„Frau des Jahres“ – Vorschläge gesucht

Schwerin – Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig und die Gleichstellungsministerin Stefanie Drese möchten den Frauen im Land Mecklenburg-Vorpommern für ihr Engagement danken und ihre Leistungen besonders hervorheben. Deshalb hat die Landesregierung im Jahr 2019 die Auszeichnung „Frau des Jahres“ ins Leben gerufen.

Auch im Jahr 2021 soll stellvertretend für die Frauen in Mecklenburg-Vorpommern eine „Frau des Jahres“ geehrt werden. „Wir suchen dafür eine Frau, die aufgrund ihrer Leistungen und ihres Engagements Vorbild ist, die im beruflichen, gesellschaftlichen, sozialen oder kulturellen Bereich sehr aktiv ist, die Verantwortung übernimmt, sich für die Familie und ihre Mitmenschen einsetzt“, sagten Schwesig und Drese zum heutigen Start des Aufrufs. Vorgeschlagen werden kann auch eine Frau, die durch eine einmalige, besondere Aktion oder Leistung aufgefallen ist.

Voraussetzung für eine Berücksichtigung ist, dass die vorgeschlagene Frau in Mecklenburg-Vorpommern wohnt oder in einer Einrichtung oder Organisation im Land beruflich oder ehrenamtlich aktiv ist. Vorschlagsberechtigt sind die Landkreise und kreisfreien Städte, Kommunen, Vereine, Verbände und Parteien sowie alle Bürgerinnen und Bürger von Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir wollen mit der Auszeichnung zur Frau des Jahres auf die vielen starken, engagierten und erfolgreichen Frauen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen. Nach den erfolgreichen ersten beiden Runden hoffe ich erneut auf viele gute Vorschläge“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

 „Viele Frauen in unserem Land leisten Herausragendes – im Beruf, in der Familie, im Ehrenamt. Das geschieht oft im Verborgenen. Mit der Auszeichnung wollen wir ganz bewusst dieses für den sozialen Zusammenhalt so wichtige Engagement würdigen“, erklärte die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung Stefanie Drese.

Die namentlichen Vorschläge mit einer aussagekräftigen Begründung sowie einem kurzen Lebenslauf können bis einschließlich 31. Oktober 2020 per Email oder Brief beim Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung eingereicht werden: fraudesjahres@sm.mv-regierung.de

Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung
Leitstelle für Frauen und Gleichstellung
H. Frau Dr. Birgit Gabler
Werderstr. 124
19055 Schwerin
Tel. 0385/588-9080

Die Auszeichnung soll auf dem Frauentagsempfang im März 2021 von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Gleichstellungsministerin Stefanie Drese erfolgen. Erste „Frau des Jahres“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde die Leiterin der Edith-Stein-Schule in Ludwigslust, Marion Löning. In diesem Jahr erhielt die Unternehmerin Katharina Clausohm aus Neverin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) die Auszeichnung.

Helene-Weber-Preis 2020

Schwerin – Heute wurde der diesjährige Helene Weber-Preis an 15 Preisträgerinnen verliehen. „Ich freue mich sehr, dass darunter auch zwei Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sind. Meine Glückwünsche gehen an die Kommunalpolitikerinnen Silvia Rabethge von der CDU und Miro Zahra von Bündnis 90/Die Grünen“, betonte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese in Schwerin.

Silvia Rabethge aus Schwerin ist Mitglied des Kreisvorstands und seit 2017 Stadtvertreterin. Miro Zahra aus Plüschow ist seit 2019 Mitglied des Kreistags Nordwestmecklenburg.

Mit dem Helene-Weber-Preis zeichnet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ehrenamtliche kommunale Mandatsträgerinnen aus, die sich durch herausragendes Engagement hervorgetan haben. Die Preisträgerinnen engagieren sich politisch und zivilgesellschaftlich sowie frauen- und gleichstellungspolitisch, setzen sich für den kommunalpolitischen Nachwuchs und Vielfalt in der Kommunalpolitik ein.

