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Kategorie: Natur und Umwelt

Weltumwelttag: Ver­anstaltung auf dem MV-Tag

Schwerin – Am Weltumwelttag am 05. Juni startet die neue UN-Dekade „Wiederherstellung der Ökosysteme“. Die Organisation Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) sieht die Ökosysteme Ackerboden, Ozeane und Küsten, Seen und Flüsse (Süßwasser), Wälder, Savannen, Moore, Gebirge und Stadtgebiete weltweit in ihrer Funktion beschädigt. Da Natur und menschliche Gesellschaft jedoch auf intakte Öko­systeme angewiesen sind, sind alle Nationen aufgerufen, bis 2030 die Funktion der Ökosysteme wiederherzustellen und somit ihren Beitrag zur Gesundung der Natur zu leisten.

„Auch Mecklenburg-Vorpommern wird sich selbstverständ­lich daran beteiligen“, sagt Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Dabei brauchen wir das Rad nicht neu zu erfinden. Denn an der Restauration unserer Ökosysteme arbeiten wir schon seit Jahren. Wir müssen diesen Weg jedoch konsequent fortsetzen. Die bisherigen Ergebnisse beispielsweise bei der der Ökologisierung der landwirtschaftlichen Bodennutzung, bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, beim Waldumbau oder bei der Renaturierung der Moore können uns trotz Fortschritte noch nicht zufrieden stellen.“

Da der Weltumwelttag ursprünglich zeitgleich mit dem MV-Tag stattfinden sollte, habe er sich entschlossen, die Landesveranstaltung zum Weltumwelttag dieses Jahr so durchzuführen, dass die Präsentation des Landwirtschafts- und Umweltministeriums zum MV-Tag den Stand und die Aufgaben von MV zur Umsetzung der Ziele der UN-Dekade aufzeigen sollte, so Backhaus. Da dies coronabedingt nicht möglich ist, zieht die Landesveranstaltung zum Weltumwelt­tag mit dem MV-Tag auf den 10. Juli.

Das Landwirtschafts- und Umweltministerium wird die Ziele der UN-Dekade in einem großen Zelt auf dem Greifswalder Markt präsentieren. In Zusammenarbeit mit der Greifs­walder Agrarinitiative werden Probleme und Lösungs­möglichkeiten zur Gesundung des Ökosystems Ackerboden dargestellt. Die Landesforstanstalt widmet sich dem Öko­system Wald. Das Ministerium erläutert die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die sich daraus ergebenden Aufgaben bis 2027 für das Ökosystem Süßwasser. Und das Landesamt für Umwelt und Natur beleuchtet das Ökosystem Moor in MV.

Eine besondere Rolle bei der Gesundung der Ökosysteme spielen die Nationalen Naturlandschaften des Landes. Darüber informieren die beiden Nationalparkämter. An einem Stand werden zudem die in MV erhältlichen Ökowertpapiere vorgestellt, mit deren Erwerb sich auch Bürger an der Finanzierung von Naturschutzprojekten beteiligen können.

Innovationspreis Klima und Umwelt

Schwerin – Mit 25.000 Euro belohnt das Bundesumweltministerium jeden Preisträger in den sieben Kategorien des Bundeswettbewerbs um den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2022. Mit dem Preis soll das Engagement der deutschen Wirtschaft für den Klima- und Umweltschutz gewürdigt werden. Einsendeschluss ist der 21. Juni 2021. Deshalb wiederholt Klimaschutzminister Christian Pegel seinen Aufruf vom März an Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen aus Mecklenburg-Vorpommern, sich zu bewerben:

„Ich weiß, auch bei uns im Land gibt es viele Ideen und Projekte zu diesem Thema. Gesucht werden nachhaltige Lösungen in den Kategorien Prozess- sowie Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz, umweltfreundliche Technologien, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern bei technischen  oder sozialen Innovationen für Umwelt- und Klimaschutz, Innovation und biologische Vielfalt sowie Nutzung des digitalen Wandels für klima- und umweltfreundliche Innovationen. Nutzen Sie diese Chance und bewerben Sie sich.“

Die Entscheidung darüber, welches Projekt prämiert wird, trifft eine Jury aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Das Geld für den Wettbewerb kommt aus der Nationalen Klimainitiative.

Bewerben Sie sich mit Ihren Projekten per Post oder online. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen: www.iku-innovationspreis.de.

