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Kategorie: Wirtschaft

Digitalisierungsvorhaben in der Wirtschaft

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese übergab heute zwei Fördermittelbescheide in Vertretung von Digitalisierungsminister Christian Pegel an Unternehmen im Landkreis Rostock.

So erhielt die Fahrzeug- und Karosseriebau Parkentin GmbH einen Zuschuss von rund 6.700 Euro für die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems. Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung fördert das Vorhaben gemäß der Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation. Die Gesamtausgaben für das Unternehmen belaufen sich auf insgesamt 19.000 Euro.

Darüber hinaus nahm das Unternehmen „Henny’s Mode“ aus Kühlungsborn aus den Händen von Drese einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 9.325 Euro zur Anschaffung eines Warenwirtschaftssystems im Zuge der Digitalisierung entgegen.

„Viele kleine und mittelständische Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern stehen durch die digitale Transformation vor neuen Herausforderungen. Ich freue mich daher sehr, dass das Land die Firmen bei ihrem Digitalisierungsprozess begleitet und finanziell unterstützt“, erklärte Drese.

Handwerk startet Ausbildungsoffensive

Rostock – Bildungsministerin Bettina Martin und Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern haben rund 400 Schülerinnen und Schüler von Regionalen Schulen zum „Tag der Zukunft“ im Handwerkerbildungszentrum (HBZ) in Rostock begrüßt.

Die Jugendlichen der 5.-10. Klassen konnten sich einen Tag lang in den modern ausgestatteten Werkstätten des HBZ unter fachlicher Anleitung handwerklich ausprobieren. Ob Reifenwechsel und Lichteinstellung im Kfz-Handwerk, das Herstellen von Namensschildern bei den Malern und Lackierern bzw. das Modellieren von Marzipanrosen bei den Konditoren, in insgesamt 12 Gewerken und 70 Workshops haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit zum Testen der eigenen Fertigkeiten genutzt. Auch regionale Handwerksbetriebe präsentierten sich mit ihren vielfältigen Ausbildungsangeboten und Schnupperpraktika den Schülern und Schülerinnen.

„Eine gute Ausbildung im Handwerk bietet Jugendlichen hervorragende Berufsperspektiven für ihre Zukunft. Dass Schülerinnen und Schüler in die Praxis hineinschnuppern und konkret erleben können, welche Handwerksberufe es in Mecklenburg-Vorpommern gibt, ist eine tolle Chance. Am Tag der Zukunft wird heute sehr deutlich, dass es für den beruflichen Erfolg nicht immer ein Studium sein muss“, erklärte Bildungsministerin Bettina Martin.

„Der Tag der Zukunft soll deutlich machen, dass das Handwerk für Jugendliche viele spannende Berufsperspektiven bietet. Es ist modern und nutzt bereits heute digitale Werkzeuge und Technologien in der Ausbildung und bei den Kunden vor Ort“, betonte Präsident Axel Hochschild. Besonders nachgefragt waren deshalb u.a. das VR-Schweißen, VR-Airbrush oder 3D-Drucker.

Um das Handwerk mit seinen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in 130 Berufen noch näher an die Schülerinnen und Schüler zu bringen und die Chancen der dualen Ausbildung zu verdeutlichen, haben Ministerin Bettina Martin, Präsident Axel Hochschild und Ute Schütt, Stifterin der Schütt-Stiftung, am „Tag der Zukunft“ das Projekt „Handwerk macht Schule – Werkstatt der Generationen“ gestartet Bildungsministerin Bettina Martin hat die Schirmherrschaft übernommen.

„Ich freue mich über die Zusammenarbeit, weil das Projekt Jugendlichen schon während der Schulzeit Wege ins Handwerk ebnet und ihnen damit aufzeigt, welche Berufe ihnen offenstehen. Außerdem trägt es dazu bei, im ländlichen Raum Strukturen zu schaffen, die den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern. Das ist eine gute Sache.“

Der gemeinsame Projektstart findet in der Kooperationsschule Regionale Schule „Heinrich Schliemann“ in Möllenhagen statt. Präsident Hochschild betonte, dass die Verknüpfung mit lebensnahen Bildungsinhalten und die Wissensvermittlung zwischen den Generationen wichtige Ziele dieses Projektes seien. Somit werde auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten die Berufsorientierung und der Ausbildungseinstieg erleichtert.

