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Kategorie: Natur und Umwelt

Radwegenetz an Straßen immer dichter

Schwerin – Das Netz aus Radwegen entlang der Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern wird immer dichter. Seit 2016 wurden zusätzliche 160 Kilometer straßenbegleitende Radwege an Bundesstraßen und weitere 126 Kilometer an Landessstraßen gebaut.

„Damit erhöht sich der Ausstattungsgrad dieser Straßen mit Radwegen bezogen auf die Gesamtlänge von 44,5 auf 53,1 Prozent bei den Bundesstraßen und von 28,7 auf 32,3 Prozent bei den Landesstraßen. Somit liegt unser Bundesland deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Laut dem Nationalen Radverkehrsplan  https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/bund/nationaler-radverkehrsplan-nrvp-2020 gab es 2019 in der gesamten Republik an 41 Prozent der Bundes- und an 27 Prozent der Landesstraßen begleitende, also vom Straßenverkehr getrennte Radwege“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel.

Insgesamt wurden für den Bau neuer Radwege in den vergangenen fünf Jahren 89,2 Millionen Euro an EU-, Bundes- und Landesmitteln für den Bau und die Unterhaltung von Radwegen an Bundes- sowie an Landesstraßen ausgegeben.

„Mit der Entflechtung von Rad- und motorisiertem Verkehr erhöhen wir die Verkehrssicherheit deutlich. Neben einer Senkung der Unfallzahlen wird auch die Qualität des Radverkehrs erhöht, so dass vielleicht auch noch mehr Menschen für kurze Strecken das Rad als Alternative zum Auto in Betracht ziehen“, nennt Christian Pegel den Zweck des Radwegausbaus.

In diesem Jahr sollen in M-V weitere Radwege hinzukommen, entlang von Bundesstraßen unter anderem an der B 193 zwischen Brustorf und Penzlin, an der B 104 zwischen Sponholz und Canzow, an der B 5 zwischen Redefin und Groß Krams sowie entlang der B 106 zwischen Zickhusen und Niendorf. An Landesstraßen werden neue Radwege gebaut zwischen Möllenbeck und Feldberg sowie zwischen Peckatel und Blumenholz an der L 34, zwischen Neu Bauhof und Radegast an der L 041, Teilabschnitte entlang der L 181 zwischen Freudenberg und Carlevitz sowie an der L 182 zwischen Bentwisch und Poppendorf. In 2021 sind Ausgaben von insgesamt rund 30 Millionen Euro für Radwege an Bundes- und Landesstraßen vorgesehen. Etwa 50 weitere Kilometer Radwege werden dieses Jahr errichtet.

„Wir schließen die noch bestehenden Lücken im Netz straßenbegleitender Radwege Stück für Stück, abhängig von der Finanzausstattung durch den Bund und den Kapazitäten der Baubranche. Langfristiges Ziel ist ein möglichst lückenloses Radverkehrsnetz an den Bundes- und den Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Führung des Radverkehrs auf der Straße soll es dann nur noch dort geben, wo geringe Kfz-Verkehrsstärken und die Fahrbahnbreite einen sicheren Mischverkehr erlauben.“

Zahlen & Fakten

Bundesstraßen in M-V:     1.927 Kilometer
davon mit Radweg:           1.023 Kilometer
Ausstattungsgrad:             53,1 Prozent

Landesstraßen in M-V:      3.378 Kilometer
davon mit Radweg:           1.090 Kilometer
Ausstattungsgrad:            32,3 Prozent

Kreisstraßen in M-V:         4.117 Kilometer
davon mit Radweg:           592 Kilometer
Ausstattungsgrad:            14,4 Prozent

Zuständig für den Radweg-Ausbau an Kreisstraßen sind die jeweiligen Kreise und kreisfreien Städte als Baulastträger. Das Verkehrsministerium unterstützt die Kommunen finanziell beim Radwegebau im Rahmen der „Richtlinie über die Mitfinanzierung der Investitionen in den Bau von Radwegen in kommunaler Baulast“ sowie im Rahmen des Förderprogramms „Stadt und Land“.

