Menü Schließen

Kategorie: Wirtschaft

Glasfasernetz ist auf einem guten Weg

WEMACOM zieht positive Bilanz zum geförderten Breitbandausbau

Schwerin – Zum Jahresbeginn blickt die WEMACOM Breitband GmbH, eine Tochter der WEMAG AG, auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr 2019 zurück. „Das große gemeinsame Projekt, die Errichtung des geförderten Glasfasernetzes zur Versorgung mit schnellem Internet, ist gut vorangekommen“, bilanziert Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG AG und damit auch für das Telekommunikationsgeschäft mitverantwortlich.

In den ersten drei Projektgebieten im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist das Vorhaben auf der Zielgeraden. „Ein Großteil der Kunden – mehr als 2.700 – surft schon mit hoher Bandbreite im Glasfasernetz. Rund 2.200 Kunden befinden sich im Bereitstellungsprozess. Die verbleibenden Kunden werden bis Ende März 2020 ebenfalls diesen Status erreichen“, führt Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM aus. Alle Kunden wurden entsprechend informiert.

Im Landkreis Nordwestmecklenburg sind die Schweriner Unternehmen mit der Errichtung des Netzes ebenfalls auf einem guten Weg. „Mittlerweile wird in allen 14 Projektgebieten gebaut – in einzelnen Clustern erreichte der Baufortschritt bereits über 80 Prozent. Bis Mitte Januar waren von den geplanten 1.900 Kilometern Trassenlänge fast 750 Kilometer realisiert. Mehr als 2.450 geförderte Hausanschlüsse sind tiefbauseitig fertiggestellt“, so Buck weiter.

In 15 neuen Projektgebieten im Landkreis Ludwigslust-Parchim laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Auf über 65 Gemeinde- und Stadtvertretersitzungen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Projekt vorgestellt. Weitere Termine sind für Anfang 2020 vereinbart. Ebenso haben schon fast 60 Einwohnerversammlungen stattgefunden, viele weitere folgen in den kommenden Wochen und Monaten.

Die Planungsbüros haben begonnen, die Unterlagen für die ersten vier Projektgebiete zu erstellen. Das gesamte Genehmigungs- und Beteiligungsverfahren wird in Abstimmung mit dem Landkreis Ludwigslust-Parchim auf einer digitalen Plattform stattfinden. Hier können WEMAG und WEMACOM auf der Basis der positiven Erfahrungen aus dem Projekt in Nordwestmecklenburg die Abläufe beschleunigen und gleichzeitig Ressourcen schonen. Die etwa 4.200 Genehmigungsanträge werden so größtenteils papierlos gestellt – das spart etwa 150.000 Blatt A4-Papier ein!

Um Synergien durch Mitverlegungen nutzen zu können, werden aktuell 190 Einzelmaßnahmen mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern geprüft und abgestimmt.

WLAN-Ausbau in Tourismusregionen

Schwerin – Der Ausbau von mehr als 200 WLAN-Hotspots in Tourismusregionen des Binnenlandes von MV startet. Nach einer EU-weiten Ausschreibung wurde der WLAN-Ausbauvertrag zwischen dem Unternehmen The Cloud Networks Germany GmbH aus München und dem Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, geschlossen.

„Die Einrichtung und Installation von Hotspots in Tourismusregionen des Landes kann beginnen. Es sollen insbesondere Standorte berücksichtigt werden, die von touristischer Bedeutung sind wie beispielsweise Städte im Binnenland, Schlösser und Gutshäuser, touristisch genutzte Wasserstraßen und Reviere und stark nachgefragte Sehenswürdigkeiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die Digitalisierung in der Tourismuswirtschaft ist eine wesentliche Forderung in der Tourismuskonzeption „Branche mit Zukunft gestalten“ und ein wesentlicher Bestandteil der Weiterentwicklung des heimischen Tourismus. „Wir setzen die Konzeption weiter um. Ich bitte die Kommunen, die Auftragnehmer bei der Ausführung bestmöglich zu unterstützen, insbesondere die für die WLAN-Planung vor Ort notwendigen Zugänge zu ihren Objekten zu gewährleisten, alle Informationen bereitzustellen und bei der Einholung der erforderlichen Genehmigungen mitzuwirken“, so Glawe weiter.