In der Schule werden erfahrene Handwerksmeister zusammen mit hiesigen Handwerksbetrieben und den Jugendlichen handwerklich arbeiten und dabei beispielsweise zur Renovierung der Unterrichtsräume bzw. mit dem Bau von Kleinmöbeln oder eines Abfallsystems zur Ausstattung der Schulen beitragen. Nach dem Motto der Imagekampagne des bundesweiten Handwerks „Wir wissen, was wir tun“, erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur den Praxisbezug zum Handwerk, sondern erlernen zugleich soziale Kompetenzen in der Teamarbeit.

Das Handwerk ist eine tragende Säule der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 90 Prozent der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern können dem gewerblichen Mittelstand und den über 90 unterschiedlichen Gewerken des Handwerks zugeordnet werden. Derzeit sind über 20.200 Betriebe mit über 112.000 und ca. 5.000 Auszubildenden bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese Unternehmen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 9 Mrd. Euro.

Fachlicher Nachwuchs wird im Handwerk aufgrund der demografischen Entwicklung dringend gesucht. Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern werden derzeit 590 freie Lehrstellen angeboten. Die kostenfreie LehrstellenApp und die Ausbildungsberater der HWK unterstützen bei der Berufsorientierung.

Intelligente Messsysteme halten Einzug

Erste Haushaltskunden im Gebiet der WEMAG Netz GmbH bekommen Smart Meter

Schwerin – Die ersten Messstellen im Versorgungsgebiet der WEMAG Netz GmbH werden ab sofort mit intelligenten Messsystemen (Smart Meter) ausgerüstet. Sie bestehen aus einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway, und mindestens einer modernen Messeinrichtung zur Erfassung der elektrischen Energie. Der Auftrag dafür ging an die e.dat GmbH, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der WEMAG.

Die ersten intelligenten Messsysteme wurden im Amt Stralendorf sowie in der Kindertagesstätte in Wittenförden installiert und in Betrieb genommen.

„Das neue Gerät sendet verschlüsselt einen Messwert pro Monat an den Messstellenbetreiber, die WEMAG Netz GmbH. Damit entfällt künftig die Ablesung des Zählerstandes durch einen Dienstleister beziehungsweise durch den Kunden“, erläutert Detlef Repper, Abteilungsleiter Messservice der e.dat GmbH.

Später sollen die Smart Meter weitere Funktionen erhalten, wie zum Beispiel die Visualisierung des eigenen Stromverbrauchs, die Wahlmöglichkeit von Stromtarifen sowie die Steuerung und Schaltung von Verbrauchs- und Einspeiseanlagen. Die intelligenten Messsysteme erfassen Daten detaillierter und bieten mehr Transparenz als die analogen Zähler. Sie helfen, Strom zu sparen und die Energieeffizienz zu steigern. Zukünftig werden sie auch Zähler für Gas, Wasser oder Wärme einbinden können. Zudem sind sie als gesicherte Kommunikationsplattform für Smart-Home-Anwendungen nutzbar.

Die WEMAG Netz GmbH ist als grundzuständiger Messstellenbetreiber vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik verpflichtet worden, die Markteinführung für intelligente Messsysteme, den sogenannten Rollout, durchzuführen. Begonnen wird bei Endverbrauchern mit Messstellen in der Niederspannung und einem Jahresstromverbrauch von 6.000 kWh bis höchstens 100.000 kWh. Für diese Gruppe gilt eine Einbauverpflichtung. „Wir konzentrieren uns zunächst auf größere Ortschaften wie Sternberg und Bützow“, kündigt Detlef Repper an, der das Projekt seit 2016 leitet.