Der Helene Weber-Preis wird seit 2009 verliehen. Bisher gab es 4 Preisträgerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern: Susanne Herweg (CDU), Gundula Knäbe (CDU), Simone Briese-Finke (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Cathleen Kiefert-Demuth (SPD).

Ministerin Drese: „Wir brauchen mehr Frauen in den Parlamenten. Dabei geht es nicht darum, Männer zu verdrängen, sondern um die gleichberechtigte Teilhabe und auch um einen anderen politischen Stil. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt leider eher in eine andere Richtung. Deshalb unterstütze ich das Anliegen des Helene-Weber-Preises. Frauen wie Silvia Rabethge und Miro Zahra sind auch Vorbilder für potenzielle Kommunalpolitikerinnen.“

Kulturpreis und Kulturförderpreis verliehen

Schwesig: Kultur im Land ist fest mit dem Namen Wolfgang Bordel verbunden

Schwerin – „Mit dem Kulturpreis und dem Kulturförderpreis hebt die Landesregierung herausragende künstlerische und kulturelle Leistungen in unserem Land hervor. Wir wollen zeigen, wie wichtig und wertvoll das besondere Engagement einzelner für eine lebendige Kultur Mecklenburg-Vorpommern ist“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Preisverleihung in der Orangerie im Schweriner Schloss.

Mit dem diesjährigen Kulturpreis wird der langjährige Intendant des Theaters Vorpommern Dr. Wolfgang Bordel ausgezeichnet. Den Kulturförderpreis erhält der Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald für sein Projekt „Straze“.

Wenn man auf 30 Jahre Kulturland MV zurückschaue, dann sei dies fest verbunden mit dem Namen Dr. Wolfgang Bordel. „Seine große Liebe zu Kunst und Kultur, seine große Leidenschaft für das Theater hat ihn schon in den 80er Jahren nach Anklam gebracht. Nach der Abwicklung des Theaters nach der Wende habe Bordel für die Vorpommersche Landesbühne Anklam gekämpft. Schwesig: „Insgesamt gut 35 Jahre lang war er dort Intendant. Das ist rekordverdächtig, weit über unsere Landesgrenze hinaus. Die Menschen mit Kunst und Kultur zu begeistern, war sein großer Antrieb. Und wenn die Menschen nicht zu ihm kamen, brachte er das Theater zu den Menschen: mit kleineren Spielstätten, die er in ganz Vorpommern etablierte, von Barth bis Zinnowitz.“ Bis zu 80.000 Besucherinnen und Besucher habe er pro Saison erreicht.

Bordel habe auch Kinder- und Jugendtheater angeboten und mit vielen Initiativen zusammengearbeitet und ein vielfältiges kulturelles Leben in Städte und Gemeinden gebracht, „für die Bürgerinnen und Bürger der Region, für den Tourismus, für uns alle ist seine Liebe zur Kultur ein wahrer Gewinn. Ich gratuliere herzlich zum Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Auch den Preisträger des Kulturförderpreises würdigte Ministerpräsidentin Schwesig im Rahmen der Preisverleihung. Seit vielen Jahren arbeite der Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald daran, ein neues Zentrum für Kultur, Bildung und Teilhabe für die Hansestadt aufzubauen, „einen Ort der Begegnung, ein Haus der Ideen. In Eigenregie und ehrenamtlich renovieren die Vereinsmitglieder das alte Haus in der Stralsunder Straße 10, mit viel Liebe zum Detail und großer Ausdauer. Im Oktober wird das Haus eröffnet und von Vereinen und Verbänden mit Leben erfüllt. Die „Straze“ ist ein wunderbares Beispiel für das große bürgerschaftliche Engagement in Mecklenburg-Vorpommern. Der Einsatz der Engagierten macht aus unserem Land eine so unglaublich vielfältige Kulturlandschaft“ erklärte die Ministerpräsidentin.