Digitale Informationen über Sehenswürdigkeiten, Öffnungszeiten von Museen und Gaststätten oder Schleusen sowie aktuelle Verkehrsmeldungen sind für Einheimische und Gäste notwendig und werden zu einem guten Aufenthalt vor Ort auch vorausgesetzt.

„Die Digitalisierung hat auch das Buchungs- und Reiseverhalten grundlegend verändert. Smartphones und Tablets mit mobiler Anwendungssoftware sind weit verbreitet und werden von vielen Gästen im Land genutzt, setzen aber eine jederzeitige Verfügbarkeit des Internets voraus. Gerade im Tourismus sind sie wichtig, weil sie den Zugriff zu Informationen bieten und neue Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen. Die Verfügbarkeit von WLAN ist für eine Reiseentscheidung von wachsender Bedeutung, gerade für Familien mit Kindern. Damit können u.a. die Gästezufriedenheit gesteigert, weitere internationale Gäste gewonnen, Versorgungslücken geschlossen und die Sicherheit auf dem Wasser erhöht werden“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

Weitere Potentiale für mehr touristische Entwicklung und Wertschöpfung bestehen vor allem im Binnenland. Eine möglichst flächendeckende, frei zugängliche WLAN-Versorgung ist erforderlich. Bisher fehlt jedoch in Mecklenburg-Vorpommern an ausgewählten Plätzen in kleineren Städten, an Gutshäusern/Schlössern sowie auf Wasserstraßen die WLAN-Verfügbarkeit. Mit Hilfe der Errichtung von so genannten Access-Points soll Abhilfe geschaffen werden. Die Mittel von 500.000 Euro hierfür werden aus der Digitalen Agenda des Landes zur Verfügung gestellt. Die Errichtung des Tourismus-WLAN MV soll in den Jahren 2020 und 2021 erfolgen.

Die Studie zur „Standortbestimmung von WLAN-Hotspots in Tourismusregionen von Mecklenburg-Vorpommern“ wurde durch die DEN GmbH Greifswald erstellt und im II. Quartal 2019 veröffentlicht. Die WLAN-Hotspots sollen an rund 260 Standorten umgesetzt werden.

Rahmenbedingungen für gute Arbeit

Schwerin – Heute wurde im Landtag in Schwerin die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Mecklenburg-Vorpommern diskutiert. „Nicht nur in der Wendephase, auch in den Anfangsjahren waren viele Menschen in unserem Land in einer Situation der Ungewissheit. Die Wirtschaftsstruktur war in einer langen Umbruchphase. Insbesondere in der Industrie und Landwirtschaft gab es viele Menschen, deren Arbeitsplätze wegfielen. Nicht alle haben gleichermaßen gut den Übergang geschafft. Der Übergang von Planwirtschaft zu Marktwirtschaft stellte viele vor Herausforderungen. Heute lässt sich feststellen: die Wirtschaft wächst, Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen Arbeitsplätze und die Arbeitslosigkeit ist auf den niedrigsten Stand seit 1990 gesunken“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe im Landtag. „Alle Menschen in unserem Land – ob jung oder alt – verdienen unseren Respekt für ihre Leistung. Und das gilt in besonderem Maße für diejenigen mit Wendebiografien.“

Die schwierigste Arbeitsmarktlage gab es im Jahr 2005. Im Februar gab es mehr als 211.000 Arbeitslose und eine Arbeitslosenquote von fast 24 Prozent. „Im Jahresdurchschnitt 2019 hatte unser Land erstmals weniger als 60.000 Arbeitslose und davon weniger als 20.000 Langzeitarbeitslose. Die Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre hat sich mit der Ausrichtung auf den ersten Arbeitsmarkt bewährt“, so Glawe weiter. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent (Januar 2020). Außerdem haben wir zuletzt über 582.600 Menschen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (November 2019).

Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse genießt in Deutschland Verfassungsrang, und diesem Ziel sieht sich auch die Landesregierung verpflichtet. „Wir tun unseren Teil dafür, dass es weiter vorwärts geht in Mecklenburg-Vorpommern. Die wirtschaftliche Entwicklung ist auf einem guten Weg. Es gibt Unterschiede zwischen Ost und West – bis heute. Jedes Bundesland hat seine eigenen Voraussetzungen und Herausforderungen“, so Glawe weiter. 2018 hatten wir mit 44,9 Milliarden Euro ein Rekord-Bruttoinlandsprodukt, das mehr als dreimal so hoch lag wie 1991 (14 Milliarden Euro). Und auch im ersten Halbjahr 2019 ist die Wirtschaftsleistung zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent gewachsen. Damit liegen M-V fast ein Prozentpunkt über dem Bundesdurchschnitt und im Ländervergleich an dritter Stelle.

Mit der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) verfügten Bund und Länder über ein wirksames Instrument der Wirtschaftsförderung. „Im Rahmen der Förderung der gewerblichen Wirtschaft aus der GRW-Richtlinie des Landes werden Investitionen von Unternehmen, die tarifgebunden sind oder zumindest tarifgleich zahlen, mit einem höheren Fördersatz besser gestellt. Gegenüber Unternehmen, die nicht mindestens tarifgleich entlohnen, bedeutet das eine deutlich höhere Förderung“, so Glawe weiter.

„Mir ist wichtig, nochmal zu verdeutlichen, dass die Unternehmen im Land Arbeitsplätze schaffen und somit auch die Löhne für ihre Mitarbeiter zahlen. Eine Wirtschaftsförderung, die zwingend an die Tarifgebundenheit bzw. an die tarifgleiche Bezahlung gebunden ist, würde demnach einen Großteil der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, von der Förderung ausschließen“, machte Wirtschaftsminister Glawe im Landtag deutlich. 99,5 Prozent aller Unternehmen des Landes gehören quantitativ zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese Unternehmen sind Arbeitgeber für rund 80 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. „Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Dafür danke ich unserer heimischen Wirtschaft“, so Glawe.

Mit Rücksicht auf die Kleinteiligkeit der Wirtschafts- und Unternehmensstruktur in Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesregierung 2017 die Einführung eines Vergabemindestlohns für die Vergabe öffentlicher Aufträge beschlossen. „Hierdurch wird ein Anreiz gesetzt, die Arbeitslöhne nicht unter ein gewisses Niveau sinken zu lassen, wenn sich Unternehmen an öffentlicher Auftragsvergabe beteiligen möchten“, sagte Glawe. Ab 2020 beträgt der Vergabemindestlohn 10,07 Euro – das sind 0,72 Euro oberhalb des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns. „Durch den Vergabemindestlohn wird sichergestellt, dass auch klein- und mittelständische Betriebe im Bewerbungsverfahren teilnehmen können, die keine Tarifbindung oder -orientierung vorweisen können. Die tarifliche Bezahlung als entscheidendes Kriterium festzusetzen, wäre nach derzeitigem Stand für Klein- und Mittelständler kontraproduktiv“, betonte Glawe.

Bei der Steigerung bei den Löhnen in den vergangenen sieben Jahren liegt Mecklenburg-Vorpommern auf dem vierten Platz und beim verfügbaren Einkommen auf dem dritten Platz und über dem Bundesdurchschnitt. 2018 lag der durchschnittliche Bruttoverdienst im Land bei 2.590 Euro. Das entspricht einer Angleichungsquote von 78 Prozent zum West-Niveau.