Nachhaltige Forstwirtschaft

Friedrichsruhe – In einem Waldstück bei Friedrichsruhe ist heute die 400. PEFC-Zertifizierungsurkunde in Mecklenburg-Vorpommern überreicht worden. Das Kürzel steht für „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes”. PEFC basiert inhaltlich auf den Vereinbarungen, die seit Ende der 1990er Jahre durch die Europäischen Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa festgelegt wurden. Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus gratuliert der Familie Ebert, Betreiber des Forstbetriebes, zur erfolgreichen Zertifizierung:

„Der Wald ist ein Multitalent: Er liefert nachhaltigen Rohstoff Holz, hilft den Klimawandel zu bremsen, spendet Wasser, Luft und Schutz vor zahlreichen Naturereignissen und er dient uns zur Erholung, und Heilung. Doch der Wald ist selbst zum Patienten geworden und braucht unsere Hilfe. Wir dürfen den Patienten nicht überbeanspruchen. Nachhaltigkeit wird hier einmal mehr zur wichtigsten Prinzip der Bewirtschaf­­tung. Und dafür steht das PEFC-Siegel. Wer seinen Wald PEFC-zertifizieren lässt, kann Bundesmittel erhalten, die helfen, die Schäden aus Borkenkäferbefall und Dürrejahren zu heilen. Diese Medizin zeigt offenbar Wirkung“, so der Minister.

Nach der im Jahr 2020 vom Bund im Rahmen der Corona-Hilfen initiierten Waldprämie mit 100 Euro pro Hektar PEFC zertifizierten Waldes gab es einen starken Anstieg an zertifizierter Waldflächen. Waren es im Januar 2020 (vor Beginn der Pandemie) noch 46 Betriebe mit 209.362 Hektar, so stieg die Zahl bis April 2021 auf rd. 400 Betriebe mit 278.280 Hektar.

In MV sind 278.280 Hektar und somit rund 50 % der 558.100 ha Gesamtwaldfläche nach den Standards von PEFC zertifiziert.

Die Bundes- und Landeswaldflächen haben nach wie vor die größte Fläche mit 188.775 Hektar als Einzelbetrieb zertifiziert. Die mit ca. 170.000 Hektar Holzbodenfläche weitaus überwiegenden Waldflächen der Landesforstanstalt (insgesamt 193.000 Hektar) sind bereits seit Ende 2003 nach dem PEFC-Standard zertifiziert.

„Die EU Kommission erkennt die Gütesiegel des PEFC und FSC (Forest Stewardship Council) als gleichberechtigt an“ stellt Minister Backhaus fest. „Dies Siegel stehen für den Nachweis einer schonenden und nachhaltigen Waldbewirtschaftung und tragen dazu bei, dass das einheimische Holz aller Waldbesitzarten an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnt, dass das Vertrauen der Verbraucher in eine nachhaltige Rohholzproduktion gefestigt wird und dass forst- und holzwirtschaftliche Produkte insgesamt eine breitere Verwendung finden“, so Backhaus abschließend.

Der Deutsche Forst-Zertifizierungsrat hat Ende vergangenen Jahres einstimmig die neuen PEFC-Standards für den Zeitraum 2021 bis 2025 verabschiedet. Vor dem Hintergrund des Klimawandels betont der neue PEFC-Standard die Rolle von Mischbeständen aus standortgerechten Baumarten. So sollen vor allem Verjüngungsmaßnahmen genutzt werden, um Mischungsanteile zu erhöhen.

Klimatolerante Herkünfte heimischer Baumarten sollen eine besondere Beachtung genießen. Als weitere Änderungen am PEFC-Waldstandard sind zwei neue Punkte zu nennen, die sich auf die Förderung struktur- und artenreicher Waldränder sowie die Vermeidung von Plastikrückständen im Wald beziehen. Demnach soll der Einsatz von Wuchshüllen, Fege-/Verbiss-/Schälschutz sowie Markierungsbändern aus erdölbasiertem Material vermieden, möglichst Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet und nicht mehr funktionsfähige Wuchshüllen fachgerecht entsorgt werden.

Regengüsse und wüstenähnliche Trockenheit

Norddeutsche Minister beraten über Umgang mit Wasser

Hamburg – Norddeutschland mit seinen ausgeprägten Küstenregionen ist zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Neben den Folgen des Meeresspiegelanstiegs und Sturmfluten führen Extremwetterereignisse wie Starkregen bis hin zu längeren Trockenperioden zu steigenden Beeinträchtigungen und Schäden für Mensch und Umwelt sowie zu erheblichen Sachschäden in Norddeutschland.