Sie ging bei der Verleihung auf die durch die Corona-Pandemie auch für Künstlerinnen und Künstler entstandene schwierige Situation ein: „Viele Künstlerinnen und Künstler im Land stehen unverschuldet vor existenziellen Herausforderungen. 20 Millionen Euro haben wir deshalb zusätzlich zu den Soforthilfen als Unterstützung für die Kultur im Land eingeplant, zum Beispiel für kulturelle Einrichtungen, Festivals oder Überbrückungsstipendien für freischaffende Künstlerinnen und Künstler.“ Es komme aber auch auf die Zuschauer an, betonte die Ministerpräsidentin: „Es ist an uns, an allen, die Kultur lieben, die Angebote zu nutzen und Werbung für die Kultur in unserem Land zu machen.“

Neuer Rektor der HMT Rostock

Rostock – Bildungsministerin Bettina Martin hat am Freitag Prof. Dr. Reinhard Schäfertöns zum neuen Rektor der Hochschule für Musik und Theater Rostock ernannt. „Wir haben mit Professor Schäfertöns einen hervorragenden Hochschullehrer gewonnen, der die Geschicke der HMT in den kommenden Jahren leiten wird“, sagte Martin anlässlich der Ernennung. „Ich wünsche ihm viel Erfolg bei dieser großen Aufgabe und bin überzeugt, dass Professor Schäfertöns den hervorragenden Ruf der HMT, den sie bereits jetzt international genießt, aufrechterhalten und ausbauen wird.“

„Ich freue mich ganz außerordentlich auf die neuen Herausforderungen und sehe der Arbeit an der HMT Rostock – einer Perle in der deutschen und internationalen Musikhochschullandschaft – mit dem größten Vergnügen entgegen“, sagte Schäfertöns nach seiner Ernennung.

Schäfertöns ist 1966 in Berlin geboren. Nach einem Studium der Schul- und Kirchenmusik sowie der Musiktheorie an der Hochschule der Künste Berlin sowie der Berliner Kirchenmusikschule, absolvierte er ein Studium der Musikwissenschaften und der Philosophie mit anschließender Promotion an der Technischen Universität Berlin.

Seit 2001 ist er Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin. Dort ist er ebenfalls geschäftsführender Direktor des Instituts für Musikwissenschaft, Musiktheorie, Komposition und Musikübertragung, Mitglied im Fakultätsrat, Prodekan und Studiendekan. Er vertritt die Fakultät Musik bei der Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen (AEC) und ist Dekan der Fakultät Musik. Professor Schäfertöns wird sein neues Amt in Rostock am 1. September 2020 antreten.

Kulturpreis Mecklenburg-Vorpommern

Langjähriger Intendant Dr. Wolfgang Bordel erhält den Kulturpreis des Landes

Schwerin – Dr. Wolfgang Bordel wird in diesem Jahr mit dem Kulturpreis des Landes ausgezeichnet. „Mit dieser hohen Auszeichnung würdigen wir das künstlerische Schaffen des mit 35 Jahren dienstältesten Theaterintendanten in Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Wolfgang Bordel ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Vorpommersche Landesbühne in der Region fest verankert ist. Sie ist identitätsstiftend für ganz Vorpommern und bereichert darüber hinaus das Angebot für unsere Gäste“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Neben seiner kulturellen Arbeit sei Bordel stets durch seinen Einsatz für Demokratie aufgefallen. „Theater ist für ihn auch immer ein Anker der Demokratie gewesen. Dafür lebt er.“

Der Kulturförderpreis des Landes geht an das Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. mit seinem Projekt STRAZE. Ziel des Vereins ist es, das zivilgesellschaftliche Engagement und den sozialen Zusammenhalt durch Kultur- und Bildungsarbeit sowie die demokratische Teilhabe zu stärken. Hauptvorhaben ist der Aufbau und die Wiederbelebung des historischen Gesellschaftshauses in der Stralsunder Straße. Die Umsetzung des selbstentwickelten, denkmalgeschützten Sanierungskonzeptes wird überwiegend durch finanzielle Mittel aus der Zivilgesellschaft und über ehrenamtliche Eigenleistungen zahlreicher Helferinnen und Helfer erbracht. „Das ist eine großartige Leistung aller Beteiligten, die größte Wertschätzung verdient hat. Das wollen wir mit der Auszeichnung mit dem Kulturförderpreis tun.“

Beide Preise werden am 3. September in der Orangerie des Schweriner Schlosses verliehen.