„Da ist noch Luft nach oben. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen und unterstützen die heimische Wirtschaft beispielsweise bei Neuansiedlungen, Erweiterungen – diese sichern und schaffen Arbeitsplätze im Land. Auch der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

Arbeitsmarkt Januar 2020 in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 5.900 Arbeitslose zurückgegangen (8,5 Prozent). 63.500 Menschen waren nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Die Landesarbeitslosenquote beträgt 7,7 Prozent.

„Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen zeigen uns dennoch, dass wir weiterhin an der Saisonunabhängigkeit einzelner Branchen arbeiten sollten. Das gilt beispielsweise im Tourismusbereich. Wenn es uns gelingt, für die Gäste im Land über alle zwölf Monate hinweg attraktive Angebote zu bieten, können aus saisonalen Jobs ganzjährige Beschäftigungsverhältnisse werden. Gleichzeitig unterstützen wir die Unternehmen im Bereich von Forschung, Entwicklung und Innovation, um zu mehr innovativen Arbeitsplätzen zu kommen. Das stärkt den Arbeitsmarkt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Erstmals lag die Zahl der Arbeitslosen in einem Januar unter 65.000. Im Vergleich zum Vormonat Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen um 5.400 gestiegen.

Wirtschaftsminister Harry Glawe wird am 04.02.2020 gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Greifswald den Grundstein legen für das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie. Die Errichtung eines Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie erfolgt in Nachbarschaft zum Universitätscampus und unmittelbar angrenzend an das BioTechnikum und das Leibniz-Institut für Plasmaphysik. Das Zentrum soll als fachspezifisches Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrum eine auf die Bereiche Bioökonomie und Plasmatechnologie ausgerichtete Infrastruktur für Unternehmen bereitstellen.

„Damit werden weitere Kapazitäten geschaffen, um Unternehmen gute Voraussetzungen zu bieten, Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte umzusetzen und sich zu etablieren. Dies ist auch ein wichtiger Beitrag, dass ganzjährige und innovative Arbeitsplätze im Land entstehen“, sagte Glawe.

Derzeit gibt es – aktuelle Zahlen aus dem November 2019 – insgesamt 582.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern. Dies entspricht einem Zuwachs von 5.700 Beschäftigten (+1,0 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zuwächse gab es vor allem in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (+2.900), freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen (+1.200), im Gastgewerbe (+700) und im verarbeitenden Gewerbe (+600). Zudem ist die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus dem ersten Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 750 (8 Prozent) gesunken.

„Die Unternehmen im Land halten ihr Personal und sind weiter auf der Suche nach Fachkräften. Das bedeutet, wir müssen die Potentiale, die der Arbeitsmarkt bietet, noch intensiver erschließen. Ziel ist es, Frauen und Männer in eine nachhaltige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern ist im Vergleich zum Vorjahr um 2.500 Menschen (-11,5 Prozent) gesunken auf 19.400.

Der Arbeitsmarkt im Januar 2020

Nürnberg – „Die konjunkturelle Schwäche hinterlässt weiterhin Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt zeigte er sich aber auch zum Jahresbeginn robust. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Januar gestiegen – aber vor allem aus jahreszeitlichen Gründen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Januar: +198.000 auf 2.426.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +20.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent

Im Zuge der Winterpause ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 198.000 auf 2.426.000 gestiegen. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den Januar ein leichter Rückgang von 2.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosenzahl um 20.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Im Vergleich zum Januar des vorigen Jahres hat sie sich nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Dezember auf 3,2 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, blieb saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat unverändert. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar 2020 bei 3.325.000 Personen. Das waren 30.000 mehr als vor einem Jahr.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gestiegen, allerdings mit geringeren Zuwächsen als im vergangenen Jahr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 22.000 erhöht. Mit 45,44 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 273.000 höher aus. Das Plus beruht weit überwiegend auf dem Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 482.000 gestiegen. Insgesamt waren im November nach hochgerechneten Angaben der BA 33,99 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Saisonbereinigt ergibt sich von Oktober auf November ein Anstieg um 40.000.

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gibt im Vorjahresvergleich weiter deutlich nach, befindet sich aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Januar waren 668.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 90.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 1.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Januar 2020 um 1 Punkt auf 118 Punkte. Er liegt damit 15 Punkte unter dem Vorjahreswert.