Die Betroffenheit Norddeutschlands hat den Blick auf die Ressource Wasser verändert. Auf der Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Länder zu den Folgen des Klimawandels wurde heute darüber beraten, welchen Herausforderungen sich die Länder im Umgang mit Wasser stellen müssen. Auf der Konferenz, die sich an eine breite Fachöffentlichkeit richtet, werden Erfahrungen ausgetauscht, wie Risiken und Schäden durch Starkregenereignisse und Trockenperioden auch für die kommenden Jahrzehnte möglichst gering gehalten werden können.

Die für die Anpassung an den Klimawandel federführenden Minister und Senatoren der norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben deshalb heute eine intensivere Zusammenarbeit im Hinblick auf diese Extremwetterereignisse vereinbart. Sie haben sich dafür ausgesprochen, den Umgang mit der Ressource Wasser auf den Prüfstand zu stellen und über die künftige Verteilung von Wasser zu beraten.

Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Christian Pegel sagte: „Die Anpassung an den Klimawandel erfordert ein umgehendes Handeln und wird darüber hinaus langfristig notwendig sein, um unsere Lebensgrundlagen und ein lebenswertes Umfeld in den Städten und Dörfern zu erhalten. Kluges Wassermanagement wird dabei ein Schwerpunkt beim Schutz und der Entwicklung von Infrastruktur sein. Die gemeinsamen Ansätze im Sinne der Konferenz bieten Chancen und Vorteile bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels.“

Hamburgs Umweltsenator und Gastgeber der Konferenz, Jens Kerstan, stellte fest: „Auch bei uns im Norden zeigt sich der Klimawandel mit realen Folgen wie Starkregen, aber auch Trockenheit und Hitze. Einerseits müssen wir dafür sorgen, Schäden an Häusern, Schienen, Straßen oder Straßen abzuwenden. Andererseits spielt das Regenwasser eine immer wichtigere Rolle auch zur Bewässerung. Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource, die wir sinnvoll und umsichtig nutzen wollen. Die die Anpassung an Klimawandelfolgen und die Schaffung von Versickerungsflächen ist eine wichtige Planungsaufgabe. Mit der heute verabschiedeten gemeinsamen Erklärung machen wir deutlich, dass die Küstenbundesländer ihre Zusammenarbeit auf diesem Gebiet verstärken.“

Die gemeinsame Erklärung der norddeutschen Länder finden Sie unter

www.hamburg.de/regionalkonferenz-klimawandel/regionalkonferenz-erklaerung/.

Die Regionalkonferenz wird reihum von einem der fünf norddeutschen Länder ausgerichtet. Die diesjährige Konferenz hat sich die mit dem Klimawandel einhergehende Zunahme von Extremwettereignissen wie Starkregen und Trockenheit als Themenschwerpunkt gesetzt.

Mecklenburg-Vorpommern hat die Konferenz zuletzt 2018 ausgerichtet.

Sicher Navigieren durch Schutzgebiete

Insel Rügen – Rauf aufs Wasser, aber nicht rein ins Naturschutzgebiet – beim Befahren des Greifswalder Boddens hilft ab jetzt die neue Seekarten-App des WWF. Die kostenlose App integriert Schutzzonen, Hinweise zu Schonzeiten und geschützten Arten in eine elektronische Seekarte. So lassen sich Routen auf dem Wasser einfach planen und die Grenzen zu geschützten Bereichen vom Boot aus leicht erkennen.

„Die App WWF Seekarten wird den Bootsführern die Orientierung in Bezug auf sensible und geschützten Gebiete erleichtern. Darüber hinaus gibt sie viele Informationen zur Naturausstattung. Die App ist ein Meilenstein bei der Umsetzung der freiwilligen Vereinbarung zwischen dem Naturschutz und den Nutzerverbänden im Strelasund und Greifswalder Bodden. Ich hoffe, dass sie eine weite Verbreitung und Anwendung findet“, sagt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Vorstellung der App in Seedorf auf Rügen.

Die Wasserflächen des Greifswalder Boddens und Strelasundes, einem Natura-2000-Gebiet, sind für Seeadler, Gänse und viele Arten von Watvögeln ein wichtiger Ort zum Rasten und Brüten. Gleichzeitig befindet sich hier ein beliebtes Angel- und Wassersportrevier. Damit das funktioniert, regeln eine Vielzahl an Vorschriften wie sich der Mensch dort bewegen darf. „Es ist gar nicht so einfach, die unterschiedlichen Regelungen zu überblicken und vor allem vom Boot aus zu berücksichtigen. Auf dem Wasser gibt es beispielsweise keine Seezeichen, die die Grenzen der Schutzgebiete markieren. Dieses Problem haben wir jetzt gelöst“, erklärt Florian Hoffmann, Schutzgebietsbetreuer beim WWF.