Wald der Zukunft

Backhaus: Landeswaldforum arbeitet am Wald der Zukunft

Schwerin – Mehr als 30 Institutionen haben sich heute am Landeswaldforum 2021 beteiligt. Das offene Gremium wurde 2011 mit der Novelle des Landeswaldgesetzes eingerichtet. Ziel des Forums war und ist es, die verschiedenen Interessen am Wald zu sondieren, zu waldpolitischen Lösungsansätzen zu gelangen und diese gemeinsam umzusetzen. Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus dankt den Teilnehmern für den konstruktiven Dialog, der es bereits ermöglicht habe in der Zeit von 2014 bis 2016 das Landeswaldprogramm zu erarbeiten:

„Engagement und Kompromissbereitschaft prägten diesen Prozess und waren Voraussetzung für eine gemeinsame Positionierung. Damit wurde ein wichtiger Dienst für die Erhaltung der Multifunktionalität der Wälder geleistet. Kompromissbereitschaft und gemeinsames Handeln wird in Zukunft noch bedeutender sein – besonders in Zeiten des Klimawandels.

In Mecklenburg-Vorpommern werden wir in diesem Jahr 750 ha neuen Wald anpflanzen. Es ist das größte Aufforstungsvorhaben in der Geschichte des Landes.

Seit 2016 konnten viele Ziele, die damals gemeinsam abgestimmt und beschlossen wurden, bereits erreicht werden. Ich erinnere da beispielsweise an die Etablierung der Kur- und Heilwäldern in den letzten 4 Jahren. Der erste Kur- und Heilwald Europas wurde 2017 hier in Mecklenburg-Vorpommern im Kommunalwald von Heringsdorf ausgewiesen. Es folgten dann 3 weitere Kur- und Heilwälder. Weitere befinden sich derzeit in der Vorbereitung. Diese gesetzliche Schutzkategorie wurde auf rund 98 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen. In Heringsdorf ist dazu eine Kinderheilwaldstation als Weiterentwicklung geplant. Und dieses Erfolgsmodell aus MV macht Schule! Denn mittlerweile ist auch Rheinland-Pfalz unserem Beispiel gefolgt und hat diese Schutzkategorie in das dortige Waldgesetz aufgenommen“, so Minister Backhaus.

„Herausheben möchte ich auch unser Konzept zur Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes. In Anlehnung an Punkt 2.5 des Landeswaldprogramms konnten wir auch hier mit dem Gutachten zur ökonomischen Bewertung der Ökosystemleistungen einen großen Schritt in die richtige Richtung machen. Auch dieses Projekt werden wir weiter vorantreiben und intensivieren.“

Eine weitere Leistung aus dem Landeswaldprogramm sei die gezielte Umsetzung des langfristigen Waldumbaus – hin zu klimastabilen Wäldern sowie die Mehrung des Waldes in Mecklenburg-Vorpommern, fährt der Minister fort:

„In den Wäldern der Landesforstanstalt verfolgen wir das Ziel der naturnahen Forstwirtschaft mittlerweile 25 Jahre und haben durchaus beachtenswerte Ergebnisse vorzuweisen. Für den Privat- und Körperschaftswald ist es unsere Aufgabe, die Förderprogramme auf Dauer zu sichern und den zukünftigen Gegebenheiten anzupassen. Mein Ziel ist es, in den nächsten 10 Jahren über 8.000 Hektar landeseigener Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und diese aufzuforsten, für Maßnahmen nach der Wasserrahmen­richtlinie oder für Natur- und Artenschutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Ein besonderer Erfolg in diesem Jahr ist die vor kurzem auf den Weg gebrachte Landesinitiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“. Damit soll neben den bisherigen forstwirtschaftlichen Tätigkeiten, insbesondere dem Umbau in klimastabile und standortangepasste Wälder und der Mehrung von Wald, auch Maßnahmen initiiert werden, die das Verständnis und die Mitwirkung der Zivilgesellschaft erhöhen und den Schutz sowie die Entwicklung unserer Wälder zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden lassen. Die Landesregierung sieht sich in der Verantwortung, die bisherigen Anstrengungen für den Wald auch in Zukunft fortzusetzen und angesichts der derzeitigen Situation umfassend zu intensivieren.

