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Kategorie: Politik

Neue Bahnstation

Schwesig: Neue Bahnstation bindet Industriepark Schwerin besser an

Schwerin – Die neue Bahnstation Schwerin Industriepark ist heute offiziell eröffnet worden. Bereits seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 halten dort Züge auf der Bahnstrecke zwischen Schwerin und Parchim.

„Mit der Bahnstation  schließen wir den Industriepark besser an die Bahn an“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in ihrer Rede. „In 12 Minuten ist man vom Hauptbahnhof hier. Wir werden in einem Flächenland wie MV immer Autos brauchen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mehr Verkehr auf die Schiene verlagern können, wenn das Gesamtpaket stimmt: gute Verbindungen zu guten Preisen.“

Der Industriepark Schwerin habe in den letzten Jahren unter anderem mit den Ansiedlungen von Mubea, Nestlé und Ypsomed eine sehr positive Entwicklung genommen. „Der Industriepark wächst. Mittlerweile sind hier mehr als 1.200 Menschen in den unterschiedlichsten Branchen beschäftigt“, sagte Schwesig. Und es gebe weitere Ausbaupläne. So wolle das Unternehmen Ypsomed in mehreren Stufen bis zu 650 weitere Arbeitsplätze schaffen. „Wir wollen mehr Industrie in MV: Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung und guten Löhnen. Unser Industriekonzept läuft gut. Dafür steht auch der Industriepark Schwerin.“

Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Wolfgang Blank erklärte: „Mit der Anbindung im Stundentakt wird die Bahn für viele Pendler zu einer echten Alternative zum Auto. Der neue Haltepunkt macht den Industriepark Schwerin auch für mögliche Neuansiedlungen noch attraktiver. Auch deshalb ist die kräftige finanzielle Unterstützung durch das Land richtig und wichtig.“ Die Gesamtkosten betragen knapp zwei Millionen Euro.

Der neue Bahnhof ist mit einem 100 Meter langen, barrierefreien Bahnsteig ausgestattet, der einen stufenfreien Zustieg in die Züge ermöglicht. Die Station ist zudem mit einem modernen Beleuchtungssystem versehen. Land und Bahn haben gemeinsam rund 1,9 Millionen Euro investiert. Davon trägt das Land knapp 1,5 Millionen Euro.

Mit Praxiserfahrungen zum Schulabschluss

Oldenburg: Produktives Lernen ist ein attraktives Angebot für Jugendliche, denen das abstrakte Lernen in der Schule schwerfällt

Schwerin – Das Land will zum kommenden Schuljahr das Produktive Lernen ausbauen, damit noch mehr Schülerinnen und Schüler daran teilnehmen können und die Chance auf einen bundesweit anerkannten Schulabschluss haben. Im laufenden Schuljahr besuchen in Mecklenburg-Vorpommern 518 Schülerinnen und Schüler das Produktiven Lernen. Im Schuljahr 2023/2024 waren es 545 Schülerinnen und Schüler.

„Das Produktive Lernen ist ein attraktives Angebot für Jugendliche, denen das abstrakte Lernen in der Schule schwerfällt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Sie lernen an drei Tagen in Betrieben und Einrichtungen sowohl praktisch als auch theoretisch. An zwei Tagen in der Woche besuchen sie die Schule. Im Unterricht verknüpfen sie ihre Erfahrungen aus den Betrieben und Einrichtungen mit dem Unterrichtsstoff. Das Produktive Lernen ist an unseren Schulen seit vielen Jahren fest etabliert. Derzeit bieten es 22 Regionale Schulen und Gesamtschulen an“, so Oldenburg.