Trauer um Landesrabbiner William Wolff

Justizministerin Katy Hoffmeister: „William Wolff war für Mecklenburg-Vorpommern ein Segen. Er hat jüdisches Leben in unserem Land wieder etabliert“

Schwerin – „Es ist eine sehr traurige Nachricht, dass William Wolff von uns gegangen ist. Ein so beherzter Seelsorger, Lehrer und Botschafter wie er war für unser Land ein Segen. Als Landesrabbiner hat er mehr als ein Jahrzehnt lang für Mecklenburg-Vorpommern unermüdliche Arbeit geleistet. Die Menschen kannten ihn immer gut gelaunt und agil. Sein Optimismus war ansteckend, seine Geschichte bewegend. Durch ihn hat sich jüdisches Leben in unserem Land wieder etabliert. Er war ein Mann der Verständigung, des Friedens und der Versöhnung. Er war als Zeitzeuge ein gefragter Gast an Schulen und Universitäten. Er stellte sich Diskussionen zum Antisemitismus. Dabei war sein Blick stets in die Zukunft gerichtet. Mecklenburg-Vorpommern hat einen großartigen Vermittler der Gegenwart verloren“, sagt Justizministerin Hoffmeister zum Tod von William Wolff. Ministerin Hoffmeister ist auch zuständig für Kirchen- und Religionsangelegenheiten.

Der Beauftragte für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern und gegen Antisemitismus, Dr. Hansjörg Schmutzler: „Die Nachricht vom Tod von William Wolff berührt mich sehr. Über seinen menschlichen wie gewinnenden Einsatz für das jüdische Leben in Mecklenburg-Vorpommern können wir sehr glücklich sein. Dafür gebührt ihm unser Dank! Schade, dass er nicht mehr mit uns gemeinsam das besondere Festjahr im nächsten Jahr zu ‚1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ feiern kann. Wir werden seiner und seinem so segensreichen Wirken bei den Veranstaltungen hier im Land gedenken.“

William Wolff war von 2002 bis 2015 Landesrabbiner in Mecklenburg-Vorpommern. Im Alter von 93 Jahren starb er in London. Er ist Ehrenbürger der Hansestadt Rostock und der Landeshauptstadt Schwerin.

Ministerpräsident Manuela Schwesig erklärte zum Tod des langjährigen Landesrabbiners William Wolff : „Mit William Wolff verlieren wir einen großartigen Menschen. Mit großer Leidenschaft hat er die jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern aufgebaut und geführt. Als engagierter, kluger und fröhlicher Landesrabbiner hat er einen entscheidenden Beitrag für die Akzeptanz der jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock geleistet. Zu Recht wurde er zum Ehrenbürger in beiden Städten ernannt.“

Die Regierungschefin erinnerte daran, dass der Journalist das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte miterlebt hat und mit seinen Eltern 1933 Nazideutschland verlassen musste. Das habe sein Leben und seine Einstellungen zum Leben entscheidend geprägt.

„Er war ein sehr angenehmer Gesprächspartner, der seine Worte wohl durchdachte und seine Taten daran ausrichtete. Mit seiner Persönlichkeit prägte er das gesellschaftliche Leben in unserem Land, unabhängig von Glaubensrichtungen und Religionszugehörigkeiten. Wir haben ihm viel zu verdanken: Seine Herzlichkeit, seine Offenheit und sein unerschütterlicher Optimismus haben viele Menschen angesteckt. Er gab Orientierung und war voller Weisheit. Es war sehr leicht, ihn zu mögen. Ich verehre William Wolff sehr. Wir werden sein Andenken bewahren und ihn als großen Sohn unseres Landes stets in guter Erinnerung behalten.“