Darum ist es mir wichtig, die bisher umgesetzten Ziele des Landeswaldprogramms von 2016 zu evaluieren, das Programm anzupassen und für die nächsten Jahre gemeinsam fortzuschreiben“, so Backhaus abschließend.

Die Teilnehmer des Forums beschlossen einstimmig, das Landeswaldprogramm um folgende Punkte zu erweitern:

  • Anpassung an den Klimawandel – Beschleunigung des Waldumbaus
  • Inwertsetzung von Ökosystemleistungen der Wälder mit Fokus auf Klimaschutzfunktionen
  • Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Kommunikation

Die ergänzenden Punkte werden nun in das fortgeschriebene Waldprogramm mit Zustand, Leitlinie sowie Handlungsempfehlungen integriert. Nach redaktioneller Anpassung soll das neue Landeswaldprogramm in Kürze veröffentlicht werden.

Das Landeswaldprogramm mit seinen bisherigen 123 Handlungsempfehlungen sowie den heute neu aufgenommenen Handlungsempfehlungen zu den vorgenannten Punkten wird auch zukünftig an die aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnisse im partizipativen Prozess angepasst werden. Die Mitglieder des Landeswaldforums vereinbarten daher in der nächsten Sitzung folgende Themen zu beraten:

  • Waldbehandlung in Natura2000-Gebieten
  • Waldmehrung
  • Waldbewirtschaftung im Privat- und Körperschaftswald im Klimawandel
  • Touristische Angebote im Wald (z.B. Waldcampingplätze)

Verbesserung der Bienenweiden

Schwerin – Das Infrastrukturministerium und die Imkerverbände des Landes haben ihre Grundsatzvereinbarung zur Verbesserung der Bienenweide kürzlich erneuert. Das Ministerium setzt sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der Lebensgrundlage der Bienen ein. Die sogenannten Bienenweiden werden aus Pflanzen gebildet, die die Bienen für Ihre Ernährung aufsuchen.

Bereits im Jahr 2012 wurde mit den Imkerverbänden eine Grundsatzvereinbarung zur Verbesserung der Bienenweide abgeschlossen. Seither werden diese Weiden an dafür geeigneten Standorten angelegt, wozu auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen in der Landschaft, fernab von Straßen, gehören.

Die Neufassung der Vereinbarung wurde nötig, um geänderte Regelungen im europäischen und nationalen Naturschutzrecht und neue Erkenntnisse für die Pflanzung und Pflege von Alleebäumen und Sträuchern zu berücksichtigen.

Die Grundsatzvereinbarung ist Bestandteil der Vorschriftensammlung der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. In den mit dem Naturschutz und dem Straßenbetriebsdienst abgestimmten Artenlisten der insektenfreundlichen Nektar- und Pollenpflanzen werden nur einheimische Pflanzen berücksichtigt.

Hierzu zählen unter anderem folgende Baum- und Straucharten:  Winter- und Sommerlinde, Feld-, Spitz- und Bergahorn, Berg- und Flatterulme, die Obstbaumarten sowie Weißdorn, Pfaffenhütchen und Gewöhnlicher Schneeball.

Rostocker Zoodirektor geht in Ruhestand

Rostock – In Rostock ist Zoodirektor Udo Nagel im Rahmen der 22. Klassik-Nacht offiziell verabschiedet worden. „Der bundesweit dienstälteste Zoodirektor geht in seinen verdienten Ruhe­stand. Mit seinem Ausscheiden kann er auf eine fast 30-jäh­rige Amtszeit als Zoodirektor zurückblicken. Udo Nagel hat den Zoo zu einem Leit-Zoo in Europa entwickelt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Ge­sundheit, Dr. Stefan Rudolph, am Freitag vor Ort.

