird, trifft eine Jury aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Das Geld für den Wettbewerb kommt aus der Nationalen Klimainitiative.

Bewerben Sie sich mit Ihren Projekten per Post oder online. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen: www.iku-innovationspreis.de.

Bildungspakt einigt sich auf konkreten Fahrplan

Schwerin – Die ersten Gespräche im „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ haben am Donnerstag als Videokonferenz stattgefunden. Alle Partner des Bildungspaktes haben sich im Anschluss positiv über den Gesprächsverlauf geäußert. Ziel ist es, den Ausbildungs- und Arbeitsplatz Schule langfristig attraktiver zu gestalten und zukunftsfest zu machen.

„Mit allen Partnern haben wir vereinbart, dass wir aber auch kurzfristig und zeitnah an spürbaren Verbesserungen für die Lehrkräfte und diejenigen, die künftig Lehrerin oder Lehrer bei uns im Land sein werden, arbeiten“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin im Anschluss an die konstituierende Sitzung des Bildungspaktes.

Beim Bildungspakt sitzen die Landesregierung und die Vertreterinnen und Vertreter der Beschäftigten partnerschaftlich und gleichberechtigt an einem Tisch. Ein solches Gremium, das in kurzen Zeitabständen und regelmäßig über schulpolitische Themen berät und dann auch konkrete und greifbare Handlungsansätze verfolgt, ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht neu. In einem ähnlichen Format, jedoch unter ganz anderen Rahmenbedingungen, haben Land und Gewerkschaften das Lehrerpersonalkonzept über viele Jahre begleitet. Nun soll in Kürze zunächst über die Themen Langzeitarbeitskonten für Lehrkräfte und zusätzliche finanzielle Anreize für Referendare gesprochen werden.

„Die demografischen Herausforderungen sind dramatisch. Mecklenburg-Vorpommern wird im laufenden Jahrzehnt ein weiteres Sechstel seiner Erwerbspersonen verlieren. Dies spüren wir zwar in allen Branchen, in den Schulen ist das Problem aber noch sehr viel größer. Das Land muss hier zeitnah massiv investieren, um Lehrerinnen und Lehrer im Beruf zu halten und junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen. Die Vorschläge aus dem Personalentwicklungskonzept der GEW sind hierfür unsere Gesprächsgrundlage“, sagte Ingo Schlüter, Vize-Vorsitzender des DGB Nord.

Für die GEW äußerten sich nach der Sitzung die Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm. „Die Lehrkräfte an unseren Schulen stehen heute noch mehr vor großen Herausforderungen und brauchen dringend Unterstützung. Der Start dafür ist erfolgreich gemacht und der Zug in Richtung bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen hat Fahrt aufgenommen. Für uns als GEW steht das Thema Arbeitsbelastung ganz oben auf der Agenda. Wir werden uns im ersten Schritt mit Arbeitszeitkonten für mehr Flexibilität und zeitnahe Verbesserungen bei der Mehrarbeit einsetzen.“

„Nicht erst seit gestern wissen wir, dass die Nöte an den Schulen des Landes groß sind. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass die Gespräche zum Bildungspakt gestartet sind. Es muss gelingen, schnell erste konkrete Vereinbarungen zu schließen, um die Attraktivität der Arbeit in den Schulen zu verbessern, wohl wissend, dass es insgesamt noch ein langer mühsamer Weg wird, so Michael Blanck, Landesvorsitzender des VBE und stellvertretender Landesvorsitzender des dbb

Auch der Philologenverband zeigte sich zufrieden mit der ersten Sitzung des Bildungspaktes: „Der Auftakt zum Bildungspakt ist ein positives Signal für die Weiterentwicklung der Attraktivität des Lehrerberufes in MV. Wir hoffen auf einen langen Atem der Landesregierung bei den Verhandlungen und den unbedingten Willen mit uns positive Vereinbarungen für die Beschäftigten zu erreichen, sagte Jörg Seifert Landesvorsitzender des Philologenverbandes MV.