888.000 Personen erhielten im Januar 2020 Arbeitslosengeld, 63.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 3.758.000. Gegenüber Januar 2019 war dies ein Rückgang von 245.000 Personen. 6,9 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2019 bis Januar 2020 waren insgesamt 67.000 Ausbildungsstellen noch zum sofortigen Beginn gemeldet, die besetzt werden sollten. Davon waren im Januar noch 11.000 unbesetzt. Gleichzeitig waren 64.000 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet, die weiterhin, erneut oder erstmalig eine Ausbildung zum sofortigen Eintritt suchten. Insgesamt waren im Januar 2020 – zum Ende der Nachvermittlung – noch 27.000 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber unversorgt sowie weitere 19.000 trotz vorhandener Alternative weiterhin auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.

Im Januar liegen erste Daten für das neue Berufsberatungsjahr 2019/20 vor. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt mit 391.000 um 22.000 niedriger als im Januar des Vorjahres. Die Bewerberzahl bewegt sich mit 296.000 ebenfalls um 22.000 unter dem Vorjahresniveau. Die Beratung und Vermittlung für den Ausbildungsbeginn 2020 haben jedoch erst begonnen. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung noch zu früh.

„Jugend forscht – Schüler experimentieren“

Schwerin – Der 55. Wettbewerb „Jugend forscht“ geht in die nächste Phase. Am 3. Februar beginnen in Deutschland auf Regional- und Landesebene die Vorausscheide für den Bundeswettbewerb. In Mecklenburg-Vorpommern treffen sich die Nachwuchsforscher vom 10. bis 11. März zum Landeswettbewerb in der Rostocker Stadthalle.

Für den diesjährigen 30. Landeswettbewerb „Jugend forscht“ mit seiner Juniorsparte „Schüler experimentieren“ sind aktuell 95 Schülerinnen und Schüler mit insgesamt 50 Projekten angemeldet. Dies entspricht nach Angaben des Landeswettbewerbsleiters Heiko Gallert etwa den Vorjahreszahlen. „Beim Studium der eingereichten Themen war ich erneut von den Ideen und dem Einfallsreichtum begeistert. Ich wünsche allen Forschenden gutes Durchhaltevermögen und freue mich auf tolle Präsentationen“, erklärte Heiko Gallert und dankte allen Projektbetreuenden für die Unterstützung der wissbegierigen Schülerinnen und Schüler.

Die WEMAG unterstützt vom ersten Tag an als einziges Unternehmen den Nachwuchswettbewerb in Mecklenburg-Vorpommern. Seit einigen Jahren stehen ihr die Stadtwerke Rostock zur Seite. „Als vor 30 Jahren die WEMAG gegründet wurde, ist auch die Entscheidung getroffen worden, die Patenschaft für diesen Wettbewerb in unserem Bundesland zu übernehmen. Mit Blick auf dieses Doppeljubiläum freue ich mich besonders auf spannende und interessante Projekte der Teilnehmenden“, sagte Thomas Murche, Technischer Vorstand der WEMAG.

Bilanz zur Arab Health 2020 in Dubai

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Donnerstag die Delegationsreise zur weltweit zweitgrößten Fachmesse der Gesundheitswirtschaft Arab Health in Dubai beendet.

„Zwei Ansiedlungen aus Mecklenburg-Vorpommern werden in Dubai konkret umgesetzt. Hier konnten wir den Startschuss geben. Der Allergieexperte Allergo aus Vellahn hat einen Standort eröffnet und die Firma ME-LE aus Torgelow baut eine Biogasanlage. Beides zeigt, wie wichtig es ist, die Internationalisierung der heimischen Wirtschaft insgesamt weiter voranzubringen. Schwerpunkt war in Dubai das Thema Gesundheitswirtschaft. Wir müssen die internationale Bühne auf Messen für die Vermarktung und das Kennenlernen der Branche noch stärker nutzen. Umso wichtiger ist es, dass heimische Unternehmen vor Ort mit ihrem Potential, ihrem Know-how und ihren Produkten auf sich aufmerksam machen. Das verbessert auch die eigene Wettbewerbsposition, sichert und schafft Arbeitsplätze bei uns im Land. Jetzt heißt es, weiter aktiv am Ball bleiben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag in Dubai.