Staatssekretär Rudolph überreichte vor Ort eine Ehren-Urkunde an den scheidenden Zoodirektor. Darin lobte der Staatssekretär das Wirken von Udo Nagel „in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen bei der Profilierung des Rostocker Zoos zu einem leader in europe und weit über unseren Kontinent hinaus“.

Rudolph würdigte in seiner Laudatio Udo Nagel als Visionär mit Pragmatismus. „Aus Visionen wurden konkrete Projekte, wie zum Beispiel das Darwineum und das Polarium. Die Erlebniswelten haben den Rostocker Zoo weltweit bekannt gemacht. Durch sein beherztes Engagement ist der Rostocker Zoo heute einer der Leit-Zoos Europas“, so Rudolph weiter.

Seit 1990 wurden vom Wirtschaftsministerium im Rahmen der touristischen Infrastruktur Gesamtinvestitionen in Höhe von 52,84 Millionen Euro mit einem Zuschuss von rund 41,81 Mil­lionen Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbes­serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Hierzu zählen beispielsweise der Bau des Parkplatzes am Zoologischen Garten, der Neubau des Darwineums, der Neu­bau des Polariums sowie die Modernisierung und Erweiterung von zerstörten Anlagen, Gebäuden und Volieren.

Darüber hinaus wird auch der Neubau der Robbenanlage vorangetrieben. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph hat für das Vorhaben Anfang Juni eine Zusicherung des Wirtschafts­ministeriums in Höhe von 5,72 Millionen Euro übergeben. „Auch das Projekt trägt die Handschrift von Udo Nagel. Es ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Rostocker Zoo. Die neue Heimstätte der Seebären und Seehunde sorgt für artge­rechtere Haltungsbedingungen und ermöglicht den Zuschau­ern auch einen besseren Einblick in die Unterwasserwelt der Robben.

Sie können die Tiere aus der Nähe beim Schwim­men, Tauchen und Spielen beobachten. Die geplante Küsten­landschaft mit einer Flachwasserzone stellt eine ideale Ku­lisse auch für das medizinische Tiertraining dar“, erläuterte Rudolph. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie die Hanse- und Universitätsstadt Rostock fördern den Neubau zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Seebären und Seehunde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf sieben Millionen Euro.

Udo Nagel wurde 1954 in Wismar geboren. Nach dem Abitur studierte er an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Uni­versität Rostock mit dem Abschluss Diplom-Agrar-Ingenieur, Vertiefungsrichtung Veterinärmedizin. 1976 begann er als Tierpfleger im Zoo Rostock, wurde stellvertretender Tier­pflege-Inspektor und später auch Lehrausbilder. Seit 1987 war er wissenschaftlicher Assistent und Mitglied der Direktion sowie Abteilungsleiter Marketing/Verwaltung. Mit der Grün­dung der gemeinnützigen GmbH Zoologischer Garten Rostock im Januar 1992 wurde Udo Nagel zum Zoodirektor ernannt.

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Schwerin – Die Dörfer und ländlich geprägten Ortsteile in Mecklenburg-Vorpommers waren zum Jahresbeginn von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zur Teilnahme am aktuellen Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ aufgerufen worden. Nunmehr liegen für die dem Landes- und dem Bundeswettbewerb vorausgehenden Kreiswettbewerbe die angemeldeten Teilnehmerzahlen vor.