Neben dem Produktiven Lernen gibt es noch das ähnlich gelagerte Angebot „Berufsreife dual. Im laufenden Schuljahr besuchen 152 Jugendliche an 11 Schulen dieses Angebot. Lernformen mit einem hohen Praxisanteil verknüpfen Schule und Arbeitsleben und motivieren Jugendliche auf diese Weise. Im Schuljahr 2023/2024 haben 177 Schülerinnen und Schüler das Produktive Lernen mit der Berufsreife (176) oder der Mittleren Reife (1) verlassen. Das waren 67,6 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Jahrgang. Die Berufsreife über das Angebot „Berufsreife dual“ haben im selben Schuljahr 52 Jugendliche erlangt. Das waren 75,4 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Wir werden in diesem Jahr das Produktive Lernen und den Modellversuch ‚Berufsreife dual‛ zusammenführen und zur ‚Praxisorientierten Berufsreife‛ weiterentwickeln“, kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg an. „Der Unterricht soll dann nicht mehr in Trimestern wie beim Produktiven Lernen, sondern in Schulhalbjahren erfolgen. Vorgesehen ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler an drei Tagen in der Woche die Schule besuchen und an zwei Tagen einen Betrieb oder eine Einrichtung. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die die Jahrgangsstufe 7 beendet haben oder – auch das ist neu – bereits ein Mindestalter von 14 Jahren erreicht haben“, erläuterte Oldenburg.

Geplant ist, dass das neue Angebot „Praxisorientierte Berufsreife“ zum Schuljahr 2025/2026 startet. Das Land stellt hierfür 5,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Konsolidierungshilfen für Kommunen

Bilanz 2024: Land unterstützt Kommunen mit knapp 43 Millionen Euro Konsolidierungshilfen

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt ein unbürokratisches Entschuldungsprogramm für Kommunen mit Haushaltsproblemen bereit. Mit der Novellierung des Finanzausgleichsgesetzes (FAG M-V) 2020 können finanzielle Hilfen des Landes in Form von Konsolidierungszuweisungen und Sonder- und Ergänzungszuweisungen zur nachhaltigen Unterstützung der Kommunen bei der Rückführung von Defiziten aus Vorjahren dienen und den Städte sowie Gemeinden beim angestrebten Haushaltsausgleich helfen. Zum 31. Dezember 2023 beliefen sich die Haushaltsdefizite der kreisangehörigen Gemeinden auf rund 68 Millionen Euro, von 720 kreisangehörigen Gemeinden erreichten 146 den Ausgleich der Finanzrechnung nicht.

„Dass diese gesetzliche Möglichkeit richtig und wichtig für unsere Kommunen ist, zeigt, dass sowohl 67 kreisangehörige Kommunen als auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald und die Landeshauptstadt Schwerin in 2024 das Mittel der Konsolidierungshilfe nach § 27 FAG M-V genutzt haben. Das Innenministerium hat im Haushaltsjahr 2024 insgesamt knapp 43 Millionen Euro ausgezahlt und damit den Konsolidierungsprozess unserer Kommunen unterstützt“, sagt Kommunalminister Christian Pegel.

Konsolidierungszuweisungen können Kommunen beantragen, die selbst einen Überschuss zur Rückführung ihrer Defizite aus Vorjahren erwirtschaften. „Für jeden Euro selbst erwirtschafteten Überschuss im Finanzhaushalt gibt das Land im Folgejahr – grundsätzlich – einen Euro dazu, bis das Haushaltsdefizit zum Stichtag 31. Dezember 2021 abgebaut ist“, erklärt der Minister. Sonder- und Ergänzungszuweisungen erhalten besonders finanzschwache Kommunen, wenn es ihnen trotz Konsolidierungsanstrengungen längerfristig nicht gelingt, Überschüsse zu erwirtschaften, weil nicht einmal jahresbezogen der Haushaltsausgleich erreicht werden kann.

Mit dem FAG-Änderungsgesetz 2024 wurde eine Sonderzuweisung für investive Zwecke geschaffen, die in den Antragsjahren 2024 bis 2027 zusätzlich zu den Hilfen zum Haushaltsausgleich und den Sonderzuweisungen gewährt wird. Die Neuregelung fördert die Eigeninvestitionskraft der Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden. „Die betroffenen Kommunen haben bisher überwiegend darauf verzichtet, einen Teil ihrer Schlüsselzuweisungen für Investitionen zu verwenden, um den Konsolidierungsprozess nicht zu gefährden beziehungsweise diesen zu beschleunigen. Mit der Änderung erhalten sie nun zusätzlich zur Konsolidierungszuweisung oder Sonder- und Ergänzungszuweisung eine ergänzende Sonderzuweisung für investive Zwecke in Höhe von vier Prozent der Schlüsselzuweisungen des Haushaltsvorjahres – das gibt den Gemeinden und Städten Gestaltungsspielraum, um für ihre Bürgerinnen und Bürger investieren zu können“, fügt Christian Pegel an.