Insgesamt sind 12 Medizintechnikfirmen aus Mecklenburg-Vorpommern auf der Messe vertreten. Die BioCon Valley® GmbH betreut im Auftrag der Landesregierung die Aussteller in Dubai. Unterstützt wird der Aufenthalt der Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Minister Glawe durch das Deutsche Generalkonsulat Dubai.

Die Firma Allergo Natur Health Care KG aus Vellahn (Ortsteil Melkof/Landkreis Ludwigslust-Parchim) erweitert ihren Standort. Seit mehr als 20 Jahren werden unter der Marke Allergo Natur Milbenschutzbezüge für Milbenallergiker produziert und vertrieben. Aufgrund der Marktchancen hat das Unternehmen eine Niederlassung im Dubai Science Park in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gegründet.

„Ziel des Unternehmens ist es, sich zukünftig noch stärker auf das weltweite Allergie- und Asthma-Geschäft zu konzentrieren. Besondere Expertise bietet unser Land zum Beispiel im Bereich der Allergiebehandlung. Neben der Zunahme der Diabeteserkrankungen stellen die durch Allergien ausgelösten Probleme eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft in der Zukunft dar“, so Glawe weiter. Die Unterzeichnung des Vertrags zwischen Allergo (Vorstand Daniel Schönfelder) und dem Dubai Science Park hat neben Wirtschaftsminister Glawe im Beisein des Gesundheitsstaatssekretärs der Vereinigten Arabischen Emirate Amin Hussain Al Amiri und des deutschen Generalkonsuls Holger Mahnicke stattgefunden.

Nach Unternehmensangaben ist Allergo einer der größten Hersteller von Milbenschutzbezügen. Im Unternehmen sind ca. 50 Beschäftigte tätig. Der Dubai Science Park ist ein Technologiezentrum, das sich an Forschungs- und Entwicklungs-Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Start-ups richtet. 350 Unternehmen sind dort angesiedelt mit 3.600 Beschäftigten der Branchen Life Science, Energie und Umwelt.

Wirtschaftsminister Glawe hat im Rahmen der Messe ein Gespräch mit dem Gesundheitsstaatssekretär der VAE Amin Hussain Al Amiri zum Thema medizinische Versorgung geführt. „Es besteht hohes Interesse auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal. Das in Mecklenburg-Vorpommern vorhandene hervorragende Know-how auf dem Gebiet der Gesundheitswirtschaft, u.a. die Erforschung und Behandlung seltener Krankheiten sowie die Diabetesbehandlung, stößt auf großes Interesse. Der Standort Karlsburg hat sich beispielsweise einen internationalen Ruf erarbeitet“, sagte Glawe weiter.

„Die wirtschaftliche Entwicklung in den Emiraten, wie in der gesamten Golfregion, gibt auch erhebliche Impulse für die Gesundheitswirtschaft. Weltweit ist der Gesundheitssektor einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige. Das gilt insbesondere auch für die Staaten am arabischen Golf. Diese Entwicklung bietet enorme Chancen für Unternehmen im Bereich der Medizintechnologie wie auch für Kliniken und andere Gesundheitsdienstleister“, sagte Glawe.