Aus Sicht des „Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung M-V“ (BvLB M-V) sind gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten eine Grundvoraussetzung für ein leistungsfähiges Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern. „Daher ist es ein gutes Signal, dass es heute zur ersten Sitzung des `Bildungspaktes für Gute Schule 2030´ gekommen ist.   In konstruktiv kritischer Atmosphäre konnte ein erster Fahrplan abgesteckt werden, um den Vereinbarungen des geschlossenen Bildungspaktes gerecht zu werden.  Dass die Landesregierung die Einführung langfristiger Arbeitszeitkonten auf freiwilliger Basis für die Lehrkräfte anbieten möchte, ist zu begrüßen“, so Jost Pommerenke vom BvLB M-V.

Ministerin Martin rechnet dem Bildungspakt gute Chancen aus, die Herausforderungen dieses Jahrzehnts gemeinsam mit Arbeitgeber und Gewerkschaften zu stemmen. „Der `Bildungspakt Gute Schule 2030´ ist bewusst ein Gremium, das sich kontinuierlich mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in unseren Schulen befassen wird“, so Martin. „Deshalb freut es mich auch besonders, dass alle Partner das gleiche Ziel verfolgen: Den Lehrerberuf attraktiver gestalten, die besten Köpfe für das Land gewinnen und den Schülerinnen und Schülern auch in den kommenden Jahren ein erstklassiges Bildungsangebot zu offerieren.“

„Das Land hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 5.000 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Nie waren so viele junge Menschen im Referendariat wie heute. Aber auch in den kommenden Jahren stehen wir in Konkurrenz zu anderen Bundesländern und müssen deshalb im Interesse der Kinder und Jugendlichen alles dafür tun, die besten Lehrerinnen und Lehrer für uns zu gewinnen. Gleichzeitig müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, die Arbeitsbedingungen so gut wie möglich zu gestalten. Der `Bildungspakt Gute Schule 2030´ ist dafür das richtige Instrument.“

Die Partner des „Bildungspaktes für Gute Schule 2030“ sind Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, des DGB, der GEW, des dbb, des VBE sowie Mitglieder des Philologenverbandes und Vertreter der Berufsschullehrkräfte.

Angehende Grundschullehrkräfte

Greifswald – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat heute gemeinsam mit Rektorin Prof. Katharina Riedel das „Haus der Grundschule“ an der Universität Greifswald offiziell eröffnet. Das Haus ist der zentrale Forschungs- und Lernort des neuen innovativen Studiengangs Grundschullehramt an der Universität Greifswald. Es ist mit moderner und digitaler Technik ausgestattet und rückt für angehende Grundschullehrkräfte das forschende Lernen in den Vordergrund.

„Zukünftige Grundschullehrerinnen und -lehrer können sich im Haus der Grundschule hervorragend auf ihre berufliche Tätigkeit vorbereiten“, sagte Ministerin Martin. „Hier werden nicht nur aktuelle, theoretische Forschungsergebnisse vermittelt, sondern die praktische Ausbildung nimmt einen erheblichen Teil des Studierens ein. Das macht das Lehramtsstudium attraktiv und wird in Zukunft für gut ausgebildete Grundschullehrkräfte sorgen, die dann über das nötige Rüstzeug für ihren Beruf verfügen.“

Das Haus der Grundschule mit den Seminarräumen, Medien- und Lernwerkstätten, und die Ansätze und Inhalte der Lehre und Forschung im Studiengang sind mit verschiedenen weiteren Fach- und Inhaltsbereichen verzahnt: die Studierenden sollen selbst erfahren, wie Medien und Materialien funktionieren, wie sie gewinnbringend im eigenen Unterricht eingesetzt und daran anknüpfend welche zukunftsfähigen Konzepte sie in die Grundschulen einbringen können.

Das MONSTER (Media literacy on! Study – Experiment – Research.) widmet sich der Frage nach zeitgemäßer digitaler Bildung: das MONSTERseminar umfasst zwei mit umfassender digitaler Technik ausgestattete Seminarräume, die von den Studierenden neben der Lehre auch für Praxis- und Forschungsprojekte mit Grundschülern genutzt werden. Im MONSTERstudio finden Studierende alles, um den digitalen Unterricht der Zukunft entwickeln und gestalten zu können: von Tablets, Kameras und Ausstattung für Audioaufnahmen über 3D-Druck, Virtual Reality und Robotik bis hin zu Coding- und Making-Equipment sowie einem Foto- und Videostudio mit Schnittplatz. Und das von der Fachschaft selbstorganisierte mobile MONSTER stellt Studierenden, die nicht über die entsprechende technische Ausstattung verfügen, einen mobilen, mit Webcam und Mikrofon ausgestatteten Computer-Arbeitsplatz mit Greenscreen zur Verfügung, damit diese an digitalen Lehrveranstaltungen und Prüfungen teilnehmen können.