„Ich freue mich sehr darüber, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Dörfer trotz der erschwerten Herausforderungen während der Pandemie sich mit vielfältigen und innovativen Ideen aktiv in die dörfliche Sozialgemeinschaft einbringen und dabei sich selbst sowie ihre Heimat auf Kreis-, Landes- und Bundesebene präsentieren möchten. Dieser Wettbewerb ist mir nunmehr schon seit Jahrzehnten eine persönliche Herzensangelegenheit, gemeinsam mit der ländlichen Bevölkerung die Schönheit und Lebendigkeit unserer Dörfer der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

So stelle ich auch mit ein wenig Stolz fest, dass sich in den in diesem Jahr laufenden Kreiswettbewerben insgesamt 46 Dörfer und Ortsteile beteiligen. Im Vergleich zu den Teilnehmerzahlen früherer Wettbewerbe mag diese Zahl manchem nicht hoch erscheinen, unter den aktuellen Corona-Bedingungen ist sie jedoch besonders hervorzuheben. Damit werden sich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder auch alle Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Kreissieger am Landeswettbewerb beteiligen,“ bilanziert der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus zufrieden.

Die aktuell laufende Wettbewerbsstufe ist die Teilnahme der interessierten Dörfer und Ortsteile am Kreiswettbewerb im Jahre 2021. Die Kreissieger nehmen danach am Landeswettbewerb im Jahr 2022 teil und der Sieger des Landeswettbewerbs qualifiziert sich für den Bundeswettbewerb in 2023. Der Gesamtwettbewerb wird alle drei Jahre ausgerufen. Träger des Wettbewerbes sind je nach Ebene die Landkreise, das Land Mecklenburg-Vorpommern oder das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Ziele des Wettbewerbes sind die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, die Entwicklung gemeinschaftlicher Perspektiven und Erschließung von Innovationspotenzialen, die Stärkung der dörflichen Identität sowie die Erhaltung und Pflege von Natur und Umwelt. Teilnahmeberechtigt sind alle politisch selbständigen Gemeinden oder räumlich geschlossene Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter mit bis zu 3.000 Einwohnern.

Modernisierungen im Tierpark Wolgast

Wolgast – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Freitag symbolisch den ersten Spatenstich für umfangreiche Erwei­terungen und Modernisierungen im Tierpark Tannenkamp Wolgast e.V. gesetzt.

„Der Tierpark Wolgast ist die einzige zoologische Einrichtung in der Tourismusregion Usedom. Die unmittelbare Lage am Ostseeküstenradfernweg trägt dazu bei, dass er sich bei Urlaubsgästen und Einheimischen als beliebtes Ausflugsziel erfreut. Mit der jetzt geplanten Neuge­staltung ist das Ziel verbunden, sich zukünftig noch intensiver den einheimischen Tieren und Biotopen zu widmen. Es ist richtig und wichtig, dass das Angebot im Tierpark laufend überdacht und neu ausgerichtet wird, um für die Zukunft fit zu sein. Nur so ist es möglich, ein attraktives Gesamtprojekt für die Besucher zu entwickeln, die gern wiederkommen. Bei den Weiterentwicklungen im Tierpark unterstützen wir gern. Das stärkt den Tourismusstandort Usedom und Mecklenburg-Vor­pommern insgesamt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Der Tierpark Tannenkamp Wolgast befindet sich am nörd­lichen Rand von Wolgast im Wohngebiet Tannenkamp. Auf einer Gesamtfläche von etwa 14 Hektar leben rund 350 Tiere aus 43 Arten in waldreicher Umgebung. Träger des Tierparks ist seit seiner Gründung am 24. April 1994 der Verein „Tier­park Tannenkamp Wolgast e.V.“.

Jetzt ist vorgesehen, die Anlage in zwei Bauabschnitten zu erneuern. Im ersten Bauab­schnitt ist geplant, unter anderem das Empfangsgebäude sowie ein Funktions- und Seminargebäude neu zu errichten. Das Empfangsgebäude als Zugang zum Park wird künftig der zentrale Anlaufpunkt des Parks sein. Zentral angeordnet befinden sich hier ein Multifunktionsbereich mit Kasse, Shop, Erlebnis- und Ausstellungsflächen. Im Funktions- und Semi­nargebäude (Multifunktionsgebäude) sind dann neben der Zooschule, behindertengerechte WC-Anlagen, Personal­räume, Schauküche und die Futtermittellagerung unter­gebracht.