Vom 20. Oktober 2020 bis 10. April 2021 findet in Dubai die internationale Weltausstellung EXPO 2020 statt. „Unser Bundesland wird sich im Rahmen von Ländertagen an der EXPO beteiligen. Mecklenburg-Vorpommern will sich dort als modernes und innovatives Land präsentieren. Wirtschaft und Tourismus sowie im Besonderen die Gesundheitswirtschaft sind dabei wichtige Themen für unser Land“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Die Arab Health Messe ist die führende internationale Gesundheitsveranstaltung im Nahen Osten. Sie bringt die weltweit führenden Hersteller, Organisationen und Fachleute der Gesundheitswirtschaft zusammen. 4.250 Aussteller präsentieren die gesamte Bandbreite der Gesundheitswirtschaft. Über 100.000 Besucher aus 160 Ländern werden erwartet. Insgesamt sind 12 Medizintechnikfirmen aus Mecklenburg-Vorpommern auf der Arab Health vertreten. Darüber hinaus werden 11 weitere Firmen der Gesundheitswirtschaft mit Produktinformationen durch die BioCon Valley® GmbH – dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft des Landes – am Norddeutschen Gemeinschaftsstand vertreten sein.

Anknüpfend an die Aktivitäten der Bundesregierung im Rahmen der Exportoffensive Gesundheitswirtschaft unterstützt die Landesregierung gemeinsam mit der BioCon Valley® GmbH die außenwirtschaftlichen Vorhaben der kleinen und mittleren Unternehmen im und mit dem Ausland. Die BioCon Valley® GmbH betreut seit 2009 im Auftrag der Landesregierung die Aussteller in Dubai und vermittelt auf Anfrage Kontakte zu Einrichtungen und Entscheidungsträgern der Gesundheitswirtschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in weitere Staaten des arabischen Raums.

„In dieser Region kommt es mehr als anderswo auf eine konstante Pflege der Kontakte und eine Präsenz vor Ort an. Dies geht nicht ohne Partner. Aus diesem Grund organisieren die BioCon Valley® GmbH gemeinsam mit dem Land M-V, mit Life Science Nord – unserem Partner aus Hamburg und Schleswig-Holstein – den Norddeutschen Gemeinschaftsstand auf der Messe“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Steigerung des Mindestlohnes für Pflegekräfte

Schwerin – „Die Konzertierte Aktion Pflege wirkt“, kommentiert Sozialministerin Stefanie Drese den gestrigen Beschluss der Bundespflegekommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Entwicklung der Mindestlöhne im Pflegebereich bis 2022.

Nach Ansicht Dreses bedeuten die neuen Pflegemindestsätze für viele Pflegekräfte besonders in den ostdeutschen Bundesländern deutliche Verbesserungen. So soll bis zum 1. April 2022 der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte in vier Schritten auf 12,55 Euro angehoben werden. Ab dem 1. Juli 2021 soll es zudem erstmals einen Mindestlohn für Pflegefachkräfte von 15 Euro geben. Dieser soll zum 1. April 2022 auf 15,40 Euro steigen.

Drese: „Die Beschäftigten vor allem in der Altenpflege brauchen mehr Anerkennung für ihre schwere und gesellschaftlich so wertvolle Arbeit. Die jetzt von der Pflegekommission vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuten mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen, etwa durch mehr Urlaubstage. Allerdings sind Mindestlöhne der unterste Standard. Wir müssen im Pflegebereich flächendeckend hin zu tarifgebundenen bzw. -orientierten Löhnen.“

Nicht zufrieden ist Drese mit der späten Ost-West-Angleichung bei den Mindestlöhnen für Pflegehilfskräfte. Diese ist zum 1. September 2021 vorgesehen. „Damit gibt es zwar endlich einen konkreten Termin. Der ist aber viel zu spät. Für die Fortschreibung der Ungleichheit gibt es über 30 Jahre nach der Wende keine Rechtfertigung. Und sie widerspricht den Regelungen beim allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn“, so Drese.

Sozialministerin Drese setzt sich seit Jahren für die Angleichung der Pflegemindestlöhne ein. So hatte sie bereits auf der Konferenz der Arbeits- und Sozialministerinnen und -minister Ende 2017 einen entsprechenden Antrag eingebracht, der mit großer Mehrheit beschlossen und anschließend der Bundesregierung übersandt wurde.