Zusätzlich können Studierende in der so genannten Lernwerkstatt, die wie ein Klassenraum in der Grundschule fächerübergreifend eingerichtet ist, echte Unterrichtssituationen erproben. Sie bietet den Studierenden verschiedene Möglichkeiten, Unterrichtsideen zu planen, Material auszuprobieren und für den eigenen Unterricht am Praxistag auszuleihen, der über das gesamte Studium hindurch in die Studienwoche integriert ist. Neben den Medien- und Lernwerkstätten befinden sich zusätzliche Besprechungs- und Büroräume der Lehrenden des Studiengangs Grundschullehramt in der Steinbecker Str. und damit zentral an einem Ort.

„Im Haus der Grundschule werden Expertinnen und Experten für die Grundschule ausgebildet“, so Ministerin Martin. „Es bietet großartige Bedingungen, für ein erfolgreiches und spannendes Studium.“

Von der Corona-Pandemie hart getroffen

Martin: Studierende von der Corona-Pandemie hart getroffen

Greifswald – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat sich während ihres Besuchs an der Universität Greifswald auch über die Ergebnisse der Befragung zur psychischen und sozialen Situation der Studierenden informiert. Martin besuchte das Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) der Universität, das weiterführende Analysen zum psychischen Wohlbefinden der Studierenden angefertigt hat.

„Studierende sind von der Corona-Pandemie hart getroffen. Ein Studium lebt vom gemeinsamen Lernen, vom Austausch mit anderen in Seminaren und Vorlesungen. Treffen mit anderen Studierenden in der Hochschule oder am Abend in der Kneipe gehören dazu. Dieser soziale Austausch ist wichtig. All das war jedoch in den vergangenen Monaten leider nicht möglich“, sagte die Wissenschaftsministerin.

„Ich begrüße daher, dass die Studierendenwerke im Land diese Befragung durchgeführt haben, damit sich die Hochschulen ein Bild von der Situation machen können. Die Ergebnisse liefern wichtige Ansatzpunkte auch über die Zeit der Pandemie hinaus. Durch die erfreuliche Entwicklung des Infektionsgeschehens ändert sich glücklicherweise auch an den Hochschulen die Situation und schrittweise können dort nun auch wieder Seminare oder andere Veranstaltungen in Präsenz durchgeführt werden. Unser Ziel ist es, dass wir im Wintersemester zum Regelbetrieb an den Hochschulen zurückkehren können. Dieser Schritt ist wichtig für die Studierenden, die jetzt so viele Monate solidarisch waren“, so Martin.

„Verschiedene Untersuchungen zeigen mittlerweile, dass gerade die jüngeren Menschen zwischen 18 und 25 Jahren besonders unter den Einschränkungen durch die Pandemie leiden“, sagte Professorin Dr. Eva-Lotta Brakemeier, Direktorin des ZPP. „Von den teilnehmenden Studierenden der Greifswalder Studie fühlt sich die Mehrzahl durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belastet, rund ein Viertel allein oder isoliert und zwanzig Prozent berichten über psychische Probleme bzw. wünschen sich eine psychotherapeutische Behandlung. Das Zentrum für Psychologische Psychotherapie der Universität Greifswald bietet digitale Unterstützungsangebote auf der Homepage an. Zudem können Studierende das Angebot zur psychotherapeutischen Corona-Sprechstunde am ZPP wahrnehmen und bei Indikation zeitnah eine Akutbehandlung erhalten“, so Brakemeier.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen die zunehmende Einsamkeit der Studierenden nach über einem Jahr Pandemie. Fast 90 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Begegnungsmöglichkeiten unter Studierenden, 82 Prozent vermissen Begegnungen mit anderen Studierenden im Allgemeinen. Wenn Studierende nach den Vorteilen vom Leben im Studierendenwohnheim gefragt werden, sind die beiden am häufigsten genannten Antworten: Keine Einsamkeit und Kontakt mit anderen Studierenden.

In Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg haben sich 1.341 Studierende an der Befragung beteiligt.