Arbeitsmarkt Dezember 2024 in M-V

Umsatzplus in MV-Industrie 

Blank: „Das kräftige Umsatzplus ist das Ergebnis konsequenter Wirtschaftspolitik“

Schwerin – Für die Industrie in Mecklenburg-Vorpommerns ist das ver­gangene Jahr trotz vieler Unwägbarkeiten und Belastungen erfolgreich verlaufen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Sta­tistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2024 erzielten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten demnach einen Umsatz von 16,9 Milliarden Euro. Im Ver­gleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Umsatz­plus von 15,7 Prozent. Die Exporte legten den Angaben zufolge sogar um 37,7 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu.

„Das kräftige Umsatzplus unserer Industrie ist kein Zufall, son­dern auch das Ergebnis einer konsequenten und strate­gischen Wirtschaftspolitik der Landesregierung. Mit der Netz­werkförderung für Schlüsselbranchen – von Automotive bis zur Gesundheitswirtschaft mit BioConValley – haben wir die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungsein­richtungen und Politik auf ein neues Niveau gehoben, das zahlt sich aus.

Netzwerke schaffen und die bestehenden Netze noch enger knüpfen – diesen Weg wollen wir auch in Zukunft gehen. Der enge Austausch mit den Unternehmen ist die Grundlage für erfolgreiche Wirtschaftspolitik.“ Das hat Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern mit Blick auf die aktuellen Informationen des Statistischen Amtes gesagt.

Die heute (Freitag, 3. Januar 2024) von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen für Dezember 2024 weisen für Mecklenburg-Vorpommern eine Arbeitslosenquote von 8,0 Prozent aus. Genauso hoch war sie auch im Dezem­ber 2023. Im Vergleich zu November 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember leicht um 2.200 oder 3,5 Prozent auf insgesamt 65.600 gestiegen. Dr. Wolfgang Blank: „Im Dezember steigt die Zahl der Arbeitslosen traditionell an, so auch bei uns in MV. Das sind im Wesentlichen jahreszeitliche Effekte.

Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt in Mecklen­burg-Vorpommern weiter erfreulich stabil. Damit das trotz der bundesweit anhaltenden Wirtschaftsschwäche auch in 2025 so bleibt, muss die neue Bundesregierung schnell ins Arbeiten kommen und insbesondere für mehr Verlässlichkeit der poli­tischen Entscheidungen sorgen. Die Unternehmen brauchen eine Entlastung bei den Energiepreisen und bei der Bürokratie – je eher desto besser.“

Bewerbungsfrist für den Medienkompetenzpreis

Bewerbungsfrist für den Medienkompetenzpreis endet am 15. Januar

Schwerin – Mit dem Medienkompetenzpreis der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern werden seit 2006 Projekte prämiert, die die Medienbildung und den Erwerb von entsprechenden Kompetenzen fördern. Den Preis für die Kategorie „Kindheit und Alter“ stiftet auch in diesem Jahr wieder das Sozialministerium.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern viele tolle Projekte, die Kinder oder Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit Medien aller Art unterstützen. Das zeigt allein ein Blick auf die vergangenen Preisträger, die neben Kita- und Hörspielprojekten zum Beispiel auch Medientage oder Technikbotschafter-Projekte wie die SilverSurfer umfassen“, erklärte Sozialministerin Stefanie Drese heute.

Für Kinder seien diese Angebote der Schlüssel, um sich sicher und kompetent in einer Welt zu bewegen, die von einer zunehmenden Mediennutzung geprägt ist, so Drese. „Aber auch die ältere Generation profitiert in großem Maße davon, am digitalen Leben teilzuhaben. Alltägliche Dinge, wie der Ticketkauf für den Kultur- und Freizeitbereich oder auch der Kontakt zu Familie und Freunden, zum Beispiel via Whatsapp oder Videotelefonie, sind dann kein Hindernis mehr“, hob sie hervor.