Der Rollout-Plan der WEMAG Netz GmbH sieht vor, dass noch in diesem Jahr die ersten 300 intelligenten Messsysteme bei Anschlussnutzern eingebaut werden. In den beiden darauffolgenden Jahren sollen rund 1.000 weitere Systeme in Betrieb gehen. Bis 2028 ist geplant, 95 Prozent der Messstellen mit einem Jahresstromverbrauch zwischen 6.000 kWh und 100.000 kWh im Gebiet der WEMAG Netz GmbH mit einem Smart Meter auszustatten.

Die Kunden werden mindestens drei Monate vor dem geplanten Einbau schriftlich von der WEMAG Netz GmbH informiert. Ein weiteres Schreiben zum genauen Zeitpunkt des Einbaus erhalten die Kunden mindestens zwei Wochen vorher.

Arbeitsmarktfrühstück

Schwerin – In Schwerin hat heute das 16. Arbeitsmarktfrühstück der Bundesagentur für Arbeit stattgefunden. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war das bundesweite Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 01. März in Kraft tritt. „Mecklenburg-Vorpommern wird zukünftig noch stärker auf die Gewinnung von Fachkräften von außerhalb angewiesen sein. Mit den von der Bundesregierung geplanten neuen Regelungen verbessert sich für Unternehmen die Planungssicherheit und für den Einzelnen wird eine Bleibeperspektive eröffnet. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um Arbeits- und Fachkräfte für die heimische Wirtschaft zu gewinnen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag. Fachkräfte werden beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Gesundheitsbereich oder auch in der Baubranche gesucht.

Der Arbeitsmarkt in MV hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Im Jahresverlauf 2019 war ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um etwa 10,0 Prozent zu verzeichnen. „Wir erwarten in 2020 einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die gute Entwicklung der Wirtschaft stellt Arbeitgeber immer stärker vor zunehmende Herausforderungen in der Gewinnung von Fachkräften. Diese müssen verstärkt gesucht und vor allem auch gefunden werden. Viele Unternehmen erwarten von dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine Hilfe angesichts der schwierigen Suche nach Fachkräften. Auch die Altersstruktur der aktuell noch Erwerbstätigen stellt das Land vor besondere Herausforderungen“, so Glawe.

In der Altersgruppe von 50 bis 65 Jahren ist der Anteil der Erwerbstätigen hoch. Innerhalb der nächsten 15 Jahre werden 10 bis 20 Prozent der aktuellen Erwerbspersonen in Rente gehen. Entsprechend der 5. Landesprognose zur Bevölkerungsentwicklung wird es ausgehend von der Situation im Jahr 2015 bis zum Jahr 2040 sogar rund 200.000 Personen in der Altersgruppe zwischen 20 und 65 Jahren weniger geben.

Arbeitsminister Glawe erläuterte, dass sowohl im nationalen als auch im internationalen Wettbewerb nicht davon ausgegangen werden könne, dass ab März ein riesiger Ansturm von Fachkräften aus dem Ausland nach Mecklenburg-Vorpommern eintreten wird. „Es geht vor allem um gut ausgebildete Fachkräfte und nicht um ungelernte Arbeitskräfte. Trotz aller Erleichterungen müssen bestimmte Ansprüche wie zum Beispiel ausreichende Deutschkenntnisse und eine gleichwertige Qualifikation bei den Fachkräften erfüllt werden“, so Glawe.

Ein weiteres Ziel der Landesregierung ist es, arbeitslosen Menschen – wie zum Beispiel auch die Geflüchteten, die bereits im Land leben – bei einer Arbeitsaufnahme zu unterstützen. Im Juni 2019 waren – nach aktuellsten Daten – ein Drittel mehr Geflüchtete sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Vorjahr. Konkret waren 2.500 Personen aus den Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt.