Um die Navigation durch die Gesetzgebung und den Bodden zu erleichtern, hat der WWF in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern eine neue App entwickelt. „Mit unserer WWF Seekarte können Angler:innen und Wassersportler:innen ihre Routen planen und werden gewarnt, sobald sie ein geschütztes Gebiet durchfahren. Zusätzlich liefert die App wichtige Informationen über den Bereich, in dem sie sich gerade befinden. Auf diese Weise wollen wir Störungen von Tieren in den geschützten Buchten vermeiden und die Nutzung der Boddengewässer im Einklang mit der Natur vereinfachen“, so Florian Hoffmann.

Mit einem Klick auf die farbigen Flächen der insgesamt 23 Teilgebiete des Greifswalder Boddens hält die App zusätzlich interessante Informationen zur Natur, zum Angeln sowie zu den rechtlichen Grundlagen parat. So können beispielsweise Angler:innen auf einen Blick die Mindestmaße und Schonzeiten verschiedener Fischarten nachschlagen. Ein durchgestrichener Angelhaken neben einem Fisch signalisiert, wenn für diese Art gerade eine Schonzeit gilt. Um die App nicht mit Infos zu überfrachten, werden temporäre Schutzgebiete wie Laichschonbezirke oder Winterlager nur zu den entsprechenden Zeiten in der Karte angezeigt.

Die kostenlose App steht, je nach Spracheinstellung des Smartphones, auf Deutsch, Englisch und Polnisch für iOS und Android zur Verfügung.

Gestaltung der neuen Robbenanlage

Rostock – Es ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Zoo Rostock – die neue Robbenanlage für sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie die Hanse- und Universitätsstadt Rostock fördern den Neubau zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Seebären und Seehunde.

Heute informierten der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph, und der Generalplaner über die ersten Gestaltungsideen und die weitere Umsetzung. Beim Generalplaner, der durch ein Expertengremium ausgewählt worden ist, handelt es sich um das Hamburger Unternehmen ZOOQUARIUMDESIGN (ZQD), das bereits das 2018 eröffnete Polarium im Zoo Rostock hauptverantwortlich mit weiteren Partnern erfolgreich verwirklicht hat (zooquariumdesign.com).

„Mit der neuen Robbenanlage entsteht ein weiterer Leuchtturm und Anziehungspunkt im Zoo Rostock“, zeigte sich Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph begeistert. „Ich freue mich, dass das Projekt von einem kreativen und eingespielten Team begleitet wird, jetzt deutlich an Dynamik gewinnt und bei einem optimalen Verlauf schon in zwei Jahren auch die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann ziehen wird. Zu begrüßen ist aus touristischer Sicht der saisonverlängernde Effekt durch die Überdachung des Besucherbereiches.“

Es ist geplant, dass das Wirtschaftsministerium die Neubaumaßnahme mit bis zu 80 Prozent des Investitionsvolumens aus Fördermitteln im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Neben einem Investitionskostenzuschuss der Stadt Rostock in Höhe von 500.000 Euro fließen auch Eigenmittel des Zoos und Spenden von zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen in das ambitionierte Projekt. Staatssekretär Dr. Rudolph hat vor Ort eine Förderzusicherung übergeben.

Die beiden nebeneinanderliegenden Anlagen bestehen aus zwei großzügigen Wasserbecken mit einer Tiefe von bis zu dreieinhalb Metern. Kleine Inseln laden die Robben zum Verweilen und Sonnen ein und terrassierte Felsen bieten den kletterfreudigen Seebären gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten. Die neue Heimstätte der Seebären und Seehunde sorgt nicht nur für artgerechtere Haltungsbedingungen, sondern ermöglicht den Zuschauern auch einen besseren Einblick in die Unterwasserwelt der Robben.

Sie können die Tiere aus der Nähe beim Schwimmen, Tauchen und Spielen beobachten. Die geplante Küstenlandschaft mit einer Flachwasserzone stellt eine ideale Kulisse für Schaufütterungen und das medizinische Tiertraining dar. „Mit dem Generalplaner haben wir einmal mehr einen starken und ideenreichen Partner an unserer Seite“, betonte Zoodirektor Udo Nagel.