Die Ministerin hoffe deshalb auch in diesem Jahr wieder auf innovative Einsendungen, aus denen eine Expertenjury die Gewinnerprojekte auswählen wird. Eine Bewerbung in allen vier Kategorien Freizeit und Teilhabe, Schule und Bildung, Kindheit und Alter sowie „Nachgehakt“ ist noch bis zum 15. Januar möglich.

Alle Informationen zum Preis sowie zu den Teilnahmebedingungen finden Interessierte auf den Seiten der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern unter https://medienanstalt-mv.de/medienkompetenz/medienkompetenz-preis-mv/

Ausgaben für Kita und Hort auf Rekordhöhe

Oldenburg: Fünf Jahre Beitragsfreiheit ist für Mecklenburg-Vorpommern der größte sozialpolitische Erfolg

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern investieren Land und Kommunen so stark in die Kindertagesförderung wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr haben Land und Kommunen 923 Millionen Euro für die frühkindliche Bildung, Förderung und Betreuung aufgewendet. Der Anteil des Landes lag bei 54,5 Prozent, das sind 503 Millionen Euro. Die Kommunen investierten insgesamt 420 Millionen Euro. In diesem Jahr steigt der Landesanteil auf 55,2 Prozent. 2023 stellten Land und Kommunen für die Kindertagesförderung insgesamt 872 Millionen Euro bereit. Im Jahr 2022 waren es 797 Millionen Euro.

„Die Ausgaben für die Kindertagesförderung haben sich stetig erhöht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Dies liegt auch an den Qualitätsmaßnahmen, die wir gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt haben, wie der neuen Fachkraft-Kind-Relation von 1:14 oder dem Mindestpersonalschlüssel. Insgesamt ist die Beschäftigung von 1.200 zusätzlichen Fachkräften möglich, die zum Teil schon eingestellt werden konnten. Fast 117.000 Kinder besuchen bei uns eine Kindertageseinrichtung. Bundesweit ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Betreuungsumfang von bis zu 10 Stunden täglich und einer Betreuungsquote von 94,5 Prozent bei den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren Spitzenreiter. Unbestritten ist, dass perspektivisch weitere Qualitätsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Aber Verbesserungen müssen finanzierbar und die ausgebildeten Fachkräfte müssen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein“, betonte Oldenburg.

Im Januar 2020 hat die Landesregierung die beitragsfreie Kita eingeführt. Seitdem sind Krippe, Kindergarten, Hort und Kindertagespflege in Mecklenburg-Vorpommern gebührenfrei. Bis Ende 2019 betrugen die Kita- und Hort-Gebühren zwischen 130 und 350 Euro monatlich. Mit dem Wegfall der Elternbeiträge hat das Land gleiche und ortsunabhängige Bedingungen für Familien geschaffen. Allein durch die Elternbeitragsfreiheit entlastet die Landesregierung Eltern je Kind mit ca. 18.000 Euro von der Krippe bis zum Hort. Das Land investiert hierfür jedes Jahr insgesamt rund 140 Millionen Euro.

„Fünf Jahre Beitragsfreiheit ist für Mecklenburg-Vorpommern der größte sozialpolitische Erfolg“, sagte die Bildungsministerin. „Eltern zahlen keine Kita-Gebühren. Wir haben den Familien das Versprechen gegeben, dass Kita und Hort auch in Zukunft beitragsfrei bleiben. Darauf können sich die Eltern verlassen. Jedes Kind erhält bei uns einen Kita-Platz. Es gibt keine Wartelisten. Die ersten Mädchen und Jungen kommen in diesem Jahr in die Schule, deren Familien 2020 vollständig von den Beiträgen entlastet wurden. Das bedeutet frühe Bildung, Förderung und Chancengerechtigkeit für alle“, so Oldenburg.

Hubschrauber wichtige Einsatzmittel in M-V

Schwerin – Die Hubschrauberflotte der Polizei Mecklenburg-Vorpommern ergänzt die Einsätze der Beamtinnen und Beamten zu Land und zu Wasser optimal – in 2024 (Stand: 15. Dezember 2024) sind „Merlin 1“ und „Merlin 2“ insbesondere bei Vermisstenfällen zu Einsätzen abgehoben.