Glawe machte auf die Unterstützungsmöglichkeiten des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums aufmerksam. Auch im Jahr 2020 unterstützt das Land die Jobcenter durch die Finanzierung von Joblotsen speziell bei der Betreuung von Geflüchteten. Weiterhin wird mit dem Health-and-Care Office (HCO) mit Standorten in Neubrandenburg, Greifswald und Schwerin die berufliche Integration von Geflüchteten in Gesundheitsberufen unterstützt. Und letztlich werden 2020 auch die Integrationsfachdienste Migration (IFDM) mit ihren Zentralen in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg vom Land geförderte Anlaufstellen für Migrantinnen und Migranten bei allen Fragen rund um den Beruf sein. „Fachkräftesicherung und -gewinnung sind elementare Herausforderungen. Wir haben ein vielfältiges Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz tritt am 01. März 2020 in Kraft. Es erweitert den Rahmen für die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten nach Deutschland. Fachkräfte mit beruflicher, nicht-akademischer Ausbildung sollen künftig leichter nach Deutschland zu Arbeitszwecken einwandern können. Bereits bestehende Regelungen für Fachkräfte mit Hochschulabschluss werden fortgeführt und teilweise weiter erleichtert.

Digitale Transformation

Rostock – Für ein Onlinebuchungssystem für Buffets erhält das Unternehmen „HK Kompakt Nord“ in Rostock 9.325 Euro nach der Landesrichtlinie zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen. Die Gesamtkosten betragen 18.650 Euro.

Die Firma mit neun Mitarbeitern betreibt ein Restaurant sowie einen Cateringservice. Mit der geplanten Investition möchte das Unternehmen den Umsatz über das gesamte Jahr stabil halten und ihre Mitarbeiter langfristig binden. Dazu lässt sie ein Onlinebuchungssystem entwickeln, das eigens für die Buchung von Buffets genutzt werden soll.

Die vielfältigen Buffetangebote sollen dann durch eigene Fotos visualisiert werden. Um den Kundenwünschen nach einer zeitgemäßen und zeitsparenden Bestellmöglichkeit nachzukommen, sollen sie künftig über mobile Endgeräte wie Smartphones buchen können. Darüber erhalten sie auch Zugang zu Zusatzinformationen, ohne von Öffnungszeiten des Anbieters abhängig zu sein. Zusatzleistungen wie Besteck, Gläser, Tischware oder extra Zutaten können so ebenfalls rund um die Uhr ausgewählt werden.

Der Kunde kann von der Gästeanzahl bis hin zu den Zahlungsmedien alle Daten selbst erfassen, was wiederum bei der Annahme der Bestellung Eingabezeiten erspart. Zudem generiert das neue System sofort Buchungsbestätigung und Rechnung und versendet diese an die Kunden-E-Mailadresse. Nahezu zeitgleich können diese Daten auch an die Lieferanten weitergeleitet werden. Über Nutzerkonten hat der Kunde die Möglichkeit, jederzeit auf seine Bestellung zurückzugreifen und ggf. Ergänzungen oder Terminkorrekturen vorzunehmen.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium die Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation, kurz DigiTrans, aufgelegt.

Fördermittel von bis zu 10.000 Euro und in Ausnahmefällen bis zu 50.000 Euro können Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Zurzeit liegen beim Landesförderinstitut bereits 156 Anträge auf Förderung im Rahmen der DigiTrans-Richtlinie mit einem Fördervolumen von ca. 2,34 Mio. Euro vor. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut zu stellen. Die dafür notwendigen Unterlagen können auf der Internetseite des LFI heruntergeladen werden.

Saat- und Pflanzguterzeugung

Güstrow – Der Saatgutverband Mecklenburg-Vorpommern lud heute zur Mitgliederversammlung in Güstrow ein. Dort wurde über aktuelle Themen der Agrarpolitik beraten, die auch die Saatgutbranche entscheidend beeinflussen werden. Dazu gehören Einschränkungen, die mit dem Agrarpaket des Bundes und der Umsetzung der neuen Düngeverord­nung verbunden sind.