„Vor Ort entstehen Schulungs- und Ausstellungs­flächen sowie Erlebniswelten, die auch bei schlechtem Wetter durch die Besucher genutzt werden können. Das erhöht die Attraktivität der Region, den Bedürfnissen der Besucher kann besser Rechnung getragen werden und es schafft Potentiale, auch in der Vor- und Nachsaison sowie als Schlechtwetter­angebot den Tierpark für einen Ausflug attraktiv zu halten“, sagte Rudolph.

Nach Angaben des Tierparks sind seit dem Jahr 2010 die Besucherzahlen stetig gestiegen. Waren es im Jahr 2010 insgesamt 27.480 Gäste, so stiegen die Zahlen 2017 auf 40.619. Im Jahr 2019 wurden erstmals mehr als 50.000 Gäste (50.509) gezählt.

Die Gesamtinvestition für den ersten Bauabschnitt beträgt knapp 4,6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unter­stützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro.

Im Reich der Seeadler

Faszinierende Aufnahmen vom „König der Lüfte“ im Rostocker Zoo

Rostock – Im Atelier Natur des Rostocker Zoos ist heute die Fotoausstellung „Im Reich der Seeadler“ eröffnet worden. Der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Zoos, die mehr seien als touristische Highlights:

„Unsere Zoos sind aktive Partner im Bereich der Umweltbildung und des Klima- und Artenschutzes. Insofern kann man ihre Bedeutung gar nicht hoch genug bewerten. Deshalb habe ich mich dafür stark gemacht, dass die Zoos, Tiergärten und Tierheime während der Corona-bedingten Schließungsphasen finanzielle Hilfe erhielten, um die schwierige Zeit zu überstehen. Umso mehr freut es mich, wenn wir nun durch die Lockerungen allmählich wieder ein Stück Normalität genießen können – wie diese Ausstellungseröffnung mit den außergewöhnlichen Fotoaufnahmen von Mario Müller“, so der Minister.

„Müllers spektakuläre Bilder lassen uns in die spannende Welt der größten Greifvögel Deutschlands eintauchen. Die Besucher können neben den Bildern auf zahlreichen Infotafeln viel Wissenswertes zu den Körpermerkmalen, zur Verbreitung und Bestandsentwicklung, Beringung und sonstige außergewöhnliche Fakten über den Seeadler erfahren“, fährt der Minister fort.

Müller fotografiere und dokumentiere aber nicht nur. Er wolle auch darauf aufmerksam machen, wie verletzlich diese faszinierenden Tiere sind.

„Jährlich werden die Seeadlerbruten im Land von Mario Müller und den weiteren Regionalkoordinatoren erfasst und die Jungvögel im Rahmen eines internationalen Beringungsprogrammes beringt. Durch diese wissenschaftliche Arbeit kommt ein sehr enger Kontakt mit den Vögeln zustande. Da lag es nahe, diese besonders spannenden Momente und Szenen in der Natur mit der Kamera festzuhalten“, sagt Backhaus und wendet sich persönlich an den Fotografen:

„Wir können Ihnen für Ihre Arbeit nur dankbar sein! Sie leisten damit einen unglaublich wertvollen Beitrag für den Schutz dieser beeindruckenden Tiere. Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass sich diese Ausstellung schnell herumspricht und möglichst viele Besucher anlockt. Das ist gut für den Zoo, aber vor allem ist es gut für den Erhalt dieser faszinierenden Art. Schließlich kann man nur schützen, was man auch kennt“, so der Minister abschließend.