„Unsere beiden Hubschrauber unterstützten in 2024 bei 125 Vermisstensuchen. Dabei konnten die Besatzungen in zehn Fällen die Vermissten direkt auffinden. Das sind auch immer die Momente, in denen unseren Polizeikräften eine Last von den Schultern fällt, wenn man Familien wieder vereinen kann“, sagt Innenminister Christian Pegel.

So beispielsweise bei einem Einsatz im Juli 2024. Ein 84-jähriger Mann aus Steinfurth (Gemeinde Karlsburg) wurde als vermisst gemeldet. Der Senior hatte starke gesundheitliche Einschränkungen, daher wurde neben Kräften des zuständigen Polizeireviers Wolgast auch der Polizeihubschrauber „Merlin 1“ zur Suche eingesetzt. An einem unwegsamen Waldrand konnte der 84-Jährige entdeckt werden. Der Polizeihubschrauber landete in der Nähe, zwei Besatzungsmitglieder stiegen aus und leisteten dem unterkühlten Mann Erste Hilfe. Im Anschluss halfen sie, den Mann zu einem befahrbaren Waldweg zu bringen, wo ihn ein Rettungswagen aufnehmen konnte und weiter behandelte.

Ende Juli des gleichen Jahres wurde in Rostock ein Bewohner eines Pflegeheimes als vermisst gemeldet. Der 76-jährige Mann war ebenfalls gesundheitlich stark eingeschränkt und dement. Eine koordinierte Suche, mit Kräften des Polizeipräsidiums Rostock sowie mit Polizeidiensthunden, führte mit Hilfe des Infrarotsensors des Hubschraubers zum Auffinden des Mannes auf einem Feld in der Nähe der A 19 bei Rostock.

Für Minister Christian Pegel sind die Bilanz und diese erfolgreichen Beispiele Beleg dafür, dass die Modernisierung der Landespolizei der richtige Weg ist: „Um Menschenleben zu retten oder auch Flüchtige zu fassen, brauchen wir die kontinuierliche technische Weiterentwicklung unserer Landespolizei. Die neuen Polizeihubschrauber werden die Arbeit unserer Polizei noch effizienter machen.“

Neben den Polizeihubschraubern sind auch die polizeilichen Spürnasen auf vier Pfoten ein wichtiger Faktor in der polizeilichen Arbeit. Die insgesamt 54 Diensthunde an fünf Standorten – Diensthundegruppe Rostock, Stralsund, Neubrandenburg, Schwerin und an der Diensthundeschule in Klinken – wurden u. a. speziell zur Suche von Fährten und Personen ausgebildet, verfolgen aber nicht nur Vermisste, sondern auch flüchtige Personen.

„Unsere vierbeinigen Schnüffler kamen im zurückliegenden Jahr landesweit in 1.515 Fällen zum Einsatz. Doch nicht nur die Suche nach Personen bestimmt den Dienstalltag der Diensthundführer und ihrer Partner. Auch der Einsatz bei der Suche nach Rauschgift, Sprengstoff und Datenträgern gehört dazu. In diesen Bereichen kam es über das Jahr zu insgesamt 451 Einsätzen“, ergänzt der Minister. In 1.022 Lagen wurden die Spürnasen für die Fährtensuche eingesetzt.

„Ein besonderes Ereignis für unsere Hunde-Kräfte waren auch die Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit in Schwerin. Dort wurden an den drei Tagen etwa 70 Diensthundführer mit der Spezialisierung Waffen-, Munitions- und Sprengstoffspürhund durch die Diensthundeeinheit koordiniert. Unsere selbst ausgebildeten Datenträgerspürhunde haben darüber hinaus auch Dienststellen anderer Länder unterstützt“, fügt Christian Pegel an.