Minister Dr. Till Backhaus unterstrich die besondere Rolle der Branche für die landwirtschaftliche Produktion und lobte die langjährige erfolgreiche Arbeit des Saatgutver­bandes. Mit Blick auf die Herausforderungen des Klima­wandels und die zu erwartenden Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion werde die Bedeutung der Saat- und Pflanzguterzeugung nochmals deutlich zunehmen: „Ich bin überzeugt, dass die Züchtung klimaangepasster Sorten der Landwirtschaft entscheidend dabei helfen kann, trotz der veränderten Rahmen­bedingungen weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Backhaus betonte, dass die Landespolitik seit jeher ein hohes Interesse an einer wettbewerbsfähigen und innovativen Saat- und Pflanzgutwirtschaft habe: „Ohne die Errungenschaften der Branche wäre Landwirtschaft schon längst nicht mehr in der Lage, die vom Verbraucher gewünschten Produkte in notwendiger Menge und Qualität zu erzeugen“, unterstrich er. Lagen die Erträge beim Getreide 1990 bei rund 46,6 dt/ha, sind es in 2019 rund 73 dt/ha. Das sei auch ein Erfolg der Züchtung, betonte Backhaus.

Deshalb unterstütze das Land die Branche unter anderem bei der Anpachtung von Ackerflächen und über die Förderung von Investitionen. Im Saatgutbereich seien beispielsweise seit 2001 sieben Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Mio. Euro mit Zuschüssen von insgesamt 4,6 Mio. Euro gefördert worden.

Im Bereich Pflanzkartoffeln wurden seit 1994 22 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 18,6 Mio. Euro mit Zuschüssen von insgesamt 5,6 Mio. Euro unterstützt.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es rund 270 Vermehrer von Saat- und Pflanzgut, 17 Vermehrungsorganisations-Firmen und Aufbereiter. Im Jahr 2019 wurde auf insgesamt fast 28.700 ha Saat- und Pflanzgut vermehrt (2018: 3.527 ha), darunter 19.497 ha Getreide, 3.238 ha Leguminosen, 3.039 ha Kartoffeln und 2.638 ha Gräser. Der Anteil Mecklenburg-Vorpommerns an der gesamten Vermehrungsfläche von Mähdruschfrüchten Deutschlands beträgt etwa 14,5 Prozent, bei Pflanzkartoffeln sind es 20 Prozent.

Umweltfreundlich unterwegs in M-V

WEMAG, Stadtwerke Schwerin und Volker Rumstich Transporte wollen die BlueLine für Nutzfahrzeuge errichten

Schwerin – Im Verkehrswesen gilt Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Aus diesem Grund haben sich die WEMAG, die Stadtwerke Schwerin und das Transportunternehmen Volker Rumstich Transporte zu einem Konsortium zusammengeschlossen und die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) mit einer Studie zur Untersuchung der Einsatzbedingungen von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen und Bussen in Mecklenburg-Vorpommern beauftragt.

Die Ergebnisse der vom Landesförderinstitut M-V geförderten Studie liegen nun vor. Sie haben unter anderem ergeben, dass allein mit der Umstellung aller Nutzfahrzeuge in Mecklenburg-Vorpommern fünf bis zehn Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes im Land eingespart werden könnten. Dafür wären maximal fünf Prozent der bis 2050 geplanten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern erforderlich.

Im Rahmen der Studie wurden Umfragen und Interviews mit Flottenbetreibern von LKW und Bussen aus Mecklenburg-Vorpommern geführt. Dabei haben insgesamt zehn Verkehrsbetriebe Letters of Interest abgegeben, mit denen die Unternehmen ihr großes Interesse an der umweltfreundlichen Wasserstofftechnologie bescheinigen.

Gemeinsam mit der IHK zu Schwerin und der LBST hat das Konsortium bis 2050 verschiedene Maßnahmen erarbeitet, um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu ermöglichen.

In einem ersten Schritt soll die Wasserstofferzeugung mittels Wasserelektrolyse an einer zentralen Stelle erfolgen, um die Preisvorteile von größeren Anlagen zu nutzen. Darauffolgend sollen etwa zwei bis vier Wasserstoff-Tankstellen entlang der Achse von Hamburg nach Berlin entstehen. „Der Aufbau einer regionalen Wasserstoffbereitstellung und die Nutzung von Wasserstoff in LKW und Bussen birgt ein großes Potenzial zur CO2-Minderung. Das gilt insbesondere entlang der Hauptverkehrsrouten an der A20, A24 und der A14 sowie weiterer regionaler Emissionszentren, wie zum Beispiel Häfen und touristische Regionen“, erklärt Sylvia Schimanek, Leiterin des Projektes „Blue-Line“ bei der WEMAG.