Hintergrund:

  • Im 20. Jahrhundert stand der Seeadler kurz vor dem Aussterben. Inzwischen hat sich die Population durch zahlreiche Schutzmaßnahmen wieder erholt. 380 der insgesamt 1043 Seeadler- Brutpaare in Deutschland leben in Mecklenburg-Vorpommern.
  • Die Seeadler mit einer imposanten Flügelspanne von über zwei Metern leben in der Nähe von Seen, Meeren oder Flüssen. Dort jagen die geschickten Räuber vor allem Fische und kleinere Wasservögel. Aber auch Säugetiere wie Mäuse oder Kaninchen stehen auf ihrem Speiseplan.
  • MV ist das adlerreichste Bundesland. Neben dem Seeadler kommen auch der Fischadler und der Schreiadler bei uns vor.
  • Die Ausstellung ist im Atelier Natur im Zoo Rostock vom 16.Juni bis zum 7. November 2021 zu sehen.

Ehemalige VEB Osmose Gelbensande

Gelbensande – Die Sanierungsarbeiten zum Austausch des belasteten Bodens auf dem Gelände „Ehemalige VEB Osmose Gelbensande“ haben begonnen. Nachdem Umweltminister Dr. Till Backhaus im April per Videokonferenz einen entsprechenden Förderbescheid übergab, holte er heute zum Beginn der Maßnahmen seinen persönlichen Besuch nach und machte sich selbst ein Bild.

„Gelbensande ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, doch das Gelände der Altlast VEB Osmose war den Bewohnerinnen und Bewohnern zurecht ein Dorn im Auge. Ich bin erleichtert, dass wir die Fläche nun gemeinsam sanieren und dieses Kapitel schließen können,“ bekräftigt der Minister das Anliegen der Dorfgemeinde, das Gelände zu bereinigen.

Die Altlast gehört überwiegend dem Sondervermögen „Sanierung ökologischer Altlasten in Mecklenburg-Vorpommern“ und damit dem Land. Die Bewirtschaftung für das Land erfolgt durch die GAA – Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten M-V mbH. Ein kleiner, aber hoch belasteter Teil des ehemaligen Osmose-Betriebsgeländes befindet sich allerdings im Eigentum der Gemeinde und der Wohnungsgesellschaft Gelbensande. Dabei handelt es sich um Teile eines Walls aus Bodenmaterial, das in den 80er Jahren vom Betriebsgelände abgeschoben und an Ort und Stelle belassen wurde. Wie der Wall selbst, stellt auch der darunterliegende Boden einen Belastungsschwerpunkt innerhalb der Altlast dar. Im Rahmen der Sanierung des gesamten Standortes wird der kontaminierte Boden in diesem Bereich nun ausgebaut sowie ordnungsgemäß und schadlos entsorgt.

Warum sich das Verfahren zur Sanierung der Fläche als eine besondere Herausforderung darstellte, erklärte Dr. Backhaus in seinem Grußwort vor Ort: „Für jeden nachvollziehbar haben die Gemeinde und die Wohnungsgesellschaft angesichts ihrer geschätzten Sanierungskosten von rund 1 Mio. Euro versucht, das Land in die Pflicht zu nehmen. Doch wie Gemeinde und Wohnungsgesellschaft, ist auch das Land nur für seine eigenen Grundstücke in der Handlungs- und Sanierungspflicht. Das Land ist nicht Verursacher des Umweltschadens. Verantwortlich für die Entstehung sind die VEB Holzwerke Rövershagen, die es ebenso wie einen Rechtsnachfolger nicht mehr gibt.

Damit stehen wir vor einer leider typischen Situation in der Altlasten­bearbeitung. Das Land hat jedoch alle Anstrengungen ergriffen, um durch gezielte Einwerbung von Fördermitteln aus den passenden Fördertöpfen eine fast vollständige Förderung der notwendigen Maßnahmen und eine Minimierung des gemeindlichen Eigenanteils zu ermöglichen. Über die Förderung hat das Land eine rechtskonforme Lösung gesucht und gefunden, wie Gemeinde und Wohnungsgesellschaft bei der Umsetzung ihrer abfall- und bodenschutzrechtlich unstrittigen Verpflichtungen unterstützt werden können. Mit der Maßnahme werden wir nun hier eine der letzten großen Altlasten aus der DDR-Zeit in Mecklenburg-Vorpommern beseitigen und die seit der Wende brachliegende Flächen einer sinnvollen Nachnutzung zuführen. Mich freut es vor allem für die Gelbensandener, dass wir dieses Problem gelöst bekommen haben.“