Aktuell befinden sich neun Welpen in der Ausbildung an der Diensthundeschule in Klinken. „Als Landespolizei wollen wir weiter auf die eigene Ausbildung von spezialisierten Diensthunden setzen. Die jungen Fellnasen absolvieren aktuell den Grundlehrgang für Diensthundführeranwärter. Die Kommandos ‚Sitz‘, ‚Platz‘ und ‚Steh‘ beherrschen sie bereits – und jeder, der schon mal eine jungen Hund ausgebildet hat, kann sich sicher noch gut daran erinnern, wie schwer allein diese Kommandos zu erlernen und verinnerlichen waren. Derzeit werden die neun Spürnasen in der Fährte ausgebildet“, so Christian Pegel.

„Ich bin beeindruckt, mit wieviel Hingabe und Engagement die Diensthundführer die Ausbildung begleiten. Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist gerade bei dieser Arbeit wertvoll. Nur durch ein konstruktives Arbeiten und harmonisches Zusammenleben führt nicht nur zu beeindruckenden Leistungen, sondern auch zu einer Verbindung, die ein Leben lang hält.“
Die Ausbildung in den Spezialisierungen Sprengstoffspürhund und Rauschgiftspürhund werde im April 2025 beginnen.

Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ wächst

Oldenburg: Schulen im Netzwerk wenden sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Mobbing und Gewalt

Schwerin – Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist in Mecklenburg-Vorpommern größer geworden. Die Schule „Am Rietberg“ in Neuburg, die Grundschule „Ferdinand von Schill“ in Stralsund und die Montessori-Schule in Greifswald sind im vergangenen Jahr beigetreten. Im Jahr 2023 bildeten bereits 61 Schulen mit insgesamt 35.380 Schülerinnen und Schülern das Netzwerk im Land. Diese Schulen haben sich selbst verpflichtet, gegen Diskriminierung einzutreten.

„Die Schulen im Netzwerk wenden sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Mobbing und Gewalt. Das ist gerade in diesen Zeiten ein gutes und wichtiges Zeichen“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ trägt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei und fördert das Miteinander. In Mecklenburg-Vorpommern hat das Netzwerk Potenzial, sich weiter zu vergrößern. Ich freue mich sehr über die Schulen, die sich im vergangenen Jahr verpflichtet haben und das Netzwerk verstärken. Schön wäre, wenn sich weitere Schulen auf diesen Weg machen. Voraussetzung ist, dass die Schulgemeinschaft dies auch will“, so Oldenburg.

Die Schülerinnen und Schüler verpflichten sich mit Wahl und Mehrheitsbeschluss (70-Prozent-Quorum), den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu tragen und Teil des entsprechenden Netzwerks zu werden. Bestandteil der Verpflichtung ist es unter anderem, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten oder Initiativen zu entwickeln, um insbesondere Rassismus oder Antisemitismus an der Schule zu begegnen.

Jede Schule erhält eine Tafel mit der Aufschrift „Mitglied im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, um sie am Gebäude anzubringen. Die Aufnahme in das Netzwerk ist jedoch keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ein Versprechen an die Zukunft, heißt es von der Bundeskoordination des Netzwerks.

„Viele Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen in Mecklenburg-Vorpommern setzen sich sowohl schulisch als auch außerschulisch für ihre Interessen ein. Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt sowie Kritik an Rassismus, Diskriminierung und Mobbing werden dabei besonders stark gemacht“, sagte die Landeskoordinatorin des Netzwerks, Josefine Lohmann. „‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ ist hier im Land ein stetig wachsendes Netzwerk, in dem Schulen sagen: Wir sehen nicht weg, wenn Menschen ausgegrenzt werden. Als Landeskoordinatorin macht es mir Mut zu sehen, wie Schulen dies im Miteinander bewusst leben, aktiv sind und klare Kante gegen Menschenverachtung zeigen“, so Lohmann.

Mit einer Projektwoche hat beispielsweise das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz seine einjährige Mitgliedschaft im Courage-Netzwerk begangen. So gab es jeden Tag Aktionen und Workshops zu einem anderen Thema – von Medienkompetenz bis Zeitgeschichte, schreibt die Bundeskoordination des Netzwerks im aktuellen Jahrbuch. Ein Höhepunkt war ein ganztägiges Kunstprojekt: Die Schülerinnen und Schüler bauten einen „Friedenspanzer“ in Anlehnung an den gleichnamigen Ärzte-Song. So werben sie für Toleranz und den Verzicht auf Waffen und Gewalt.