„Die neue Robbenanlage wird künftig als ein zooarchitektonisches Highlight unsere Zoobesucherinnen und Zoobesucher direkt hinter dem Haupteingang des Zoos empfangen.“

In dem Wettbewerb um das beste und nachhaltigste Konzept konnten sich erfahrene Zooarchitekten durchsetzen, die schon mit dem Polarium eindrucksvoll ihr Können bewiesen haben. Der Generalplaner aus Hamburg, das Unternehmen ZOOQUARIUMDESIGN als eine Marke der ZQD GmbH in Kooperation mit der Pinck Ingenieure Consulting GmbH (pinck.de) und Wetzel & von Seht (wvs.eu), ist international gefragt.

Dabei spielt insbesondere das umfassende Know-how bei der Ausgestaltung von zoologischen Erlebniswelten eine entscheidende Rolle, bei der Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen und Nationen eingebunden werden. Das Team um Chefarchitekt und Geschäftsführer Sezai I. Candan hat mit Großprojekten wie dem Arktik-Pavillon im Moskauer Zoo sowie dem 2012 eröffneten Hagenbeck Eismeer in Hamburg, aber auch beim Elefantenhaltungskonzept im Al Ain Wildlife Park & Resort in den Vereinigten Arabischen Emiraten weltweit Maßstäbe für den Zoo der Zukunft gesetzt.

„Wir sind unglaublich froh, nach dem Polarium ein zweites spannendes Vorhaben im Zoo Rostock umsetzen zu können. Das macht uns stolz und glücklich, wir gehen mit höchster Motivation an die Arbeit“, machte Geschäftsführer Sezai I. Candan deutlich. „Unsere Philosophie ist, dass Zoodesign vor allem das Wohlbefinden der Tiere unter Berücksichtigung von neusten Erkenntnissen, Erfahrungen und Beobachtungen aus dem natürlichen Lebensraum, die Arbeitsabläufe im Zoo und die Erwartungen der Gäste in puncto Erlebnis unter einem Dach vereinen muss.“

„Die Robben werden so lange wie möglich im Zoo bleiben. Erst kurz vor dem Abriss der alten Tieranlage werden die Tiere den Zoo verlassen“, informierte Zookuratorin Antje Angeli. Zurzeit leben die beiden afrikanischen Seebären Daisy (24) und Egoli (23) sowie die Seehunde Susi (32), Gizmo (19), Lilly (15) und das Nesthäkchen Lotte (1) im Zoo Rostock. Mit Ausnahme von Jungtier Lotte, das schon in Kürze an eine andere zoologische Einrichtung abgegeben wird, wechseln alle verbleibenden Tiere, zwei weibliche Seebären sowie ein männlicher und zwei weibliche Seehunde, während der Bauphase zum Marine Science Center in Rostock Hohe Düne (marine-science-center.de) und werden in der dortigen Forschungsstation betreut.

„Das hat den großen Vorteil, dass unsere Schützlinge als Gruppe abgegeben und auch von uns vor Ort mit betreut werden können“, freute sich die Zookuratorin über die regionale Unterbringungsmöglichkeit und die intensive Kooperation mit den Meeresbiologen vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock. „Das neue Robbenrevier ist für jeweils maximal sechs erwachsene Seebären und Seehunde sowie ihre Jungtiere konzipiert“, so Antje Angeli, „so dass wir uns auch weiterhin über Robbennachwuchs freuen können. Die agilen und bei den Besuchern sehr beliebten Tiere werden dann viel Platz für ihre Aktivitäten haben.“

Noch für dieses Jahr sind die Ausschreibung der ersten Hauptgewerke und der Abriss der alten Anlage sowie die Baufeldvorbereitung geplant. Der Baustart ist für das kommende Frühjahr und die Eröffnung im darauffolgenden Sommer 2023 vorgesehen. Parallel dazu wird die Ausstellungskonzeption erstellt, die gemeinsam mit der Hochschule Wismar in Form verschiedener Studentenprojekte und weiteren Kooperationspartnern realisiert werden soll.

„Wir bauen wieder mitten im Zoo, was leider während der Bauphase erneut zu Einschränkungen für unsere Besucherinnen und Besucher führen wird“, bat Zoodirektor Udo Nagel schon im Vorfeld um Verständnis. „Natürlich möchten wir wie bei den bisherigen Großbauprojekten auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Art und Weise, unter anderem durch ein Bautagebuch und Webcams am Geschehen auf der Baustelle teilhaben lassen.“

Weitere Lockerungen

Nationale Naturlandschaften öffnen Infozentren und bieten Führungen an

Schwerin – Aufatmen und Loslegen heißt es in allen 13 Nationalen Naturlandschaften von MV. Zum 1. Juni öffnen die ersten Besucherinformationszentren und Ausstellungen in den sieben Naturparks, drei Biosphärenreservaten und drei Nationalparks nach langer Corona-Pause erneut ihre Türen. Führungen finden unter Auflagen statt.