„Für das Umweltministerium und die GAA war von Anfang an klar, dass wir die Gemeinde Gelbensande mit dieser gewaltigen Herausforderung nicht allein lassen,“ betont Minister Dr. Backhaus. „Deshalb hat die GAA mit tatkräftiger Unterstützung meines Hauses und des StALU Mittleres Mecklenburg frühzeitig darauf hingewirkt, die Altlast gemeinsam zu sanieren.“ Maßnahmen allein auf den Grundstücken des Landes wären nicht zielführend gewesen.

Als großen Erfolg und nicht selbstverständlich bezeichnet der Minister die Bewilligung von Fördermitteln in Höhe von fast 90 Prozent der Kosten, die für die Sanierung der kommunalen Flächen anfallen werden.

Über drei Förderrichtlinien wird das Vorhaben in Gelbensande unterstützt. Dabei handelt es sich um Zuwendungen nach LEFDRL M-V (Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung, Wiedernutzbarmachung devastierter Flächen und Rekultivierung von Deponien, Förderbereich 2) zur Beseitigung der kommunalen Erdwall-Anteile,   Fördermittel für die Bodensanierung zum Schutz des Grundwassers nach der Richtlinie zur Förderung nachhaltiger wasserwirtschaftlicher Vorhaben (WasserFöRL M-V) und eine Zuwendung nach der Richtlinie für die Gewährung von Kofinanzierungsmitteln.

Für den Bodenaustausch auf den Flächen des Landes-Sondervermögens sind 2,5 Mio. Euro veranschlagt.

Die GAA hat Gemeinde und Wohnungsgesellschaft Gelbensande bei der erfolgreichen Einwerbung von Fördermitteln unterstützt. Seit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung im vergangenen Jahr ist sie außerdem für Gemeinde und Wohnungsgesellschaft hinsichtlich Sanierungsplanung und –durchführung tätig. Neben der Förderung stellt auch das eine wesentliche Entlastung für Gemeinde und Wohnungsgesellschaft dar. „Für das Land ist es ebenfalls von Vorteil, wenn die Durchführung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bei der GAA und damit in einer Hand liegt. Die GAA verfügt über spezielle Fachkunde und ist sehr erfahren bei der Durchführung von Altlastensanierungen“, so der Umweltminister Dr. Backhaus.

In der Gemeinde Gelbensande (Landkreis Rostock) befindet sich am östlichen Ortsausgang nahe der B105 das ehemalige Betriebsgelände „Osmose“ Gelbensande des VEB Holzwerke Rövershagen. Zwischen 1961 und 1990 wurden hier Holzstämme u. a. für Telefonmasten imprägniert. Während der Betriebszeit wurde außerhalb des Tränkbeckens auch ein Großteil der unversiegelten Fläche als Lager- und Abtropfbereich für die imprägnierten Stämme verwendet, so dass die zum Imprägnieren verwendeten Chemikalien (hauptsächlich Stoffe mit Fluorid, Chrom und Arsen) in den Boden und auch bis ins Grundwasser gelangten.

1999 wurden die aufstehenden Gebäude zurückgebaut. Nach der Zuordnung eines Großteils der ehemaligen Betriebsflächen in die Zuständigkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2003 hat die GAA M-V mbH den Standort umfassend untersucht und die Sanierung vorbereitet. Anfang 2021 wurde mit der Quellterm-Sanierung der insgesamt fast vier Hektar großen Flächen des Sondervermögens begonnen. Dabei werden die untertägigen Gebäudeteile entfernt, der kontaminierte Boden ausgebaut, entsorgt und durch sauberen zertifizierten Füllboden (Z0) ersetzt.