Mittelfristig soll das Tankstellennetz auf ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt werden und die Wasserstofftechnologie flächendeckend verfügbar sein. Dabei sollen dann vor allem onsite-Tankstellen zum Einsatz kommen, die den Wasserstoff dezentral, also direkt am Standort der Tanksäule gewinnen.

Das langfristige Ziel, auch das Gasnetz sowie Großspeicher zu dekarbonisieren, darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Bereits heute müssen die Akteure aus allen Bereichen mit der Untersuchung bzw. Planung sowie Umsetzung von ersten Projekten beginnen, um den nächsten Schritt in der Energiewende zu gehen.

„Erste Maßnahmen zur Umsetzung einer Wasserstoffroute, einer sogenannten BlueLine, sind bereits geplant“, berichtet Sylvia Schimanek und freut sich, dass die WEMAG an der Entwicklung dieser Innovation beteiligt ist. Das Gesamtprojekt wird kofinanziert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft

Schwerin – Ab sofort sind Bewerbungen für den „Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern“ möglich. Bis zum 24. April 2020 können sich Kultur- und Kreativschaffende für den Landeswettbewerb bewerben.

„Wir wollen die Branche noch stärker in das Licht der Öffentlichkeit bringen. Deshalb möchten wir landesweite Projekte für die Kultur- und Kreativwirtschaft auf den Weg bringen, um die Wahrnehmung und das Image der Branche zu erhöhen. Mit dem Wettbewerb sollen zukunftsweisende, nachhaltige Konzepte eingereicht werden. Unser Ziel ist es, das Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotential der Kultur- und Kreativwirtschaft aufzuzeigen und zu vermarkten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Über den Wettbewerb und die ausgewählten Projekte soll die Kultur- und Kreativwirtschaft unter anderem als innovativer Auftragnehmer für andere Branchen positioniert sowie die Wertschöpfung und Beschäftigung der Branche dargestellt werden. Zudem ist es ein Ziel deutlich zu machen, dass Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig ein attraktiver Lebens- und Arbeitsraum für die Ansiedlung von Kreativen ist. Im Rahmen der Projekte können beispielsweise multimediale PR- und Marketingmaßnahmen unterschiedlicher Formate ausgearbeitet werden.

„Eine lebendige Kreativwirtschaft ist auch Image-und Standortfaktor in den Städten und Regionen. Entscheidend ist, dass Kooperationen zwischen der Kreativwirtschaft und Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche verstärkt werden. So entstehen aus innovativen Ideen marktfähige Produkte“, sagte Glawe.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen Rechts. Der Projektzeitraum läuft von Mai 2020 bis Dezember 2021. Die Höhe der Projektförderung/Projektvergütung beträgt höchstens 70.000 Euro (einschließlich Umsatzsteuer) pro Jahr. Die Projekte sind in Mecklenburg-Vorpommern durchzuführen. Der Wettbewerb wird in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt. Eine Jury unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern wird über die Projektideen entscheiden.

Für die Bewerbung müssen die folgenden Unterlagen eingereicht werden:

– Angaben zur Person/zum Unternehmen,
– Projektbeschreibung: Ziele und Inhalte, gegebenenfalls Projektpartner (auf maximal 5 Seiten, Arial 12 und gegebenenfalls Anlagen),
– Kosten- und Zeitplan (Personal- und Sachkosten),
– Referenzen/Empfehlungen für die Umsetzung vergleichbarer Projekte.

Die Bewerbungen zum Ideenwettbewerb sind in einem geschlossenen Umschlag mit dem Vermerk „Teilnahme am Ideenwettbewerb Kultur- und Kreativwirtschaft“ per Post oder per Mail bis spätestens 24.04.2020 (Eingangsstempel) bei folgender Adresse einzureichen:

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit
Mecklenburg-Vorpommern
Referat 200
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Ihre Ansprechpartnerin: Rylana Nehring, Tel: 0385/588-5208
Mail: r.nehring@wm.mv-regierung.de

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.