Ab dem 4. Juni können auch Touristen aus dem gesamten Bundesgebiet die ersten Infozentren besuchen.

„Meine Vorfreude auf die Eröffnung ist riesengroß. Endlich können unsere erfahrenen Ranger ihre Gäste wieder auf geführte Touren in die schönsten Regionen von M-V mitnehmen.

Die Natur explodiert und inmitten des späten Frühlings zeigen sich unsere Naturlandschaften in voller Pracht und machen einen Besuch zum unvergesslichen Erlebnis“, freut sich Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Alle Maßnahmen zum Corona-Infektionsschutz gelten fort.

Die Öffnungszeiten der Infozentren sowie aktuelle Termine, Corona-bedingte Auflagen und Informationen zu den Führungen werden direkt in den Infozentren der Naturlandschaften bekannt gegeben. Besucher sollten sich vorab informieren und rechtzeitig telefonisch oder per Mail anmelden.

Alle Nationalen Naturlandschaften von MV sind online unter https://www.natur-mv.de/ zu finden.

Neben geplanten Führungen sind teilweise auch individuelle Angebote für Familien, Gruppen und Schulklassen buchbar. Viele der Angebote sind kostenfrei und auch für in der Mobilität eingeschränkte Menschen zugänglich. Spezielle barrierefreie Angebote können direkt in den Besucherinformationszentren angefragt werden.

Bundesrat billigt neues Verpackungsgesetz

Berlin – Der Bundesrat hat am 28. Mai 2021 die vom Bundestag beschlossene Novelle des Verpackungsgesetzes gebilligt. Sie setzt zwei EU-Richtlinien in deutsches Recht um und soll den Vollzug des seit 2019 geltenden deutschen Verpackungsgesetzes in der Praxis verbessern.

Ziel ist es, die Getrenntsammlung bestimmter Verpackungsabfallströme zu erweitern, um das Recycling zu verbessern und das so genannte Littering, also das achtlose Wegwerfen von Plastikabfall zu vermeiden. Das Gesetz schreibt für bestimmte Verpackungen einen verpflichtenden Mindest-Rezyklatanteil vor und weitet die Informationspflichten gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern aus – zum Beispiel über die Möglichkeiten kostenloser Rückgabe. Es erweitert zudem Herstellerpflichten – auch im Versandhandel mit ausländischen Anbietern.

Ab 2022 entfallen fast alle bisher geltenden Ausnahmen von der Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen und -dosen. Für Milch und Milcherzeugnisse gilt die Pfandpflicht allerdings erst ab 2024.

Außerdem müssen Gastronomen und Einzelhändler in Zukunft beim Verkauf von Lebensmitteln und Getränken zum Sofortverzehr auch Mehrwegalternativen statt der bisher üblichen Einwegkunststoffverpackungen anbieten. Ab 2025 ist für die Herstellung von PET-Flaschen ein Mindestanteil an recyceltem Kunststoff vorgeschrieben.

Die Novelle soll im Wesentlichen am 3. Juli 2021 in Kraft treten.

In einer begleitenden Entschließung betont der Bundesrat, dass er das Gesetz nur gebilligt hat, um die fristgerechte Umsetzung der EU-Vorgaben nicht aufzuhalten. In der Sache kritisiert er die Novelle allerdings scharf: sie sei unzureichend und teilweise nicht vollzugstauglich, müsse daher alsbald nachgebessert werden.

Der Bundesrat bedauert, dass der Bundestag die meisten fachlichen Anregungen aus seiner Stellungnahme vom 5. März dieses Jahres nicht aufgenommen hat. Dies müsse zeitnah bei der nächsten Novelle nachgeholt werden – möglichst in Abstimmung mit den Ländern, die ja für den Vollzug des Gesetzes zuständig sind.

Generell sollte die Bundesregierung fristgebundene Vorhaben zur Umsetzung von EU-Recht frühzeitiger auf den Weg bringen, um eine umfassende Beteiligung der Länder sicherzustellen, fordert der Bundesrat.

Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, wann sie sich damit beschäftigt. Feste Fristvorgaben gibt es hierzu nicht.